DE2250934A1 - Verfahren zum reinigen von cyanwasserstoff enthaltenden gasen - Google Patents
Verfahren zum reinigen von cyanwasserstoff enthaltenden gasenInfo
- Publication number
- DE2250934A1 DE2250934A1 DE2250934A DE2250934A DE2250934A1 DE 2250934 A1 DE2250934 A1 DE 2250934A1 DE 2250934 A DE2250934 A DE 2250934A DE 2250934 A DE2250934 A DE 2250934A DE 2250934 A1 DE2250934 A1 DE 2250934A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- solution
- gas
- hydrogen cyanide
- reaction
- sulfur
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
- B01D53/46—Removing components of defined structure
- B01D53/54—Nitrogen compounds
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Treatment Of Water By Oxidation Or Reduction (AREA)
- Treating Waste Gases (AREA)
- Industrial Gases (AREA)
- Removal Of Specific Substances (AREA)
Description
Dipl.-Ing. H. Sauenland · Dr.-Ing. R. König · Dipl.-Ing. K. Bergen
Patentanwälte · aooo Düsseldorf ao ■ Cecilienallee 7B · Telefon 43 37
16. Oktober 1972 27 933 K
NIPPON STEEL CORPORATION No.6-3, 2-chome, Ote-machi, Chiyoda-ku, Tokio, Japan
" Verfahren zum Reinigen von Cyanwasserstoff enthaltenden
Gasen"
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Reinigen
von Cyanwasserstoff enthaltenden Gasen wie Koksofengas und Spaltgas.
Das Entfernen von Cyanwasserstoff aus einem Gas ist ein Problem, mit dem sich die Industrie seit langem befaßt,
um Gas, das als Stadtgas verwendet wird zu entgiften oder zu verhindern, daß Wasser durch gelösten Cyanwasserstoff
verseucht wird, wenn ein Cyanwasserstoff enthaltendes Gas in Kontakt mit Wasser gebracht wird.
Eines der gebräuchlichen Verfahren besteht darin, Cyanide in der Form ihrer Salze durch Behandeln des Gases mit
Laugen abzuscheiden, wodurch allerdings der Zweck nicht erreicht wird, weil die Giftigkeit der Cyanwasserstoffe
nicht beseitigt wird. Andererseits gibt es ein neues Verfahren, bei dem Cyanwasserstoff als Isothiocyanat durch Reaktion
mit Polysulfiden .abgeschieden wird«,
Isothiocyanate, die im Gegensatz zu Cyaniden fast ungiftig
ORIGINAL INSPECTED
sind, ergeben als Verunreinigung eines Gases oder einer
wässrigen Lösung keine Probleme.
Reaktionen in denen Cyanide in Isothiocyanate umgewandelt werden, sind im folgenden aufgezeigt mit Ammonium-
und Natriumsalzen als Beispiel.
(NH4)2SX + NH4CN i=- (NH^)2Sx-1 + NH4SCN
+ S 5=2 (NH4)2SX (2)
+ NaCN <■-- Na2Sx-1 + NaSCN (3)
Na2Sx-1 + S *=~ Na2Sx
Um Cyanwasserstoff aus einem Gas zu entfernen, wird das Gas mit einer alkalischen Lösung gewaschen, die Ammoniak,
Ätzkälin oder Alkalikarbonate enthält, wobei Cyanwasserstoff in ein Salz bzw. entsprechend den obigen Gleichungen
in Isothiocyanate überführt wird. Wenn die Reaktion in einem Absorber nicht abgeschlossen werden kann, bringt
ein zusätzlicher Reaktionstank die Reaktion zum Abschluß.
