DE267511C - - Google Patents

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DE267511C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D05SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
    • D05CEMBROIDERING; TUFTING
    • D05C3/00General types of embroidering machines
    • D05C3/04General types of embroidering machines with horizontal needles

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Sewing Machines And Sewing (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Ja 267511 KLASSE 52 b. GRUPPE
in PLAUEN i.V.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. September 1910 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung 'an Stickmaschinen, deren Stickrahmen mittels eines Pantographen gelenkt wird. Am Handgriff des Pantographen befindet sich in bekannter Weise eine elektrische Schaltvorrichtung, bestehend aus einem Kontaktknopf, den der Sticker niederdrückt oder freigibt, wenn der Strom geschlossen oder geöffnet werden soll, um die Ein- und Ausrückung des Hauptantriebes der Maschine oder der Maschinenhauptwelle selbst auf elektromagnetischem Wege zu' veranlassen. Vorliegende Erfindung bildet eine derartige Vorrichtung, bei \velcher das Einrücken der Maschine durch Drücken auf den genannten Kontaktknopf bewirkt, aber die Maschine so lange in Gang gelassen wird, wie der Daumen des Stickers den Kontaktknopf im niedergedrückten Zustande festhält, was ent\veder während nur einer vollen Umdrehung der Maschinenhauptwelle oder nach Bedarf während einer beliebig langen Zeit geschehen kann. Mit der elektrischen Vorrichtung ist noch eine mechanische Einrichtung verbunden,- welche das Einrücken und Ausrücken der Maschine gegebenenfalls von Hand bewirken läßt. Wesentlich für die neue Vorrichtung ist nun, daß eine selbsttätige Abstellvorrichtung vorhanden ist, die die Maschine bei einer vollständigen Umdrehung der Hauptwelle selbsttätig in richtiger Stellung zum Stillstand bringt.
Zweck dieser neuen Einrichtung ist folgender.
Bei schwierigen Stickereimustern, bei denen sehr lange mit kurzen Stichen abwechseln, wird es für den Sticker mit der fortschreitenden Maschinentechnik, welche große Stickereirahmen und schnellen Gang der Maschine bevorzugt, immer schwieriger, den Stickrahmen in dem kurzen Augenblick von Stich zu Stich zu führen, der innerhalb des Arbeitsganges für diese Hantierung frei bleibt. Es handelt sich dabei bekanntlich um den Bruchteil einer Sekunde. Sind sehr kurze Stiche zu machen, so gelingt das Hin- und Herschieben des Stickrahmens auch bei dem schnellsten Gang der Maschine. Bei langen Stichen aber versagt sowohl die Muskelkraft in den Armen des Stickers als auch das Auge. Denn es kommt ja nicht nur darauf an, den Stickrahmen überhaupt zu verschieben, sondern vor allen Dingen darauf, daß der Pantographenschnabel am Ende der Verschiebung genau auf dem bestimmten Punkt des Stickereimusters auftritt. Wird das Ziel verfehlt, so ist die Stickerei verdorben. Die Wichtigkeit dieses Umstandes gewinnt an Bedeutung rücksichtlich des Umstandes, daß man in neuerer Zeit begonnen hat, die Stickmaschine in Verbindung zu setzen mit einer Kartenschlagmaschine, welche während des Stickereivorganges eine Jacquardkarte locht, die nach ihrer Fertigstellung auf einem sogenannten Stickautomaten Verwen-
dung finden soll. Gelingt es in diesem Falle dem Sticker nicht, den Pantographen während des ganzen Arbeitsverlaufes fehlerlos zu führen, so werden sich daher alle Fehler in jenen Hunderten von Reproduktionen wiederfinden, die mittels der Jacquardkarte erzeugt werden.
Es ist schon eine Einrichtung an Schiffchenstickmaschinen bekannt, welche ganz besonders die Erleichterung blattstichartiger Stickereien bezwecken soll und ohne elektromagnetische Kraftmitwirkung auf rein mechanischem Wege bei jeder Umdrehung der Maschinenhauptwelle eine vorübergehende Verzögerung der Geschwindigkeit durch eine Bremsung der Maschine herbeiführt, ohne jedoch den Arbeitsvorgang völlig zu unterbrechen. Das hat natürlich wiederum den großen Nachteil zur Folge, daß, je schneller die Maschine läuft, desto kürzer der Zeitraum der angestrebten Verzögerung sein muß, so daß der Sticker an einer schnell laufenden Maschine in bezug auf die Anspannung seiner geistigen und körperlichen Kräfte nicht besser gestellt ist als ein anderer Sticker an einer langsam arbeitenden Maschine ohne jene Verzögerungsvorrichtung.
