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Eine
Anwendung der Bildaufnahme mit mehreren Linsen ist die Herstellung
integraler Abbildungselemente, die mit einer lentikularen Linsenfolie oder
einer Fliegenaugen-Linsenfolie und einem mit der Folie ausgerichteten
integralen dreidimensionalen Bild arbeiten, so dass der Benutzer
das dreidimensionale Bild ohne eine besondere Brille oder ein anderes
Gerät betrachten
kann. Abbildungselemente dieser Art sowie deren Aufbau sind in der
Veröffentlichung "Three-Dimensional
Imaging Techniques" (Dreidimensionale
Abbildungstechniken)" von
Takanori Okoshi, Academic Press, Inc., New York, 1976, beschrieben.
Außerdem
werden integrale Abbildungselemente mit einer lentikularen Linsenfolie (d.h.
einer Folie mit einer Vielzahl von benachbarten, parallelen, langgestreckten
und insbesondere zylindrischen Linsen) in den folgenden US-Patenten
beschrieben: US-A-S 391 254, US-A-S 424 533, US-A-S 241 608, US-A-S
455 689, US-A-S 276 478, US-A-S 391 254, US-A-S 424 533 und anderen
sowie in der zugelassenen US-Patentanmeldung 07/931 744. Dreidimensionale
Integrale Abbildungselemente mit lentikularen Linsenfolien arbeiten
mit verschachtelten vertikalen Bildscheiben aufgenommener Bilder
einer Szene, die von seitlich zueinander versetzten Positionen aus
aufgenommen wurden. Diese verschachtelten Bildscheiben werden mit
den Linsen so ausgerichtet, dass bei vertikaler Ausrichtung der
Linsen zu den Augen des Betrachters ein dreidimensionales Bild sichtbar
ist.
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Das
endgültige
integrale Bild kann entweder mit durch das Bild hindurchgehendem
Licht betrachtet werden oder mit einer Reflexionsschicht hinter dem
Bild beschichtet sein, wie dies zum Beispiel in US-A-3 751 258,
US-A-2 500 511, US-A-2 039 648, US-A-1 918 705 und GB 492 186 beschrieben
ist.
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Ein
Verfahren zum Aufnehmen der seitlich versetzten Ansichten einer
Szene besteht in der Verwendung eines herkömmlichen fotografischen Films in
einer Kamera mit zwei oder mehr seitlich voneinander beabstandeten
Linsen. Soll eine Szene aufgenommen werden, werden die entsprechenden
Verschlüsse
der Linsen gleichzeitig geöffnet,
so dass mehrere Bildfelder des Films mit den von den zwei oder mehr
Linsen "gesehenen" Ansichten belichtet werden.
Bei Aufnahme einer Szene mit einer derartigen Kamera wird die Szene
in mehreren Bildfeldern erfasst, auf denen jeweils unterschiedliche
Ansichten derselben Szene aufgezeichnet werden. Dabei können auf
demselben Film mehrere Szenen erfasst werden, so dass ein belichteter
Film für
die jeweils eine oder die mehreren aufgenommenen Szenen einen oder
mehrere Bildfeld-Sätze
enthalten kann. Eine Kamera dieser Art ist zum Beispiel in US-A
3 960 563 und US-A-4 475 798 beschrieben.
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Die
japanische Offenlegungsschrift 05-297484 beschreibt eine Stereokamera
zum Fotografieren eines Objekts mittels eines Paares rechter und
linker fotografischer Linsen und zum gleichzeitigen Abbilden des
jeweiligen Bildes auf zwei Bildfeldern eines Films. Gleichzeitig
mit dem Bildgegenstand wird auf jedem Bildfeld des Films ein die
linke bzw. rechte aufgezeichnete Abbildung kennzeichnender Hinweis
aufgezeichnet. US-A-S 063 441 beschreibt eine elektronische Stereo-Videokamera
für unbewegte
oder bewegte Bilder, die mit Bildsensoren mit variabler Arbeitsposition
ausgestattet sind, die das Bild ohne Verzerrung korrekt zusammenführen. Die
japanische Patentanmeldung 07-239498 beschreibt eine Filmeinheit,
die in einer Kamera belichtet wird, die so viele Linsen aufweist
wie Abbildungen einer einzelnen Szene aufgenommen werden sollen. Gleichzeitig
mit den Abbildungen wird auf dem Film die Anzahl der Linsen aufgezeichnet.
