DE3220403C1 - Verfahren zum Entfernen von sauren Komponenten und Stickoxyden aus Abgasen - Google Patents
Verfahren zum Entfernen von sauren Komponenten und Stickoxyden aus AbgasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von sauren Komponenten einschließlich von Stickoxyden
aus Abgasen und geht von einem Stand der Technik aus, wie er in der DE-PS 25 18 386 dargestellt ist. Mit
diesem älteren Verfahren wird mit einfachsten Mitteln eine wirtschaftliche Abgasreinigung durchgeführt, wobei
als Endprodukt bei der Entfernung von SO2 aus den Abgasen ein trocknes Salz, das Düngemittel Ammoniumsulfat,
anfällt. Dieses Salz läßt sich sofort als Dünger verwenden. Umweltbelastende Schlamm- oder Abwasserprobleme
treten hier nicht auf.
Die Abgase von Feuerungen enthalten je nach Feuerungsart, Kesselart, Kesselgröße, Brennstoffart
usw. unterschiedliche Konzentrationen an Stickoxyden, die bei der Verbrennung entstehen. Die Gesamtkonzentrationen
an NO* können zwischen 200 und 2000 mg/Nm3 und auch darüber liegen.
Bei dem älteren Verfahren wurde das NOx zu N2
reduziert, das mit den vom SO* befreiten Abgasen über
den Abgaskamin abgeführt wurde.
Es ist bekannt (DE-PS 25 20 540), aus Verbrennungsabgasen das NO* zusammen mit dem SO* zu entfernen.
Dabei wird das Abgas zur Entschwefelung mit einer Ammoniumsulfit enthaltenden Waschlösung gewaschen,
die anschließend mit NH3-haltigem Kokereigas
regeneriert wird. Zur Entfernung des NO* wird das entschwefelte Abgas auf 200—4500C erhitzt und dann
durch ein die Reaktion von NO* mit NH3 zu N2
katalysierendes Katalysatorbett geleitet. Bei diesem Verfahren wird für die Reduktion zusätzliche Energie
benötigt. Außerdem ist ein Verbrauch von teuren Katalysatoren nicht vermeidbar, der zu Umweltbelastungen
führt oder kostspielige Regenerationsanlagen erforderlich macht.
Bei einem weiteren Verfahren zur Entfernung von Stickoxyden und Schwefeloxyden aus Abgasen (DE-OS
25 32 471) wird die Temperatur des NO*-haltigen Abgases auf einen Wert oberhalb von 700° C gehalten
und dabei in Gegenwart von Ammoniak und Sauerstoff unter Vermeidung eines Katalysators gearbeitet. Mit
diesem Verfahren soll die Bildung von Salzen vermieden werden, um zu verhindern, daß die Wandungen des
Lufterhitzers, die Rohrleitungen im Verbrennungsofen oder dergl. verschmutzen. Hier wird auf den Einsatz von
Katalysatoren verzichtet, dafür aber in Kauf genommen, daß kein verwendbares Salz als Endprodukt
anfällt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Abgase so zu entschwefeln, daß ein trockenes Ammonsulfat als
Dünger anfällt und gleichzeitig das im Abgas vorhandene NO* so weit abgeschieden wird, daß ein Mischdünger
aus Ammonsulfat und Ammoniumnitrat anfällt, wobei
das Mischungsverhältnis der beiden Komponenten den Anforderungen des Marktes angepaßt ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß Abgase nach Absorptionsstufe I zur Oxidation der Stickoxyde in der
Gasphase mit einem Oxidationsmittel beaufschlagt werden und mit dem gebildeten Stickstoffdioxid unter
vorheriger Zugabe von NH3 einer nachgeschalteten Absorptionsstufe II und einer dieser nachgeschalteten
Oxidationsstufe zur Oxidation mittels Luftsauerstoff zu Ammoniumnitrat zugeführt werden und eine ammoniumrritrathaltige
Lösung dem Einspritzverdampfer zugeführt wird.