Die das Isothiocyanat enthaltende Lösung wird üblicherweise als Abwasser entfernt, das wegen der fast vernachlässigbaren
Giftigkeit des Isothiocyanats keine ernsthafte Verseuchung verursacht. Das Bestreben geht jedoch dahin,
auch die Beseitigung von Wasser, das nicht nur Giftstoffe enthält, sondern auch einen hohen COD-Wert besitzt, zu re-
309818/0736
Weil Isothiocyanate reduzierend wirken und deshalb einen sehr hohen CQD-Wert besitzen, kann das Abwasser des obigen
Reinigungsverfahrens nicht ohne weitere Aufberei-.tung
entfernt werden„ Solange wie das Problem ungelöst
bleibt5 muß auch die Reinigung eines Gases,, Cyanwasserstoff
enthaltendes Gases unvollständig bleiben,,
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbereiten eines Isothiocyanate enthaltenden Abwassers,
wie es bei einem Verfahren zum Entfernen von Cyanwasserstoff
en anfällt. Dabei soll die Giftigkeit beseitigt und der CGD-Wert fast bis auf Null reduziert werden.
Somit hat die Erfindung zum ZIeI5 ein Verfahren zu vervollständigen,,
bei dem Cyanwasserstoff enthaltende Gase nach dem Isothiooyanit-Verfaliren gereinigt werden»
Bei einem Verfahren wird, wie in FrLg0 1 dargestellt, ein
Gas 1 während es von einem Absorber 2 zu einem Auslaß· 3
fließt in Kontakt mit einer Absorberlösung 4 gebracht (im folgenden als Zirkulationslösung bezeichnet). Bei der Zirkulationslösung handelt es sich um eine wässrige alkali- ■
sehe Lösung, die Polysulfide enthält und in der der Cyanwasserstoff des Gases absorbiert ist» Während die Lösung
zirkuliert, wird Schwefel 6 von außerhalb des Systems in einen Reaktionstank 5 gegeben, der die Reaktionen (2) und
(4) bewirkt» Die Polysulfide enthaltende Lösung wird zum Absorber 2 übergeführt. Die Alkalien 7 können Ätzkali und
Alkalikarbonate enthalten» Wenn jedoch das Gas eine basische Substanz \fie Ammoniak enthält, kann dieses als Träger
für die alkalischen Substanzen benutzt werden, Im Absorber
18/0?
reagiert Cyanwasserstoff mit dem Alkali unter Bildung von Isothiocyanat gemäß den Gleichungen (1) und (3).
Die Reaktionen (1) und (3) setzen sich teilweise im Reaktionstank 6 fort. Ein Teil der Zirkulationslösunp;
wird aus dem System als Abwasser 8 herausgenommen, im folgenden als extrahierte Lösung bezeichnet.
Wenn andererseits das zu behandelnde Gas Schwefelwasserstoff und Cyanwasserstoff enthält, wird der erstere
üblicherweise als Schwefelträger benutzt. Ein dabei allgemein angewandtes Verfahren ist in Fig. 2 verän^·
schaulicht, Während ein Gas 1 durch den Absorber 2 zum Auslaß 3 strömt, wird das Gas im Absorber 2 in Kontakt
mit der Zirkulationglösung 4 gebracht, wobei ßowohl Cyanwasserstoff als auch Schwelelwayserstoff in
der Lösung 4 als Cyanide, Thiocyanide oder Sulfide ab"-sorbiert
werden. Die Zirkulationslösung wird durch eine Rohrleitung 8, einen Verweiltank 9 und eine Rohrleitung
10 zum Oxydationskessel 11 geleitet, wo die Sulfide zu Schwefel oxydiert werden und der in der !lösung befindliche
Katalysator mit Luft 12 oxydierend regeneriert wird. Die Lösimg wird dann wieder in den Absorptionsturm
eingeleitet. Ein Teil der Zirkulationslösung Wird durch
eine Rohrleitung 13 aus dem System herausgenommen und, wenn übermäßig viel Schwefel darin enthalten ist, der
Schwefel 15 in einen Filter 14 zurückgewonnen, Der grös^
sere Teil des Filtrates wird in die Zirkulationslösung eingespeist. Ein kleinerer Teil wird als Ablösung 16 herausgenommen.
In dem Verweiltank 9 werden der Zirkulationslösung der Katalysator 17» Wasser und Alkali 18 zugesetzt.
