DE267511C - - Google Patents
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- D—TEXTILES; PAPER
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- D05C3/04—General types of embroidering machines with horizontal needles
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- Sewing Machines And Sewing (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Ja 267511 KLASSE
52 b. GRUPPE
in PLAUEN i.V.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung 'an Stickmaschinen, deren Stickrahmen
mittels eines Pantographen gelenkt wird. Am Handgriff des Pantographen befindet sich in bekannter Weise eine elektrische
Schaltvorrichtung, bestehend aus einem Kontaktknopf, den der Sticker niederdrückt oder
freigibt, wenn der Strom geschlossen oder geöffnet werden soll, um die Ein- und Ausrückung
des Hauptantriebes der Maschine oder der Maschinenhauptwelle selbst auf elektromagnetischem Wege zu' veranlassen.
Vorliegende Erfindung bildet eine derartige Vorrichtung, bei \velcher das Einrücken der
Maschine durch Drücken auf den genannten Kontaktknopf bewirkt, aber die Maschine so
lange in Gang gelassen wird, wie der Daumen des Stickers den Kontaktknopf im niedergedrückten
Zustande festhält, was ent\veder während nur einer vollen Umdrehung der Maschinenhauptwelle
oder nach Bedarf während einer beliebig langen Zeit geschehen kann. Mit der elektrischen Vorrichtung ist noch eine
mechanische Einrichtung verbunden,- welche das Einrücken und Ausrücken der Maschine
gegebenenfalls von Hand bewirken läßt. Wesentlich für die neue Vorrichtung ist nun,
daß eine selbsttätige Abstellvorrichtung vorhanden ist, die die Maschine bei einer vollständigen
Umdrehung der Hauptwelle selbsttätig in richtiger Stellung zum Stillstand
bringt.
Zweck dieser neuen Einrichtung ist folgender.
Bei schwierigen Stickereimustern, bei denen sehr lange mit kurzen Stichen abwechseln,
wird es für den Sticker mit der fortschreitenden Maschinentechnik, welche große Stickereirahmen
und schnellen Gang der Maschine bevorzugt, immer schwieriger, den Stickrahmen in dem kurzen Augenblick von Stich zu Stich
zu führen, der innerhalb des Arbeitsganges für diese Hantierung frei bleibt. Es handelt
sich dabei bekanntlich um den Bruchteil einer Sekunde. Sind sehr kurze Stiche zu machen,
so gelingt das Hin- und Herschieben des Stickrahmens auch bei dem schnellsten Gang der
Maschine. Bei langen Stichen aber versagt sowohl die Muskelkraft in den Armen des
Stickers als auch das Auge. Denn es kommt ja nicht nur darauf an, den Stickrahmen überhaupt
zu verschieben, sondern vor allen Dingen darauf, daß der Pantographenschnabel am Ende der Verschiebung genau auf dem bestimmten
Punkt des Stickereimusters auftritt. Wird das Ziel verfehlt, so ist die Stickerei
verdorben. Die Wichtigkeit dieses Umstandes gewinnt an Bedeutung rücksichtlich des Umstandes, daß man in neuerer Zeit begonnen
hat, die Stickmaschine in Verbindung zu setzen mit einer Kartenschlagmaschine, welche
während des Stickereivorganges eine Jacquardkarte locht, die nach ihrer Fertigstellung auf
einem sogenannten Stickautomaten Verwen-
dung finden soll. Gelingt es in diesem Falle dem Sticker nicht, den Pantographen während
des ganzen Arbeitsverlaufes fehlerlos zu führen, so werden sich daher alle Fehler in
jenen Hunderten von Reproduktionen wiederfinden, die mittels der Jacquardkarte erzeugt
werden.
Es ist schon eine Einrichtung an Schiffchenstickmaschinen bekannt, welche ganz besonders
die Erleichterung blattstichartiger Stickereien bezwecken soll und ohne elektromagnetische
Kraftmitwirkung auf rein mechanischem Wege bei jeder Umdrehung der Maschinenhauptwelle
eine vorübergehende Verzögerung der Geschwindigkeit durch eine Bremsung der Maschine herbeiführt, ohne jedoch
den Arbeitsvorgang völlig zu unterbrechen. Das hat natürlich wiederum den großen Nachteil
zur Folge, daß, je schneller die Maschine läuft, desto kürzer der Zeitraum der angestrebten
Verzögerung sein muß, so daß der Sticker an einer schnell laufenden Maschine in bezug auf die Anspannung seiner geistigen
und körperlichen Kräfte nicht besser gestellt ist als ein anderer Sticker an einer langsam
arbeitenden Maschine ohne jene Verzögerungsvorrichtung.
