Die Erfindung betrifft eine Kugelhaiterung eines Kugelschreibers für dünnflüssige Tinte nach dem x
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Bei bekannten Kugelhalterungen für dünnflüssige Tinte erfordert die Aufrechterhaltung eines regelmäßigen Tintenflusses dünnflüssiger Tinte zu einer Kugelspitze zur Erzielung einer gleichmäßigen Schreiblinie
eine gleichbleibende Tintenzumeßrate.
So ist in dem DE-GM 7011 710 ein Patronenfüllhalter
mit zentraler Schreibspitzt beschrieben, bei welchem
die Kugelhaiterung um einen als Hohlkörper ausgebildeten Metallkörper, der in einem Bett für eine
Scbraubkugel aus Sinter-Metall mundet, ausgebildet
Ein Tintenstift ragt mit seinem vorderen Ende weit in den Metallkörper hinein. Der dort angegebene Kugelsitz ist schalenförmig, jedenfalls wird der Form des
Kugdshzes keinerlei technische Bedeutung zugemessen.
Es bat sich jedoch gezeigt, daß gerade eine schalenförnüge Ausbildung des Kugekitzes ungünstig
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ist, da hierbei nicht genügend Tinte, insbesondere bei
Schreibbeginn, auf der Kugel verteilt wird und dadurch kein gleichmäßiges Schriftbild entsteht
Auch aus der DE-PS 9 02 353 ist ein Endstück eines Kugelschreibers bekanntgeworden, bei welchem die
Auflagefläche für die Schreibkugel aus ein oder mehreren Kugeln besteht wobei diese Kugeln als
Speisekugeln dienen. In dieser Ausführungsform ist es nachteilig, daß beim Beginn des Schreibens zunächst die
Speisekugeln mit Tinte versorgt werden müssen, was lediglich durch Drehen der Schreibkugeln erfolgen
kann, wobei jedoch beim Schreibanfang kein Tintenfluß erfolgt, sondern dieser erst nach vollständiger Benetzung der Zuführkugeln hergestellt ist Dadurch, daß eine
derartige indirekte Tintenzuführung über die Zufübrkugeln zur Schreibkugel vorgesehen ist ist bei Schreibbeginn kein sofortiges Beginnen der Linie möglich.
Die DE-PS 8 38 871 betrifft eine in einem schalenförmigen Bett gehaltene Kugel, welche durch einen
Anschlag begrenzt ist Dabei treten die bereits oben beschriebenen Nachteile des Schalen-Lagers auf,
nämlich das leichte Aufhören des Tintenfhisses, die leichte Verschmutzbarkeit usf.
Aus der US-PS 3063420 ist eine dreieckige Zuführeinrichtung für Tinte bekanntgeworden, welche
an ihrem Ende einen geeigneten Kugelsitz aufweist der jedoch nicht näher beschrieben worden ist
Die bekannten Kugelhalterungen besitzen alle den Nachteil, daß keine zufriedenstellende Tintenzuführrate
gewährleistet ist was insbesondere auf leicht verschmutzbare Tintenzuführeinrichtungen, die einen zu
kleinen Durchmesser aufweisen, zurückzuführen ist Aufgrund der sehr ungünstigen Tintenzuführung — die
Schreibkugel liegt meist auf einem schotenförmigen Kugelsitz, der keine genügende Tintenzufuhr gewährleistet — wird insbesondere beim Schreibbeginn nicht
genügend Tinte zugeführt um ein einheitliches, glattes Schriftbild zu gewährleisten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
neuartige Kugelhaiterung für einen Kugelschreiber zu liefern, welche mit dünnerer, freier fließender, flüssiger
Tinte anstelle der pastenförmigen Tinte zn glatterem
Schreiben und schnellerem Beginnen-des Schriftzuges arbeitet
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 aufgeführten
Merkmale gelöst
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Kugelhaiterung ermöglicht es, einen Kugelschreiber mit Tinte
einer Viskosität von 03 bis 10 cp einzusetzen, im
Gegensatz zu einer dicken Tinte mit etwa 5000 bis 25 000cp- Letztere Tinte ist ein typisches Beispiel
komm smell verwandter Tinte für normale Kugelschreiber. Der Gegenstand der Erfindung ist insbesondere auch deshalb wirtschaftlich interessant, weil die
Notwendigkeit entfällt spezielle, für Kugelschreiber hergestellte hochviskose Tinten einsetzen zu müssen.