Für die SO2-Abscheidung wird das nach einem Elektrofilter des Kraftwerkes abgenommene Abgas bei
Temperaturen von 100—18O0C mit einer notwendigen
Ammoniakmenge versetzt, die geringfügig unterhalb der stöchiometrisch erforderlichen Menge liegt. Nach
Passieren eines Regenerativ-Wärmeaustauschers gelangt das Abgas mit einer Temperatur von 40—7O0C in
die Absorptionsstufe für die Entschwefelung, in der das SO2 ausgewaschen wird. Bedingt durch den gezielt
eingestellten Ammoniakmangel stellt sich eine Wäscherlösung ein, die Ammoniumsulfit, Ammoniumhydrogensulfit
und Ammoniumsulfat neben kleinen Mengen Ammoniumchlorid und Ammoniumfluorid enthält.
Der pH-Wert dieser Lösung liegt bei ca. 6,0.
Das aus der ersten Absorptionsstufe für die Entschwefelung austretende Abgas enthält Reste von
SO2 und NH3, sowie NO, NO2 neben CO2, O2, N2 und
Wasserdampf. Zur Oxidation der Stickoxyde enthaltenden Abgase nach Absorptionsstufe I wird als Oxidationsmittel
Ozon eingesetzt. Das Ozon wird mit den für den gewünschten NO-Abscheidegrad erforderlichen
stöchiometrischen Mengen zugeführt und sodann das Abgas in die zweite Absorptionsstufe geleitet.
Das in der Gasphase zugegebene O3 bewirkt eine Oxidation von NOx zu NO2, was sich mit einfachsten
Mitteln bei niedrigeren Temperaturen nach Zugabe von NH3 in der Absorptionsstufe II auswaschen läßt. Bei der
Oxidation in der Gasphase läuft folgende Reaktion ab:
NO + O3 -* NO2 + O2
Dabei stellt sich in der Absorptionsstufe ein Gleichgewicht zwischen Ammoniumnitrit und Ammoniumnitrat
nach folgender Reaktion ein:
2 NO2 + 2 NH3 + H2O-► NH4NO2 + NH4NO3
Das in der Absorptionsstufe II gebildete Karbonat zerfällt im Oxidationsbehälter II wieder zu CO2, das
folglich nur im Kreislauf geführt wird. Die Reaktions- so
gleichung ist hier wie folgt:
(NRt)2CO3- CO2 + NH3 + H2O
Für die gezielte NOyEntfernung wird der Absorptionsstufe
II zur Einstellung eines pH-Wertes zwischen 5,0 und 10,0, bevorzugt zwischen 7,5 und 9,5, Ammoniak
zugeführt. Damit wird das durch die Oxidation mit Ozon aus NO gebildete NO2 zu den gewünschten einstellbaren
Prozentsätzen ausgewaschen. ReSt-SO2 aus der ersten Absorptionsstufe für die Entschwefelung wird aufgrund
des hohen pH-Wertes fast vollständig entfernt. Bedingt durch den pH-Wert von 7,5 bis 9,5 wird zu
Betriebsbeginn einer solchen Anlage CO2 in dieser Stufe
ausgewaschen werden. Nach Einstellung des Lösungsgleichgewichtes nach obiger Gleichung in der Wäscher-
lösung wird nur noch eine geringfügige CO2-Absorption
stattfinden. Die Wäscherlösung der erfindungsgemäßen Absorptionsstufe II enthält somit Ammoniumnitrit,
Ammoniumkarbonat, Ammoniumnitrat, Ammoniumsulfit und Ammoniumsulfat. Das aus dieser Absorptionsstufe
II austretende Gas enthält CO2, N2 und Wasserdampf,
Rest-Ozon, NO2, Rest-NO, NH3 und Spuren an SO2.