Auch dieser Ubelstand wird durch die vorliegende Erfindung völlig beseitigt; die Stickmaschine
kann für den schnellsten Gang eingerichtet sein, so schnell, wie es überhaupt noch die Natur der Stickmaschine verträgt,
und doch lassen sich die zartesten Stickereien und die längsten Stiche darauf ausführen, weil
durch die Mitbenutzung der neuen Einrichtung an solchen besonders schwierigen Stellen
die Stiche einzeln mit beliebiger Langsamkeit ausgeführt werden können. Die schnelle Gangart
der Stickmaschine wird, \vie gewöhnlich, für die anderen Teile der Stickerei, welche
keine Schwierigkeiten machen, eingeschaltet \verden können. Und solche gewöhnlichen,
nicht schwierigen Teile bilden bekanntlich die große Mehrzahl aller Stiche.
Es sind auch schon Einrichtungen bekannt, die einen elektrischen Kontaktknopf oder
einen Steuerhebel am Pantographengriff besitzen, um den Gang der Stickmaschine zu
regeln, und zAvar auch derart, daß entweder
die Maschine nach jedem Stich angehalten wird oder aber eine Zeitlang ununterbrochen
arbeiten kann. Der Sticker hat hierbei aber, weil eine selbsttätige Ausrückung nicht erfolgt,
auf das Ausrücken der Maschine seine besondere Aufmerksamkeit zu richten, was
bei der vorliegenden A^orrichtung nicht der Fall ist. Hier erfolgt das Ausrücken selbsttätig
nach jedem Stich in ganz bestimmter Stellung der Maschinenhauptwelle.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Fig. 1 und 2
sind Vorderansichten mit teilweisem senkrechten Schnitt. Fig. 3 ist ein Grundriß von
Einzelteilen im wagerechten Schnitt, und Fig. 4 zeigt die Anordnung von der linken
Seite gesehen. <
Auf der Maschinenhauptwelle 1 ist die Antriebsriemenscheibe
2 lose drehbar aufgesteckt, und zwar läuft sie auf einer Büchse 3, welche starr mit der Welle 1 verbunden ist und eine
Längsnut besitzt, in der ein prismatischer Schieber 4 nebst einer Feder 5 lagert. Der
Schieber 4 ist mit einer radial gerichteten Nase 6 versehen, und die Feder 5 strebt, ihn
stets nach der Maschinenseite hin, d. i. in den Fig. i, 2 und 3 nach links, zu treiben. Nach
rechts kann der Schieber 4 dadurch verschoben werden, daß man seiner mit Welle 1 kreisenden
Bewegung einen keilförmigen zugespitzten Verdränger 7 entgegenhält. Auf diesen Keil 7
läuft alsdann die Nase 6 auf, schiebt den Schieber 4 nach rechts und löst dadurch die Verkupplung
zwischen der Riemenscheibe 2 und der Welle 1. Diese Verkupplung geschieht
nämlich dadurch, daß sich die Schiebernase 6 in eine Öffnung 8 hineinbegibt, welche sich
in dem an der Riemenscheibe 2 angegossenen Ring 9 befindet. In Fig. 1 ist die Riemenscheibe
2 gekuppelt, weil der Schieber 4 nach links geschoben ist, so daß sich seine Nase 6
in dem Ausschnitt 8 des Ringes 9 befindet. In Fig. 3 ist der Ausschnitt 8 leer, also die Riemenscheibe
2 ausgerückt,, die Nase 6 des Schiebers 4 ist unter Zusammendrückung der
Feder 5 nach rechts verschoben worden.
Der keilförmige Verdränger 7 bildet das Ende eines um den festen Bolzen 10 drehbar
gelagerten Hebels 11, der durch eine Zugstange 12 beweglich verbunden ist mit einem um den
feststehenden Bolzen 13 schwingbar gelagerten Hebel 14, 15. Eine kräftige Feder 16 zieht
den Hebel 11 selbsttätig in Fangstellung. Das Hebelende 15 ist gelenkig verbunden mit einer
senkrechten Stange 17, deren oberes Ende von dem Hebel 18 geführt wird.