Dadurch ist ein Hersteller von Schreibgerät nicht mehr gezwungen, ständig verschiedene Tintenarten unterschiedlicher Viskosität einzukaufen und auf Lager zu
halten, wodurch eine beträchtliche Kostenersparnis erreicht werden kann.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. In der nachfolgenden Beschreibung
ist ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung erläutert. Dabei zeigt
F i g. f" eine vertikale ScfanhtdarsteUung durch ein
Ausführungsbeispiel eines Kugelschreibers nach der
Erfindung;
F i g. 2 eine fragmentarische, vertikale Schnittdarsteilung in vergrößertem Maßstab, bei dem die schreibende
Endspitze des Schreibstiftes nach Fig. 1 dargestellt ist;
und
F i g. 3 eine vertikale Schnittdarstellung entlang der Linie IH-III von Fig.2, in Richtung der Pfeile gesehen.
Fig. 1 zeigt einen vorderen Abschnitt eines Tintenschreibgerätes 15 mit einer erfindungsgeraäßen Kugelspitzenr.iordnung 25.
Im folgenden soll zunächst kurz auf die Funktion der
dargestellten wesentlichen Abschnitts des Tintenschreibgerätes eingegangen werden, die zum Verständnis der Erfindung notwendig sind.
Üblicherweise werden Tintenschreibgeräte für dünnflüssige Tinte mit einem einen Tintenvorratsraum
aufweisenden Gehäuse 21 geliefert, wobei sich zwischen dem Tintenvorratsraum und der Schreibspitze üblicherweise ein Tintenleiter 40 befindet, uer mit einem
Ausgleichskörper 23, der als eine Art Puffer wirkt, in
Verbindung steht. Derartige Ausgleichskörper 23 sind beispielsweise als Rippenkörper ausgebildet, wie in
F i g. 1 dargestellt wobei die Rippen aufgrund ihres kapillaren Rückhaltevermögens die erwünschte Pufferwirkung auszuüben vermögen.
Die Kugelspitzenanordnung 25, die detaillierter in
Fig.2 dargestellt ist, weist einen Körper 28 von im
wesentlichen zylindrischer Gestalt auf, der eine ihn durchsetzende Längsbohrung 29, einen Kugelsitz 30
sowie eine Kugel 31 besitzt Am äußeren Ende 35 des Körpers 28 ist die Bohrung 29 auf einer kurzen Strecke
zylindrisch und verläuft sodann nach innen, wodurch ein stumpfkegelförmiger Bohrungsabschnitt 32 gebildet ist
der an einen weiteren, zylindrischen Bohrungsabschnitt 33 mit kleinerem Durchmesser angrenzt Der zylindrische Bohrungsabschnitt 33 endet an einer sich nach
innen erstreckenden Stufe oder Schulter 34. Die Kugel 31 ist innerhalb der durch den zylindrischen Bohrungsabschnitt 33 und den stumpfkegelförmigen Bohrungsabschnitt 32 definierten öffnung angebracht und steht mit
der äußeren Fläche des Kugelsitzes 30 in Kontakt Wenn die Kugel 31 derart angebracht ist ist der
Durchmesser der Kugelöffnung größer als der Kugeldurchmesser. Anschließend kann der vordere Abschnitt
des Körpers 28 derart über die Ku get 31 gewalzt rverden, daß in der in F i g. 2 gezeigten Weise eine Lippe
38 entsteht wodurch die Kugel 31 in ihrer Stellung gehalten wird.