Keines dieser Referenzdokumente beschreibt jedoch das Aufzeichnen
des bekanntes Abstandes zwischen den Linsen oder des Abstandes zum
Aufnahmegegenstand einer einzelnen Szene auf einem aus einer Mehrlinsenkamera
entnehmbaren Film. Keines dieser Referenzdokumente beschreibt das
Herstellen eines dreidimensionalen Ausgabebildes, das vertikale
Zeilen der auf dem Film enthaltenen Bildern mit Zeilensprung enthält, wobei
die Positionierung, Anzahl und/oder Breite der vertikalen Zeilen
mit Zeilensprung zumindest teilweise eine Funktion der Linsenabstandsdaten
oder des Abstandes zu Objektdaten ist.
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Die
Bedeutung der Werte verschiedener Größen für die Erzeugung integraler
Bilder guter Qualität
wurde in US-A-3 960 563 gewürdigt.
Diese Größen mussten
jedoch im voraus berechnet und bei der Aufnahme einer Szene eingestellt
werden. Eine solche Technik ist höchst unpraktisch, wenn ein
Benutzer eine Szene spontan aufnehmen möchte. US-A-4 965 626 beschreibt
das Aufzeichnen bestimmter Bildaufnahmebedingungen, etwa der Kameraausrichtung,
des Aufnahmedatums und der Belichtungszeit und dergleichen, auf
einem Film in einer herkömmlichen
Mehrlinsen-Kamera. Es wird jedoch weder eine Anleitung zur Verbesserung
der Wiedergabenatürlichkeit
eines Linsenbildes noch eine Anleitung dazu gegeben, wie die automatische
Verschachtelung von Bildfeldern eines einzelnen Satzes auf einem
mehrere Bildfeldsätze
enthaltenden Film bewerkstelligt werden könnte.
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Belichtete
und entwickelte Filme aus Mehrlinsen-Kameras des vorstehend beschriebenen
Typs können
in bekannter Weise automatisch gescannt werden, um Signaldateien
(normalerweise digitale Bilddateien) zu erzeugen, die auf dem Film
vorhandene Bilder repräsentieren.
Die gescannten Bilder können
dann in bekannter Weise so mit Zeilensprung aufgezeichnet werden,
dass mit Hilfe eines in geeigneter Weise programmierten digitalen
Computers ein integrales Bild erzeugt werden kann.
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Bei
dem vorstehend beschriebenen Verfahren erhält der Computer jedoch keinerlei
Information, die ihm die korrekte Wiedergabe der ursprünglichen Szene
ermöglicht.
Um zum Beispiel beim Betrachten des integralen Bildes eine realistische
Wiedergabe der Szene zu erhalten, ist zu berücksichtigen, dass der Abstand,
in dem sich die mehreren Linsen der Kamera bei der Belichtung des
Films befanden, die Positionierung der Zeilen mit Zeilensprung unter
den Linsen einer Linsenfolie beeinflussen. Jedoch steht dem Computer
weder diese Information noch eine andere Information zur Verfügung, mit
deren Hilfe er automatisch ein integrales Bild erzeugen kann, das die
ursprüngliche
Szene realistisch wiedergibt.
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Es
wäre daher
wünschenswert, über eine Kamera
zu verfügen,
die gleichzeitig einen Bildfeldsatz verschiedener Ansichten einer
einzelnen Szene aufnehmen kann und mit deren Hilfe der erhaltene belichtete
Film automatisch so bearbeitet werden kann, dass man ein naturgetreues
integrales Bildprodukt erhält.
Außerdem
wäre es
wünschenswert, über ein
Verfahren zum automatischen Herstellen eines integralen Bildes von
einem derartigen Film und eine Vorrichtung zur Durchführung eines
solchen Verfahrens zu verfügen.
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Die
Erfindung geht davon aus, dass um die automatische Herstellung eines
integralen Bildes von einem Film einer Mehrlinsenkamera zu unterstützen, Hinweise
zu den Bedingungen, unter denen die einzelnen Bildfeldsätze aufgenommen
wurden, in Verbindung mit jedem dieser Bildfeldsätze aufgezeichnet werden können. Bei
einer mit herkömmlichem Film
arbeitenden Kamera bedeutet dies, dass Hinweise zum Beispiel auf
die Relativpositionen der verschiedenen von den Linsen "gesehenen" Ansichten direkt
auf dem Film aufgezeichnet werden.