Wenn der Sticker mit der Hand die Stange 17 anfaßt und abwärts zieht, so wird der keilförmige
Verdränger 7 in Richtung des Pfeiles
19 ausgehoben, die Feder 5 treibt alsdann die Nase 6 in den Ausschnitt 8 hinein, und· die
Verkupplung zwischen 1 und 2 ist geschehen. Läßt der Sticker die Stange 17 wieder frei, so
zieht die Feder 16 den Hebel 11 zurück, und die Entkupplung vollzieht sich von selbst.
Die Verkupplung kann aber auch elektrisch bewirkt \verden. Zu diesem Zwecke-ist an der
am Maschinengestell starr befestigten Stange
20 ein unbeweglicher Arm 21 'angeordnet, der ein Elektromagnetenpaar 22 trägt. Die Ankerplatte
23 dieser_ Magnete ist an einem Hebel 24 befestigt, dessen . unteres Ende an einem
Kreuzgelenk 25, 26 beweglich gelagert ist, des-
sen oberes Ende 27 sich in der Nähe des linken Randes der Riemenscheibe 2 befindet, worin
eine Aussparung 28 vorgesehen ist. Ein Stift 29, welcher in dem Hebel 24-27 starr befestigt
ist, greift lose in eine Öffnung des Hebels 15 ein.
Werden die Elektromagnet^ 22 erregt, so ziehen sie den Hebel 24 an und drücken sein
freies Ende 27 gegen den Rand der Scheibe 2.
bis der Einschnitt 28 das Hebelende 27 ergreift und niederdrückt. Infolgedessen nimmt
der. Stift 29 den Hebel 15, 14 mit und hebt den
Hebel π aus. Durch eine in der Zeichnung nicht angegebene Kontaktvorrichtung wird in
demselben Augenblick aber auch schon wieder der Strom, welcher die Magnete 22 erregt
hatte, geöffnet, und eine Feder zieht das Hebelende 27 aus dem Einschnitt 28 wieder heraus.
Alsdann zieht die Feder 16 den Hebel 11 wieder nach rechts und bringt auf diese Weise
das Keilstück 7 wieder in Fangstellung. Die Welle ι kann sich also nur ein einziges Hai
herumdrehen. Dann wird aufs neue die Schiebernase 6 auf den Keil 7 auflaufen, und der
Anschlag 30, welcher mit der Büchse 3 ein Stück bildet, setzt sich bei 31 auf und. verhindert
plötzlich die Weiterdrehung der Welle i.
Um die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung noch deutlicher zu beschreiben,
mögen folgende vier Fälle unterschieden werden :
i. Die Aus- und Einrückung der Maschine soll von Hand geschehen, und die Hauptwelle 1
soll sich jedesmal nur ein volles Mal herumdrehen. Die Antriebsriemenscheibe 2 ist in
fortwährender Umdrehung zu denken. Sie steht niemals still, gleichviel, ob die Haupt-.
welle ι der Maschine mitläuft oder stillsteht, oder ob die Ein- und Ausrückung der Maschine
von Hand oder elektrisch bewirkt \verden soll. Der Stillstand der Hauptwelle 1 wird, wie
oben erklärt, dadurch gesichert, daß die Nase 30 gegen die Nase 31 (Fig. 4) aufstützt.. Diese
Aufstützung hat offenbar den Zweck, daß die Hauptwelle 1 stets an genau derselben Stelle
stehen bleibt, das ist nämlich diejenige Stellung, in welcher die Nadeln aus dem Stoffe
herausgezogen sind. Soll nun, wie angenommen, die Maschine eine einzige volle Umdrehung
ihrer Hauptwelle machen, so zieht der Sticker die Stange 17 einmal kurz herab
und läßt sie gleich darauf wieder frei. Durch A^ermittlung des Hebels 15, 14 wird bei dem
Herabziehen der Starige 17 der Hebel 11 auswärts
gezogen, die Nase 30 verliert ihre Rast 31, und der Keil 7 wird aus dem Bereich der
Nase 6 entfernt. Infolgedessen schnappt die Nase 6 in den Ausschnitt 8 ein, und die Welle 1
wird mitgenommen. Weil aber, wie gesagt, die Stange 17 gleich wieder losgelassen wird,
so sorgt die Feder 16 dafür, daß der Keil 7 sich wieder unter die Nase 6 schiebt, und daß
die Nase 30 auf die Rast 31 auftrifft, sobald ein voller Umgang der Welle 1 um 360 Winkelgrad
vollendet ist.