Insbesondere zur Reduktion des in den Abgasen verbliebenen NO2 wird das die Absorptionsstufe II
verlassende Abgas einer nachgeschalteten Reduktionsstufe III zugeführt, in der dem Sumpf der Reduktionsstufe
III eine Lösung aus der Adsorptionsstufe I zugeführt wird. Diese ammoniumsulfit- und ammoniumhydrogensulfithaltige
Lösung beseitigt durch Reduktion den Rest-Ozongehalt sowie den in der zweiten Absorptionsstufe nicht ausgewaschenen N02-Anteil des Gases. Bei
einem pH-Wert des Wäschers von ca. 4,5 bis 5,0 werden' ebenso Rest-NH3-Gehalte aus dem Gas entfernt. Die
Reaktionen in dieser Stufe laufen nach folgenden Gleichungen ab:
(NH4)2SO3 + O3-* (NH4)2SO4 + O2
2 NO2 + 4 (NH4)2SO3->
4(NRt)2SO4 + N2
Das die Absorptionsstufe III passierende Gas verläßt praktisch ozonfrei und den Auflagen des Umweltschutzes
entsprechend ammoniakfrei die Anlage, wird durch den Regenerativ-Wärmetauscher der Kraftwerksanlage
wieder auf 80 bis 1200C aufgeheizt und dem Kamin
zugeleitet.
Die die Absorptionsstufe II verlassende und einer weiteren Oxidationseinrichtung zugeführte Lösung wird
im pH-Wert durch Zugabe von Schwefel- oder Salpetersäure auf 3,0 bis 4,0 abgesenkt, wobei
enthaltenes Ammoniumkarbonat in NH3 und CO2 sowie
Wasser zerfällt und die Gase über eine Abgasleitung dem Anlageneingang wieder zugeführt werden. Mit
Luftsauerstoff wird bei diesem pH-Wert das Ammoniumnitrit in Ammoniumnitrat übergeführt.
Die die Absorptionsstufe I und die entsprechende nachgeschaltete Oxidationsstufe verlassende Ammoniumsulfat-Lösung
und die die Absorptionsstufe II und die entsprechende nachgeschaltete Oxidationsstufe verlassende
Ammoniumnitrat-Lösung werden entweder gemeinsam oder getrennt einer Sprühtrocknungsbehandlung
unterzogen und anschließend gemeinsam oder getrennt pelletiert.
Das anfallende staubförmige Produkt enthält neben der abgeschiedenen Ammoniumsulfatmenge noch eine
gewünschte Ammoniumnitratmenge, die sich durch die eingestellte Absorption in der erfindungsgemäßen
Absorptionsstufe II ergibt. Die getrennt hergestellten Pellets sind in dieser Form gut mischbar und somit als
ein edler Mischdünger besonders gut vermarktungsfähig. Das erfindungsgemäße Gesamtverfahren liefert
also als Endprodukt in an sich bekannter Weise einen Ammoniumsulfatdünger und als Ergänzungsverfahren
dazu bei gleichzeitiger NO^-Beseitigung aus den Abgasen ein Ammoniumnitrat, welches alleine angewendet,
ein gutes Düngemittel darstellt und als Mischdünger in Verbindung mit Ammoniumsulfat
aufgrund des gegenüber Ammonsulfat erhöhten Stickstoffgehaltes eine gute Qualität aufweist.
In der Wäscherlösung der nachgeschalteten Reduktionsstufe III wird durch die Reduktion des Ozons zu
Sauerstoff und die Reduktion von NO2 zu N2 das
Ammoniumsulfit und Ammoniumhydrogensulfit teilweise zu Sulfat aufoxidiert. Diese die Reduktionsstufe III
verlassende aufoxidierte Lösung wird der Absorptionsstufe I zugeführt.
Die Aufoxidierung der die Absorptionsstufen I und II verlassenden Lösungen wird in separaten Oxidations-
einrichtungen durchgeführt. Die Lösung aus der ersten Absorptionsstufe, der die Lösung aus der dritten
Reduktionsstufe bereits zugeschlagen wurde, wird zu der zum Rauchgasentschwefelungs-Verfahren gehörenden
ersten Oxidationsemrichtung geführt, in der mit Luftsauerstoff und unter Ammoniakzugabe Sulfite und
Hydrogensulfite zu Ammoniumsulfat aufoxidiert werden.