An dieser Stelle empfiehlt sich ein Hinweis darauf, daß die Zumeßrate eines Tintenschreibgerätes mit
Kugelspitzfeder und dünner Tinte wesentlich größer, vielleicht zehnmal größer als diejenige eines Tintenschreibgerätes mit Kugelspitzfeder konventioneller
Bauart für dicke Tinte, ist Die Viskosität der Tinte eines "."ir.tenschreibgerätes mit Kugeispitzfeder und dünner
Tinte ist relativ klein, verglichen mit herkömmlicher Tinte für Tintenschreibgeräte mit Kugelspitzfeder. Aus
diesen Gründen kann ein Tintenschreibgerät mit Kugeispitzfeder eine Linie erzeugen, die intensiver und
klarer ist als diejenige, die bei herkömmlicher Kugeispitzfeder erhalten werden kann. Die Kugelspitzenanordnung 25 nach der Erfindung ist so
r.uiijeiegt daß dem Äquator der Kugei 31 in dem durch
:ien jUiTtorkegelförmigen Bohrungsabschnitt 32 definierter! ?f:reich ein Tintenüberschuß zugeführt wird.
Diese kreisringförmige Zuführung der Tinte ergibt verhältnismäßig höhere Zumeßraten, die zu einer
klaren, intensiven Schreiblinie führen. Die Tinte wird
dem Papier durch den Raum zwischen der Kugel 31 und
der Seite des Kugelsitzes 30 zugeführt welcher durch den äußeren Bohrungsabschnitt 35 und den stumpfkegelförmigen Bohrungsabschniit 32 sowie die ebene
s Fläche des Kugelhalters 30 gebildet ist Dieser seitliche Kugelsitzspielraum (nämlich der Durchmesser des
Sitzes abzüglich des Durchmessers der Kugel) sollte vor dem Aufwalzen bis zu 0,0127 mm betragen. Der
Tintenfluß wird teilweise durch den Zwischenraum
ίο zwischen der Kugel 31 und der aufgewalzten Lippe 38
gesteuert Diese Abmessung des Zwischenraumes zwischen der Kugel 31 und der beim Aufwalzen
gebildeten Lippe 38 beträgt annähernd bis zu 0,01016 mm. Ein Tintenüberschuß wird im Kugelsitz 30
hinter der Kugel 31 aufrechterhalten. Beispielsweise beträgt der für die Tinte zur Verfugung stehende Raum
annähernd ein Viertel des Volumens der Kugel 31. Dieser Tintenvorrat reicht für annähernd 101,6 mm
Schreibstrecke aus. Die ringförmige Zuführung bildet
ein wesentliches Element der Kugdspitzfeder 25 nach
der Erfindung.
Während des Schreibens ist eine Komponente der auf die Kugel 31 ausgeübten Kraft entlang der Achse des
Tintenschreibgerätes 15 gerichtet- Es ist eine Lagerflä
ehe erforderlich, um eine Kugelbewegung entlang
dieser Achse zu verhindern. Die Lagerfläche kann durch den Kugelsitz 30 gebildet sein. Da der Kugelsitz 30
getrennt vom übrigen Teil der Kugelspitzenanordnung 25 hergestellt wird, ist eine größere konstruktive
Gestaltungsmöglichkeit gegeben als bei anderen Arten des Vorsehens eines Axiallagers. Die Einsätze oder der
Kugelsitz 30 können aus einem Material hergestellt sein, welches von dem Material der Kugel verschieden ist
wodurch es möglich ist sich Härte, Materialfestigkeit
und andere erwünschte Eigenschaften zunutze zu
machen.
F i g. 3 zeigt einen dreieckigen Kugelsitz, der auf der
Achse des Tintenschreibgerätes eine Lagerfläche bildet Der Kugelsitz 30 weist drei Tintenkanäle auf, die dort in
den Kugelsitz 30 einmünden, wo die Seitenwände des Sitzes von den Wänden der Bohrung, in welche der
Kugelsitz 30 eingepreßt ist, Abstand haben. Der Kugelsitz 30 ist so dimensioniert, daß er Seitenabschnitte aufweist, die im Verhältnis zum Durchmesser des Boh-
rungsabschnittes 33 breiter sind, so daß dann, wenn der Kugelsitz 30 in den Bohrungsabschnitt 33 hineingepreßt
wird, Metall von der Wand des Bohrungsabschnittes 33 inderbeidem Bezugszeichen 37 (F i g. 2 und 3) gezeigten Weise verschoben und der Kugelsitz 30 dauerhaft
so innerhalb der Kugelspitzenanordnung 25 befestigt wird. Wenn der Kugelsitz 30 so eingesetzt ist, muß er natürlich noch genügend mechanische Festigkeit haben, um
die Kugel 31 abzustützen.
