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Schreibkugel-Füllhalter Bei die als Schreibmittel eine in einem Lager
drehbare Kugel besitzen, die im vorderen Teil eines rohrförmigen Spitzenkörpers
gelagert ist, zeigt sich häufig der Nachteil, d'aß der Tinlenzufluß uiiteri>roclieii
wird. Insbesondere treten diese Störungen ein, wenn der Füllhafter mit der Schreibspitze
nach oben in der Tasche getragen wird, so daß sich hinter der Schreibkugel in dem
rohrförmigen Spitzenteil eine Luftblase bildet, die beim Umkippen des Halters in
Schreibstellung nicht entweicht, so claß die Schreibflüssigkeit nicht nachfließen
kann. Dieser Nachteil tritt auch bei dem Füllhalter nach dem Patent 816 965 auf,
bei dem zwischen Tintenbehälter und Schreibkugel ein Tintenzuführer mit einem Zuführungsstift
gegen axiale Verschiebung gesichert angeordnet ist, wobei sich der Zuführungsstift
in einem die Schreibkugel am vorderen Ende tragenden Röhrchen bis an dlie Kugeloberfläche
erstreckt und der mit dem Führungsröhrchen einen Kapillarraum bildet, wenn sich
im Führungsröhrchen Luft befindet, die der Tinte den Zufluß verwehrt.
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In weiterer Ausbildung des Gegenstandes des Patents 816 965 wurde
gefunden, daß dieser Nachteil vermieden werden kann, wenn der Zuführer axial verschiebbar
angeordnet i-sf. Dabei trägt der
Zuführer zweckmäßig an seinem vorderen
Teil ebenso wie im Hauptpatent einen im gegebenen Fall bis in das die Schreibkugel
am vorderen Endle tragende Röhrchen ragenden Stift. Der Zuführer ist zweckmäßig
so ausgebildet, daß er nur einen Teil des lichten Querschnittes der vorderen Hal'terbo'hrung
ausfüllt, und er ist vorzugsweise so gestaltet, daß ein Längskanal bleibt, der sich
nach hinten zu stetig erweitert. Der Zuführungskörper kann in an sich bekannter
Weise mit Kapillaren für die Zuführung der Schreibflüssigkeit ausgestattet sein.
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Zweckmäßig ist er in seiner 'axialen Bewegbarkeit nach hinten durch
einen Anschlag begrenzt. Vorzugsweise besteht er aus schwerem Werkstoff, beispielsweise
aus Schwermetall oder aus leichteren korrosionsfesten Stoffen, die mit Schwermetall
gefüllt sind. Er kann aber auch mit einem Gewicht verbunden sein, das aus einem
von der Schreibflüssigkeit nicht angreifbarem Werkstoff besteht. Das Gewicht kann
aber auch mit einer Hülle von chemisch widierstand'sfähigem Werkstoff umgeben sein.
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Zum Ersatz der nach der Kugel beförderten Tintenmenge ist der die
Schreibspitze tragende Einsatzkörper, der in der hohlzylindrischen Manschette des
Hal'tervorderteils befestigt wird, erfindungsgemäß mit einer Nut versehen, die die
Verbindung der Außenluft mit einem hinter dem Einsatzkörper liegenden Ringkanal
herstellt, der durch einen Längskanal zwischen der Innenwand der Mantelhülse und
einer Führungshülse für den verschiebbaren Zuführer mit dem Innern der Mantelhülse
in Vetbindung steht.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist die Schreibkugel zweckmäßig
in einem Lager aus hartem Werkstoff gelagert, das eine in der Füllhalterachse liegende
Bohrung aufweist, die an die Bohrung des rohrförmigen Spitzenteils anschließt. Zweckmäßig
.ist die Lagerschale so ausgebildet, daß der Schreibdruck von diesem Lager aufgenommen
wird. Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist die Lagerschale mit
in ihrer Oberfläche eingearbeiteten Kapillaren oder Nuten versehen.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
veranschaulicht.
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Fig. i zeigt einen Längsschnitt durch den vorderen Teil eines Schreibkugel-Füllhalters
nach der Erfindung; Fig. 2 zeigt den Halter nach Fig. i in Schreibstellung; Fig.
