DE2652352A1 - Verfahren zur grosstechnischen gewinnung von magnesiumoxid hoher reinheit - Google Patents
Verfahren zur grosstechnischen gewinnung von magnesiumoxid hoher reinheitInfo
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Description
T 50 621
Anmelder: Veitscher Magnesitwerke-Actien-Gesellschaft
Schubertring 10-12, 1011 Wien (Österreich)
Verfahren zur großtechnischen Gewinnung von Magnesiumoxid hoher Reinheit
709&21/0?43 .
t · ■ *
< ORlSlNAL
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur großtechnischen Gewinnung von Magnesiumoxid
hoher Reinheit aus verunreinigten magnesiumhaltigen Ausgangsstoffen,
bei dem diese Ausgangstoffe zunächst in Salzsäure gelöst werden und aus dieser so erhaltenen Magnesiumchloridsole
nach einer mehrstufigen Vorbehandlung derselben, im Zuge derer eine Reinigung und Aufkonzentrierung
erfolgt, durch thermische Zersetzung reines Magnesiumoxid gebildet wird, wobei im Zuge dieser Reinigung ein erster
Ausfällprozeß, bei dem insbesondere Verunreinigungen, vor allem Eisenverbindungen, in Form von Oxidhydraten gefällt werden,
und später ein zweiter Ausfällprozeß, bei dem unter vorangehender Zugabe von Sulfationen zur Sole aus dieser Calcium
in Form seines Sulfates abgeschieden wird, vorgenommen wird, wobei gegebenenfalls zum Herbeiführen oder Fördern des Ausfällens
der oxidischen Verunreinigungen der Sole vor dem ersten Ausfällprozeß magnesium- und/oder calciumhaltige
Stoffe zugegeben'werden.
Verfahren vorgenannter Art dienen dazu ein Magnesiumoxid hoher Reinheit herzustellen, bei dem die meisten Verunreinigungen
eliminiert sind, die im Rohmaterial, das Magnesitlagerstätten entstammt, enthalten sind, oder in magnetisitischem
Abfallmaterial vorliegen, welches bei der Herstellung und bei der Verwendung von Erzeugnissen der Magnesitindustrie
anfällt und das gleichfalls bei einem solchen
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Verfahren als Rohmaterial einsetzbar ist. Es werden dabei die erwähnten Verunreinigungen im Zuge des Verfahrens abgeschieden.
Bei einem solchen Verfahren wird dabei nach dem Auflösen der Ausgangsstoffe in Salzsäure die so erhaltene
saure Magnesiumchloridsole einem ersten Ausfällprozeß unterzogen.,
im Zuge dessen Eisen-, Aluminium-, Chrom- und Manganverunreinigungen
durch Hydrolyse in Oxidhydrate übergeführt werden, welche dann ausfallen, wobei im Züge dieser Ausfällung
auch verunreinigendes Si.O„ und TiO„ sowie B„0„
mitgerissen werden; diese Ausfällung wird dabei durch ein geeignetes Einstellen des pH-Wertes der Sole ausgelöst; hiezu
kann man gegebenenfalls der Sole magnesium- und/oder calciumhaltige Stoffe zugeben. Nach diesem ersten Ausfällprozeß
ist im wesentlichen noch Calcium als Verunreinigung in der Magnesiumchloridsole enthalten. Dieses Calcium kann
in Form von Calciumsulfat zur Ausfällung gebracht werden, zu welchem Zweck man der Magnesiumchloridsole Sulfationen zuführt.
Der nach der Umsetzung der Sulfationen mit dem zu entfernenden Calcium sich bildende Gips wird dann abgetrennt
und es erfolgt nach diesem zweiten Ausfällprozeß eine Aufkonzentrierung der Sole ehe sie einem Ofen zugeführt wird,
in dem durch thermische Zersetzung reines Magnesiumoxid gebildet wird.
Es wurde auch schon vorgeschlagen, in Variation der vorstehend beschriebenen Vorgangsweise,SuIfationen schon
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vor dem ersten Ausfällprozeß zuzugeben, um bereits im Zuge
des ersten Ausfällprozesses einen erheblichen Teil der
Calciumverunreinigungen von der Magnesiumchloridsole abzutrennen und in einem nachfolgenden zweiten Ausfällprozeß zu trachten, durch eine für die Gipsabtrennung optimale
Einstellung des pH-Wertes und der Temperatur der Sole den restlichen Calciumgehalt aus der Magnesiumchloridsole zu entfernen.
Calciumverunreinigungen von der Magnesiumchloridsole abzutrennen und in einem nachfolgenden zweiten Ausfällprozeß zu trachten, durch eine für die Gipsabtrennung optimale
Einstellung des pH-Wertes und der Temperatur der Sole den restlichen Calciumgehalt aus der Magnesiumchloridsole zu entfernen.
Bei solchen bekannten Vorgangsweisen ergeben sich nun hinsichtlich des Ausfällens und Abtrennens des durch
Sulfatzusatz zur Magnesiumchloridsole in Gips umgewandelten
Calciumanteils gewisse Schwierigkeiten dadurch·, daß die Bedingungen für das Ausfällen so sind, daß das Ausfällen
selbst verhältnismäßig langsam vor sich geht und von der Zugabe der Sulfationen bis zum Einführen der Magnesiumchloridsole
in den Ofen, in dem die thermische Zersetzung
der Sole durchgeführt wird, die Sole praktisch immer mit CaSO4 gesättigt bzw. übersättigt ist, und hiebei ständig
eine Tendenz zum Ausfallen des Gipses besteht, was meist
zu Verstopfungen und Ablagerungen in allen mit der Sole in Berührung kommenden Apparaten und Maschinen führt.
Es ist nun ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren eingangs erwähnter Art zu schaffen, bei dem die
Entfernung des in der Magnesiumchloridsole vorhandenen
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Calciums im Wege einer Sulfatfällung desselben auf besonders wirtschaftliche und besonders effektive Weise vorgenommen
werden kann, wobei vor allem auch wesentlich ist, daß die Tendenz zur Bildung unerwünschter Ablagerungen, deren Entfernung
eine Stillegung der Anlage erfordern kann, beseitigt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren eingangs erwähnter Art
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabe der Sulfationen für den zweiten Ausfällprozeß nach der Aufkonzentration der
Sole vorgenommen wird. Durch diese Maßnahme vermag der der Erfindung zugrundeliegenden Zielsetzung voll entsprochen
zu werden, und man kann hiebei nicht nur dadurch, daß die
Auslösung der Calciumausfällung durch Sulfationenzugabe nach der Aufkonzentrierung der Magnesiumchloridsole vorgenommen
wird, einen großen Teil der Anlage von Gipsablagerungen freihalten, sondern es ergibt sich auch, daß es durch eine
Sulfatzugabe nach der Aufkonzentrierung der Magnesiumchloridsole/zu
einer wesentlich rascheren und weitergehenden Ausfällung des Calciumsulfate kommt. Dies kann auch dadurch erklärt werden,
daß die Löslichkeit von CaSO1^ in der Magnesiumchloridsole mit
zunehmender Magnesiumchloridkonzentration und mit zunehmender Temperatur in derselben abnimmt. Man kann dabei solcherart
auf einfache Weise eine praktisch vollständige Abscheidung des ausgefällten Gipses aus der Magnesiumchloridaale erzielen.
Es ist von Vorteil, wenn man beim erfindungsgemäßen Verfahren die Sulfationen in Form von Magnesiumsulfat zusetzt,
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da dies sowohl hinsichtlich der Einstellung des jeweils für die Calciumausfällung gewünschten pH-Wertes, wie auch hinsichtlich
einer weitgehenden Hintanhaltung des Einbringens neuerlicher Verunreinigungen in die Magnesiumchloridsole
Vorteile bietet. Das Zusetzen des Magnesiumsulfats kann sowohl in fester Form, wie auch in Form einer Suspension
oder Lösung vorgenommen werden. Setzt man die Sulfationen in Form von Schwefelsäure zu, ergibt sich vor allem eine
sehr einfache Arbeitsweise beim Zusetzen selbst, wobei auch eine sehr exakte Dosierung erzielbar ist und gleichfalls
keine störenden Verunreinigungen mit den Sulfationen eingetragen werden.
Weiter ist es günstig. s im Zuge .des der Calciumausfällung
dienenden Prozesses der Sole auch Magnesiumoxid zuzusetzen, da damit eine gute Steuerung der den Ausfällvorgang
wie auch die danach vorzunehmende thermische Zersetzung bestimmenden Parameter in der Magnesiumchloridsole
vorgenommen werden kann. Das hiezu benötigte Magnesiumoxid kann vorteilhaft dem Ofen, in dem die thermische Zersetzung
der Sole vorgenommen wird, entnommen werden. Besonders günstig ist es dabei, ein aus den Ofenabgasen abzuscheidendes
Magnesiumoxid zum Einsatz zu bringen, da dieses eine für diesen Zweck sehr günstige Teilchengröße besitzt und auch
im allgemeinen ohnedies einer nochmaligen Behandlung unterzogen werden müßte, da bei ihm die Magnesiumchlorid-Magnesiumoxidumwandlung
im allgemeinen nur unvollständig vorgenommen
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wurde. Man kann auch vorteilhaft vorsehen, daß der Sulfatanteil in Form einer durch Bindung des Schwefelanteils von
Heizungsabgasen genommenen Substanz zugesetzt wird. Hiezu kann man beispielsweise Magnesiumoxid dem zur Speisung von
Heizbrennern dienenden Heizöl beigeben, wobei im Zuge der Verbrennung durch den Schwefelanteil des Öls Magnesiumsulfit
gebildet wird, das dann zu Magnesiumsulfat umgewandelt werden kann und/aieser Form der Magnesiumchloridsole als
Sulfatträger beigegeben wird. Auf diese V/eise kann die Schwefelimission der Industrieanlage ausgeschaltet werden
und gleichzeitig damit ein wesentlicher Schritt des vorliegenden Verfahrens mit sehr geringem Aufwand durchgeführt werden.
