DE267781C - - Google Patents
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- DE267781C DE267781C DENDAT267781D DE267781DA DE267781C DE 267781 C DE267781 C DE 267781C DE NDAT267781 D DENDAT267781 D DE NDAT267781D DE 267781D A DE267781D A DE 267781DA DE 267781 C DE267781 C DE 267781C
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A43—FOOTWEAR
- A43D—MACHINES, TOOLS, EQUIPMENT OR METHODS FOR MANUFACTURING OR REPAIRING FOOTWEAR
- A43D21/00—Lasting machines
- A43D21/12—Lasting machines with lasting clamps, shoe-shaped clamps, pincers, wipers, stretching straps or the like for forming the toe or heel parts of the last
- A43D21/125—Lasting machines with lasting clamps, shoe-shaped clamps, pincers, wipers, stretching straps or the like for forming the toe or heel parts of the last with a plurality of pincers
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 267781 KLASSE 71 c. GRUPPE
V. St. A.
Maschine zum Aufbringen des Oberleders auf den Leisten. Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. August 1909 ab.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Maschine zum Aufbringen des Oberleders auf den
Leisten, ' insbesondere zur Ausführung der Überholarbeit, bei welcher das Oberleder angezogen
und dann zurechtgerückt werden kann. Während bisher die Zurechtrückung ganz oder zum Teil durch Bewegung der das
Leder erfassenden Greifer geschah, verfolgt die vorliegende Erfindung den Zweck, die
ίο gleiche 'Verrückung durch Bewegung des Leistens
gegenüber den feststehenden Greifern hervorzubringen. Man erreicht dadurch den .. Vorteil, daß der Antrieb viel einfacher ist,
als es sonst möglich wäre, und ermöglicht vor allen Dingen, daß mit der Greifervorrichtung
eine Überschiebvorrichtung leicht in Verbindung gebracht werden kann, welche das von
den Greifern erfaßte und angespannte Oberleder über den Leisten schiebt, so daß es rings
um die Spitze herum den endgültigen Sitz erhält und in dieser Lage bequem befestigt werden
kann. Die Maschine ist so eingerichtet, daß diex Einstellung durch Drehung um
drei ungefähr senkrecht ,zueinander stehende Achsen erfolgen kann, von denen eine senkrecht
zur Sohle steht, während die zweite mit der Längsachse der Sohle zusammenfällt und
die dritte quer zu diesen beiden Achsen steht. Es ist aber nicht in jedem Fall die Einstellung
um alle drei Achsen notwendig. Die Verstellung um die Längsachse bringt die
Mittellinie des Schaftes in die Mittelebene des Leistens und verändert das Verhältnis des auf
beide Seiten des Schuhes ausgeübten Zuges. Die Verstellung um die Querachse ermöglicht,
die auf das Oberleder in der Längsrichtung des Leistens ausgeübte Spannung zu regeln
und die Entfernung der Spitzkappennaht an der Leistenspitze zu verändern. Die Verstellung
um die senkrecht zur Sohle stehende Achse bewirkt, daß die Spitzkappennaht senkrecht
zur Mittelebene des Schuhes steht. Die Verstellbarkeit des Werkstückes wird dadurch erreicht,
daß ein dem Zuge der Greifer Widerstand leistendes Widerlager angewendet ist,
dessen Druckfläche die gewünschte Verstellung gestattet.
