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Verfahren und Kassette zum optischen Kopieren und
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Ausrichten der Stereohalbbilder eines Stereobildpaares auf einem gemeinsamen
Fotoschichtträger Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Kassette zum optischen
Kopieren und Ausrichten der Stereohalbbilder eines Stereobildpaares auf einem gemeinsamen
Rotoschichtträger.
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Zur Herstellung von Stereobildern, beisnielsweise vom Format 6 cm
x 13 cm, werden von den zugehörigen Stereohalbbild-Regativen Vergrößerungen bzw.
Kontaktkopien angefertigt. Die Abmessungen hieser Halbbild-Positive msen bei dem
genannten Beispiel innerhalb des Formats 6 cm x 6 cm liegen. Wurden die Stereoaufnahmen-mittels
einer einäugigen Kamera durch zeitlich getrennte, freihändige Aufnahme des linken
und rechten iialbbildes erhalten, sind Abweichungen unt-ereinander im Bildinhalt
kaum zu vermeiden. Deshalb sind die Halbbild-Positive noch so zu beschneiden, daß
nur der gleiche Bildinhalt belassen wird. Anschließend werden diese beschnittenen
linken und rechten Halbbild-Positive nach exakter gegenseitiger Ausrichtung auf
einen Karton der vorstehend genannten Abmessung aufgeklebt. Eine andere gebräuchliche
ethode besteht darin, die beiden Stereohalbbild-Negative mittels einer Maske, die
für jedes Halbbild maßlich entsprechend zugeordnete Bildbegrenzungen besitzt, gegenseitig
auszurichten und zu fixieren, um davon das Stereobild durch Kontaktkopieren zu erhalten.
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Die bekannten Verfahren zur Herstellung von Stereobildpositiven sind
umständlich und zeitaufwendig.
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Aus diesem Grunde führen die Fotolabors keine Stereobildkopien und
-vergrößerungen aus. Auch den meisten Fotoamateuren, die die sonstigen Dunkelkammerarbeiten
selbst ausführen, ist die Anfertigung von Stereobildern zu kompliziert. Außer dem
hohen Zeitaufwand erfordert das zuerst genannte Verfahren zusätzlich den Karton
als Träger. Ein weiterer Nachteil besteht in der Notwendigkeit des Aufklebens der
Halbbilder und der sich daraus
ergebenden Neigung zum Wölben der
Stereobilder.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zu entwickeln und
eine Kassette zu schaffen, die es gestatten, mit einfachen Mitteln und geringem
Aufwand und unter Einbeziehung der üblichen Vergrößerungstechnik Stereobilder von
Stereohalbbild-Negativen, die mit einer einäugigen Kamera aufgenommen worden sind,
herzustellen.
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Es wird darüber hinaus das Ziel gestellt, den anteilmäßigen Aufwand
pro Stereobild bei der Anfertigung mehrerer Vergrößerungen von einem Halbbildpaar
weiter zu senken.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß beide
Halbbilder nacheinander nebeneinander auf einen gemeinsamen Fotoschichtträger von
der Größe des fertigen Stereobildes mittels Vergrößerungsgerät optisch kopiert werden.
Dazu wird der Fotoschichtträger, der beispielsweise aus einem Blatt Fotopapier vom
Format 6 cm x 13 cm besteht, unter den Maskenausschnitt einer Kassette in eine rechte
und linke Anschlagstellung gebracht. Erfindungsgemäß ist die Kassette so ausgebildet,
daß ihre Breite gleich der Summe von Stereobildbreite und Stereohalbbild-'Mittenabstand
ist, daß der Maskenausschnitt in Kassettenmitte liegt und die Größe des gewünschten
Stereohalbbildformates hat. Befindet sich der Fotoschichtträger in der Kassette
am rechten Anschlag, gibt der Maskenausschnitt das Feld für das linke Stereohalbbild
frei. Entsprechend liegt der Fotoschichtträger am linken Anschlag an, wenn das rechte
Stereohalbbild optisch kopiert wird. Die Orientierung der Stereohalbbilder zueinander
wird durch die Markierung von mindestens zwei Bildpunkten aus dem einen Stereohalbbild
auf ein unter den Maskenausschnitt der Kassette gelegtes Hilfspapierblatt und die
Abbildung der entsprechenden Bildpunkte des anderen Stereohalbbildes auf diese Mar
kierungen erhalten. Die Markierung der Bildpunkte kann auch durch Markenplättchen
erfolgen, die auf Bildpunkte des in die Kassette abgebildeten einen Stereohalbbildes
aufgelegt werden. Eine weitere Möglichkeit der Markierung ergibt sich mittels in
die Kassette eingelegter
Zeiger ( z.B. spitze Papierstreifen ),
die entsprechend verschoben werden.Sind mehrere Kopien von einem Stereobildpaar-Negativ
herzustellen, wird die Orientierung nur ein einziges Mal durchgeführt indem erst
auf alle Fotoschichtträger das eine Halbbild kopiert wird und nach der Markierung
und Ausrichtung das andere Halbbild.