2. Die Welle 1 soll eine Zeitlang sich ständig drehen, also nicht schon nach einer vollen Umdrehung
wieder zum Stillstand kommen, und die Einrückung soll wiederum von Hand geschehen.
In diesem Falle braucht der Sticker nur die Stange 17 so lange niederzuhalten, wie
er die Maschine laufen lassen will. Weil alsdann die Nase 6 bei ihrem Umlauf niemals
den Keil 7 trifft und auch die Rast 31 ganzlieh
aus dem Bereich der Nase 30 entfernt ist, so findet nirgends ein Bewegungshindernis
statt, und die Welle 1 wird von der Scheibe 2 mittels der Verkupplung 6, 8 mitgenommen.
3. Die Aus- und Einrückung der Maschine soll elektrisch geschehen, und die Hauptwelle 1
soll sich jedesmal nur einmal ganz herumdrehen. In diesem Falle hat der Sticker ,
selbstverständlich seine Hand von der Stange 17 fortzulassen. Er drückt mit dem Daumen
der linken Hand den am Pantographengriff befindlichen Kontaktknopf nieder. Dadurch wird
der Strom geschlossen, die Magnete 22 werden erregt, erteilen dem Hebel 24 eine kurze
Bewegung, so daß sein Ende 27 in den Bereich der Nase28 gelangt. Sobald nun dieNase
28 gegen das Hebelende 27 aufschlägt, findet genau dasselbe statt, was vorhin durch Herabziehen
der Stange 17 von der Hand des Stikkers geschah, d. h. der Hebel 11 gibt die Nase
30 frei, und auch der Keil 7 wird aus dem Bereiche der Nase 6 herausgezogen. Also findet
Verkupplung zwischen 6 und 8 statt, und die AVelle 1 wird mitgenommen. Der Sticker hat
aber seinen Daumen sofort wieder von dem Kontaktknopf fortgenommen. Infolgedessen
entkuppelt der Keil 7 den Riegel 4, und die Nase 30 läuft auf die Rast 31 in demselben
Augenblick auf, λνο sich die Welle 1 um genau 3600 gedreht hat.
4. Die Aus- und Einrückung der Maschine soll wiederum elektrisch geschehen; aber wie
im Falle 2 soll die Welle 1 eine Zeitlang sich beständig drehen, also nicht schon nach einer
vollen Umdrehung wieder zum Stillstand korn- no men. In diesem Falle hat der Sticker nur
nötig, mit dem Daumen der linken Hand so lange den Kontaktknopf am Pantographenende
niederzuhalten, wie er die Maschine laufen lassen will. Hierbei kommt noch die zweite
Stromschlußeinrichtung zur Wirkung, von der oben gesagt wurde, daß sie den Strom gleich
im nächsten Augenblicke wieder öffnet, nachdem der Stift 29 den Hebel 15, 14 mitgenommen
hatte. Dieser etwas verwickelterc Vorgang vollzieht sich demnach folgendermaßen.
Der Sticker drückt mit seinem Dau-
men auf den Kontaktknopf, welcher sich am Pantographenende befindet. Infolgedessen
wird der Strom geschlossen, und durch Er- j regung der Magnete 22 wird der Hebel 24 i
angezogen, so daß die Nase 28 der' Scheibe 2 das Hebelende 27 niederdrückt. Sobald dies
geschehen ist, also die Welle 1 in Umdrehung versetzt worden ist, kommt die mehrfach erwähnte
zweite Stromausrückvorrichtung zur Wirkung. Der Strom wird also ausgerückt, trotzdem der Sticker immer noch seinen Daumen
auf den Kontaktknopf hält. Beiläufig bemerkt, kommt diese zweite Stromausrükkung
auch in dem Falle 3 zur Wirkung. Aber sie hat dort keine Bedeutung, weil ja schon
der Strom vorher ausgerückt war, als der Sticker seinen Daumen vom Kontaktknopf losnahm. Diese zweite Stromunterbrechung
findet aber nur während eines kurzen Augenblickes statt. Denn sie wird dadurch vollzogen,
daß am Umfang der Scheibe 2 oder an . irgend einem anderen mitlaufenden Teile eine
Kontaktbürste schleift. Auf einem bestimmten Teile des Scheibenumfanges ist ein isolierender
Überzug vorhanden, so daß an dieser Stelle der Strom unterbrochen werden muß. Gerade
zur rechten Zeit, nämlich dann, wenn die Nase 30 wieder in die Nähe der Rast 31 gelangt,