Die Maschine ist mit Greifern versehen, welche nahezu den ganzen Vorderteil des
Schaftrandes erfassen und in seiner ganzen Breite unter Spannung erhalten. Es hat sich
nun gezeigt, daß es bei einer solchen Einrichtung erwünscht ist, den Lederrand etwas von
der Leistenkante wegzuziehen, damit sich das Leder nicht an der Leistenkante reibt und zu
viel Widerstand findet. Es werden daher die Greiferbacken annähernd nach einem Kreisabschnitt
geformt, dessen Radius größer ist als derjenige des gleichfalls annähernd eine Kreisfigur bildenden Leistenendes. Es werden
dabei auch die Greifer so ausgebildet, daß sie das Leder zwischen sich aufnehmen können,
wenn es seine natürliche Stellung hat, die es beim Aufstecken auf den Leisten er-
hält. Durch geeignete Einstellvorrichtungen kann die Gestalt der Greifer entsprechend der
Gestalt des Leistens verändert werden. Auch die aus scherenähnlichen Wischerplatten bestehende
Aufzwickvorrichtung kann entsprechend der Leistenform verstellt werden. Für besondere Schuhformen, besonders die sogenannten
Kamelrückenschuhe, ist noch ein Drücker erforderlich, der das Leder in die ίο hinter der Spitze des Leistens auf der Rückenfläche
befindliche Höhlung hineindrückt. Die Nagelvorrichtung zum Befestigen des aufgezwickten
Oberleders ist zweckmäßig mit einer Vorrichtung zur Befestigung eines Einbindemittels
verbunden, so daß auch das Einbinden der Schuhspitze in der gleichen Maschine vorgenommen
werden kann. Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht.
Fig. ι ist eine Vorderansicht der Maschine. Fig. 2 ist eine Seitenansicht.
Fig. 3 ist ein Schaubild der verschiedenen Trethebel der Maschine.
Fig. 3 ist ein Schaubild der verschiedenen Trethebel der Maschine.
Fig. 4 ist eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, die relativen Stellungen der Teile darstellend,
nachdem das Oberleder erfaßt und angezogen wurde. Die gestrichelten Linien deuten die Lagen des Schuhes an, in die er
bewegt werden kann, um die auf die verschiedenen Teile des Schuhes ausgeübte Spannung
zu ändern.
Fig. 5 zeigt den Spitzenteil eines lose auf dem Leisten befindlichen Oberleders.
Fig. 6 bis 9 erläutern die Art, in der das Oberleder auf den Leisten aufgebracht wird.
Fig. 10 zeigt den übergeholten und aufgezwickten Vorderteil eines Schuhes.
Fig. 11 ist ein wagerechter Schnitt; der
Oberlederrand befindet sich in der Lage, in .der die Greifer ihn erfassen.
Fig. 12 zeigt die geschlossenen Greifer und
den vorwärts bewegten Sohlendrücker.
Fig. 13 stellt die das Oberleder über den Schuhboden schiebenden Wischer dar; die
Greifer sind geöffnet und die Nagelmundstücke befinden sich in der Eintreibstellung.
Fig. 14 und 15 sind Einzelansichten der
. Sperrvorrichtungen der Schuhstütze.
Fig. 16 und 17 sind Schaubilder der Nagelvorrichtung.
Fig. 18 ist ein Schaubild eines Wischers und der benachbarten Teile.
Fig. 19 ist ein Schaubild der Greifer und ihrer Einstellvorrichtung.
Fig. 20 erläutert das Einbinden des aufgezwickten Vorderteils des Schuhes.
Der an einem Ständer 4 angebrachte Maschinenkopf 2 kann mittels einer - mit einem
Klemmring 6 zusammenwirkenden Schraube 5 in seiner Höhenrichtung verstellt werden. An
der vorderen Seite des Kopfes 2 ist eine senkrechte Führung angebracht, in der ein Schieber
10 bewegbar ist. An dem Schieber 10 ist eine mit einem Handgriff 14 und einem Zahnrad
15 versehene AVelle 12 angebracht. Das
Zahnrad 15 greift in eine an der vorderen Seite des Kopfes angebrachte Verzahnung ein.
Auf diese Weise kann die Höhenlage des Schiebers 10 verändert werden. An dem
Handhebel 14 ist eine Klinke 16 angebracht, die in die Verzahnung 18 einfällt und den
Handhebel 14 in der jeweiligen Lage sperrt. Die Klinke 16 ist mit einem an dem Handhebel
14 angebrachten Fingerstück 20 verbunden. Das Fingerstück 20 wird von einer
Feder 22 in derjenigen Lage gehalten, in der die Klinke 16 in die Verzahnung 18 einfällt.