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Unter Beachtung des genannten Grundaufbaues kann die Kassette für
das optische Kopieren der Stereohalbbild-Negative in vielfältiger Weise ausgebildet
werden.
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Die einfachste Variante ist die Verbidung einer lichtundurchlässigen
Auflegemaske entsprechender Dimensionierung in Verbindung mit einer gebräuchlichen
Vergrößerungskassette. Das Fotopapier wird unter der Auflegemaske mit dieser in
die Vergrößerungskassette eingelegt.
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Dabei müssen die rechten bzw. linken Kanten von Auflegemaske und Fotopapier
zur Deckung kommen. Bei einer anderen Ausführung besteht die Kassette aus einer
Grundplatte, die eine linke, rechte und hintere Anschlagleiste trägt sowie einen
aufklappbaren Deckel mit einem Ausbruch in der Mitte enthält. In diesem Ausbruch
sind Masken von der Größe unterschiedlicher Stereohalbbildformate oder verstellbare
Blenden für eine entsprechende Seiten- und Höhenbegrenzung einsetzbar. Die Kassette
läßt sich jedoch auch ohne bewegliche Teile gestalten.
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Dies wird erreicht, indem eine Deckfläche von der Breite des Grundaufbaues
auf einer Grundplatte so überkragend befestigt wird, daß das Fotopapier zwischen
Grundplatte und Deckfläche gesteckt werden kann. Die Lage des Fotopapiers wird durch
einen hinteren Anschlag (Beginn des Überkragens der Deckfläche) und der rechten
bzw. linken Kante der Deckfläche bestimmt. Die Deckfläche trägt in ihrer Mitte den
Halbbildformat-Ausbruch. Diese Ausführung läßt sich auf eine gegenüberliegende Deckfläche
erweitern, die einen unterschiedlichen Halbbildformat-Ausbruch aufweist. Schließlich
läßt sich aus der letztgenannten Ausführung der Kassette eine Vierfachkassette entwickeln,
die vier unterschiedliche Halbbildformat-Ausbrüche enthält. Diese wird erhalten,
indem eine
quadratische Grundplatte von der Breite des Grundaufbauer
und eine gleich große Deckplatte durch eine mittig angeordnete quadratische, etwa
1 mm dicke,Zwischenplatte verbunden werden. Die Breite der Zwischenplatte ist um
das Doppelte der Stereobildhöhe kleiner als die der Deckplatte. Die Deckplatte enthält
die genannten Ausbrüche mittig zu den Seiten. Um eine Kontrollmöglichkeit zu haben,
ob der eingelegte Fotoschichtträger am linken oder rechten Anschlag anliegt, kann
das Kassettenoberteil entweder an den Ecken Aussparungen erhalten oder es werden
Fenster aus Dunkelkammer-Schutzfiltern eingesetzt. Die genannten Kassetten können
durch ein dreiteiliges Schubfach ergänzt werden, das zur Aufnahme des unbelichteten,
des mit einem Halbbild belichteten und des fertig kopierten Fotopapiers dient. Aus
Platzgründen ist es vorteilhaft, das Fotopapier in der genannten Reihenfolge längs
der linken, der hinteren und der vorderen Kante anzuordnen. Bei der Herstellung
mehrerer Kopien von einem Stereobild-Negativ wird der Arbeitsfluß durch diese Ablage
erleichtert und werden Verwechslungen vermieden.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung wird die Herstellung von Stereobildern
(Positiven) sehr vereinfacht.