wird der Strom durch diese zweite Kontaktvorrichtung wieder geschlossen. Es findet
also, solange der Sticker seinen Daumen auf den Kontaktknopf des Pantographen hält, fortwährend
bei jedem Umgang der Scheibe 2 eine selbsttätige Stromausrückung und eine selbsttätige
Stromeinrückung statt. Wenn daher oben von einer beständigen Drehung der Welle ι gesprochen ist, so ist das dahin zu
ergänzen, daß die Welle bei ihrem jedesmaligen Umlauf dem beständigen Spiele des
Hebels 11 ausgesetzt ist. Der Hebel 11 wird
nur gerade jedesmal im entscheidenden Augenblick wieder zurückgezogen. Der der gegenwärtigen
Betrachtung unterliegende Fall 4 ist also, streng genommen, nichts weiter als eine
fortgesetzte Wiederholung des Falles 3, nur mit dem Unterschied, daß das Ein- und Ausrücken
des Stromes nicht von der Hand des Stickers, sondern selbsttätig von der Maschine
aus geschieht. Der Grund, 'warum überhaupt diese zweite Ausrückung des ,Stromes stattfinden
muß, ist darin zu suchen, daß das Hebelende 27 aus dem Bereich der Nase 28 rechtzeitig
zurückgeholt werden muß, um einen Bruch zu verhüten, weil es der im Kreise um den Mittelpunkt der Scheibe 2 \veitereilenden
Nase 28 im Wege wäre. Der Hebel 24, wovon 27 einen Teil bildet, kann zwar um den Bolzen
26 eine Winkeldrehung machen, aber diese Winkeldrehung ist dadurch begrenzt, daß der
mittels des Bolzens 29 mit 24, 27 zwangläufig verkuppelte Hebel 15, 13, 14 nur einen verhältnismäßig
kleinen Hub haben darf. Denn die tragen Massen der Stange 17 und des Hebels
11 hängen mit daran und würden bei einem zu großen Hube, angetrieben durch die starke
Feder 16, unzulässig schwere Schläge ausführen. Hört die Wirkung der Magnete 22
infolge der erklärten Stromunterbrechung rechtzeitig auf, so wird das Hebelende 27
schnell genug von den Magneten fort- und aus dem Bereich der Nase 28 zurückgezogen.
Überhaupt sollte die Bewegung der Teile 27, 15, 12, 11 nur so groß sein, daß die Hebelnase
31 (siehe Fig. 4) eben auf die Stufe gehoben wird, die der radialen Ausdehnung der
Nase 30 entspricht.
Um keinen Zweifel darüber zu lassen, warum für den Gebrauch der vorstehend beschriebenen
Vorrichtung zwei verschiedene Einrichtungen, nämlich die eine mit dem elektrischen
Druckknopf am Pantographengriff und die andere mit der am Musterbrett angebrachten
Handzugstange, gleichzeitig vorhanden sind, möge darauf hingewiesen werden, daß hierdurch
den GeAvohnheiten oder den personliehen
Fähigkeiten der Sticker Rechnung getragen wird. Manche Sticker können den Pantographen nur mit beiden Händen führen,
wenn sie eine schöne tadellose Ware zustande bringen sollen. Diese Sticker haben also nicht
die rechte Hand frei, um die Handabzugsstange 17 benutzen zn können, und es ist für
sie der elektrische Druckknopf am Pantographengriff geradezu eine Notwendigkeit.
Aber gerade für diese Sticker ist der Druckknopf um so leichter und angenehmer im Gebrauche,
als sie von den beiden den Pantographengriff umklammernden Händen sicherlich einen Daumen frei haben, der den Knopf
nach Bedarf niederdrücken kann. 1Oo
Daneben gibt es wohl ebenso viele Sticker, deren linker Arm durch jahrelange Übung
muskelstark genug geworden ist, um die rechte Hand für die Führung des Pantographen nicht
benutzen zu müssen. Diese Leute haben eine viel größere Freiheit in der Führung der Maschine,
sie können mit der rechten Hand dia Umsteuerung der Maschine beim Stichwechseln
(Blattstich, Steppstich), das Bremsen der Schmirgelwalzen, das Aushängen des
Sperrzeugs, das .Einrücken der Vorrichtung zum Schnureinlegen usw. bewirken. Für
Sticker dieser Art ist hauptsächlich die Handzugstange 17 bestimmt.