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Außerdem geht
die Erfindung davon aus, dass bei der Herstellung eines integralen
Bildes von einem Film aus einer Mehrlinsenkamera die Information
nötig ist,
welche Bildfelder zu welchem Satz gehören. Bei einer automatischen
Vorrichtung zum Herstellen eines integralen Bildes, bei der gegebenenfalls
ein Computer die gescannten Bilder mit Zeilensprung aufzeichnet,
kann der Computer nicht wissen, wie viele Bildfelder zu einem gegebenen
Bildfeldsatz gehören.
Denn der Computer kann nicht zwischen den gescannten Bildfeldern
eines Bildfeldsatzes und denen eines anderen Bildfeldsatzes unterscheiden und
weiß daher
auch nicht, wie viele (und somit welche) Bildfelder zum Verschachteln
ausgewählt
werden müssen.
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren zum Entwickeln eines Films zum Erzeugen
eines dreidimensionalen Bildes einer Szene gemäß Anspruch 1 bereit.
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Die
Mehrlinsenkamera ist insbesondere auf die Verwendung eines fotografischen
Films eingerichtet. Dazu weist die Kamera ferner eine Filmhalterung
auf, die einen fotografischen Film derart aufnehmen kann, dass die
entsprechenden Abschnitte jeweils gleichzeitig mit unterschiedlichen
Ansichten belichtet werden und diese Ansichten als gleichzeitig aufgenommene
Bildfelder auf dem Film erfasst werden können. Zur Durchführung der
gleichzeitigen Belichtung ist ferner eine Verschlussanordnung vorgesehen.
Der Aufzeichnungsmechanismus zeichnet den auf dem Film vorhandenen
Hinweis in Verbindung mit dem Satz gleichzeitig aufgenommener Bildfelder
auf.
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Andere
Anwendungen sind zum Beispiel die Erzeugung von Bildern für die spätere Interpolation (wie
dies zum Beispiel in US-A-5 455 689 und der US-Patentanmeldung 08/141
157, eingereicht von Fogel am 21. Oktober 1993, beschrieben ist,
um auf diese Weise weitere Bilder entsprechend Betrachtungspositionen
auf einer Linie, die durch die Linsen hindurchgeht, oder einer Position
zu erzeugen, die sich in einem Bereich bezüglich der Positionen der Betrachtungslinsen
befindet.
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Eine
Kamera kann gleichzeitig einen Satz von Bildfeldern belichten, der
verschiedene Ansichten einer einzelnen Szene aufzeichnet. In ihrer
Aufzeichnungsfunktion bietet die Kamera auch die Möglichkeit,
die Wiedergabenatürlichkeit
eines auf der Grundlage der Bildfelder hergestellten integralen
Abbildungselements zu verbessern. Insbesondere können bei der Herstellung des
integralen Bildes Bedingungen wie der Kameralinsenabstand zum Zeitpunkt der
gleichzeitigen Erfassung der Ansichten berücksichtigt werden. Das Aufzeichnen
derartiger Informationen in Verbindung mit dem Satz gleichzeitig
belichteter Bildfelder ermöglicht
auch die vollständige
oder teilweise Automatisierung der Herstellung eines integralen
Bildes aus jenen Bildfeldern. Ferner kann ein Hinweis auf die Bildfelder,
die zu einem einzelnen Satz gehören,
auf dem Film aufgezeichnet und auf dem belichteten Film automatisch
gelesen werden, so dass alle Bildfelder eines einzelnen Satzes dann zur
Herstellung des integralen Bildes automatisch ausgewählt werden
können.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausfährungsbeispiels
näher erläutert.
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In
den Zeichnungen zeigen:
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1 eine Draufsicht einer
Mehrlinsenkamera, in der ein in die Kamera eingelegter Film sowie einige
der inneren Komponenten zu sehen sind;
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2 eine Draufsicht, in der
die Bewegung der Linsen der Kamera gemäß 1 zu erkennen ist;
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3 ein Blockdiagramm einer
Vorrichtung zur automatischen Bearbeitung eines belichteten Films
aus einer Kamera gemäß 1; und
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4 eine stirnseitige Ansicht
eines integralen Abbildungselements, das von der Vorrichtung gemäß 3 von einem integralen Bild
hergestellt wurde, in Ausrichtung mit einer Linsenfolie zur Herstellung
eines integralen Abbildungselements.
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Zum
besseren Verständnis
wurden, soweit möglich,
dieselben Bezugsziffern zur Bezeichnung gleicher Elemente in den
Figuren verwendet.