Zwecks Handhabung des Fingerstückes 20 ist an dem Hebel 14 ein federbelasteter Kolben
vorgesehen, dessen Kopf 24 mit den abgeschrägten Flächen des Fingerstückes 20 in Be-"
rührung tritt, so daß das Fingerstück 20 durch Herabdrücken des Kopfes 24 gedreht wird und
die Klinke 16 auslöst. An dem Schieber 10 ist ein in der Querrichtung der Maschine verstellbarer
Block 30 angebracht, der die Schuhstütze 32 trägt. Die Schuhstütze 32 ist an einem Block angebracht, der gegen die Maschine
und von derselben hinweg verstellt werden kann. Sie nimmt die Ferse des aufrecht
stehenden Schuhes auf (Fig. 2). Die Schuhstütze ist genügend weit weg von der Maschine
entfernt, daß der Arbeiter sowohl die' Seiten als auch den Boden des zu bearbeitenden
Schuhes genau besichtigen kann. Die Ein- und Auswärtsverstellung der Schuhstütze ermöglicht
es, verschiedenartig ausgebildete Leisten der Maschine in der erforderlichen Weise
darzubieten. Eine mit einem Handgriff. versehene Klemmschraube 35 sichert die Schuhstütze
32 in eingestellter Lage. Die Einstellungen der Schuhstütze werden entsprechend der Sprengung oder der kurvenförmigen Ausbildung
des Leistens vorgenommen.
Die den Schuh bearbeitenden Vorrichtungen bestehen aus Greiferbacken 40, 40, 41, 41, die
das Oberleder an der Schuhspitze und zu beiden Seiten derselben erfassen. Die Greiferbacken
sind entsprechend dem Umriß der sich ausbauchenden Randteile des lose auf den no
Leisten aufgebrachten Oberleders ausgebildet (Fig. 5). Die Greiferbacken bestehen zweckmäßig
aus mehreren Teilen (Fig. 19), welche einander gegenüber verstellbar sind, damit die
Greifer verschiedenartig gestalteten Leisten angepaßt werden können. Die Backen 40 besitzen
Stift- und bogenförmige Schlitzverbindungen 42 mit einem festen Teil 44 des Kopfes
2. Die Backen 41 besitzen ähnliche Stift- und Schlitzverbindungen mit beweglichen
Platten 45. Die Platten 45 bilden die Köpfe der Stangen 46, mittels denen die Backen 41
bewegt werden, um das Oberleder zu erfassen oder um es freizugeben. Die Stangen 46 sind
mit den oberen Armen der bei 48 drehbaren Winkelhebel 50 verbunden. Die Winkelhebel
50 besitzen eine drehbare Verbindung mit den gegabelten Enden einer Stange 52, die an
ihrem unteren Ende zu einem Trethebel 54 ausgebildet ist. An dem Trethebel 54 ist eine
Klinke 55 angebracht, die in eine Zahnstange des Ständers 4 einfällt. Zum Auslösen der
Klinke 55 dient ein an dem Trethebel 54 angebrachter Hebel 58, den der Arbeiter mit der
Spitze seines Schuhes bewegen kann. Die das Oberleder erfassenden Flächen der Greiferbacken
40 und 41 sind gerippt (Fig. 4 und 11).
Diese inneren Enden der Greiferbacken 40 sind nach außen zu erweitert, um sich der Gestalt
des ausklaffenden oder ausbauchenden Oberleders besser anzupassen. Die relativen
Bewegungen der Greifer und des Leistens, um das Oberleder einer Spannung auszusetzen,
werden durch Vorwärtsbewegungen des Leistens hervorgebracht. Zu diesem Zwecke ist
ein Sohlendrücker 60 vorgesehen, der in der vorliegenden Ausführungsform aus einer in
dem Maschinenkopf gleitenden Stange besteht. Das rückwärtige Ende der Stange 60 ist mit
einem Arm eines Winkelhebels 62 verbunden, welcher durch eine Stange 64 von dem Trethebel
65 aus bewegt wird. Die Greifer erfassen die ganzen ausklaffenden Randteile des
Oberleders, ohne daß die Lage der Oberlederteile beim Einführen in die Greiferbacken
verändert wird. Die Greifer erfassen den Vorderteil des Oberleders in einer ununterbrochenen
Linie, so daß weder an der Kante noch an der Seite des Leistens Falten in dem Oberleder entstehen können. Die Greifer
halten das klaffende Oberleder hinweg von den Seiten des Leistens (Fig. 4 bis 12) und ziehen