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Gegenüber der Vergrößerungstechnik von Einbild-Aufnahmen ist der Arbeitsprozeß
nur geringfügig erweitert.
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Der zusätzliche Zeitaufwand ist, besonders bei der Anfertigung mehrerer
Kopien von einem Stereobildpaar, relativ gering. Das bisher gebräuchliche Beschneiden,
Orientieren und Aufkleben der Stereobilder auf ein Kartonblatt entfällt. Die auf
den gemeinsamen Fotoschichtträger (Fotopapier oder Film) optisch kopierten Stereohalbbilder
weisen eine hohe Lagegenauigkeit zueinander aus.Die erreichte Vereinfachung des
Arbeitsprozesses der Stereobildherstellung ermöglicht die Ausführung der Kopierarbeiten
durch kommerzielle Fotolabors.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der schematischen Zeichnung
für ein Ausführungsbeispiel zum Verfahren und für drei Ausführungsbeispiele zur
Kassette näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 das optische Kopieren
des linken Stereohalbbildes, Pig. 2. das optische Kopieren des rechten Stereohalbbildes,
Fig. 3 eine Klapnkassette, geöffnet, Fig. 4 dieselbe Klappkassette, geschlossen,
Fig. 5 eine Vierfach-Steckkassette in Draufsicht, Fig. 6 dieselbe Vierfach-Steckkassette
in Seitenansicht, Fig. 7 die Anordnung von Fotopapier in einem Schubfach zur Kassette.
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In Fig. 1 wird das linke Halbbild-Negativ 1 eines Stereobildpaares
2 durch das Objektiv 3 mit der optischen Achse O1O1 eines nicht dargestellten Vergrößerungsgerätes
auf das fotopapier 4 abgebildet. Im dargestellten Beispiel befinden sich 24 mm x
36 mm große Halbbild-Negative auf dem Kleinbildfilm 5 (Schwarz-weiß- oder Barbfilm).
Das Fotopapier 4 hat die Abmessungen 60 mm x 130 mm, es wurde durch Zerschneiden
von Vergrößerungspapier 2 13 x 18 cm in drei gleiche Teile erhalten. Es liegt an
der hinteren Kante 6 und rechten Kante 7 der Deckfläche 8 der erfindungsgemäßen
Kassette 9 an. Die Deckfläche 8 hat eine Breite B = 192 mm (130 mm Stereobildbreite
+ 62 mm Mittenabstand der Halbbilder). Der Maskenausschnitt 10 in der Deckfläche
8 bestimmt das Format des kopierten Halbbildes. Sein Größtmaß (für Ausschnittsvergrößerung)
beträgt etwa 60 mm in der Breite und 56 mm in der Höhe; für d½e volle Abbildung
de s des Kleinbild-Querformates ergeben sich die Abmessungen 60 mm x 40 mm und für
das Hochformat 38 mm x 56 mm. Um die Ausrichtung der Halbbilder vornehmen zu können,
wird die Abbildung 11 des Halbbild-Negativs 1 etwas größer als der Maskenausschnitt
10 eingestellt. Nach dem Kopiervorgang wird das Fotopapier 4 bei unveränderter Lage
der Kassette 9 gegen ein Hilfspapierblatt 12 ausgetauscht, um auf diesem die Abbildungen
A1 und B1 von zwei markanten Punkten A1 und B1 des linken Halbbild-Negativs 1 zu
markieren. Von der Wahl der Punkte aus dem Vorder- oder Hintergrund des Stereobildmotivs
hängt die Räumliche Lage des sogenannten Bildfensters bei der stereoskopischen Betrachtung
des
Stereobildes ab.
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An Hand Fig. 2 wird gezeigt, wie das rechte Halbbild-Negativ 13 kopiert
wird. Hierzu bringt man es durch entsprechendes Verschieben des Kleinbildfilmes
in der Filmbühne des nicht dargestellten Vergrößerungsgerätes in die optische Achse
°1-°1. Dann wird die Kassette 9 samt des eingelegt gebliebenen.Hilfspapiers 12 auf
der Grundplatte des Vergrößerungsgerätes so verschoben, daß die Punkte Ar und Br
des rechten Negativs 13, die den Punkten Al und B1 des linken Negativs 1 entsprechen,
auf die markierten Punkte Aí und Bí durch das Objektiv 3 zur Abbildung köiniren.