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Im
Sinne der Erfindung wird unter einem "integralen" Bild ein aus linearen Segmenten (gelegentlich
einfach "Zeilen" genannt) einer Anzahl
einzelner Bilder bestehendes Bild verstanden. Ein solches integrales
Bild kann mit einer Linsenfolie derart ausgerichtet werden, dass
jedes der Bilder sichtbar ist, wenn sich die Augen des Betrachters
im richtigen Winkel zur Linsenfolie befinden. Ein erfindungsgemäßes integrales
Bild enthält
eines oder mehrere dreidimensionale Bilder. Unter einem "dreidimensionalen
Bild" ist ein integrales
Bild zu verstehen, das bei Betrachtung durch die Vorderseite der
Linsenfolie (das heißt
durch die Linsenelemente hindurch) infolge der verschiedenen Ansichten,
die im Verhältnis zueinander
so ausgebildet sind, dass sie als jene Ansichten erscheinen, die
bei tatsächlicher
Betrachtung eines dreidimensionalen Gegenstands aus unterschiedlichen
Positionen gesehen würden,
ein sichtbares Tiefenelement aufweist. Unter Tiefenelement ist die
Fähigkeit
zu verstehen, zumindest teilweise um einen Gegenstand in der Szene
herum sehen zu können.
Dies kann erreicht werden, indem man Zeilen aus unterschiedlichen
perspektivischen Ansichten der Szene in bekannter Weise mit Zeilensprung aufzeichnet.
Somit enthält
ein dreidimensionales Bild zwangsläufig mindestens zwei Ansichten
einer Szene. Diese Ansichten werden typischerweise so angeordnet,
dass sie sichtbar sind, wenn die Linsen des Elements eine vertikale
Position bezüglich
der Sichtebene der Augen eines Benutzers einnehmen.
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Erfindungsgemäß kann der
Status-Hinweis einer festen oder variablen Größe zugeordnet sein. Zum Beispiel
kann der Status-Hinweis bei einer Mehrlinsenkamera mit festem Linsenabstand
nur die Daten des festen Abstandes enthalten. Dann kann zusammen
mit dem Satz der gleichzeitig belichteten Bilder ein Hinweis auf
den Linsenabstand aufgezeichnet werden, der hilfreich ist für die Herstellung eines
integralen Bildes, das die Originalszene naturgetreu wiedergibt.
Unter einem "Hinweis" ist zu verstehen,
dass der Linsenabstand als solcher nicht direkt aufgezeichnet werden
muss, sondern auch als indirekt erzeugte Größe aufgezeichnet werden könnte. Zum
Beispiel könnten
Daten über
den Abstand zu einem Aufnahmegegenstand mit den Linsenabstandsdaten
kombiniert werden, und der Hinweis auf die relativen Positionen
der unterschiedlichen Ansichten könnte auf der Basis des Winkels
der Ansichten bezüglich
des Aufnahmegegenstandes aufgezeichnet werden. In diesem letzteren
Fall würden
die Linsenabstandsdaten indirekt als abgeleitete Größe aufgezeichnet.
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Bei
dem bevorzugten Beispiel der Mehrlinsenkamera sind die Linsen jedoch
relativ zueinander beweglich, d. h. der Linsenabstand ist einstellbar. Dies
ermöglicht
die bessere Aufnahme einer Szene und damit ein besseres integrales
Bild. Bei diesem Beispiel misst ein Linsenabstands-Detektor den Abstand
zwischen den Linsen. Bei der Aufnahme des Bildfeldsatzes erhält der Status-Anzeiger
diese Größe dann
vom Linsenabstands-Detektor.