es in dieser Richtung über den Leisten, damit es sich der unregelmäßigen Gestalt des Leistens
anpaßt. Die Reibung, der das Oberleder zu dieser Zeit ausgesetzt wird, ist eine ganz
minimale, so daß auch während des Spannens und Anziehens des Oberleders keine Falten
entstehen. Während das Oberleder gespannt oder angezogen ist, kann der Leisten bewegt
werden, um relative Verstellungen des Leistens und des Oberleders zu bewirken, so daß
der Schnürschlitz des Oberleders oder die Spitzenkappennaht mit Bezug auf die Spitze
des Leistens in die erforderliche Lage gebracht werden. Der mit der Sohle in Berührung
tretende Teil des Sohlendrückers ist so ausgebildet, daß der Leisten ohne Schwierigkeiten
um seine Längsachse gedreht werden kann, wobei der in dem Oberleder befindliche Leisten
in seiner Querrichtung verschoben wird, bis er dem Schnürschlitz gegenüber die richtige Lage einnimmt. Der Sohlendrücker er
möglicht es aber auch, den Leisten um die Achse des ersteren oder um eine senkrecht
zum Schuhboden stehende Achse zu verstellen. Während dieser Verstellung wird der in dem
Oberleder befindliche Leisten dem Oberleder gegenüber verschoben, und zwar wird die
Verstellung vorgenommen, wenn die Spitzenkappennaht zurechtgerückt werden soll. Schließlich kann der Leisten auch um eine
im Leistenboden liegende Querachse verstellt werden. Diese Verstellung wird bewirkt, indem
der Arbeiter die Schuhspitze gegen die Maschine oder hinweg von derselben bewegt.
Die längsweise Verstellung des Oberleders und des Leistens, um die Spitzenkappennaht
der Leistenspitze gegenüber in die erforderliche Lage zu bringen, oder um das Oberleder
in der Längsrichtung des Leistens zu spannen, wird bewirkt, indem man die Schuhstütze 32
mittels des Hebels 14 bewegt. Wenn der Leisten aufwärts in die in Fig. 4 durch gestrichelte
Linien angedeutete Lage bewegt wird, so wird der Spitzenteil desselben in das von den Greifern
erfaßte Oberleder hineingepreßt, und während dieser Bewegung wird das Oberleder in
der Längsrichtung des Leistens gespannt und der Leistenspitze angeschmiegt. Um die bereits
erwähnten Verstellungen der Greifer herbeizuführen, sind an den oberen Enden
der Greiferbacken 40, 41 Verzahnungen angebracht, die mit verhältnismäßig langen Zahnrädern
70 in Eingriff stehen. Die Zahnräder 70 sind an AVellen 72 ausgebildet, die im Maschinenkopf
2 gelagert sind und mittels Handgriffe 75 gedreht werden können. Die Zahnräder 7ο1 ermöglichen auch Gleitbewegungen
der Backen 41, wenn das Oberleder freigegeben wird. Die Stifte 42 sitzen lose in den
Schlitzen der Greiferbacken, damit die Greiferbacken 40, 41 mit Leichtigkeit verstellt werden
können. An den äußeren Enden der Wellen 72 sind gezahnte Bunde angebracht, die mit federbelasteten Klinken 74 zusammenwirken,
die die Greiferbacken in eingestellter Lage sperren. Die die Stifte 42 aufnehmenden
Schlitze der Greiferbacken sind derart ausgebildet, daß die Greiferbacken während der
Einstellbewegungen um einen Punkt geschwungen werden, der mit dem Berührungs- no
punkt der nebeneinander liegenden Greiferbacken zusammenfällt. Das Oberleder wird
demnach ohne Rücksicht auf die Einstellung stets in einer fortgesetzten Linie erfaßt. Die
Greiferbacken sind unabhängig voneinander verstellbar, damit unregelmäßig gestaltete und
rechte oder linke Leisten in der erforderlichen Weise bearbeitet werden können. Die Greiferbacken
können auch eingestellt werden, nachdem sie das Oberleder erfaßt haben.
Die das überholte und dem Leisten gegenüber eingestellte Oberleder aufzwickenden
Wischer 80 sind in an der Vorderseite des Maschinenkopfes angebrachten Führungen angeordnet.