Häufig werden diese Substanzen in die Rohrleitung anstatt in den Verweiltank gegeben.
0 Hd 1 f> / fp Ί (ϊ
Die Absorptionslösung ist alkalin und enthält sogenannte Redoxkatalysatoren mit der Fähigkeit, Sauerstoff zu
übertragen, wie beispielsweise Derivate des Chinons, Naphthochinon, Phenanthrenchinon und Pikrinsäure. Diese
Katalysatoren oxydieren Sulfide zu Schwefel und werden deshalb weitgehend dazu benutzt, Schwefelwasserstoff
zu entfernen. Wenn Cyanwasserstoff und Schwefelwasserstoff gleichzeitig in einem Gas·enthalten sind,
kann der bei der Reaktion anfallende Schwefel in der Zirkulationslösung mit dem Alkali reagieren und Polysul-,
fide bilden, die ihrerseits, mit dem Cyanwasserstoff reagieren. Im allgemeinen ist die Absorptionsgeschwindigkeit
des Cyanwasserstoffs größer als diejenige des Schwefelwasserstoff.
Deshalb ist das erstere schneller absorbiert als das letztere. Demzufolge wird der Cyanwasserstoff notwendigerweise
durch Absorption als Isothiocyanat entfernt. Am Ende ergeben sich die gleichen Schwierigkeiten der
Wasserverschmutzung wie oben beim Entfernen von Schwefelwasserstoff.
In einem System auf Basis Natriumkarbonat, das Natriumnaphthochinonsulphonat
enthält, treten folgende Hauptreaktionen auf:
Absorptionsreaktionen:
Na2CO3 + H2S ->
NaHS + NaHCO3 % . (5)
Na2CO3 + HCN -r NaCN + NaHCO3 ' (6)
309818/0738
Oxydationsreaktion
NaHS+
S03Na +NaHCO-
OH
I
SO3Na +Na2C03 + S
(7)
Thiocyanationsreaktion
NaCN + Na2Sx --^ NaSCN +
(8)
Polysulfidreaktion
Na2Sx-1 + S n> Ma2Sx
(9)
Regeneration (Oxydation) der Katalysatoren
OH
OH
S0,Na + 1 O0 3 -χ 2
OH
SO,Na + H0O
309818/0736 (10)
Die Absorptions! ρ sung ist wässrig-alkalisch und enthält
Katalysatoren sowie andere Substanzen, die an den obigen Reaktionen beteiligt sind, Das Alkali beistehend
aus Jttzkali, Alkalikarbonaten und Ammoniak,
die im Gas enthalten sind, Die Absorptionsreaktion
und die Regenerationsreaktion laufen im AbSQfbBT bzw.
im Qxydationsgefäß ab* andere Reaktionen wie die Isothiocyanatreaktion
gehen wahrscheinlich nacheinander irgendwo in dem System vonstatten* Die abgezogene
Absorptipnslosung sollte kontinuierlich oder intermettierend
aus dem System als Abwasser abgelassen werdest,
Ein übermäßiger Schwefelanteil sollte durch Filtration entfernt werdenf
Bei den Reaktionen, die Cyanwasserstoff in einem (fas
betreffen (Fig. 1, 2) werden Cyanwasserstoff durch
Alkali gebunden. Isothiocyanate durch Polysulfide gebildet
und fallen Polysulfide an, wie sich das aus den Gleichungen (1) bis (4-) ergibt.