3 ist ein Schnitt in vergrößertem Maßstab nach der Linie I-TI nach Fig. i ; Fig.4
ist ein Schnitt in vergrößertem Maßstab nach der Linie III-IV nach Fig. 5; Fig.
5 zeigt einenLängsschnitt durch den Spitzenteil mit der Schreibkugel in vergrößertem
Maßstab; Fig.6 zeigt eine andere Ausführungsform nach Fig. i, bei der der Zuführer
mit einem Innengewicht versehen ist; Fig.7 ist ein Schnitt in Richtung 1-1I nach
Fig. 6. Wie aus Fig. i und 2 zu ersehen ist, besteht der Füllhalter nach der vorliegenden
Erfindung ebenso wie nach dem Hauptpatent aus einem Tintenbehälter i, an den ein
vorderes Verschlußstück 2 angeschraubt ist, das eine axiale Bohrung aufweist, die
vorn in eine hohlzylindrische Manschette 4 ausläuft. Im Innern des Verschlußstückes
2 ist ein Gewicht 3o beweglich angeordnet, während der Einsatzkörper 5 darin mit
Gewinde 25 eingeschraubt ist, der den Zuführungskörper to führt. Am vorderen Spitzenteil
des Einsatzkörpers 5 ist ein Führungsröhrchen 8 in an sich bekannter Weise befestigt,
das die Schreibkugel 9 drehbar in einem Lager 26 trägt.
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Der Zuführungskörper io 'hat halbkreisförtnigen Querschnitt, so daß
er den Hohlraum des EinsatzkZ#rpers 5 nur etwa zur Hälfte ausfüllt, und er ist so
gestaltet, daß er nach seinem hinteren Teil 32 zu im Querschnitt allmählich abnimmt,
so daß der Luftraum innerhalb der im Einsatzkörper 5 befindlichen Bohrung 28 sich
nach hinten stetig erweitert.
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Am vorderen Teil trägt der Zuführer einen Zuführungsstift 7, der so
bemessen ist, daß er in das Innere des Führungsröhrchens 8 hineinragen und duzch,
einen Kanal 44 desselben und eine entsprechende Bohrung 29 des Lagers 26 bis iii
die unmittelbare Nähe der Kugel 9 hind@urchtreten kahn, so daß er etwa vorhandene
Luftblasen in der vorderen Bohrung des Halters vertreibt.
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Der Zuführungskörper io kann aus einem gegen chemischen Angriff durch
die Schreibflüssigkeit widerstandsfähigen Stoff, wie einem nicht rostenden Stahl,
aus Edelmetallen od. dgd, bestehen, wid er ist so angeordnet, daß er infolge seiner
Verschiebbarkeit mit dem Zuführungsstift 7 in der Schreibhage, die in Fig.2 dargestellt
ist, in das Führungsröhrchen 8 und in die Kanäle 29 und 44 bis dicht vor die Kugel
9 ragt. Der Zuführungskörper io kann aber auch aus anderem Werkstoff, wie Hartgummi,
Kunstharzen, Cellulosederivaten od. dgl., bestehen. In diesem Fall ist er mit dem
Gewicht 30 verbunden, das in der in Fig. i dargestellten Ausführungsform
hohlzylindrische Form hat. Das Gewicht kann ebenfalls aus nicht korrodierendem Werkstoff,
wie Blei od. dgd., bestehen. Es kann aber auch aus anderem Werkstoff, wie Eisen
od. dgl., sein und ist dann mit einer Hülle 31 aus chemisch widerstandsfähigem Gut,
wie Kunstharz, zu versehen. Zur Begrenzung der axialen Verschiebbarkeit des Zuführungskörpers
io ist in der Mantelhülse ein Anschlagring 45 vorgesehen.