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Zwar
gibt es verschiedene Möglichkeiten, den
Hinweis auf dem Film aufzuzeichnen, bevorzugt ist jedoch die Aufzeichnung
als Magnetdaten. In diesem Fall weist das Aufzeichnungsgerät einen
magnetischen Aufzeichnungskopf auf, der entsprechend positioniert
ist, um den Hinweis auf einer Magnetschicht des Films oder einer
Magnetbandschicht aufzuzeichnen, die auf dem fotografischen Film
liegt oder mit ihm verbunden ist. Alternativ kann auch ein getrenntes
digitales Aufzeichnungsmedium (zum Beispiel eine Diskette) oder
ein Kommunikationsmittel verwendet werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
die Herstellung eines integralen Bildes von einem Film, der einen
Satz einzelner Bildfelder aufweist, auf denen gleichzeitig unterschiedliche
Ansichten einer einzelnen Szene aufgezeichnet werden, wobei der
Film einen Hinweis auf eine oder mehrere Bedingungen trägt, unter
denen die Ansichten gleichzeitig aufgezeichnet wurden. Als die eine oder
die mehreren Bedingungen sind zum Beispiel möglich: Der Hinweis auf die
relativen Positionen der unterschiedlichen Ansichten; der Abstand
zu einem Aufnahmegegenstand; der Hinweis, welche Bildfelder zu einem
einzelnen Satz von Ansichten derselben Szene gehören. Wenn der Film die Bilder
nicht in maschinenerfassbarer Form enthält (wie dies zum Beispiel bei
belichtetem und unentwickeltem fotografischem Film der Fall ist),
wird der Film bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zunächst entwickelt,
damit die Bilder erfassbar werden. Dann werden die Bildfelder abgetastet,
um ein entsprechendes, die Bilder auf den Bildfeldern repräsentierendes
Signal zu erhalten. Außerdem
wird der Hinweis auf die eine oder die mehreren Bedingungen aus
dem Film ausgelesen. Dann werden zur Herstellung des integralen
Bildes vertikale Zeilen der abgetasteten Bilder des Satzes verschachtelt,
wobei mindestens ein Merkmal der Zeilen zumindest teilweise durch
den ausgelesenen Hinweis bestimmt wird. Wenn zum Beispiel der Hinweis
jene Bildfelder kennzeichnet, die zu einem einzelnen Satz gehören, wird
anhand des Hinweises bestimmt, welche abgetasteten Bilder für die Verschachtelung
verwendet werden. Wenn der Hinweis eine andere Information enthält, etwa
den Linsenabstand, dient er teilweise zur Bestimmung der Positionierung,
der Anzahl und/oder Breite der Zeilen. Auf Wunsch kann die Verschachtelung
auf Grundlage dieses Hinweises oder anderer, im voraus in die Bearbeitungsvorrichtung
eingegebener Bedingungen (zum Beispiel der Linsenbreite, des zu
erwartenden Betrachtungsabstandes des endgültigen integralen Abbildungselements)
erfolgen.
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Eine
Vorrichtung zum Durchführen
des vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst einen
Scanner, der von den Abbildungen eines Bildfeldsatzes eines Films
entsprechende Signalwiedergaben erzeugen kann. Für das Lesen des Hinweises ist
eine Leseeinrichtung (z.B. ein Lesekopf zum Lesen von auf einer
Magnetschicht des Films aufgezeichneten Hinweisen) vorgesehen. Auf der
Grundlage einer oder mehrerer Bedingungen, die von den auf dem Film
aufgezeichneten Hinweise angegeben werden, verschachtelt ein Bildintegrator dann
vertikale Zeilen der abgetasteten Bilder des Bildfeldsatzes zu einem
integralen Bild. Auch hier kann die Vorrichtung, wie vorstehend
bereits besprochen, so aufgebaut sein, dass sie das Verfahren automatisch
durchführt.
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1 zeigt eine Mehrlinsenkamera 101 zum Erfassen
einer bestimmten Szene. Zum Aufnehmen dreier verschiedener Ansichten
der zu erfassenden Szene dienen drei Linsen 102, 103 und 104.
Die Kamera 101 arbeitet mit einem fotografischen Film 106 mit
bekannten lichtempfindlichen Silberhalogenid-Emulsionsschichten.
Außerdem
ist der Film 106 mit einer Magnetschicht versehen. Bei
dem Film 106 kann es sich um einen typischen Amateurfilm
(z.B. einen 35 mm-Film
oder einen Film des neueren APS-Standards) handeln, der als aufgewickelte
Rolle in einer Dose enthalten ist. Als Filmhalterung ist jede geeignete
Anordnung möglich,
die entsprechende Bereiche des Films 106 so hinter den
Linsen 102, 103 und 104 anordnet, dass
die verschiedenen, von den Linsen 102, 103 und 104 aufzunehmenden
Ansichten gleichzeitig belichtet werden. Während der gleichzeitigen Belichtung
werden die verschiedenen, durch die Linsen 102, 103 und 104 aufgenommenen Ansichten
als Satz gleichzeitig erfasster Bildfelder auf dem Film 106 aufgezeichnet.