Die Lage der Wischer 80 wird durch Stift- und Schlitzverbindungen 82
(Fig. 1) gesichert. Lenkstücke 84 verbinden die Wischer mit einer Ausgleichstange 85,
welche an einem in einer senkrechten Führung 87 der Maschine verschiebbaren Block
86 drehbar angebracht ist. Der Block 86 ist mit einem Hebel 90 verbunden. Ein federbelasteter
Stift 89, der in eine Verzahnung des Kopfes 2 einfällt, sperrt den Hebel 90 und
demnach auch die Wischer 80 in eingestellter Lage. An den Wischern 80 sind leicht auswechselbare,
dünne Platten 81 (Fig. 18 und 20) angebracht, die entsprechend der Gestalt
des zu bearbeitenden Leistens ausgebildet sind. In der in Fig. 20 dargestellten Ausführungsform sind die Platten JJ, au denen die
die Stifte 82 aufnehmenden, bogenförmigen Schlitze angebracht sind, bei 79 drehbar miteinander
verbunden. Der Zapfen 79 fällt ungefähr mit dem Mittelpunkt der bogenförmigen Bewegungsbahn der Wischer zusammen.
Eine Stift- und Schlitzverbindung 811 verbindet die Wischer 80 mit dem Kopf 2,
und zwar sind diese Schlitze konzentrisch mit dem Zapfen 79. Die Platten JJ können mittels
mit Handgriffen versehener Schrauben 83 unabhängig voneinander verstellt werden.
Während das Oberleder unter Spannung gehalten wird, werden die Wischer in wirksame
Lage bewegt. Wenn die Wischer geschlossen werden, so treffen sie mit dem gespannten
Oberleder zusammen und schieben dasselbe über die Kante des Leistens und über die
Brandsohle (Fig. 8, 9 und 13) und bringen es in die in Fig. 10 dargestellte Lage. Wenn die
Brandsohle des bearbeiteten Schuhes eine Lippe oder Schulter besitzt (wie es bei Rahmen-Schuhwerk
oder bei gewendetem Schuhwerk der Fall ist), so wird das Oberleder von den Wischern in den von der Lippe oder der
Schulter und der Kante der Sohle gebildeten Winkel hineingepreßt. Fig. 9 läßt erkennen,
daß die Wischer zwischen den ortsfesten Greiferbacken 40 und einer an dem Maschinenkopf
angebrachten Deckplatte bewegt werden. Die ortsfesten Greiferbacken nehmen den Druck,
den eine noch zu beschreibende Klemmvorrichtung auf die Schuhspitze ausübt, auf. Die
Wischer können daher verhältnismäßig dünn ausgebildet werden und besitzen dennoch genügend
Festigkeit, um das Oberleder in der erforderlichen Weise aufzuzwicken. Würden die Wischer dicker sein, so müßte das Oberleder
größer zugeschnitten werden, da die Greifer es sonst nicht fest erfassen könnten.
Die dünn ausgebildeten Wischer pressen das Oberleder mit Genauigkeit in den von der
Kante der Brandsohle und der Brandsohlenlippe gebildeten Winkel hinein. Die Wischer
können mit Leichtigkeit für rechte und linke oder unregelmäßig gestaltete Leisten verstellt
werden. Während die Wischer geschlossen werden, kann das Oberleder aus den Greiferbacken
herausgezogen werden — und zweckmäßig werden die Greifer etwas geöffnet —,
oder der Sohlendrücker kann allmählich zurückgezogen werden, so daß der Leisten der
Ebene, in der sich die Wischer bewegen, genähert wird. Das Oberleder wird jedoch, bis
die Wischer es festklemmen, unter Spannung gehalten, so daß während des Anziehens und
Aufzwickens keine an dem fertiggemachten Schuh sichtbaren Falten entstehen können.
Da der Arbeiter die Wischer, den Sohlendrücker und auch die Greifer von Hand aus
bewegt, so können eintretende Unregelmäßigkeiten mit Leichtigkeit beseitigt werden.