Die Wasserbilanz der Gesamtanlage wird durch die Verdünnung von der ersten Absorptionsstufe zur
dritten Reduktionsstufe geführten Flüssigkeits-Teilmenge sowie durch die Wasserzugabe in die zweite
Absorptionsstufe eingestellt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in der Zeichnung dargestellt und im nachfolgenden näher
beschrieben.
Aus einer Feuerungsanlage werden beispielsweise 90% der Abgase über eine Leitung 2, einem
Luftvorwärmer (Luvo) 1 und 10% der Abgase über eine Leitung 3 abgezogen. Der über Leitung 2 entnommene
Hauptabgasstrom wird einem Elektrofilter 4 zugeführt, wo die Abgase entstaubt und der Staub bei 5 abgezogen
wird. Die entstaubten Abgase werden über eine Leitung 6 durch einen weiteren Wärmeaustauscher 7 und sodann
mittels eines Gebläses über Leitung 8 einem Gaswäscher 9 zur SO2-Absorption zugeführt. Die im
Gaswäscher 9 behandelte Absorptionslösung wird am unteren Ende entnommen. Infolge des Kreislaufes wird
die Absorptionslösung zu einer Salzlösung aufkonzentriert, von der ein Teil mittels der Rückführleitung 10
einem Oxidationsbehälter 11 zugeführt wird. Über eine Luftzuführung 12 wird dem Oxidationsbehälter 11
Frischluft zugeführt, wogegen die Abluft über Leitungen 25, 26 in die Hauptabgasleitung 6 geführt ist. Die
aufoxidierte Salzlösung wird über die Leitung 13 einem Sprühtrockner 14 zugeführt. Um die vor dem Luvo 1 in
der Feuerung entnommenen Abgase zu entstauben, ist ein Vorabscheider 15 für den in den Abgasen
enthaltenen Staub zwischengeschaltet, aus dem über eine Leitung 23 der Staub entnommen wird. Die
entstaubten Abgase gelangen über die Leitung 16 in den Sprühtrockner 14. Die entstaubten Abgase mit den im
Sprühtrockner 14 getrockneten Salzkristallen werden mittels einer Leitung 17 in einen weiteren Abscheider 18
für die sprühgetrockneten Salze eingeführt. Die sprühgetrockneten Salze, die als trockenes Produkt
anfallen, werden über die Leitung 20 abgezogen. Die sich im Laufe des Trocknungsverfahrens innerhalb des
Sprühtrockners 14 ansammelnden Staubreste werden kontinuierlich über eine Leitung 19 abgeführt. Die
kleinere Menge Gas wird dem Abscheider 18 entnommen und über eine Leitung 24 in die Leitung 6
zurückgeführt. Zweckmäßigerweise wird dieser Strom hinter dem Elektrofilter 4 in die Leitung eingegeben.
Die bisher beschriebene Anlage entspricht einer Anlage nach der DE-AS 29 28 526.
Darüber hinaus ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die aus der ersten SO2-Absorptionsstufe (Gaswäscher 9)
zur Oxidation der in den Abgasen noch enthaltenen Stickoxyden innerhalb einer Leitung 27 mit einem
Oxidationsmittel in der Gasphase beaufschlagt werden. Hierzu ist eine Leitung 30 vorgesehen, mit der Ozon in
die Leitung 27 gasförmig eingeblasen wird. Das so behandelte Abgas wird unter Zugabe von Ammoniak
einer zweiten Absorptionsstufe zugeführt, die als Wäscher 28 ausgebildet ist. Das erforderliche Ammoniak
wird mittels einer Leitung 31 in die Leitung 27 oder in den Wäscher 28 eingeführt. Das im Wäscher 28
entstandene Absorptionsprodukt wird über eine Leitung 32 einem zweiten Oxidationsbehälter 33 zugeführt.
In diesen Behälter 33 wird über eine Leitung 34 Luftsauerstoff und über eine Leitung 35 Schwefelsäure
oder Salpetersäure zugemischt. Die Abluft aus dem Oxidationsbehälter 33 wird mittels einer Leitung 36 in
die Leitungen 25,26 eingemischt. Das im Oxidationsbehälter 33 aufoxidierte Absorptionsprodukt wird über
eine Leitung 37 in den Sprühtrockner 14 eingeführt. Darüber hinaus wird über eine Leitung 38 dem ersten
Oxidationsbehälter 11 Ammoniak zugeleitet.