Bei den herkömmlichen Verfahren zum Entfprnen von Cyanwasserstoff
gegebenenfalls in Mischung mit Sehwefelwas^
serstoff sind die bedeutendsten Probleme der Verbrauch der Absorptionslösung und die weitere Aufarbeitung des
Schmutzwassers, wie es gezeigt wurde bei 8 in Fig# 1
und bei 16 in Fig. 2. Die wichtigste Ursache des Verbrauchs der Absorptionslösung ist die Anreicherung mit
Isothiocyanaten. Zum Beispiel steigt der Gehalt an Isothiocyanaten
bei den Reaktionen (1) und (3) in der Absorptionslösung, der pH-Wert der Lösung fallt allmählich
ab, womit der Wirkungsgrad der Cyanwasserstoffbeseitigung
309018/0736
2 2 5 0 9 3 A
ebenfalls sinkt. Da der pH-Wert der Absorptionslösung durch die Konzentrationen nicht nur der Isothiocyanate
sondern auch der Alkalien und Nebenprodukte wie Thiosulphate, die bei Nebenreaktionen anfallen bestimmt
wird, sollte die Konzentration dieser Substanzen nach Möglichkeit über den pH-Wert kontrolliert
werden. Vorzugsweise sollte der pH-Wert der Absorptionslösung im Rahmen der Erfindung nicht unter 7,7
eingestellt werden, besser noch über 8,0 bringen, wein der Wirkungsgrad bei der Beseitigung von Cyanwasserstoff
und Schwefelwasserstoff unter einem pH-Wert von 7,7 extrem niedrig liegt.
Wichtig i st es im Rahmen der Erfindung den COD-Wert der abgezogenen, ungiftigen Isothiocyanate enthaltenden
Lösung auf ein Mindestmaß zu verringern oder gar auf Null zu reduzieren. Eine abgezogene Lösung mit
100 g/l Isothiocyanat (als SCN) besitzt gewöhnlich einen COD-Wert von etwa 100 000 ppm. Weiterhin liegt in
einem System gemäß Fig. 2, in dem Schwefelwasserstoff gleichzeitig absorbiert wird, der COD-Wert sehr viel
höher, weil Schwefel unter ariderem zu Thiosulphaten oxydiert wird, die ebenfalls den COD-Wert beeinflußen
und einen hohen COD-Wert ergeben.
Selbst wenn die Ablösung nach einer Verdünnung abgeführt wird, sind riesige Mengen unverschmutzten Wassers
erforderlich, was ein solches Verfahren praktisch unmöglich macht. Das Aktivschlammverfahren, das allgemein
für die Behandlung von Abwässern mit organischen Verunreinigungen angewandt wird, arbeitet hinsichtlich der anorganischen
Substanzen sehr langsam, deshalb ergeben sichgraße
9 κ i u ι f-. ν :u;
■- 9 -
Schwierigkeiten und hohe Kosten. Eine ehemische Behandlung
mit einem Oxydationsmittel wie Chlor, ist nicht wirtschaftlich für ein Abwasser mit einem hohen COD-Wert,
weil große Mengen teurer Chemikalien benötigt werden. Somit ist die Aufarbeitung des Abwassers das
wichtigste Problem beim Entfernen von Cyanwasserstoff aus Gasen.
Unter dem Gesichtspunkt, daß die VorabOxydation der reduktiven
Isothiocyanate oder anderer Schwefelverbindungen bis zu dem Stadium, in dem kein Sauerstoff mehr erforderlich
ist, am günstigsten ist, wurde die Verwendung von freiem Sauerstoff, beispielsweise von Luft,
als Oxydationsmittel untersucht und festgestellt, daß hohe Temperaturen in Anwesenheit von freiem Sauerstoff
und Wasser rasch die Isothiocyanate zersetzt und den COD-Wert weitestgehend reduziert. Da_bei werden je zwei
Mole freier Sauerstoff und Wasser für ein Mol Isothiocyanat benötigt, und je höher die Temperatur ist, desto schneller
verläuft die Reaktion. Erfindungsgemäß wird die Temperatur oberhalb 150°C, vorzugsweise über.2000C gehalten, Um
das Wasser während der Reaktion im flüssigen Zustand zu halten, sollte der Druck höher als der Dampfdruck des Wassers
liegen.