Auch dieser Ubelstand wird durch die vorliegende Erfindung völlig beseitigt; die Stickmaschine kann für den schnellsten Gang eingerichtet sein, so schnell, wie es überhaupt noch die Natur der Stickmaschine verträgt, und doch lassen sich die zartesten Stickereien und die längsten Stiche darauf ausführen, weil durch die Mitbenutzung der neuen Einrichtung an solchen besonders schwierigen Stellen die Stiche einzeln mit beliebiger Langsamkeit ausgeführt werden können. Die schnelle Gangart der Stickmaschine wird, \vie gewöhnlich, für die anderen Teile der Stickerei, welche keine Schwierigkeiten machen, eingeschaltet \verden können. Und solche gewöhnlichen, nicht schwierigen Teile bilden bekanntlich die große Mehrzahl aller Stiche.
Es sind auch schon Einrichtungen bekannt, die einen elektrischen Kontaktknopf oder einen Steuerhebel am Pantographengriff besitzen, um den Gang der Stickmaschine zu regeln, und zAvar auch derart, daß entweder die Maschine nach jedem Stich angehalten wird oder aber eine Zeitlang ununterbrochen arbeiten kann. Der Sticker hat hierbei aber, weil eine selbsttätige Ausrückung nicht erfolgt, auf das Ausrücken der Maschine seine besondere Aufmerksamkeit zu richten, was bei der vorliegenden A^orrichtung nicht der Fall ist. Hier erfolgt das Ausrücken selbsttätig nach jedem Stich in ganz bestimmter Stellung der Maschinenhauptwelle.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Fig. 1 und 2 sind Vorderansichten mit teilweisem senkrechten Schnitt. Fig. 3 ist ein Grundriß von Einzelteilen im wagerechten Schnitt, und Fig. 4 zeigt die Anordnung von der linken Seite gesehen. <
Auf der Maschinenhauptwelle 1 ist die Antriebsriemenscheibe 2 lose drehbar aufgesteckt, und zwar läuft sie auf einer Büchse 3, welche starr mit der Welle 1 verbunden ist und eine Längsnut besitzt, in der ein prismatischer Schieber 4 nebst einer Feder 5 lagert. Der Schieber 4 ist mit einer radial gerichteten Nase 6 versehen, und die Feder 5 strebt, ihn stets nach der Maschinenseite hin, d. i. in den Fig. i, 2 und 3 nach links, zu treiben. Nach rechts kann der Schieber 4 dadurch verschoben werden, daß man seiner mit Welle 1 kreisenden Bewegung einen keilförmigen zugespitzten Verdränger 7 entgegenhält. Auf diesen Keil 7 läuft alsdann die Nase 6 auf, schiebt den Schieber 4 nach rechts und löst dadurch die Verkupplung zwischen der Riemenscheibe 2 und der Welle 1. Diese Verkupplung geschieht nämlich dadurch, daß sich die Schiebernase 6 in eine Öffnung 8 hineinbegibt, welche sich in dem an der Riemenscheibe 2 angegossenen Ring 9 befindet. In Fig. 1 ist die Riemenscheibe 2 gekuppelt, weil der Schieber 4 nach links geschoben ist, so daß sich seine Nase 6 in dem Ausschnitt 8 des Ringes 9 befindet. In Fig. 3 ist der Ausschnitt 8 leer, also die Riemenscheibe 2 ausgerückt,, die Nase 6 des Schiebers 4 ist unter Zusammendrückung der Feder 5 nach rechts verschoben worden.
Der keilförmige Verdränger 7 bildet das Ende eines um den festen Bolzen 10 drehbar gelagerten Hebels 11, der durch eine Zugstange 12 beweglich verbunden ist mit einem um den feststehenden Bolzen 13 schwingbar gelagerten Hebel 14, 15. Eine kräftige Feder 16 zieht den Hebel 11 selbsttätig in Fangstellung. Das Hebelende 15 ist gelenkig verbunden mit einer senkrechten Stange 17, deren oberes Ende von dem Hebel 18 geführt wird.