Ohne die Kassette 9 zu verschieben, wird das Hilfspapier 12 nun gegen das Fotopapier
4 ausgetauscht, welches schon das linke Halbbild latent enthält. Nur ist dieses
Mal das Fotopapier an die linke Kante 14 der Deckfläche 8 zu legen, bevor das rechte
Halbbild 13 kopiert wird. Die Abschrägung der Ecken 15 an der Deckfläche ermöglicht
die Kontrolle, ob das Fotopapier 4 an der linken oder rechten Kante 7 bzw. 14 liegt.
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In Fig. 3 ist eine geöffnete Klaspkassette schemstisch dargestellt.
Auf der Grundplatte 16 sind die Seitenleisten 17 und 18 im Abstand B = 192 mm angeordnet(vergl.
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B in Fig. 1). Die hintere Leiste 19 dient der Anlage des Fotopapiers
20 vom Format 60 mm x 130 mm und trägt mittels der Scharniere 21 und 22 den Kassettendeckel
23, der mittig zur Breite B und zur Höhe des eingelegten Fotopapiers den Maskenausschnitt
24 besitzt. Das Fotopapier ist hier zum Kopieren des rechten Stereohalbbildes eingelegt.
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Fig. 4 zeigt die Klappkassette in geschlossener Stellung. Die Oberseite
des Kassettendeckels 23 trägt eine U-förmig ausgebildete Leiste 25.Diese ist unterspart,
so daß Masken mit unterschiedlichen Ausbrüchen eingesteckt werden können. Mittels
Strichpunktlinie ist eine Maske 26 als Beispiel dargestellt.
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In Fig. 5 und 6 werden Drauf- bzw. Seitenansicht einer Vierfach-Steckkassette
gezeigt. Die quadratische Grundplatte 27 von der Seitenlänge B = 192 mm trägt in-ihrer
Mitte eine quadratische Zwischenplatte 28 von 70 bis 72 mm Länge und etwa 1 mm Dicke.
Die
Zwischenplatte 28 trägt ihrerseits die Deckplatte 29, die ebenfalls
quadratisch und 192 mm lang ist. Mittig zu den Seitenkanten der Deckplatte 29 sind
die Maskenausschnitte 30 für Größtformat, 31 für Hochformat, 32 für Querformat (entsprechend
der zu Fig. 1 genannten Abmessungen) und 33 für ein wählbares Zwischenformat angeordnet.
Die Strichpunktlinie zeigt ein eingelegtes Fotopapier 34 vom Format 60 mm x 13C
mm in der Lage zum Kopieren des rechten Stereohalbbildes. Die Ecken aussparungen
35 und 36 an Grundplatte 27 und Deckplatte 29 erleichtern das Einlegen des Fotopapiers
und dienen der Kontrolle. Das Fotopapier ist auch unter dem h!Taskenausschnitt zugänglich
und kann so an die hintere Anlage (Zwischenplatte 28) geschoben werden.
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Fig. 7 zeigt die Ablage von Fotopapier 60 mm x 13G mm in einem Schubfach,
mit dem die Kassetten ergänzt werden können. Auf der Grundplatte 37 sind vier L-förmige
und vier T-förmige Begrenzungsstücke 38 bzw. 39 entsprechend der Darstellung angeordnet.
Beim Stapel 40 handelt es sich um unbelichtetes Fotopapier. Das Fotopapier des Stapels
41 wurde bereits mit einem Stereohalbbild belichtet, während der Stapel 42 das fertig
belichtete Fotopapier enthält. Die gewählte Anordnung der drei Fächer ermöglicht
es, sich der Breite der in den Fig. 3 bis 6 beschriebenen Kassetten anzunassen.
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Die vorstehend beschriebenen Kassettenausführungen können ebenso
für andere StereobFldormate ausgelegt werden. So ergibt sich z.B. für das Format
41 mm x 101 mm und einem Ha]bbild-Ifittenabstand von 59 mm die Kassettenbreite B
= 160 mm. Bei Verwendung der entsprechenden Durchlicht-Stereobetrachter eignet sich
35-mm-Positivfilm als Fotomaterial für die Stereobildherstellung, da diese Betrachter
für Halbbildouerformat ausgelegt sind.