Wie im Rahmen der Erfindung festgestellt wurde, gehen die Reaktionen entsprechend den folgenden Gleichungen fast
quantitativ vonstatten, sobald Isothiocyanate unter den beschriebenen Bedingungen hydrotherm oxydieren.-
NaSCN + 2O2 + 2H2O —>
Na (NH4) SO4 + CO2 (11)
0 9 8 18/0736
NH4SCN + 2O2 + 2H2O — >
(NH4^SO4 + CO2 (12)
Weil in den Reaktionen der Schwefel und der Kohlenstoff in den Isothiocyanaten vollständig zu Sulphaten
bzw. Kohlendioxyd oxydiert werden und der Stickstoff zu Ammoniak umgesetzt wird, geht der COD-Wert der Lösung
gegen Null.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden unter Bezugnahme auf Fig. 1 und 2 beschrieben:
Ein Teil der Zirkulationslösung, die abgezogen wurde während Chemikalien zugegeben wurden, um den pH-Wert der
Zirkulationslösung über 7,7 bzw. über 8,0 zu halten, wird zu einem Wärmebehandlungsgefäß geführt, mit einem freien
Sauerstoff enthaltenden Gas wie Luft vermischt, daß mehr als zwei Mole Sauerstoff je Mol Isothiocyanat zugeführt
werden. Das Gemisch wird auf eine Temperatur über 15O0C,
vorzugsweise über 200 C unter einem den Dampfdruck des Wassers überschreitenden Druck gebracht. Die Reaktionszeit
differiert in Abhängigkeit von der Temperatur der Lösung zwischen zehn Stunden bei niedrigen Temperaturen und weniger
als 30 Minuten bei einer Temperatur über 2500C.
Das Abziehen eines Teiles der Zirkulationslösung kann entweder kontinuierlich oder intermittierend erfolgen. Wird
ein großes Gasvolumen behandelt und hat die abgezogene Lösung ebenfalls ein großes Volumen, so führt daa kontinuierliche
Abziehen zu einem stabileren pH-Wert. Die hydrotherm oxydierte Lösung besitzt einen COD-Wert von fast Null und
kann ohne weitere Behandlung abgelassen werden. Die Reaktionsprodukte
aus den Reaktionen der Gleichungen (11) und
309818/0736
(12) können je nach Art und Konzentration der alkalischen
Substanzen als Schwefelträger für das Ammoniumsulphat oder Natriumsulphat benutzt werden, um die
Wirtschaftlichkeit des Veriäirens zu verbessern. Außerdem
kann aus der hydrotherm oxydierten Lösung Gips gewonnen werden, wenn Kalk, gelöschter Kalk oder Kalziumkarbonat
hinzugegeben werden. Durch die Zugabe von Kalk, gelöschtem Kalk oder Kalziumkarbonat werden ausserdem
Sulphationen neutralisiert, die bei der hydrothermen Oxydation des Isothiocyanats anfallen. Auf diese
Weise wird wirksam eine Korrosion des Wärmebehandlungsgefäßes durch Sulphationen vermieden.
Somit können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ohne
Schwierigkeiten aus einem Gas Cyanwasserstoff oder Cyanwasserstoff
und Schwefel durch Absorbieren des Cyanwasserstoffes in einer Lösung als Thiocyanat und hydrotherme
Oxydierung der Thiocyanate in der Ablösung bei erhöhter Temperatur entfernt werden.
Ein Strom Wasserstoff mit 1,70 g/m5 HCN, 8,0 g/m3 3
und 4,5 g/m H0S wurde durch eine Vorrichtung gemäß
Fig. 1 in einer Durchflußmenge von 10 nr/h geleitet
und in Kontakt mit 100 l/h, einer Absorptionslösung
gebracht. Alkalien wurden nicht von außen zugeführt, da das Gas NH* enthielt. Der Schwefel wurde in den Reaktionstank so gegeben, daß der Schwefelgehalt in der Zir-
kulatiotislösung auf einen Wert von 11 g/l gehalten wurde,
3 tr 9 8 1 B / G 7 3 h
damit die Polysulfide gebildet werden konnten. Die Zirkulationslösung
wurde kontinuierlich in einer Menge von 0,13 l/h am Boden des Absorbers abgezogen. Die Lösung
behielt einen pH-Wert von 8,6 und die Konzentration der Isothiocyanate blieb bei 1,23 g/l als SCN, während
90% des Cyanwasserstoffes des Gases entfernt wurden. Der COD-Wert der Ablösung lag bei 200 000 ppm. Auf einen
Liter abgezogener Lösung wurden 1250 Nl Luft in einen Autoclaven eingeführt. Die Reaktion lief während
120 Minuten bei 1850C und unter einem Druck von 30
Atmosphären ab. Der COD-Wert der abgekühlten Lösung wurde zu 100 ppm. ermittelt. Eine Ablösung mit einem derart
niedrigen COD-Wert, braucht nur noch mit dem 10-fachen Volumen reinen Wassers verdünnt zu werden, damit der Gesamt
COD-Wert bei 10 ppm. liegt, was gut unter dem vorgeschriebenen Grenzwert für ein Abwasser liegt.