Es wäre nun aber eine unbequeme Aufgabe für den Sticker, wenn er während längerer
Zeitdauer, Adelleicht stunden- oder tagelang, den Druckknopf am Pantographengriff niederdrücken
oder die Stange 17 beständig festhalten müßte. Daß dies nicht nötig sei, dafür
ist dadurch gesorgt worden, daß die drei Punkte 13, 14 und der in Fig. 4 rechts gelegene
Endpunkt der Stange 12 in der Ausrückstellung des Keiles 7 in einer geraden Linie liegen.
1st also, die Stange 17 ganz tief nach unten gezogen worden und haben daher die genannten
drei Punkte die Einstellung in eine gerade Linie erlangt, so hat die Feder 16, und
wäre sie noch so kräftig, nicht mehr die Gewalt, die Last der , Stange 17 emporzuheben,
weil eben kein Drehmoment ausgeübt werden kann,- Die Folge davon ist, daß das Keilstück
7 außer Fangstellung bleibt, und daß also die Maschine ungehindert laufen kann.
Da· der Gebrauch des elektrischen Druckknopfes am Pantographengriff ebenso wie der
Gebrauch der. Handzugstange 17 nur dann in Frage kommt, wenn zur Erzeugung sehr langer Stiche die Kraft am Pantographen eine
erhebliche ist, so kann auch derjenige Sticker, der, wie oben erklärt, den Pantographen mit
beiden Händen führt, nachher, wenn nur kurze Stiche zu sticken sind, recht wohl die rechte
Hand vom Pantographen wegnehmen, um die Stange 17 mit einem kräftigen Ruck herunterzuziehen,
um auch wieder die erwähnten drei Punkte in gerade Linie zu bringen.
Die erwähnte Ruhestellung der Vorrichtung, welche darin besteht, daß die Punkte
13, 14 und der rechte Endpunkt der Stange 12
in einer geraden Linie liegen, wird stets dann
30, einzutreten haben und dauernd erhalten werden müssen, wenn auf der Maschine Stickereien
gewöhnlicher Art hergestellt werden. Es können unter Umständen Tage und Wochen vergehen, wo die beschriebene Einrichtung
gar nicht gebraucht wird, und in solchen Zeiten wäre es natürlich für den Sticker eine
Belästigung, fortwährend den Druckknopf am Pantographen bzw. die Stange 17 niederzuhalten.
Claims (3)
- Patent-Ansprüche:i. Vorrichtung für Stickmaschinen, die zur wahlweisen Einzelherstellung oder Gruppenerzeugung von Stichen vom Pantographengriff aus gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausrücken des Hauptantriebes der Maschine nach dem ersten vollen Umgang der Maschinenhäuptwelle mittels einer einen Verdränger (7) beeinflussenden Elektromagnetvorrichtung (22, 23, 24, 27) selbsttätig geschieht, das Weiterlaufen der Maschine für einen vollen Umfang dann erfolgt, wenn ein elektrischer Kontäktknopf am Pantographengriff kurz niedergedrückt wird und eine gruppenweise ununterbrochene Folge von Umgängen der Maschinenhauptwelle dadurch ermöglicht wird, daß der Sticker den genannten Kontaktknopf am Pantographen niederhält, wodurch infolge eines weiteren Unterbrechens des Elektromagnetstromes das selbsttätige Abstellen verhindert wird.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das selbsttätige Ausrücken der Maschinenhauptwelle durch die Auslösung einer Kupplungsvorrichtung zwischen Maschinenhauptwelle (1) und Antriebsriemenscheibe (2) dadurch erfolgt, daß ein für gewöhnlich in Fangstellung befindlicher Verdränger (7) das als Ausweicher ausgebildete Kupplungsglied (6, 4) zurückzieht.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit der elektrischen Ausrückvorrichtung eine Ein- und Ausrückstange (17), die sich an einer für den Sticker bequem erreichbaren Stelle befindet, derart verbunden ist, daß nach Bedarf die Maschine entweder durch Drücken auf den Kontaktknopf des Pantographengriffes oder durch ein Verschieben der Einrückstange ifiy) eingerückt wird, die Maschinenhauptwelle aber in beiden Fällen selbsttätig ausgerückt wird, sobald der Sticker nicht mehr den Knopf oder die Stange niederhält.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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- DE DENDAT267511D patent/DE267511C/de active Active
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