Das die zweite Absorptionsstufe und damit den Wäscher 28 verlassende Abgas wird zur Reduktion des
in den Abgasen verbliebenen NO2 über eine Leitung 39 in eine dritte Stufe, nämlich eine Reduktionsstufe,
eingeleitet, die als Wäscher 40 ausgebildet ist. Dem Wäscher 40 wird über eine Leitung 41 Wasser und über
eine Leitung 42 ein Teil der Absorptionslösung aus dem Wäscher 9 zugeführt, wobei diese Lösung dem Sumpf
des Wäschers 9 entnommen und dem Sumpf des Wäschers 40 zugeführt wird. Das Absorptionsprodukt
des Wäschers 40 wird an dessen Sumpf entnommen und über eine Leitung 43 dem Sumpf des Wäschers 9
zugeleitet. Die Reingase verlassen den Gaswäscher 40 über eine Leitung 44 und werden mittels Gebläse 45
über den Wärmeaustauscher 7 einem Kamin 46 zugeleitet. Zwei weitere Leitungen 47 und 48 sind
vorgesehen, mit denen Ammoniak einerseits in die Leitung 6 und andererseits in die Leitung 16 eingeführt
wird.
Das den Abscheider 18 über eine Leitung 20 verlassende Endprodukt kann einer Pelletiereinrichtung
21 zugeführt und als fertige Pellets bei 22 abgezogen werden.
Im beschriebenen Beispiel wird der Anlage Ammoniak zugeführt, so daß dem Wäscher 9 mit dem
nachgeschalteten Oxidationsbehälter 11 ein Ammoniumsulfat und dem zweiten Wäscher 28 mit dem
nachgeschalteten Oxidationsbehälter 33 ein Ammoniumnitrat entnommen wird. Diese beiden Produkte
können gemeinsam im Sprühtrockner 14 behandelt und sodann als Mischprodukt in der Pelletieranlage 21
pelletiert werden. Es ist aber auch denkbar, beide Produkte getrennt zu pelletieren und nach der
Pelletierung zu mischen.
In einer Kraftwerksanlage mit einem kohlegefeuerten Kessel entstehen z. B. 500 000 m3/h Abgas mit einer
Temperatur von 1200C. Der SO2-Gehalt beträgt
2000 mg/m3 und soll in einer Entschwefelungsanlage auf 200 mg/m3 reduziert werden, das im Abgas weiterhin
enthaltene NO von 1500 mg/m3 wird Ljn, einem weiteren
Verfahrensschritt auf 750 mg/m3 begrenzt. Aus dem abgeschiedenen SO2 entsteht in einer 1. Absorptionsstufe
und einer nachgeschalteten Oxidation durch Reaktionen mit Ammoniak, Wasser und Luftsauerstoff eine
Ammoniumsulfat-Lösung von etwa 5600 kg/h mit etwa 2I3 Wasseranteil.
In einer 2. Absorptionsstufe werden 460 kg des in der Gasphase durch Zugabe von Ozon gebildeten NO2
absorbiert und unter Zudosierung von NH3 zu 640 kg NH4NO2 umgesetzt.
In einer dieser Stufe nachgeschalteten Oxidationseinrichtung wird mittels Luftsauerstoff NH4NO2 zu
NH4NO3 oxidiert. Hierbei entstehen aus den 640 kg NH4NO2 2400 kg NH4NO3-Lösung mit ca. 2Z3 Wasseranteil.