Ein Koksofengas mit 1,5 g/m^ HCN, 5 g/nr H2S und 8 g/m^
NHi strömte durch eine Vorrichtung gemäß Fig. 1 mit einer
Geschwindigkeit von 22 nr/h; es wurde dabei in Kontakt
mit 300 l/h einer Absorptions- bzw. Zirkulationslösung gebracht. Der Zirkulationslösung wurden 0,450 Mol/l
einer Lösung von Natriumnaphthochinonsulphon und eine 5%-ige Lösung von NaOH kontinuierlich in einer Menge
von 15 g/h bzw. 1,1 l/h zugesetzt. In den Oxydationssturm
wurde Luft in einer Menge von 1 nr/h eingeleitet. Ein
Teil der Zirkulationslösung wurde abgezogen und der Schwefel durch Filtration entfernt. Die Menge des Filtrats
309818/0736
lag bei 800 g/h. Die Zirkulationslösung und das FiI-trat
besaßen einen pH-Wert von 9,2, und die Konzentrationen des Thiocyanats und des Thiosulphates langen bei 80 g/l als'SCN bzw. 30 g/l S2O,. Cyanwasserstoff
und Schwefelwasserstoff wurden aus dem verunreinigten
Gas bis zu 97% bzw. 94% entfernt. Die abgezogene
Lösung wurde zusammen mit 1400 Nl/h Luft in ein
beheiztes Gefäß bei kontinuierlich steigendem. Druck eingeführt und kontinuierlich bei einer Reaktionstemperatur
von 2600C und einem Drück von 60 Atmosphären während einer Standzeit von 30 Minuten behandelt. Dabei
wurden Thiocyanate, Thiosulphate, Polysulfide und Schwefel in Sulfate überführt. Als Ergebnis wurde der
COD-Wert, der beim Einlaß in das Gefäß 120 000 ppm. betrug, auf 30 ppm. reduziert.
Bei einem Verfahren gemäß Beispiel 2 wurde eine 10%-ige
Kalkemulsion der abgezogenen Lösung in einer Menge von 900 g/h im beheizten Gefäß zugesetzt und 14 Minuten behandelt.
Die übrigen Bedingungen wie Luftvolumen, Reak-. tionstemperatur und Druck blieben die gleichen» Die Reaktionsmischung
am Auslaß des Gefäßes war begleitet von 213 g/h Gips. Der COD-Wert der Lösung betrug 14 ppm.