Wenn der Sticker mit der Hand die Stange 17 anfaßt und abwärts zieht, so wird der keilförmige Verdränger 7 in Richtung des Pfeiles
19 ausgehoben, die Feder 5 treibt alsdann die Nase 6 in den Ausschnitt 8 hinein, und· die Verkupplung zwischen 1 und 2 ist geschehen. Läßt der Sticker die Stange 17 wieder frei, so zieht die Feder 16 den Hebel 11 zurück, und die Entkupplung vollzieht sich von selbst.
Die Verkupplung kann aber auch elektrisch bewirkt \verden. Zu diesem Zwecke-ist an der am Maschinengestell starr befestigten Stange
20 ein unbeweglicher Arm 21 'angeordnet, der ein Elektromagnetenpaar 22 trägt. Die Ankerplatte 23 dieser_ Magnete ist an einem Hebel 24 befestigt, dessen . unteres Ende an einem Kreuzgelenk 25, 26 beweglich gelagert ist, des-
sen oberes Ende 27 sich in der Nähe des linken Randes der Riemenscheibe 2 befindet, worin eine Aussparung 28 vorgesehen ist. Ein Stift 29, welcher in dem Hebel 24-27 starr befestigt ist, greift lose in eine Öffnung des Hebels 15 ein.
Werden die Elektromagnet^ 22 erregt, so ziehen sie den Hebel 24 an und drücken sein freies Ende 27 gegen den Rand der Scheibe 2.
bis der Einschnitt 28 das Hebelende 27 ergreift und niederdrückt. Infolgedessen nimmt der. Stift 29 den Hebel 15, 14 mit und hebt den Hebel π aus. Durch eine in der Zeichnung nicht angegebene Kontaktvorrichtung wird in demselben Augenblick aber auch schon wieder der Strom, welcher die Magnete 22 erregt hatte, geöffnet, und eine Feder zieht das Hebelende 27 aus dem Einschnitt 28 wieder heraus. Alsdann zieht die Feder 16 den Hebel 11 wieder nach rechts und bringt auf diese Weise das Keilstück 7 wieder in Fangstellung. Die Welle ι kann sich also nur ein einziges Hai herumdrehen. Dann wird aufs neue die Schiebernase 6 auf den Keil 7 auflaufen, und der Anschlag 30, welcher mit der Büchse 3 ein Stück bildet, setzt sich bei 31 auf und. verhindert plötzlich die Weiterdrehung der Welle i.
Um die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung noch deutlicher zu beschreiben, mögen folgende vier Fälle unterschieden werden :
i. Die Aus- und Einrückung der Maschine soll von Hand geschehen, und die Hauptwelle 1 soll sich jedesmal nur ein volles Mal herumdrehen. Die Antriebsriemenscheibe 2 ist in fortwährender Umdrehung zu denken. Sie steht niemals still, gleichviel, ob die Haupt-. welle ι der Maschine mitläuft oder stillsteht, oder ob die Ein- und Ausrückung der Maschine von Hand oder elektrisch bewirkt \verden soll. Der Stillstand der Hauptwelle 1 wird, wie oben erklärt, dadurch gesichert, daß die Nase 30 gegen die Nase 31 (Fig. 4) aufstützt.. Diese Aufstützung hat offenbar den Zweck, daß die Hauptwelle 1 stets an genau derselben Stelle stehen bleibt, das ist nämlich diejenige Stellung, in welcher die Nadeln aus dem Stoffe herausgezogen sind. Soll nun, wie angenommen, die Maschine eine einzige volle Umdrehung ihrer Hauptwelle machen, so zieht der Sticker die Stange 17 einmal kurz herab und läßt sie gleich darauf wieder frei. Durch A^ermittlung des Hebels 15, 14 wird bei dem Herabziehen der Starige 17 der Hebel 11 auswärts gezogen, die Nase 30 verliert ihre Rast 31, und der Keil 7 wird aus dem Bereich der Nase 6 entfernt. Infolgedessen schnappt die Nase 6 in den Ausschnitt 8 ein, und die Welle 1 wird mitgenommen. Weil aber, wie gesagt, die Stange 17 gleich wieder losgelassen wird, so sorgt die Feder 16 dafür, daß der Keil 7 sich wieder unter die Nase 6 schiebt, und daß die Nase 30 auf die Rast 31 auftrifft, sobald ein voller Umgang der Welle 1 um 360 Winkelgrad vollendet ist.