Da bei der Oxidation des NO zu NO2 mittels Ozon in der Gasphase ingesamt 575 kg NO2 gebildet werden,
wird der Rest NO2 (115 kg) in der 3. Verfahrensstufe zu
IM2 reduziert und verläßt mit dem Reingas die Anlage.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch anwendbar, wenn anstelle des Ammoniaks ein Kalkwaschverfahren
eingesetzt wird. In diesem Falle würde in dem
Wäscher 9 die SO2-Abscheidung mit Sulfit/Sulfat-Bildung
und im zweiten Wäscher 28 dann durch Zugabe von .Ozon und Kalzium die NO2-Abscheidung zu
Kalzium-NitritANitrat, und im Wäscher 40 die Reduktion des überschüssigen Ozons mittels Kalzium-Sulfit
auf die Waschstufe 9 möglich sein.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
- Leerseite -
Claims (10)
1. Verfahren zum Entfernen von sauren Komponenten, einschließlich von Stickoxyden aus Abgasen,
bei dem die Abgase in einem Einspritzverdampfer mit einer dem Verfahren entnommenen Salzlösung
gemischt werden, dieses Gemisch eingedampft wird und Staub- und Salzkristalle abgeschieden werden,
die Abgase mit einer im Kreislauf geführten Absorptionsflüssigkeit, in der das verdampfte
Wasser durch Frischwasser ersetzt wird, kontaktiert werden (Absorptionsstufe I) und der Absorptionsflüssigkeit
die Salzlösung entnommen und in den Einspritzverdampfer zurückgeführt wird, wobei als
Absorptionsflüssigkeit eine wäßrige NH3-Lösung eingesetzt und in den Einspritzverdampfer eine
oxidierend nachbehandelte Salzlösung zurückgeführt wird, deren Konzentration 50—98% der
Sättigungskonzentration beträgt und den Abgasen vor dem Mischen mit der konzentrierten Salzlösung
Ammoniak zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abgase nach Absorptionsstufe I zur Oxidation der Stickoxyde in der Gasphase
mit einem Oxidationsmittel beaufschlagt werden und mit dem gebildeten Stickstoffdioxid unter vorheriger
Zugabe von NH3 einer nachgeschalfeten Absorptionsstufe II und einer dieser nachgeschalteten
Oxidationsstufe zur Oxidation mittels Luftsauerstoff zu Ammoniumnitrat zugeführt werden und eine
Ammoniumnitrat-haltige Lösung dem Einspritzverdämpfer
zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Oxidationsmittel zur Oxidation der
Stickoxyde enthaltenden Abgase nach Absorptionsstufe I Ozon eingesetzt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Absorptionsstufe
II zur Einstellung eines pH-Wertes zwischen 5,0 und 10,0, vorzugsweise zwischen 7,5 und 9,5,
Ammoniak zugeführt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die die Absorptionsstufe II
verlassenden Abgase einer nachgeschalteten Reduktionsstufe III zugeführt werden, in der dem Sumpf
der Reduktionsstufe III eine Lösung aus der Absorptionsstufe I zugeführt wird.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die die Reduktionsstufe III
verlassende Lösung der Absorptionsstufe I zugeführt wird, so
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktionsstufe bei einem
pH-Wert zwischen 4,5 und 6,0 betrieben wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die die Reduktionsstufe III
verlassenden gereinigten Abgase über einen Wärmetauscher einem Kamin zugeleitet werden.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die die Absorptionsstufe I und
die entsprechende nachgeschaltete Oxidationsstufe verlassende Ammoniumsulfat-Lösung und die die
Absorptionsstufe II und die entsprechende nachgeschaltete Oxidationsstufe verlassende Ammoniumnitrat-Lösung
vor dem Sprühtrockner gemischt und Pellets erzeugt werden.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die die Absorptionsstufe I und die entsprechende nachgeschaltete Oxidationsstufe
verlassende Ammoniumsulfat-Lösung und die die Absorptionsstufe II und die entsprechende nachgeschaltete
Oxidationsstufe verlassende Ammoniumnitrat-Lösung getrennt einer Sprühtrocknungsbehandlung
unterzogen und pelletiert werden und anschließend die Pellets zu einem Mischdünger vermischt
werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der der Absorptionssfufe II nachgeschalteten
Oxidationsstufe zur pH-Wertregelung zwischen 3,0 und 4,0 Schwefelsäure oder Salpetersäure
zugemischt wird.
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