3U9818/0736
Claims (2)
1. Verfahren zum Reinigen eines Cyanwasserstoff enthaltenden
Gases, bei dem das Gas in Kontakt mit einer alkalischen Polysulfide enthaltenden Absorptionslösung gebracht,
der Cyanwasserstoff in Thiocyanat überführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teilstrom der Lösung abgezogen und deren pH-Wert
oberhalb 7,7 gehalten sowie der Teilstrom mit einem mehr als zwei Mole freien Sauerstoff pro Mol
des im Teilstrom befindlichen Thiocyanate enthaltendem Gas bei einer Temperatur über 15O0C und einem Druck
über dem Dampfdruck des Reaktionsgemischs hydrotherm oxydiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Teilstrom zunächst Kalk,gelöschter Kalk oder Kalziumkarbonat zugesetzt
wird
3U9 818/073 6
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP8223371A JPS5638638B2 (de) | 1971-10-18 | 1971-10-18 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2250934A1 true DE2250934A1 (de) | 1973-05-03 |
Family
ID=13768675
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2250934A Pending DE2250934A1 (de) | 1971-10-18 | 1972-10-18 | Verfahren zum reinigen von cyanwasserstoff enthaltenden gasen |
Country Status (8)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3855390A (de) |
JP (1) | JPS5638638B2 (de) |
CA (1) | CA974033A (de) |
DE (1) | DE2250934A1 (de) |
FR (1) | FR2156769B1 (de) |
GB (1) | GB1413521A (de) |
IT (1) | IT969647B (de) |
NL (1) | NL168714C (de) |
Families Citing this family (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4073862A (en) * | 1973-08-24 | 1978-02-14 | Dr. C. Otto & Comp. G.M.B.H. | Process for removing ammonia, hydrogen sulfide and hydrocyanic acid from gases |
US3956460A (en) * | 1973-11-05 | 1976-05-11 | Ralph M. Parsons Company | Process for the treatment of gas streams containing hydrogen cyanide |
US3990971A (en) * | 1974-09-30 | 1976-11-09 | Texaco Inc. | Metal cyanide complex compound disposal |
DE2706152B2 (de) * | 1977-02-14 | 1979-05-23 | Metallgesellschaft Ag, 6000 Frankfurt | Verfahren zum Abtrennen von Cyanwasserstoff und Metallverbindungen aus Gasen |
FI62040C (fi) * | 1979-02-06 | 1982-11-10 | Outokumpu Oy | Foerfarande foer tvaettning av cyanidhaltiga ugnsgaser som uppstaor i metallurgisk industri |
US4372940A (en) * | 1981-10-26 | 1983-02-08 | Sterling Drug Inc. | Process and apparatus for treatment of thiosulfate containing liquors |
US4387084A (en) * | 1981-10-26 | 1983-06-07 | Sterling Drug Inc. | Process for treating thiosulfate containing liquors |
Family Cites Families (12)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CA525811A (en) * | 1956-06-05 | American Cyanamid Company | Recovery of ammonia from gases containing hcn | |
US705152A (en) * | 1901-12-30 | 1902-07-22 | British Cyanides Company Ltd | Method of making sulfocyanids from coal-gas. |
GB190601764A (en) * | 1906-01-23 | 1906-05-24 | Dr Hugo Noerdlinger | A Process for Recovering Cyanogen Compounds from Waste Waters, Solutions and the like and for Rendering the Liquids Innocuous |
US1908515A (en) * | 1927-12-06 | 1933-05-09 | Keller Konrad | Treating thiocyanate solutions |
US1932819A (en) * | 1928-05-15 | 1933-10-31 | Koppers Co Inc | Treating thiocyanogen compounds |
US1854511A (en) * | 1928-08-20 | 1932-04-19 | Koppers Co Inc | Gas purification |
GB359004A (en) * | 1930-07-08 | 1931-10-08 | Ig Farbenindustrie Ag | Improvements in or relating to the technical hydrolysis of thiocyanic acid or salts thereof |
GB399778A (en) * | 1932-01-04 | 1933-10-12 | Koppers Co Delaware | Improvements in or relating to a process for the treatment of gases |