2. Die Welle 1 soll eine Zeitlang sich ständig drehen, also nicht schon nach einer vollen Umdrehung wieder zum Stillstand kommen, und die Einrückung soll wiederum von Hand geschehen. In diesem Falle braucht der Sticker nur die Stange 17 so lange niederzuhalten, wie er die Maschine laufen lassen will. Weil alsdann die Nase 6 bei ihrem Umlauf niemals den Keil 7 trifft und auch die Rast 31 ganzlieh aus dem Bereich der Nase 30 entfernt ist, so findet nirgends ein Bewegungshindernis statt, und die Welle 1 wird von der Scheibe 2 mittels der Verkupplung 6, 8 mitgenommen.
3. Die Aus- und Einrückung der Maschine soll elektrisch geschehen, und die Hauptwelle 1 soll sich jedesmal nur einmal ganz herumdrehen. In diesem Falle hat der Sticker , selbstverständlich seine Hand von der Stange 17 fortzulassen. Er drückt mit dem Daumen der linken Hand den am Pantographengriff befindlichen Kontaktknopf nieder. Dadurch wird der Strom geschlossen, die Magnete 22 werden erregt, erteilen dem Hebel 24 eine kurze Bewegung, so daß sein Ende 27 in den Bereich der Nase28 gelangt. Sobald nun dieNase 28 gegen das Hebelende 27 aufschlägt, findet genau dasselbe statt, was vorhin durch Herabziehen der Stange 17 von der Hand des Stikkers geschah, d. h. der Hebel 11 gibt die Nase 30 frei, und auch der Keil 7 wird aus dem Bereiche der Nase 6 herausgezogen. Also findet Verkupplung zwischen 6 und 8 statt, und die AVelle 1 wird mitgenommen. Der Sticker hat aber seinen Daumen sofort wieder von dem Kontaktknopf fortgenommen. Infolgedessen entkuppelt der Keil 7 den Riegel 4, und die Nase 30 läuft auf die Rast 31 in demselben Augenblick auf, λνο sich die Welle 1 um genau 3600 gedreht hat.
4. Die Aus- und Einrückung der Maschine soll wiederum elektrisch geschehen; aber wie im Falle 2 soll die Welle 1 eine Zeitlang sich beständig drehen, also nicht schon nach einer vollen Umdrehung wieder zum Stillstand korn- no men. In diesem Falle hat der Sticker nur nötig, mit dem Daumen der linken Hand so lange den Kontaktknopf am Pantographenende niederzuhalten, wie er die Maschine laufen lassen will. Hierbei kommt noch die zweite Stromschlußeinrichtung zur Wirkung, von der oben gesagt wurde, daß sie den Strom gleich im nächsten Augenblicke wieder öffnet, nachdem der Stift 29 den Hebel 15, 14 mitgenommen hatte. Dieser etwas verwickelterc Vorgang vollzieht sich demnach folgendermaßen. Der Sticker drückt mit seinem Dau-
men auf den Kontaktknopf, welcher sich am Pantographenende befindet. Infolgedessen wird der Strom geschlossen, und durch Er- j regung der Magnete 22 wird der Hebel 24 i angezogen, so daß die Nase 28 der' Scheibe 2 das Hebelende 27 niederdrückt. Sobald dies geschehen ist, also die Welle 1 in Umdrehung versetzt worden ist, kommt die mehrfach erwähnte zweite Stromausrückvorrichtung zur Wirkung. Der Strom wird also ausgerückt, trotzdem der Sticker immer noch seinen Daumen auf den Kontaktknopf hält. Beiläufig bemerkt, kommt diese zweite Stromausrükkung auch in dem Falle 3 zur Wirkung. Aber sie hat dort keine Bedeutung, weil ja schon der Strom vorher ausgerückt war, als der Sticker seinen Daumen vom Kontaktknopf losnahm. Diese zweite Stromunterbrechung findet aber nur während eines kurzen Augenblickes statt. Denn sie wird dadurch vollzogen, daß am Umfang der Scheibe 2 oder an . irgend einem anderen mitlaufenden Teile eine Kontaktbürste schleift. Auf einem bestimmten Teile des Scheibenumfanges ist ein isolierender Überzug vorhanden, so daß an dieser Stelle der Strom unterbrochen werden muß. Gerade zur rechten Zeit, nämlich dann, wenn die Nase 30 wieder in die Nähe der Rast 31 gelangt, wird der