Wenn das Oberleder kurz zugeschnitten ist, so wird der Arbeiter den Sohlendrücker
zweckmäßig zurückziehen, bis die Wischer das Oberleder festklemmen, anstatt daß er das
Oberleder aus den Greiferbacken herauszieht. Die gestrichelten Linien der Fig. J deuten die
Schwingbewegung des Leistens an, wenn der Arbeiter die Leistenspitze von der Ebene der
Wischer hinwegbewegt.
Damit das Oberleder an den Seiten der Leistenspitze nicht zurückrutschen kann, wie
es besonders beim Bearbeiten von Leisten, die an der Spitze konkav ausgebildet sind, der
Fall ist, sind zu beiden Seiten der Leistenspitze . Klemmvorrichtungen 92 angebracht,
welche das Oberleder in der Nähe der Spitzenkappennaht nachgiebig gegen die Seiten und
Kanten des Leistens drücken. Die Klemmvorrichtungen 92 geben während ihrer Rückbewegung
mit Bezug auf die sich vorwärts bewegenden Wischer nach, so daß der Druck dieser Klemmvorrichtung mit Rücksicht auf
die erhöhte Federspannung stärker wird, wenn die Greifer das Oberleder freigeben.
Damit das Oberleder dem konkaven Teil der Leistenspitze mit Genauigkeit angepaßt
wird, ist ferner eine Klemmvorrichtung 100 vorgesehen. Diese Klemmvorrichtung wird
von einem verhältnismäßig großen Block gebildet, der aus Gummi o. dgl. besteht. Sie
wird an die Schuhspitze angedrückt, um das Oberleder in den konkaven Teil der Leistenspitze hineinzupressen und es in dieser Stellung
festzuklemmen, nachdem das Oberleder teilweise oder vollständig auf den Leisten aufgebracht
wurde. Während des Überholens und während des Einstellvorganges befindet sich die Klemmvorrichtung 100 in unwirksamer
Lage (Fig. 1 gestrichelte Linien), in der sie es dem Arbeiter ermöglicht, den zu bearbeitenden
Schuh genau zu besichtigen. Die Klemmvorrichtung 100 ist an einem gebogenen
Stiel 102 angebracht, der mit dem zum Bewegen der Wischer dienenden Hebel 90 wirksam
verbunden ist. Diese Verbindung wird durch den Hebel 104 hergestellt, dessen oberes
Ende eine Stift- und Schlitzverbindung mit dem Hebel 90 besitzt. Das untere Ende des
Hebels 104 ist zu einem Zahnbogen ausgebildet, welcher mit einem an dem Stiel 102
befestigten Zahnrad 105 in Eingriff steht. Die Stift- und Schlitzverbindung der Hebel 104
und 90 ermöglicht es, die Klemmvorrichtung too nach teil weisem Herabbewegen der
Wischer in wirksame Lage zu bringen. Die Klemmvorrichtung kann demnach in wirksame
Lage gebracht werden, ehe die Wischer das Oberleder über den Leistenboden schieben.
Die Stift- und Schlitzverbindung ermöglicht es aber auch, die Wischer vorwärts zu bewegen
und das Oberleder aufzuzwicken, ohne die Lage der Klemmvorrichtung zu verändern.
Zwecks Festklemmens des Oberleders wird die Klemmvorrichtung 100 auf folgende Weise
bewegt. Der mit Schraubengewinde versehene Stiel 102 (Fig. 11) ist in ein zwischen Vor-Sprüngen
des Kopfes 2 angeordnetes Kettenrad 106 hineingeschraubt. Wenn das Kettenrad
106 gedreht wird, so wird der Stiel 102 vor- oder zurückbewegt. Zum Drehen desselben
ist eine endlose Kette 108 vorgesehen, welche in vom Arbeiter bequem erreichbarer Lage
angeordnet ist (Fig. 1). Diese Anordnung ermöglicht es, die Klemmvorrichtung 100
lasch mit genügender Kraft gegen das Oberleder zu bewegen, so daß das Oberleder fest
in den konkaven Teil der Leistenspitze hineingepreßt wird. Die Klemmvorrichtung 100
verhindert auch, daß die das Oberleder überschiebenden Wischer den Leisten'aus seiner
Lage herausbewegen. Die Klemmvorrichtung drückt den Leisten fest an die Wischer an,
so daß das über den Schuhboden gelegte Oberleder fest gegen den Schuhboden gepreßt und
gefaltet wird. Hierbei werden entstehende Unregelmäßigkeiten beseitigt, und außerdem
wird die Kante des Schuhes scharf ausgebildet.