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Bei
einer Ausführungsform
verlässt
der Film 106 eine innerhalb der Kamera 101 entnehmbar
aufgenommene Vorratsrolle 107 und wird dann auf eine Aufwickelrolle 108 transportiert.
Der Transport des Films 106 zur Aufwickelrolle 108 und
das Rückspulen auf
die Vorratsrolle 107 können
mit Hilfe bekannter Filmtransport- und Rückspulmechanismen erfolgen. Der
Ver schluss-Mechanismus umfasst hinter den einzelnen Linsen montierte
einzelne Verschlüsse 118, 120 und 122.
Diese Verschlüsse
sind so miteinander verbunden, dass sie sich gleichzeitig öffnen und
schließen,
wenn der Benutzer zum Beispiel einen (nicht dargestellten) Verschlussknopf
drückt. Derartige
miteinander verbundene einzelne Verschlüsse, die zusammen einen Verschluss-Mechanismus
bilden, sind zum Beispiel in US-A-3 960 563 und US-A-4 475 798 beschrieben.
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Bei
der Scharfeinstellung auf einen nahen Aufnahmegegenstand können zum
Beispiel kleine Einstellungen des Linsenabstands wünschenswert sein,
um die bestmögliche
dreidimensionale Wiedergabe eines Gegenstandes, etwa der in 2 dargestellten Kiste 201,
zu erhalten. Hierzu kann der Abstand zwischen den Linsen 102, 103 und 104 (d.h. der
Linsenabstand) einstellbar sein. Diese Abstände sind in 1 mit d1 und d2 bezeichnet und werden typischerweise
zwischen den optischen Achsen benachbarter Linsen gemessen. In diesem
Fall kann die Kamera 101 mit einem Linsenabstands-Detektor 112 zum
Messen des Linsenabstandes ausgestattet sein. Der Detektor 112 kann
aus Messpotentiometern oder anderen geeigneten Messvorrichtungen
bestehen.
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Aus 2 ist die Möglichkeit,
den Linsenabstand zu variieren, besser ersichtlich. Im einzelnen kann
sich die Linse 102 von einer ersten, in ausgezogenen Linien
dargestellten Position in eine zweite, in gestrichelten Linien dargestellten
Position 202 bewegen. Desgleichen kann die Linse 104 sich
von der in ausgezogenen Linien dargestellten Position in die in gestrichelten
Linien dargestellte Position 204 bewegen. Die Position
der Linse 103 ist in dieser Anordnung fest, wobei die Bewegung
der Linsen 102 und 104 die Veränderung des Linsenabstands
bewirkt. Infolgedessen kann die Hauptachse 210 der Linse 102 auf
den Mittelpunkt eines Aufnahmegegenstandes 201 eingestellt
werden. In gleicher Weise wird die Hauptachse 211 der Linse 104 auf
den Mittelpunkt des Aufnahmegegenstandes 201 eingestellt,
so dass alle Hauptachsen 210, 211 und 212 beim
Drücken des
Verschlusses im Aufnahmegegenstand 201 zusammenlaufen,
dabei aber gleichzeitig in den jeweiligen, mit den verschiedenen
Ansichten belichteten Filmabschnitten, nämlich den Bereichen 215, 216 und 217,
zentriert bleiben. Nach dem Belichten stellen die Bereiche 215, 216 und 217 einen
Satz gleichzeitig belichteter Bildfelder dar.
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Die
Information über
die zu Gunsten der besten Ansicht des Aufnahmegegenstandes durchgeführte Bewegung
der Linsen wird vom Linsenabstands-Detektor 112 an einen
Status-Anzeiger 114 übertragen.
Der Status-Anzeiger 114 wandelt diese Information in einen
geeigneten Hinweis um, der über die
Verbindung 115 einem Magnetaufzeichnungskopf zugeleitet
wird, um in Verbindung mit dem Satz gleichzeitig aufgenommener Bildfelder
auf der Magnetschicht des Films aufgezeichnet zu werden. Unter "in Verbindung mit" ist dabei zu verstehen,
dass es eine Möglichkeit
gibt, die aufgezeichnete Information, wenn sie später gelesen
wird, dem zugehörigen
Satz von Bildfeldern zuzuordnen. Eine einfache Möglichkeit besteht darin, dass
der Aufzeichnungskopf 110 die Information jeweils an derselben
Position bezüglich
der drei zu jedem Satz gehörenden
Bildfelder aufzeichnet (z.B. unmittelbar nach dem durch die Linse 102 aufgenommenen
Bildfeld).