Strom durch diese zweite Kontaktvorrichtung wieder geschlossen. Es findet also, solange der Sticker seinen Daumen auf den Kontaktknopf des Pantographen hält, fortwährend bei jedem Umgang der Scheibe 2 eine selbsttätige Stromausrückung und eine selbsttätige Stromeinrückung statt. Wenn daher oben von einer beständigen Drehung der Welle ι gesprochen ist, so ist das dahin zu ergänzen, daß die Welle bei ihrem jedesmaligen Umlauf dem beständigen Spiele des Hebels 11 ausgesetzt ist. Der Hebel 11 wird nur gerade jedesmal im entscheidenden Augenblick wieder zurückgezogen. Der der gegenwärtigen Betrachtung unterliegende Fall 4 ist also, streng genommen, nichts weiter als eine fortgesetzte Wiederholung des Falles 3, nur mit dem Unterschied, daß das Ein- und Ausrücken des Stromes nicht von der Hand des Stickers, sondern selbsttätig von der Maschine aus geschieht. Der Grund, 'warum überhaupt diese zweite Ausrückung des ,Stromes stattfinden muß, ist darin zu suchen, daß das Hebelende 27 aus dem Bereich der Nase 28 rechtzeitig zurückgeholt werden muß, um einen Bruch zu verhüten, weil es der im Kreise um den Mittelpunkt der Scheibe 2 \veitereilenden Nase 28 im Wege wäre. Der Hebel 24, wovon 27 einen Teil bildet, kann zwar um den Bolzen 26 eine Winkeldrehung machen, aber diese Winkeldrehung ist dadurch begrenzt, daß der mittels des Bolzens 29 mit 24, 27 zwangläufig verkuppelte Hebel 15, 13, 14 nur einen verhältnismäßig kleinen Hub haben darf. Denn die tragen Massen der Stange 17 und des Hebels 11 hängen mit daran und würden bei einem zu großen Hube, angetrieben durch die starke Feder 16, unzulässig schwere Schläge ausführen. Hört die Wirkung der Magnete 22 infolge der erklärten Stromunterbrechung rechtzeitig auf, so wird das Hebelende 27 schnell genug von den Magneten fort- und aus dem Bereich der Nase 28 zurückgezogen. Überhaupt sollte die Bewegung der Teile 27, 15, 12, 11 nur so groß sein, daß die Hebelnase 31 (siehe Fig. 4) eben auf die Stufe gehoben wird, die der radialen Ausdehnung der Nase 30 entspricht.
Um keinen Zweifel darüber zu lassen, warum für den Gebrauch der vorstehend beschriebenen Vorrichtung zwei verschiedene Einrichtungen, nämlich die eine mit dem elektrischen Druckknopf am Pantographengriff und die andere mit der am Musterbrett angebrachten Handzugstange, gleichzeitig vorhanden sind, möge darauf hingewiesen werden, daß hierdurch den GeAvohnheiten oder den personliehen Fähigkeiten der Sticker Rechnung getragen wird. Manche Sticker können den Pantographen nur mit beiden Händen führen, wenn sie eine schöne tadellose Ware zustande bringen sollen. Diese Sticker haben also nicht die rechte Hand frei, um die Handabzugsstange 17 benutzen zn können, und es ist für sie der elektrische Druckknopf am Pantographengriff geradezu eine Notwendigkeit. Aber gerade für diese Sticker ist der Druckknopf um so leichter und angenehmer im Gebrauche, als sie von den beiden den Pantographengriff umklammernden Händen sicherlich einen Daumen frei haben, der den Knopf nach Bedarf niederdrücken kann. 1Oo
Daneben gibt es wohl ebenso viele Sticker, deren linker Arm durch jahrelange Übung muskelstark genug geworden ist, um die rechte Hand für die Führung des Pantographen nicht benutzen zu müssen. Diese Leute haben eine viel größere Freiheit in der Führung der Maschine, sie können mit der rechten Hand dia Umsteuerung der Maschine beim Stichwechseln (Blattstich, Steppstich), das Bremsen der Schmirgelwalzen, das Aushängen des Sperrzeugs, das .Einrücken der Vorrichtung zum Schnureinlegen usw. bewirken. Für Sticker dieser Art ist hauptsächlich die Handzugstange 17 bestimmt.
