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Verfahren zur Behandlung von in Verbrennungsabgasen'ent-
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haltenen Stickstoffoxiden und Schwefeloxiden Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Beseitigung von Stickstoffoxiden und Schwefeloxiden aus Verbrennungsabgasen
bzw. Abgasen und insbesondere ein Verfahren zur gleichzeitigen Abtrennung der Stickstoffoxide
und der Schwefeloxide durch in Kontakt bringen der Verbrennungsabgase (im folgenden
als Abgas bezeichnet) mit einer Eisen (11)-ionen enthaltenden Kalklösung, so daß
in dieser Weise aus dem Abgas Calciumsulfat und Ammoniumsulfat gewonnen werden kann.
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Stickstoffoxide und Schwefeloxide, die in dem Verbrennungsabgas bzw.
dem Abgas von Kesseln, Heizöfen, Brennöfen, Koksöfen etc. enthalten sind, sind gesundheitsschädlich.
Im allgemeinen liegen die Stickstoffoxide in dem Abgas überwiegend als Stickstoffmonoxid
(NO) vor. Das Stickstoffmonoxid zeigt eine geringe Reaktivität und kann nicht ohne
weiteres in einer Lösung gelöst werden. Daher sind verschiedene Verfahren zur Verbesserung
der Absorptionswirkung entwickelt worden.
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Für Naßverfahren zur Beseitigung der Stickstoffoxide stehen eine oxidative
Absorptionsmethode und eine reduktive Absorptionsmethode zur Verfügung. Die erstere
Methode umfaßt die Oxidation des Stickstoffmonoxids mit Oxidationsmitteln, wie Ozon,
Kaliumpermanganat,Chlordioxid und Wasserstoffperoxid, worauf das oxidierte Material
als Salpetersäure, salpetrige Säure oder eine Mischung aus Salpetersäure und salpetriger
Säure von der Lösung absorbiert wird. In diesem Fall kann man Salpetersäure oder
Nitrate als Nebenprodukt gewinnen.
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Dennoch ist dieses Verfahren industriell nicht vorteilhaft, da die
Salpetersäuremenge gering ist und die Nachfrage klein ist. Bei der letzteren Methode
wird das Stickstoffmonoxid mit einem Reduktionsmittel, wie Harnstoff, schwefliger
Säure oder einer organischen Säure, reduziert, wodurch das Stickstoffmonoxid zu
Stickstoffgas und Wasser zersetzt wird. Insbesondere ist das Absorptionsverfahren
unter Verwendung von Ionen der schwefligen Säure <SO3(S032 )als Reduktionsmittel
zur Entfernung des Stickstoffmonoxids aus Abgasen technich vorteilhaft, da man das
im allgemeinen in dem Verbrennungsgas von Schweröl enthaltene Schwefeldioxid ausnützen
kann. Es hat sich gezeigt, daß man bei der Reduktion des Stickstoffmonoxids mit
der oben genannten Lösung der schwefligen Säure die Absorptionsgeschwindigkeit des
Stickstoffmonoxids dadurch steigern kann, daß man eine Lösung verwendet, die zusätzlich
zu den Ionen der schwefligen Säure Eisen(II)-chelatverbindungen enthält. Selbst
wenn das Stickstoffmonoxid in dieser Weise zu Stickstoff (N2) reduziert wird, wird
es lediglich in ein unschädliches Gas umgewandelt, ohne daß ein nützliches
Produkt
gewonnen werden kann.
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Andererseits liegen die Schwefeloxide in dem Abgas üblicherweise in
Form von Schwefeldioxid (SO2) vor. Ein bekanntes Verfahren zur Abtrennung von Schwefeldioxid
ist ein Entschwefelungsverfahren, gemäß dem das Schwefeldioxid in Calciumsulfit
umgewandelt wird, indem man das Abgas mit einer Kalkaufschlämmung in Kontakt bringt.
Bei diesem Verfahren wird das gebildete Calciumsulfit durch Oxidation in Calciumsulfat
umgewandelt.