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Anstelle
des Aufzeichnens eines Hinweises auf den Linsenabstand, oder auch
zusätzlich
dazu, können
unter anderem auch die folgenden anderen Hinweisen zusammen mit
einem gegebenen Bildfeldsatz aufgezeichnet werden: Der Sucher-Abstand
zur Szene, die Ausrichtung der Kamera (vertikal oder horizontal),
bei Verwendung mehrerer Zoom-Linsen die Zoomeinstellung jeder Linse,
der Fokussierabstand jeder Linse und ein Hinweis auf jene Bildfelder,
die zu einem einzelnen Bildfeldsatze gehören (d.h., die unterschiedliche
Ansichten derselben Szene darstellen). Zum Aufzeichnen dieser weiteren
Hinweise können
an der Kamera 10 einer oder mehrere zusätzliche Detektoren (nicht dargestellt)
zum Messen der entsprechenden Bedingung vorgesehen werden. Vorzugsweise
werden die Hinweise auf der Magnetschicht des Films 106 als
digitale Daten aufgezeichnet.
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3 zeigt eine Einrichtung
zum Bearbeiten des Film 106 zum Erzeugen eines endgültigen integralen
Bildes. Der Film 106 wird in einem Fotofinisher 301 entwickelt,
damit das Bild von einem Scanner erfasst werden kann (normalerweise
bedeutet dies, dass das Bild in unveränderlicher Form fixiert wird). Bei
dem Fotofinisher 301 kann es sich um ein automatisches
Entwicklungsgerät,
etwa ein Minilab, handeln, er muss aber kein solches sein. Dann
wird der entwickelte Film 106 einem Scanner 302 zugeleitet, der
das entsprechende, die Bilder in den Bildfeldern wiedergebende digitale
Bildsignal ableitet. Der Scanner 302 leitet die digitalen
Bilddaten über
die Leitung 304 einer Bildbearbeitungseinheit 305 zu,
die die Bilder zu einem integralen Bild verarbeitet. Bei der Bildbearbeitungseinheit 305 kann
es sich um Beispiel um einen in geeigneter Weise programmierten
digitalen Computer handeln.
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Zusätzlich liest
ein Magnetlesekopf innerhalb des Scanners 302 die Hinweise
(die vorzugsweise in Form digitaler Daten vorliegen) über die
Bilderfassungsbedingungen aus und leitet diese Daten über die
Leitung 306 zur Bearbeitungseinheit 305 weiter. Die
Bearbeitungseinheit 305 verschachtelt vertikale Zeilen
der Bilder eines Satzes zu einem integralen Bild. Die Herstellung
geeigneter integraler Bilder durch Verschachtelung von Zeilen aus
verschiedenen Szenen sowie deren Belichtung oder Aufzeichnung auf
der Rückseite
integraler Abbildungselemente wird zum Beispiel in US-A-S 278 608,
US-A-S 276 478 und US-A-S 455 689 beschrieben.
Da das hergestellte integrale Bild aufs einer oder mehreren unterschiedlichen
Ansichten derselben Szene besteht, ist es ein dreidimensionales
integrales Bild.
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Die
auf der Leitung 306 anliegenden Daten, die die Bedingungen
repräsentieren,
unter denen ein gegebener Bildfeldsatz belichtet wurde, dienen dazu, den
Bearbeitungsvorgang der Verarbeitungseinheit 305 zu optimieren.
Dies trägt
zur Erzeugung eines integralen Bildes bei, das bei Betrachtung unter
den voraussichtlichen Betrachtungsbedingungen eine recht realistische
Wiedergabe der ursprünglichen Szene
darstellt. Diese Daten können
zumindest teilweise zusammen mit anderen vom Benutzer eingegebenen
Bedingungen (zum Beispiel Linsenbreite einer Linsenfolie und voraussichtlicher
Betrachtungsabstand) dazu verwendet werden, die Positionierung, Anzahl
und/oder Breite der verschachtelten Zeilen zu bestimmen. Wenn die
Daten zum Beispiel angeben, dass die nächsten drei Bildfelder zu einem
einzelnen gleichzeitig belichteten Satz gehören, kann die Bearbeitungseinheit 305 automatisch
nur jene drei Bildfelder für
die Verschachtelung auswählen
(andernfalls, ohne vom Benutzer eingegebene Daten oder komplexe
Bildanalyse, kann die Bearbeitungseinheit 305 nicht wissen,
welche Bildfelder zu einem einzelnen Satz gehören). Wenn die Daten sich auf
den Linsenabstand oder den Abstand von einem Aufnahmegegenstand
in der Szene beziehen, können
sie automatisch zusammen mit anderen vom Benutzer eingegebenen Bedingungen
(etwa Linsenbreite, beabsichtigter Betrachtungsabstand des integralen
Abbildungselements) dazu verwendet werden, eine naturgetreu aussehende
Wiedergabe der Originalszene zu erzeugen. Die wechselseitige Beziehung
zwischen mehreren derartigen Bedingungen wird zum Beispiel in US-A-3
960 563 beschrieben.