Es wäre nun aber eine unbequeme Aufgabe für den Sticker, wenn er während längerer Zeitdauer, Adelleicht stunden- oder tagelang, den Druckknopf am Pantographengriff niederdrücken oder die Stange 17 beständig festhalten müßte. Daß dies nicht nötig sei, dafür ist dadurch gesorgt worden, daß die drei Punkte 13, 14 und der in Fig. 4 rechts gelegene
Endpunkt der Stange 12 in der Ausrückstellung des Keiles 7 in einer geraden Linie liegen. 1st also, die Stange 17 ganz tief nach unten gezogen worden und haben daher die genannten drei Punkte die Einstellung in eine gerade Linie erlangt, so hat die Feder 16, und wäre sie noch so kräftig, nicht mehr die Gewalt, die Last der , Stange 17 emporzuheben, weil eben kein Drehmoment ausgeübt werden kann,- Die Folge davon ist, daß das Keilstück 7 außer Fangstellung bleibt, und daß also die Maschine ungehindert laufen kann.
Da· der Gebrauch des elektrischen Druckknopfes am Pantographengriff ebenso wie der Gebrauch der. Handzugstange 17 nur dann in Frage kommt, wenn zur Erzeugung sehr langer Stiche die Kraft am Pantographen eine erhebliche ist, so kann auch derjenige Sticker, der, wie oben erklärt, den Pantographen mit beiden Händen führt, nachher, wenn nur kurze Stiche zu sticken sind, recht wohl die rechte Hand vom Pantographen wegnehmen, um die Stange 17 mit einem kräftigen Ruck herunterzuziehen, um auch wieder die erwähnten drei Punkte in gerade Linie zu bringen.
Die erwähnte Ruhestellung der Vorrichtung, welche darin besteht, daß die Punkte 13, 14 und der rechte Endpunkt der Stange 12 in einer geraden Linie liegen, wird stets dann
30, einzutreten haben und dauernd erhalten werden müssen, wenn auf der Maschine Stickereien gewöhnlicher Art hergestellt werden. Es können unter Umständen Tage und Wochen vergehen, wo die beschriebene Einrichtung gar nicht gebraucht wird, und in solchen Zeiten wäre es natürlich für den Sticker eine Belästigung, fortwährend den Druckknopf am Pantographen bzw. die Stange 17 niederzuhalten.

Claims (3)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Vorrichtung für Stickmaschinen, die zur wahlweisen Einzelherstellung oder Gruppenerzeugung von Stichen vom Pantographengriff aus gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausrücken des Hauptantriebes der Maschine nach dem ersten vollen Umgang der Maschinenhäuptwelle mittels einer einen Verdränger (7) beeinflussenden Elektromagnetvorrichtung (22, 23, 24, 27) selbsttätig geschieht, das Weiterlaufen der Maschine für einen vollen Umfang dann erfolgt, wenn ein elektrischer Kontäktknopf am Pantographengriff kurz niedergedrückt wird und eine gruppenweise ununterbrochene Folge von Umgängen der Maschinenhauptwelle dadurch ermöglicht wird, daß der Sticker den genannten Kontaktknopf am Pantographen niederhält, wodurch infolge eines weiteren Unterbrechens des Elektromagnetstromes das selbsttätige Abstellen verhindert wird.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das selbsttätige Ausrücken der Maschinenhauptwelle durch die Auslösung einer Kupplungsvorrichtung zwischen Maschinenhauptwelle (1) und Antriebsriemenscheibe (2) dadurch erfolgt, daß ein für gewöhnlich in Fangstellung befindlicher Verdränger (7) das als Ausweicher ausgebildete Kupplungsglied (6, 4) zurückzieht.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit der elektrischen Ausrückvorrichtung eine Ein- und Ausrückstange (17), die sich an einer für den Sticker bequem erreichbaren Stelle befindet, derart verbunden ist, daß nach Bedarf die Maschine entweder durch Drücken auf den Kontaktknopf des Pantographengriffes oder durch ein Verschieben der Einrückstange ifiy) eingerückt wird, die Maschinenhauptwelle aber in beiden Fällen selbsttätig ausgerückt wird, sobald der Sticker nicht mehr den Knopf oder die Stange niederhält.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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