Die Maschine ist mit Nagelvorrichtungen versehen, welche zu beiden Seiten der Schuhspitze
zwei Befestigungsmittel einsetzen. Die Befestigungsmittel dienen dazu, die Lage des
auf den Leisten aufgebrachten Oberleders zu sichern, und außerdem dienen diese Befestigungsmittel
auch zur Aufnahme des aus Draht o. dgl. bestehenden Einbindemittels. Selbstverständlich
könnte eine beliebige Anzahl von Befestigungsmitteln eingetrieben werden. Die Nagelmundstücke 120 sind an Nagelblöcken
122 angebracht (Fig. 2 und 16), welche auch den Treiberkopf 124 und die Treiberstangen
125 (Fig. 17) tragen. Der Treiberkopf 124
steht mit einem Hebel 126 (Fig. 2) in Berührung, an dessen Nabe eine Schraubenfeder 128
angeordnet ist, deren Spannung zum Einsetzen der Befestigungsmittel ausgenutzt wird.
An dem Hebel 126 ist ein Handgriff 130 angebracht, mittels dessen die Feder 128 gespannt
wird. Eine Klinke 132 dient dazu, die Feder 128 gespannt und den Hebel in seiner vorderen
Lage zu halten. Damit die Mundstücke 120 während des Überholens und Aufzwickens eine
Lage einnehmen, in der sie den übrigen Vorrichtungen nicht im Wege stehen, ist der
Nagelblock 122 gegen die Ebene des Schuhbodens und von derselben hinweg bewegbar.
Der Nagelblock 122 besitzt eine Schwalben-Schwanzführung, die hinter Führungsschienen
einer Platte 123 greift. Die Platte 123 verschiebt sich wiederum in einer Schwalbenschwanz
führung des Maschinenkopfes. Die Anordnung ist derart, daß die Nagelvorrichtung
in der Querrichtung der Maschine verschoben werden kann. Der Treiberkopf 124 ist durch einen Querbolzen 135 und eine
um denselben herumgewundene Feder 136 nachgiebig mit dem Nagelblock 122 verbunden
(Fig. 16 und 17). Der Nagelblock ist an einen bei 152 drehbaren Winkelhebel 150 angelenkt,
welch letzterer durch ein Lenkstück
154 und eine Stange 155 mit einem Trethebel
156 verbunden ist. An dem Kopf der Stange
155 ist ein schwingbarer Arm 157 angebracht,
der auf das rückwärtige Ende der Klinke 132 einwirkt. Das Einsetzen der Befestigungsmittel
findet statt, wenn die Klinke den Hebel 126 freigibt. Nach dem Eintreiben der Befestigungsmittel
wird die Feder 128 wieder gespannt, indem der Hebel 126 mittels des
Handgriffes 130 bewegt wird. Die auf die Stange. 155 einwirkende Feder 159 hebt die
Stange 155 und die mit ihr verbundenen Teile an und schwingt den Arm 157 aus der Bewegungsbahn
der Klinke 132 heraus. Die Klinke 132 wird durch eine geeignete Feder in derjenigen
Lage gehalten, in der sie den Hebel 126 sperrt. Es ist von besonderer Wichtigkeit,
daß die Befestigungsmittel mit Bezug auf die Kante des Schuhes stets eine bestimmte Lage
einnehmen. Zweckmäßig ist die Verbindung zwischen dem Nagelblock 122 und dem Hebel
150 eine verstellbare, so daß die Nagelvorrichtungen in der Querrichtung der Maschine verstellt
werden können. Die verstellbare Verbindung wird durch eine an dem Hebel 150
angeordnete Schraube 140 gebildet, die sich in den Nagelblock hineinschraubt (Fig. 16).