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Das
durch den vorstehend beschriebenen Vorgang erzeugte integrale Bild
kann dann mittels eines Printers 308 auf ein geeignetes
Substrat 407 (etwa lichtempfindliches Papier) gedruckt
und auf eine ebene Rückseite 406 einer
Linsenfolie 401 auflaminiert werden. Die Linsenfolie 401 weist
ferner eine Vorderseite 402 mit identischen, parallelen,
halbzylindrischen Linsen 404 auf. Alternativ könnte das
integrale Bild auch direkt auf die Rückseite 406 gedruckt
werden. Nach dem Drucken und Ausrichten mit der Linsenfolie 401 ist
in bekannter Weise mindestens ein aus drei Zeilen 408 bestehender
Satz (jeweils eine Zeile aus jeder während der Belichtung des Bildfeldsatzes
durch die Kamera 101 erfassten Ansicht) zur Betrachtung
durch eine entsprechende Linse ausgerichtet. Das Ergebnis ist ein
integrales Abbildungselement 400.
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Statt
für die
Herstellung eines integralen Bildes verwendet zu werden, können die
vom Scanner 302 erhaltenen digitalen Bilddaten (die den
aufgezeichneten Hinweis repräsentieren)
von der Bearbeitungseinheit 305 auch zur Herstellung eines
anderen gewünschten
sichtbaren Bildes verwendet werden. Wenn zum Bespiel der Satz nur
aus zwei Bildern besteht, könnte
jedes dieser Bilder separat auf einem einzelnen Blatt ausgedruckt
und später
auf unterschiedlich polarisierte Filter auflaminiert werden. Das Ergebnis
könnte
dann in bekannter Weise durch geeignete polarisierte Filter betrachtet
werden, so dass man eine dreidimensionale Ansicht erhält. Alternativ könnten die
erhaltenen digitalen Bilddaten in der Verarbeitungseinheit 305 so
bearbeitet werden, dass man ein digitales Bild erhält, das
einer Ansicht entspricht, die die Kamera 101 in Wirklichkeit
nicht gesehen hat (das einer Ansicht aus einer anderen Position als
der Position irgendeiner der Linsen 102, 103 und 104 entspricht).
Dies kann in bekannter Weise unter Verwendung bekannter Interpolations-
und/oder Extrapolations-Algorithmen geschehen. Die erhaltene Ansicht
kann dann durch den Drucker 308 gedruckt, auf einem Bildschirmgerät 307 angezeigt
oder in Verbindung mit der Abbildung anderer echter oder anderer
errechneter Ansichten zur Herstellung eines integralen Bildes verwendet
werden, das dann gedruckt und wie vorstehend beschrieben hinter
einer Linsenfolie dargestellt werden kann.
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Es
versteht sich, dass Daten auf der Leitung 306, die die
Bedingungen repräsentieren,
unter denen ein gegebener Bildfeldsatz belichtet wurde, auch dann,
wenn die Bearbeitungseinheit 305 kein integrales Bild erzeugt,
trotzdem zur Unterstützung
der automatischen Verarbeitung durch die Einheit 305 nützlich sind.
Wenn zum Beispiel eine Ansicht der Szene, die nicht wirklich mittels
einer der Linsen aufgenommen wurde, durch Extrapolation oder Interpolation berechnet
werden soll, ist es nützlich,
den Linsenabstand, die Brennweite und den Abstand zwischen der Linse
und dem interessierenden Aufnahmegegenstand in der Szene zu kennen.
Dann können
für die automatische
Erzeugung des gewünschten
Bildes die Hinweise auf diese Bedingungen, die der Lesekopf im Scanner 302 automatisch
aus dem Film 106 ausliest, zusammen mit anderen, vom Benutzer
eingegebenen Bedingungen verwendet werden.