Vorzugsweise hat die Kugel 31 für die Kugelspitzen-
anordnung 25 nach der Erfindung eine verhältnismäßig rauhere Oberfläche als Kugeln, die bei herkömmlichen
Kugelschreibern verwendet werden, um eine akzeptable Schriftwiedergabe zu erhalten. Die Oberflächenrauhigkeit hängt von dem Kugelmaterial ab. Es ist wichtig,
daß die Kugel 31 ihre Oberflächenrauhigkeit während der gesamten Lebensdauer des Tintenschreibgerätes
beibehält um eine gute Schreibqualität sicherzustellen. Allgemein haben rauhere Kugeln eine geringere
Tendenz zum Aussetzen, können aber auch die
Sitzlagerflächen mit einer höheren Rate abnutzen. Aus
diesem Grunde ist eine Oberflächenrauhigkeit von annähernd 0,0254 bis 0,254 μ angemessen, wodurch sich
eine gute Schreibqualität bei gleichzeitig akzeDtablen
Abnutzungserscheinungen ergibt
Die erfindungsgemäß vorgesehene Kugelspitzenanordnung 25 zeichnet sich dadurch aus, daß die Kugel 31
relativ weiter vorsteht als bei herkömmlichen Kugelschreibern, Tintenkugelschreibern oder Tintenschreibgeräten
mit Kugelspitzfedern, bei denen dünne Tinte verwendet wird. Dieses weitere Vorstehen führt dazu,
daß ein größerer Teil der Kugel 31 freiliegt Dies gibt die Möglichkeit, mit einem kleineren Schreibwinkel zu
schreiben und damit eine sauberere Linie zu erzeugen, ι ο Auch kann ein höherer Verschleiß der axialen Lagerung
toleriert werden, ohne daß die Schreibqualität leiden würde. Da die Kugelspitzenanordnung 25 üblicherweise
bevorzugt in einem TTntenschreibgerät mit Vakuumbehälter
oder Unterdrückbehälter verwandt wird, verliert das Tintenschreibgerät seine Tinte nicht, wenn die
Kugel 31 verlorengeht, wie es bei herkömmlichen Kugelschreibern der Fall ist Das Vorstehen der Kugel
31, nach dem Aufwalzen der Lippe 38, sollte im Bereich zwischen 25 und 41% des Kugeldurchmessers liegen.
Um die Möglichkeit einer Beschädigung der Lippe 38, wodurch die Schreibqualität leiden würde, auf ein
Minimum zu reduzieren, sollte die Dicke der Lippe 38, nach dem Aufwalzen, annähernd 0,0254 mm betragen.
Um Tinte vom Tintenvorratsraum zur Schreibspitze, also zur Kugel 31 in der Kugelspitzenanordnung 25, zu
übertragen, ist ein Tintenleiter 40 vorgesehen. Der Tintenleiter 40 ist in der Bohrung des Ausgleichskörpers
23 angeordnet, wobei die Position des Tintenleiters 40 in der Kugelspitzenanordnung 25 für die Übertragung von
Tinte hinter dem Kugelsitz 30, welches die axiale Lagerabstützung bildet, kritisch ist. Vorzugsweise sollte das
Ende des Tintenleiters 40 mit dem die axiale Lagerung bewirkenden Kugelsitz 30 in Kontakt stehen, kann
jedoch davon auch bis zu 0,1270 mm Abstand haben.
An dieser Stelle sei bemerkt, daß der in der Fig. 1 gezeigte Tintenleiter 40 einen reduzierten, zylindrischen
vorderen Endabschnitt 42 aufweist, der so bemessen ist, daß er in die Längsbohrung 29 der Kugelspitzenanordnung
25 paßt. Der Endabschnitt 42 dient zum to Zuführen von Tinte hinter den Kugelsitz 30 und damit
durch die Tintenkanäle 36 zur Schreibkugel 31.
Die vorstehenden Ausführungen zeigen, daß alle
erfindungsgemäßen angestrebten Vorteile durch die Kugelhalterung erreicht werden können, die nicht nur ^s
einfach und zuverlässig in ihrer Wirkungsweise, sondern auch verhältnismäßig einfach und wenig aufwendig in
der Herstellung ist
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen