DE3233316C2 - - Google Patents
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- C01B21/00—Nitrogen; Compounds thereof
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- C01B21/36—Nitrogen dioxide (NO2, N2O4)
-
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- Y02A50/20—Air quality improvement or preservation, e.g. vehicle emission control or emission reduction by using catalytic converters
Description
Bei einem älteren Verfahren ist es bekannt (DE-OS 32 20 403), die Ab
gase so zu entschwefeln, daß ein trockenes Ammoniumsulfat als Dünger
anfällt und gleichzeitig das im Abgas vorhandene NO x soweit abgeschie
den wird, daß ein Mischdünger aus Ammoniumsulfat und Ammoniumnitrat
anfällt, wobei das Mischungsverhältnis der beiden Komponenten den An
forderungen des Marktes angepaßt ist. Folglich betrifft dieses ältere
Verfahren die Kombination einer Entschwefelungsanlage mit einer nach
geschalteten NO x -Abscheidung für Abgase.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, nur Stickoxyde abzuscheiden,
die in Abgasen von Feuerungsanlagen, Salpetersäurefabrikaten oder in
den Restgasen verschiedener Fabriken, die Salpetersäure verwenden, ent
halten sind.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zum Entfernen von Stickoxyden
aus Abgasen dadurch gelöst, daß die Abgase in der Gasphase mit einem
Oxidationsmittel beaufschlagt werden, und das gebildete NO2 in einer
nachgeschalteten Absorptionsstufe unter Zugabe von Natriumverbindungen
mit einer im Kreislauf geführten Absorptionsflüssigkeit, in der das
verdampfte Wasser durch eine entsprechende Frischwassermenge ersetzt
wird, behandelt wird, und das hierbei entstandene Absorptionsprodukt
in einer nachgeschalteten Oxidationsstufe mit Luftsauerstoff zu Na
triumnitrat oxidiert wird und dann als Lösung einem Einspritzver
dampfer mit nachfolgender Pelletierung oder einer Kristallisations
anlage zugeführt wird.
Mit diesem Verfahren wird eine reine NO x -Abscheidung aus Schadgasen
mit einer universellen Einsetzbarkeit geschaffen, womit eine wesentlich
breitere Anwendungsmöglichkeit gegeben ist. So kann dieses Verfahren
bei allen Verbrennungsanlagen ohne Entschwefelung der Abgase mit allen
Absorptionsverfahren eingesetzt werden. Auch kann die Erfindung hinter
chemischen Anlagen, z. B. bei der Salpetersäureherstellung eingesetzt
werden.
Die Konzentration an Stickoxyden in diesen Abgasen können zwischen
200 und 5000 mg/m3 und auch darüber liegen.
Erfindungsgemäß wird das aus den Anlagen austretende Abgas mit den für
den gewünschten NO-Abscheidegrad erforderlichen Mengen an Ozon versetzt
und sodann in die erfindungsgemäße Absorptionsstufe geleitet.
Das in der Gasphase zugegebene O3 bewirkt eine Oxidation von NO x zu NO2,
das sich mit einfachsten Mitteln bei niedrigeren Temperaturen nach Zu
gabe von Natriumverbindung in der Absorptionsstufe auswaschen läßt.
Bei der Oxidation in der Gasphase läuft folgende Reaktion ab:
NO + O3 → NO2 + O2
Dabei stellt sich in der Absorptionsstufe beispielsweise bei der Na
trium-Zugabe ein Gleichgewicht zwischen Natriumnitrit und Natriumni
trat nach folgender Reaktion ein:
2 NO2 + 2 NaOH → NaOH3 + NaNO2 + H2O
In der Absorptionsstufe für die gezielte NO x -Entfernung wird der pH-
Wert zwischen 5,0 und 10,0, bevorzugt zwischen 7,5 und 9,5 eingestellt,
so daß durch die Oxidation mit Ozon aus NO gebildetes NO2 zu den
gewünschten einstellbaren Prozentsätzen ausgewaschen wird. Die Wäscher
lösung der erfindungsgemäßen Adsorptionsstufe enthält somit Natrium
nitrat und Natriumnitrit.
Die Lösung der erfindungsgemäßen Absorptionsstufe wird einer Oxi
dationseinrichtung zugeführt und im pH-Wert durch Zugabe von
H2SO4 auf 3,0 bis 4,0 abgesenkt. Mit Luftsauerstoff wird bei die
sem pH-Wert das Natriumnitrit in Natriumnitrat übergeführt.
Der Ablauf der Oxidationseinrichtung nach der NO x -Absorptionsstufe
kann im Fall von Natriumnitrat einem Sprühtrockner zugeführt werden.
Das anfallende staubförmige Produkt wird anschließend pelletiert
und getrocknet. Es ist in dieser Form als Dünger vermarktungsfähig.
Der Ablauf der Oxidationseinrichtung kann auch in Kristallisations
anlagen verarbeitet werden. Auch das hier anfallende Kristallisations
produkt kann in dieser Form als Dünger vermarktet werden.
Die Wasserbilanz wird durch Zugabe von Frischwasser in die Ab
sorptionsstufe ausgeglichen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge
stellt und wird im nachfolgenden näher beschrieben.
Das aus einer Salpetersäurefabrikation 1 austretende stickoxydhaltige
Abgas wird innerhalb einer Leitung 2 mit einem Oxidationsmittel be
aufschlagt. Hierzu ist eine Leitung 3 vorgesehen, mit der Ozon in die
Leitung 2 gasförmig eingeblasen wird. Das so behandelte Abgas wird
der Absorptionsstufe 4 zugeführt, die als Wäscher ausgebildet ist.
Das erforderliche Reaktionsmittel Natrium wird mit
tels einer Leitung 16 der Absorptionsstufe 4 zugegeben. Das hier ent
standene Absorptionsprodukt wird über eine Leitung 8 einer Oxidations
einrichtung 9 zugeführt. In diese Einrichtung wird über eine Leitung 11
Luftsauerstoff und über eine Leitung 12 Schwefelsäure oder Salpeter
säure zugemischt. Die Abluft aus der Oxidation 9 wird mittels einer
Leitung 15 in die Leitung 2 von der Absorptionsstufe 4 eingeführt.
Das im Oxidationsbehälter 9 aufoxidierte Absorptionsprodukt wird
über eine Leitung 10 zur Sprühtrocknung oder Kristallisation 13 ge
fördert und das trockene Produkt über Leitung 14 abgezogen.
Das gereinigte Abgas verläßt den Wäscher 4 über eine Leitung 5 und
wird mittels eines Ventilators 6 einem Kamin 7 zugeführt.
In eine Salpetersäurefabrikation entstehen 15 000 m3/h Abgas mit
einem NO-Gehalt von 2500 mg/m3. Dieser soll auf 500 mg/m3 re
duziert werden.
In der Absorptionsstufe werden 46 kg/h des in der Gasphase durch
Zugabe von Ozon gebildeten NO2 absorbiert und unter Zudosierung von
Natrium zu 42 kg/h Nitrat + 34,5 kg/h Nitrit umgesetzt.
In einer dieser Stufe nachgeschalteten Oxidationseinrichtung wird
mittels Luftsauerstoff NaNO2 zu NaNO3 oxidiert.
Hierbei entstehen aus den 46 kg/h NO2 etwa 93 kg/h Nitrat in einer
wäßrigen Lösung, die einer Sprühtrocknung oder einer Kristallisation
zugeführt werden.
Merkmalsliste
1 Salpetersäurefabrik
2 Leitung
3 Leitung
4 Absorptionsstufe
5 Leitung
6 Ventilator
7 Kamin
8 Leitung
9 Oxidationseinrichtung
10 Leitung
11 Leitung
12 Leitung
13 Sprühtrocknung oder Kristallisation
14 Leitung
15 Leitung
16 Leitung
2 Leitung
3 Leitung
4 Absorptionsstufe
5 Leitung
6 Ventilator
7 Kamin
8 Leitung
9 Oxidationseinrichtung
10 Leitung
11 Leitung
12 Leitung
13 Sprühtrocknung oder Kristallisation
14 Leitung
15 Leitung
16 Leitung
Claims (5)
1. Verfahren zum Entfernen von Stickoxyden aus Abgasen, wobei
die Abgase in der Gasphase mit einem Oxidationsmittel beauf
schlagt werden, und das gebildete NO2 in einer nachgeschalteten
Absorptionsstufe unter Zugabe von Natriumverbindungen mit einer
im Kreislauf geführten Absorptionsflüssigkeit, in der das ver
dampfte Wasser durch eine entsprechende Frischwassermenge er
setzt wird, behandelt wird, und das hierbei entstandene Ab
sorptionsprodukt in einer nachgeschalteten Oxidationsstufe
mit Luftsauerstoff zu Natriumnitrat oxidiert wird und dann als
Lösung einem Einspritzverdampfer mit nachfolgender Pelletierung
oder einer Kristallisationsanlage zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Oxi
dationsmittel zur Oxidation der Stickoxyde Ozon in einer Menge
eingesetzt wird, die dem gewünschten NO2-Abscheidegrad entspricht.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Absorptionsstufe zur Einstellung eines pH-Wertes zwischen
5,0 und 10,0, eine entsprechende Menge an Natriumverbindung zuge
führt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert
zwischen 7,5 und 9,5 eingestellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der der Ab
sorptionsstufe nachgeschalteten Oxidationsstufe zur pH-Wert-Rege
lung zwischen 3,0 und 4,0 eine entsprechende Menge Schwefelsäure
oder Salpetersäure zugemischt wird.
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