US2459464A (en) * | 1945-11-06 | 1949-01-18 | Blaw Knox Co | Detoxification of cyanide-containing industrial waste liquors |
US2819950A (en) * | 1952-03-27 | 1958-01-14 | Texas Gulf Sulphur Co | Conversion of hydrogen sulfide to sulfur with quinones |
NL88127C (de) * | 1952-09-18 | |||
DE1005047B (de) * | 1953-06-11 | 1957-03-28 | Dr Phil Kalman Von Szombathy | Verfahren zur Dehydrierung bzw. Oxydation von anorganischen und organischen Schwefelverbindungen |
-
1971
- 1971-10-18 JP JP8223371A patent/JPS5638638B2/ja not_active Expired
-
1972
- 1972-10-13 US US00297264A patent/US3855390A/en not_active Expired - Lifetime
- 1972-10-17 FR FR7236770A patent/FR2156769B1/fr not_active Expired
- 1972-10-17 CA CA154,101A patent/CA974033A/en not_active Expired
- 1972-10-18 NL NLAANVRAGE7214102,A patent/NL168714C/xx not_active IP Right Cessation
- 1972-10-18 DE DE2250934A patent/DE2250934A1/de active Pending
- 1972-10-18 GB GB4797872A patent/GB1413521A/en not_active Expired
- 1972-10-18 IT IT30605/72A patent/IT969647B/it active
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS4846568A (de) | 1973-07-03 |
CA974033A (en) | 1975-09-09 |
FR2156769B1 (de) | 1975-03-28 |
NL168714C (nl) | 1982-05-17 |
IT969647B (it) | 1974-04-10 |
GB1413521A (en) | 1975-11-12 |
NL168714B (nl) | 1981-12-16 |
FR2156769A1 (de) | 1973-06-01 |
NL7214102A (de) | 1973-04-24 |
JPS5638638B2 (de) | 1981-09-08 |
US3855390A (en) | 1974-12-17 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69104997T2 (de) | Verfahren zur entfernung von schwefelkomponenten aus gasen. | |
DE2554584C3 (de) | ||
DE69603838T2 (de) | Verfahren zur behandlung von gasen | |
DE2334994A1 (de) | Verfahren zur oxidation sulfidhaltigen abwassers | |
DE2459913A1 (de) | Verfahren zur gleichzeitigen entfernung von so tief x und no tief x aus abgasen | |
DE2322958A1 (de) | Verfahren zum reinigen von abgasen | |
DE69502394T2 (de) | Anaerobe entfernung von schwefelverbindungen aus abwasser | |
DE2624358B2 (de) | Verfahren zur nasswaesche von abgasen | |
DE2250934A1 (de) | Verfahren zum reinigen von cyanwasserstoff enthaltenden gasen | |
DE2460010A1 (de) | Verfahren zum entfernen von schwefeldioxid aus einem abgas | |
DE3310712C2 (de) | Verfahren zum Behandeln eines wasserhaltigen Kondensats | |
DE2625005A1 (de) | Verfahren zur entfernung von no tief 2 aus einem no tief 2 -haltigen abfallgas | |
DE2400345C3 (de) | Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxid aus einem Gas | |
DE2534892A1 (de) | Verfahren zur oxydativen behandlung sulfid-, sulfit- und thiosulfathaltiger abwaesser | |
WO1986005709A1 (en) | Process for the cleansing of fumes | |
DE2726257C2 (de) | Verfahren zur Entschwefelung von Schwefeloxide enthaltenden Abgasen | |
DE3433396C2 (de) | Verfahren zur Entschwefelung von Abgas | |
DE706846C (de) | Verfahren zum Entfernen von Schwefelwasserstoff und Ammoniak aus Gasen unter gleichzeitigr Gewinnung von elementarem Schwefel und Ammonsulfat | |
DE2337364B2 (de) | Verfahren zum Reinigen eines Schwefelwasserstoff enthaltenden Gases | |
CH509946A (de) | Verfahren zur Behandlung von Abwässern | |
DE2703157C3 (de) | Verfahren zum Entfernen von Stickstoffoxiden und Schwefeloxiden aus Verbrennungsabgasen | |
DE2524116A1 (de) | Verfahren zur nassaufbereitung von abgasen | |
DE60306460T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Ammoniumthiosulfat | |
DE2253003C3 (de) | Verfahren zur Entschwefelung von Schwefelwasserstoff enthaltendem Gas | |
DE2933147A1 (de) | Verfahren zum entfernen von schwefelwasserstoff aus gasen, insbesondere kohlendestillationsgasen |