Der Kopf des Hebels 126 ist von genügender Breite, so daß er, wenn der Treiberkopf 124
verstellt wird, stets mit dem letzteren in Berührung verbleibt. Die Maschine besitzt zwei
Hebel 126, welche an den äußeren Enden der Welle 127 angebracht sind, so daß sie mittels
des Handgriffes 130 gleichzeitig bewegt und
von der Klinke 132 gleichzeitig freigegeben werden. Die Nägel werden von selbsttätig
vorgeschobenen Nagelstreifen 170 zugeführt. Der Vorschub der Nägel wird von Zahnstangen
174 bewirkt, welche die Schäfte der Nägel in der Nähe des Nagelstreifens erfassen
und den letzteren durch Führungen 172 hindurchziehen. Die Zahnstangen 174 werden von
einem Block 175 getragen, der in den Führungen 172 bewegbar ist. Eine die Stange 178
umgebende Schraubenfeder 176 drückt die Stangen 174 einwärts. Eine schräge Fläche
179 des Treiberkopfea trifft mit dem Ende der Stange 178 zusammen und preßt die Zahnstange
174 entgegengesetzt der Spannung der Feder 176. Es ist zu erkennen, daß die beiden
Nagelvorrichtungen gleicher Bauart sind, und daß dieselben mittels des Handhebels 130 und
des Trethebels 156 in Tätigkeit versetzt werden. Die Treiberführungen sind mit Haltern
190 (Fig. 16) versehen, welche eingerichtet sind, ein Einbindemittel aufzunehmen und dasselbe
in einer Lage zu halten, in der es um ein in den Schuh eingetriebenes Befestigungsmittel
herumgewickelt werden kann. Das Einbindemittel kann aus Draht bestehen, dessen vorhergebildete Schlinge vom Arbeiter mit
Bezug auf die Treiberführung in solche Lage gebracht wird, daß das Befestigungsmittel
durch die Schlinge hindurchgetrieben wird. Das Einbindemittel kann auch aus einer
Schnur bestehen (Fig. 16), welche quer vor der Treiberführung liegt, so daß das Befestigungsmittel
durch dieselbe hindurchgetrieben wird. Nachdem die Befestigungsmittel eingesetzt
sind, spannt der Arbeiter das Einbindemittel um die Schuhspitze herum und befestigt
es an der anderen Schuhseite, indem er den Draht um eine bereits eingetriebene Zwecke
herumwickelt oder, wenn eine Schnur angewendet wird, von Hand aus eine Zwecke durch
dieselbe hindurch in das Werkstück hineintreibt.
Claims (4)
1. Maschine zum Aufbringen des Oberleders auf den Leisten, bei welcher das
Oberleder an der Schuhspitze und an beiden Seiten des vorderen Schuhteils erfaßt
und gegenüber einem auf den Leistenboden wirkenden Widerlager angezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der
Leisten zwecks Zurechtrückens des Oberleders um eine senkrecht zum Leistenboden stehende Achse, ferner um die Längsachse
und um die senkrecht zu dieser liegende Querachse des Schuhes gedreht werden kann.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den vorderen
Schaftteil ringsherum erfassenden Greifer (40,41) nach einer Kurve gestaltet sind,
deren Halbmesser größer ist als derjenige der Leistenspitze, und welche so gestaltet
sind, daß das Oberleder zwischen die Greiferbacken eintreten kann, ohne seine natürliche,
beim Aufstecken auf den Leisten angenommene Lage zu verändern.
3. Maschine nach Anspruch 1 mit gekrümmten Greifern zum Anziehen des
Oberleders und Überschiebern, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einzelnen gekrümmten
Platten (80, 81) bestehenden Überschieber bei ihrer Einwärts- und Vorwärtsbewegung
gegen den Leistenboden mit dem festen Teile (40) der Greifer (40, 41) in Berührung stehen, um eine Stützung
zu erfahren.
4. Maschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wischerplatten
(80, 81) mit einer Einstellvorrichtung (79,80,89) versehen sind, welche eine Einstellung
der Platten unabhängig voneinander erlaubt, um die Gestalt der Wischerkante entsprechend unsymmetrischen Leisten
verändern zu können.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE267781C true DE267781C (de) |
Family
ID=524802
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT267781D Active DE267781C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE267781C (de) |
-
0
- DE DENDAT267781D patent/DE267781C/de active Active
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