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Wenn der Halter sich in der in Fig. i dargestellten Ruhelage befindet,
ist die Tintenflüssigkeit in das hintere, also untere Ende .der Mantelhülse i zurückgeflossen,
und in dem Innern des Führungsröhrchens 8 befindet sich Luft. Die Luftblase im Führungsröhrchen
8 wird infolge der Oberflächenkräfte ,sehr fest gehalten, so daß beim Kippen des
Halters in die Schreibstellung nach Fig. 2 die Luft nicht aus dem Innern des Führungsröhrchens
8 nach oben steigt, sondern der Schreibflüssigkeit den Zutritt zur Kugeloberfläche
versperrt. Da setzt die vorliegende Erfindung ein, indem der Zuführer io
infolge
der eigenen Schwere bzw. der des Gewichts 3o axial nach unten gleitet, so daß der
Zuführungsstift 7 in das Innere des Führungsröhrchens R und gegebenenfalls in die
Kanäle 29, .44 dringt und die Luft vertreibt. Dadurch wird 'die Schreibflüssigkeit
nunmehr an die Kugeloberfläche 9 geführt, und der Tintenfluß beginnt sofort.
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Der Zuführer io hat in üblicher Weise kapillare Nuten 47, die die
Schreibflüssigkeit an das vordere Ende des Zuführers bringen.
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Von Bedeutung ist auch die zwangsläufige Führung der Luft, die in
den ringförmigen Luftspalt 35 mit Nuten 4o zwischen dem Einsatzkörper 5 und der
Manschette .4 von außen eintritt und dann durch eine Nut 36 des Einsatzkörpers 5
in einen ringförmigen Kanal 37 gelangt, der mit einem Längskanal 38 in einer im
Verschlußstück 2 angeordneten Führungshülse 34 für das Fallgewicht 30 in
Verbindung steht, der über einen Ringspalt 39 zwischen dem Tintenhehälter i und
der Führungshülse 34 in das Innere des .Tintenraumes der Nfantelhülse i führt.
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In der in Fig.2 dargestellten Schreiblage tritt also die Luft in dem
Maße, wie die Schreibflüssigkeit durch die Kapillaren 47 des Zuführungskörpers 1o
und um den Stift 7 an die Schreibkugel 9 gelangt, durch den Ringspalt 35
in der Manschette .4 in die Nut 36, von da in den Ringkanal 37, dann in den Längskanal
38 und den Ringspalt 39 in den Tintenraum der Mantelhülse i ein, so daß eine stetige
und gleichmäßige Zufuhr der Schreibfliissigkeit erfolgt.
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Das Lager 26 für die Schreibkugel 9 ist erfindungsgemäß aus hartem
Werkstoff, wie korrosionsfestem und mechanisch widerstandsfähigem Stahl, einer harten
Goldlegierung, einer Legierung aus Platinmetallen,vorzugsweise aberauseinemMineral
oder künstlichen Edelstein oder Halbedelstein großer Härte, wie künstlichem Rubin,
künstlichem Saphir od. dgl., hergestellt. Das Lager 26 muß so ausgebildet sein,
daß es den erheblichen in Richtung des Pfeiles A in einem Winkel bis etwa 45° wirkenden
Schreibdruck aufnimmt. Es ist im vorderen Teil des Führungsröhrchens 8 befestigt
und mit einer axialen Bohrung 29 versehen, die so bemessen ist, daß sie sich an
die Bohrung 44 des Führungsröhrchens 8 anschließt. Der vordere innere Teil des Einsatzkörpers
5 der nach vorn kegefig verjüngt ausgebildet ist, besitzt damit einen Anschlag 42
für den Zuführer io, so daß der Zuführungsstift 7 bei seiner axialen Bewegung in
die Bohrung des Führungsröhrchens 8 geleitet wird. Das Lager 26 ist in seiner halbkugeligen
Lagerfläche zweckmäßig mit radialen Nuten oder Kapillaren 46 versehen, die die Schreibflüssigkeit
auf einen größeren Teil der Kugeloberfläche leiten.
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Wie aus Fig. 6 und 7 zu ersehen ist, kann der Zuführer io auch aus
leichtem Werkstoff, wie Cellu'loid, sein und in einer inneren Bohrung ein Beschwerungsgewicht
49 aus Blei od. dgl. tragen. In Fig. 6 ist zur Begrenzung der axialen Verschiebbarkeit
des Zuführers io nach hinten an Stelle eines Ringes ein Stift 48 verwendet.
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Der Einsatzkörper q und auch das Verschlußstück 2 l:iinnen aus durchsichtigem
oder durchscheinendem Werkstoff bestehen, so daß man den Tintenstand, den Tintenfluß
und die Luftführung beobachten kann.