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Wenn das Abgas große Mengen Schwefeldioxid enthält, ist es erforderlich,
eine entsprechende Menge Kalk zu der Lösung zuzusetzen, so daß die Gefahr einer
weiteren Umweltverschmutzung besteht, wenn in der Lösung eine geringe Menge der
Ionen der schwefligen Säure verbleiben. Weiterhin ist es industriell nicht unbedingt
vorteilhaft, das Schwefeldioxid als Calciumsulfat zu gewinnen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, ein Verfahren zur Behandlung
von Stickstoffoxiden und Schwefeloxiden in Verbrennungsabgasen bzw. Abgasen anzugeben,
gemäß dem die in den Abgas enthaltenen Stickstoffoxide und Schwefeloxide einer absorbierenden
Lösung absorbiert und als Ammoniumsulfat und Calciumsulfat gewonnen werden können,
ohne daß irgendwelche unerwünschten oder schädlichen Substanzen von dem zur Durchführung
des Verfahrens verwendeten System abgegeben werden.
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Eine weitere Aufgabe besteht in der Schaffung eines Kreislauf-Verfahrens
zur Behandlung von in Verbrennungsabgasen bzw. Abgasen enthaltenen Stickstoffoxiden
und Schwefeloxiden, g#näßdemman das Abgas unter Gewinnung von Calciumsulfat und
Ammoniumsulfat mit einer -absorbierenden Lösung behandelt und die nach der Gewinnung
des Calciumsulfats und des Ammoniumsulfats anfallende Restlösung dazu verwendet,
die Stickstoffoxide und Schwefeloxide zu absorbieren, so daß keine unerwünschten
oder schädlichen Substanzen aus dem System zur Behandlung des Abgases austreten
können.
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Diese Aufgaben werden durch das erfindungsgemäße Verfahren zur Behandlung
von in Verbrennungsabgasen enthaltenen Stickstoffoxiden und Schwefeloxiden gelöst,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man das Stickstoffoxide und Schwefeloxide enthaltende
Abgas mit einer absorbierenden Lösung, die eine Kalkaufschlämmung und eine Eisen(II)-chelatverbindung
enthält, in Kontakt bringt, um Calciumsulfit zu bilden; das Calciumsulfit durch
Oxidation zu Calciumsulfat umwandelt; aus der nach der Abtrennung des Calciumsulfats
enthaltenen Restlösung die Eisenchelatverbindung abtrennt; und die in der Restlösung
vorhandene Stickstoffverbindung durch Hydrolyse und Neutralisation in Ammoniumsulfat
umwandelt.
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Die Restlösung, aus der Calciumsulfat und Ammoniumsulfat abgetrennt
worden sind, kann wiederholt zur Adsorption der Stickstoffoxide und der Schwefeloxide
verwendet werden.
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Erfindungsgemäß bringt man somit ein Verbrennungsabgas bzw. ein Abgas
mit einer absorbierenden Lösung, die eine Kalkaufschlämmung und eine Eisen (11)
-chelatverbindung enthält, in Kontakt, um die in dem Abgas enthaltenen Stickstoffoxide
und Schwefeloxide zu absorbieren. Aus der absorbierenden Lösung gewinnt man Calciumsulfat,
in dem man das gebildete Calciumsulfit abtrennt und oxidiert. Von der absorbierenden
Lösung trennt man nach der Entfernung des Calciumsulfits die Eisen-Chelatverbindung,
beispielsweise die mit Athylendiamintetraessigsäure gebildete Eisen-Chelatverbindung
(Eisen-EDTA) ab, wobei eine Stickstoffverbindung in der Lösung verbleibt. Die Stickstoffverbindung
wird dann durch Hydrolyse und Neutralisation in Ammoniumsulfat umgewandelt. Die
bei der Bildung von Calciumsulfat und Ammoniumsulfat anfallende Restlösung wird
wiederholt als absorbierende Lösung zur Absorption der in dem Abgas enthaltenen
Stickstoffoxide und Schwefeloxide verwendet.
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Weitere Ausführungsformen, Gegenstände und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der weiteren Beschreibung, in der auf die beigefügte Zeichnung
Bezug genommen wird.
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In der beigefügten Zeichnung ist das Fließdiagramm einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Behandlung von in einem Abgas enthaltenen Stickstoffoxiden
und Schwefeloxiden dargestellt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Behandlung der in einem Abgas
enthaltenen Stickstoffoxide und Schwefeloxide werden die Stickstoffoxide und Schwefeloxide,
wie NO, NO2, SO2 und SO3 durch Inkontaktbringen des Abgases mit einer absorbierenden
Lösung einer Kalkaufschlämmung, die Eisen(II)-chelatverbindungen enthält, unter
Bildung von Calciumsulfit absorbiert. Dann gewinnt man Calciumsulfat durch Abtrennen
des Calciumsulfits aus der absorbierenden Lösung und durch Umwandlung des Calciumsulfits
durch Oxidation zu Calciumsulfat. Durch Hydrolyse und Neutralisation wird die gebildete
Stickstoffverbindung in Ammoniumsulfat umgewandelt, das dann abgetrennt wird.
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Die Stickstoffoxide und Schwefeloxide liegen überwiegend in Form von
Stickstoffmonoxid (NO) und Schwefeldioxid (SO2) vor, so daß die folgende Erläuterung
der Erfindung lediglich auf diese Gase Bezug nimmt, die die Stickstoffoxide und
Schwefeloxide repräsentieren. Stickstoffdioxid (NO ) und Schwefeltrioxid (SO3),
die 2 im Vergleich zu Stickstoffmonoxid und Schwefeldioxid nur in sehr geringen
Mengen vorhanden sind, können jedoch in gleicher Weise wie Stickstoffmonoxid und
Schwefeldioxid behandelt werden.
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Die oben erwähnte Kalkaufschlämmung enthält eine Substanz, die als
Hauptbestandteil Calcium enthält1 wie Kalkstein, gebrannten Kalk etc. Man kann auch
Dolomit verwenden, da dieser Calcium enthält. Die Eisen(II)-chelatkomplexverbindung
kann als Liganden des zweiwertigen Eisens Carbonsäuren, wie Essigsäure oder Oxalsaure,
Aminocarbonsäuren, wie Xthylendiamintetraessigsäure (EDTA) oder Nitrilotriessigsäure
(NTA) oder Hydroxycarbonsäuren, wie Weinsäure oder Zitronensäure, enthalten.
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Im folgenden sei die Erfindung anhand des beanspruchten Verfahrens
erläutert, bei der als absorbierende Lösung eine Aufschlämmung
einer
Mischung aus Kalkstein und der Eisen(II)-ETDA-komplexverbindung verwendet wird.
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Die absorbierende Lösung umfaßt vorzugsweise eine Aufschlämmung von
pulverförmigem Kalkstein in einer Konzentration von 50 bis 200 g/l, die 0,01 bis
0,2 Mol/l desEisen(II)-EDTA-komplexes enthält. Der pH-Wert der absorbierenden Lösung
wird zwischen 4 und 8 gehalten. Der pH-Wert der absorbierenden Lösung beeinflußt
das Absorptionsvermögen bezüglich Stickstoffmonoxid und Schwefeldioxid und beeinflußt
die Stabilität der Lösung der Eisen(II)-komplexverbindung. Wenn der pH-Wert der
absorbierenden Lösung weniger als 4 beträgt, nimmt die Löslichkeit des Schwefeldioxids
ab, so daß die Entschwefelung sich verschlechtert, da gemäß der folgenden Gleichung
(1)
die Zunahme der Wasserstoffionen (H+) eine Verminderung des pH-Wertes zur Folge
hat, so daß das Gleichgewicht zur linken Seite verschoben wird. Weiterhin vermindert
sich aufgrund der Abnahme des pH-Wertes die Konzentration der Ionen der schwefligen
Säure, so daß auch die Fähigkeit der Lösung zur Absorption von Stickstoffmonoxid
nachläßt, da die Ionen der schwefligen Säure die Absorption des Stickstoffmonoxids
beeinflussen. Wenn andererseits der pH-Wert der absorbierenden Lösung auf mehr als
8 ansteigt, erhöht sich zwar die Konzentration der Ionen der schwefligen Säure;
es erfolgt aber eine Kombination der Eisen(II)-ionen mit den Hydroxylionen (OH ),
wodurch die Stabilität der Komplexverbindung nachläßt, so daß als Ergebnis davon
Eisen(III)-ionen, die ein geringes Absorptionsvermögen besitzen, gebildet und ausgefällt
werden.
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Erfindungsgemäß wird die oben erwähnte absorbierende Lösung mit dem
Stickstoffmonoxid und Schwefeldioxid enthaltenden Abgas in Kontakt gebracht. Dabei
wird das Schwefeldioxid von der absorbierenden Lösung absorbiert und geht in Form
der Ionen der schwefligen Säure gemäß der obigen Gleichung (1) in Lösung und reagiert
dann mit dem in der absorbierenden Lösung vorhandenen
Calciumcarbonat
(CaCO3), wodurch Calciumsulfit (CaSO3> gemäß der folgenden Gleichung (2) ausgefällt
wird:
Das Calciumsulfit kann ohne weiteres durch Oxidation in Calciumsulfat umgewandelt
werden.
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Andererseits wird das Stickstoffmonoxid durch die in der absorbierenden
Lösung vorhandene Eisen(II>-EDTA-komplexverbindung gemaß der folgenden Gleichung
(3) absorbiert:
Um das Verfahren zur gleichzeitigen Desulfurierung und Denitrierung als Kreislaufverfahren
zu ermöglichen wurde von der Anmeldenn der Reaktionsmechanismus des Stickstoffmonoxids
untersucht, und es wurden das Infrarotspektrum, das Wärmeverhalten etc. der in der
Lösung gebildeten Substanzen untersucht, wobei sich gezeigt hat, daß das Stickstoffmonoxid
in der den Eisen(II)-EDTA-chelatkomplex und Calciumsulfit (Fe(II) EDTA - 2#-Ca2+>
enthaltenden absorbierenden Lösung absorbiert wird und gemäß der folgenden Gleichung
(4) als Stickstoffverbindung in der absorbierenden Lösung verbleibt:
Es konnte gezeigt werden, daß das koordinativ an den Eisen(II>-EDTA-chelatkomplex
gebundene Stickstoffmonoxid durch die Sulfitionen (SO3 ) in der absorbierenden Lösung
unter Bildung von Imidobisulfonsäure (NH(HSO3)2) reduziert wird. Bei der Reaktion
wird das zweiwertige Eisen zu dreiwertigem Eisen oxidiert, worauf das dreiwertige
Eisen erneut durch die Sulfitionen (S023 ) gemäß der folgenden Gleichung (5) zu
zweiwertigen Eisen reduziert wird, das zur Absorption von Stickstoffmonoxid geeignet
ist:
Die gemäß der Gleichung (4) gebildete Imidobisulfonsäure (NH(HSO3)2)
wird bei einem pH-Wert von weniger als 6 über Sulfaminsäure (NH2SO3H> zu Ammoniumbisulfat
(NH4SO4H) hydrolysiert.
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Das Ammoniumbisulfat bildet ohne weiteres durch Neutralisation Ammoniumsulfat
((NH4)2SO4). In dieser Weise werden die giftigen Stickstoffoxide in Form des nützlichen
Ammoniumsulfats gewonnen.
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Weiterhin werden die Eisenionen und die Koordinationsverbindungen
durch Einstellen des pH-Wertes auf einen geeigneten Wert hydrolysiert und als Eisen(II)-hydroxid
(Fe(OH)2) und als Äthylendiamintetraessigsäure (EDTA) zurückgewonnen.
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Die Restlösung, aus der das Ammoniumsulfat gewonnen wurde, wird mit
einer Katalysatorlösung und der Restlösung, aus der das Calciumsulfat gewonnen wurde,
vermischt und erneut durch Zugabe frischer Kalkaufschlämmung ergänzt und zur Absorption
der Stickstoffoxide und der Schwefeloxide verwendet.
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Somit wird bei dem erfindungsgemäßen Abgasbehandlungsverfahren die
absorbierende Lösung im Kreislauf geführt, so daß sie wiederholt verwendet werden
kann und das Verfahren kontinuierlich im Kreislauf geführt werden kann.
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Im folgenden sei eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert.
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Wie in der Zeichnung dargestellt, wird das über die Leitung 1 zugeführte
Abgas eines Kessels, eines Heizofens oder dgl. über den unteren Abschnitt in einen
Absorptionsturm 3 eingeführt, in dem es mit der oben erwähnten absorbierenden Lösung
in Kontakt kommt, die den Absorptionsturm 3 von oben nach unten durchströmt. Dabei
werden Stickstoffmonoxid (NO) und Schwefeldioxid (SO2) aus dem Abgas absorbiert,
worauf das gereinigte Abgas über die Leitung. 2 abgeführt wird. Das zu behandelnde
Abgas enthält 10 % Wasser, 5 % Sauerstoff, 11 % Kohlenmonoxid, 200 ppm Stickstoffmonoxid
und 500 ppm Schwefeldioxid und wird in einer
3 Menge von 100000
Nm /h und mit einer Temperatur von 1500C eingeführt. In dem Absorptionsturm 3 lassen
sich eine Denitrierung von 80 % und eine Desulfurierung von 95 % bei einer Reaktionstemperatur
von 550C (Taupunkt des Abgases) erzielen.
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Der Absorptionsturm 3 enthält in seinem unterem Bereich die absorbierende
Lösung, die kontinuierlich mit Hilfe der Förderpumpe 4 im Kreislauf geführt wird,
damit sie mit dem Abgas in Kontakt kommen kann. Über den unteren Abschnitt des Absorptionsturm
3 wird über die Leitung 38 eine Kalksteinaufschlämmung über die Pumpe 22 in die
absorbierende Lösung eingeführt, welcher Kalkstein mit der schwefligen Säure unter
Bildung von Calciumsulfit reagiert und gleichzeitig verhindert, daß der pH-Wert
aufgrund der Absorption des Schwefeldioxids abnimmt, wodurch der pH-Wert konstant
gehalten wird. Aufgrund der Wärme des Abgases verdampft ein Teil der absorbierenden
Lösung, so daß über die Leitung 39 Wasser zugeführt wird, um das Niveau der absorbierenden
Lösung in dem Absorptionsturm 3 konstant zu halten. Kalkstein und Wasser werden
in Mengen von 2,12 kMol/h bzw. 0,26 kMol/h zugeführt.
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Die absorbierende Lösung, die Schwefeldioxid und Stickstoffmonoxid
absorbiert hat, wird mit Hilfe der Pumpe 4 in einen Abscheider 5 überführt, in dem
das Calciumsulfit aufkonzentriert und weiter über den Behälter 5 und die Pumpe 7
in die Zentrifuge 10 überführt wird, in der die Aufschlämmung von der absorbierenden
Lösung getrennt wird. Nachdem die Lösung in den Behälter 11 überführt worden ist,
werden der pH-Wert und das Feststoff-Flüssigkeits-Verhältnis durch Zugabe von Chemikalien
(beispielsweise Schwefelsäure) oder Wasser eingestellt, worauf die Lösung mit Hilfe
der Pumpe 12 in den Oxidationsturm 14 eingespeist wird, in den über die Leitung
13 Druckluft eingeführt wird, um das Calciumsulfit zu Calciumsulfat zu oxidieren.
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Die in dem Oxidationsturm 14 gebildete Calciumsulfat-Aufschlämmung
wird in den Abscheider 17 überführt, wo die Lösung abgetrennt wird, worauf das Material
mit Hilfe der Pumpe 19 über dem Behälter 18 in ~d-ie#Zentrifuge 20 überführt wird,
in der
schließlich Calciumsulfat 21 aus der Calciumsulfat-Aufschlämmung
abgetrennt und gewonnen wird. Die Lösung, von der das Calciumsulfat abgetrennt worden
ist, d. h. die Restlösung wird in dem Behälter 15 gesammelt und von dort mit Hilfe
der Pumpe 16 in den Regenerierbehälter 23 überführt, worauf sie erneut als absorbierende
Lösung verwendet wird.
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Die Lösung, von der das Calciumsulfit in dem Abscheider 5 aus der
Zentrifuge 10 abgetrennt worden ist, wird in dem Behälter 9 aufgefangen, aus dem
ein Teil der Lösung mit Hilfe der Pumpe 8 in den Absorptionsturm 3 überführt wird.
Der Rest der Lösung wird in den Behälter 24 zur Einstellung des pH-Wertes überführt
und von dort einem Verfahren zur Gewinnung von Ammoniumsulfat zugeführt.
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Bei dem Verfahren zur Gewinnung von Ammoniumsulfat hängt die Menge
der zu behandelnden Lösung von der zulässigen Konzentration der Stickstoffverbindungen
in der Lösung ab, wobei es erforderlich ist, die Löslichkeit der Stickstoffverbindungen,
den Einfluß auf das Absorptionsvermögen etc. zu berücksichtigen. Die zulässige Konzentration
der Stickstoffverbindungen liegt wünschenswerterweise zwischen 0,05 Mol/l und 2
Mol/l, da oberhalb dieses Konzentrationsbereiches eine Ausfällung der in der Lösung
vorhandenen Stickstoffverbindungen erfolgen kann, so daß die Abtrennung dieser Stickstoffverbindungen
erschwert wird. Die Menge der zur Bildung des Ammoniumsulfats verwendeten Ionen
der schwefligen Säure kann durch entsprechendes Einstellen des pH-Wertes der aus
dem Behälter 9 zurückkehrenden Lösung verändert werden, wobei es bei Einhaltung
der obigen Konzentration der Stickstoffverbindungen möglich ist, die erwünschte
Menge der Ionen der schwefligen Säure im Überschuß über die Menge der Ionen der
schwefligen Säure in der zurückgeführten Lösung zur Verfügung zu haben und für die
Bildung des Ammoniumsulfats zu verwenden. Für eine industrielle Führung des Verfahrens
ist es erwünscht, bei einer geringen Änderung des Massenverhältnisses von aufgefangenem
Calciumsulfat und Ammoniumsulfat zu arbeiten.
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Die aus dem Behälter 9 in den Behälter 24 zur Einstellung des pH-Wertes
eingeführte Lösung wird mit einer über die Leitung 27 zugeführten Alkalilösung auf
einen pH-Wert von mehr als 8 und noch bevorzugter auf einen pH-Wert von mehr als
10 eingestellt, wodurch die aus Eisen und Äthylendiamintetraessigsäure gebildete
Komplexverbindung zuersetzt wird und Eisen als Hydroxid ausfällt. Nach der Abtrennung
des Eisenhydroxids in dem Eisenabscheider 26 wird die Lösung in den Behälter 29
zur Einstellung des pH-Wertes überführt, in dem der pH-Wert der Lösung durch Zugabe
einer Säurelösung auf einen Wert von weniger als 2 gebracht wird.
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Nach der Einstellung des pH-Wertes wird die Lösung mit Hilfe der Pumpe
30 in den EDTA-Abscheider 31 überführt, in dem die Äthylendiamintetraessigsäure
ausgefällt wird.
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Die Äthylendiamintetraessigsäure wird zusammen mit dem Eisenhydroxid
in den Regenerierbehälter 23 überführut und zur erneuten Bildung der absorbierenden
Lösung verwendet.
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In der Lösung, aus der Eisen und Äthylendiamintetraessigsäure abgetrennt
worden sind, liegen die Stickstoffoxide in Form der Imidobisulfonsäure (NH(HSO3)2)
und in Form der Sulfaminsäure (NH2SO3H) vor, zu dem die Imidobisulfonsäure (NH(HSO3)2)
teilweise hydrolysiert wird.
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Je höher die Reaktionstemperatur ist und je niedriger der pH-Wert
der Lösung ist, umso schneller läuft die Hydrolyse der Stickstoffoxide ab. Die Reaktion
wird vorzugsweise bei einem pH-Wert von weniger als 2 und noch bevorzugter bei einem
pH-Wert von weniger als 1 und bei einer Temperatur von mehr als 800C durchgeführt,
so daß die Lösung, aus der Eisen und Äthylendiamintetraessigsäure abgetrennt worden
sind, unter Erhitzen mit über die Leitung 33 zugeführtem Dampf und unter den oben
erwähnten Bedingungen in dem Hydrolysegefäß 32 unter Bildung von Ammoniumhydrogensulfat
((NH4)HSO4) hydrolysiert wird. Die Lösung wird in dem Calciums carbonat (CaCO3)
enthaltenden Neutralisationsgefäß 39 unter Bildung von Ammoniumsulfat ((NH4)2SO4)
neutralisiert, wobei zum Teil Calciumsulfat (CaSO4 2H2O) ausgefällt wird, das in
der
Zentrifuge 40 abgetrennt wird. Die Lösung wird in dem Behälter 41 mit der Heizeinrichtung
42 aufkonzentriert, worauf das gebildete Ammoniumsulfat ((NH4)2SO4) in üblicher
Weise kristallisiert und über den Abscheider 34 als Ammoniumsulfat abgetrennt wird.
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Die von dem Ammoniumsulfat 35 abgetrennte Restlösung wird über die
Leitung 37 in den Regenerierbehälter 23 überführt, in der die Lösungen aus den Abscheidern
26 und 31 gesammelt werden. Die Lösung wird über die Leitung 38 mit einer Kalkaufschlämmung
in einer Men-ge versetzt, die von dem Verbrauch abhängt, so daß die gebildete absorbierende
Lösung erneut zur Absorption von Stickstoffoxiden und Schwefeloxiden verwendet werden
kann. Falls ein Ablassen der Lösung erforderlich ist, wird sie in Stromrichtung
unterhalb des Abscheiders 34 über die Leitung 36 abgezogen.
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Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, die Stickstoffoxide
und die Schwefeloxide gleichzeitig in der absorbierenden Lösung zu absorbieren und
zu nützlichen Verbindungen, wie Ammoniumsulfat und Calciumsulfat, umzuwandeln, die
aus der absorbierenden Lösung gewonnen werden. Das Verfahren zur Behandlung bzw.
Entfernung der Stickstoffoxide und der Schwefeloxide kann in der Weise geführt werden,
daß keine schädlichen oder giftigen Substanzen aus dem System entweichen, so daß
man über ein vollständig geschlossenes Verfahren zur Behandlung des Abgases verfügt.