Als besonders vorteilhaft hat sich ergeben, wenn im Zuge des erfindungsgemäßen Verfahrens der zweite Ausfällprozeß,
der der Abtrennung des Calciums aus der Magnesiumchloridsole dient, nach einer Aufkonzentrierung der Sole auf einen
Gehalt von mehr als 3 5Og MgCl2 pro Liter, vorzugsweise nach
einer Aufkonzentrierung auf mehr als 380 g MgCl„ pro Liter,
vorgenommen wird. Hiebei ergibt sich ein besonders guter Ablauf des Ausfall- und Abtrennvorganges des Calciums und
der nachfolgenden thermischen Zersetzung der Magnesiumchloridsole.
Eine weitere Verbesserung läßt sich dabei dadurch erzielen, wenn die Sole für den zweiten Ausfällprozeß auf
eine zwischen 60 C und 120 C liegende Temperatur, vorzugsweise auf eine bei etwa 100 C liegende Temperatur, erhitzt
wird· 709821/0743
AA
Die Erfindung wird nun anhand eines in der Zeichnung dargestellten Schemas, in dem die Aufeinanderfolge der
einzelnen Stufen einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens dargestellt ist, weiter erläutert.
Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in Stufe 1 unreines
Magnesiumcarbonat in Form von gemahlenem Rohmagnesit in Salzsäure gelöst. Dabei entsteht eine unreine Magnesiumchloridsole
, welche zunächst der Stufe 2 des Verfahrens s in des? ein
erster Ausfällprozeß stattfindet, zugeleitet wird. Bei diesem ersten Ausfällprozeß wird dabei die von der Stufe 1 stammende
saure. Magnesiumchloridsole durch Zugabe von Magnesiumoxid neutralisiert, wodurch die Oxide bzw. Hydroxide von Eisen,
Mangan, Aluminium usw. zum Ausfallen gebracht werden. Falls sich dabei das Mangan nicht in seiner dreiwertigen sondern
in seiner zweiwertigen Form in der Sole befindet, muß es zunächst in die dreiwertige Form gebracht werden, wofür man
in die bereits neutralisierte Sole Chlorgas einleitet.
Bei der in der Stufe 2 des Verfahrens vorgenommenen Fällung der oxidischen Verunreinigungen werden auch kolloidal
gelöste Substanzen, wie z.B. Kieselsäure, und auch andere störende Fremdionen aus der Sole niedergeschlagen bzw. mitgerissen.
.
Durch Sedimentation und/oder Filtration werden dann die ausgefällten Verunreinigungen in der Stufe 3 des Ver-
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ATy
fahrens von der Magnesiumchloridsole abgetrennt, und es
wird danach die Sole in der Stufe 4 des erfindungsgemäßen
Verfahrens unter Wärmezufuhr aufkonzentriert. Dies kann z.B.
in einem sog. Waschrekuperator erfolgen, durch den einerseits die zu konzentrierende Sole hindurchgeleitet und dem andererseits
heiße Abgase, die in anderen Stufen des erfindungsgemäßen Verfahrens anfallen, zugeleitet werden.
Vom Ablauf des Konzentrators strömt eine saure konzentrierte
Magnesiumchloridlösung ab, die noch das gesamte Calciumchlorid gelöst enthält. Um nun dieses Calciumchlorid
aus der Magnesiumchloridsole abzuscheiden, wird in der Stufe 5 des Verfahrens durch Zusatz von Sulfationen, was
vorteilhaft durch Beigabe von Magnesiumsulfat oder gegebenenfalls
Schwefelsäure vorgenommen wird, der überwiegende Teil der in der Sole gelösten Calciumionen in Calciumsulfat umgewandelt
und ausgefällt. Am Ausgang der Stufe 5 ergibt sich dabei eine Suspension von Calciumsulfat in einer Magnesiumchloridlösung.
In Stufe 6 wird dann der aus Calciumsulfat bestehende Feststoff aus der Magnesiumchloridsole abgetrennt, und man
erhält eine klare Lösung von Magnesiumchlorid, in der sich nur noch Spuren von Calciumsulfat in gelöster Form befinden.
Man kann, um die Magnesiumchloridlösu-ng zu neutralisieren,
beim zweiten Ausfällprozeß.Magnesiumoxid zugeben,
welches man vorteilhaft, ebenso wie das zur Neutralisierung
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im Rahmen des ersten Ausfällprozesses eingesetzte Magnesiumoxid, dem zur thermischen Zersetzung des Magnesiumchlorids
vorgesehenen Ofen entnehmen kann.
Nach dem Abtrennen des Calciumsulfats erfolgt in der Stufe 7 des erfindungsgemäßen Verfahrens eine thermische
Zersetzung der Magnesiumchloridsole, wobei reines Magnesiumoxid gebildet wird. Diese thermische Zersetzung wird in
einem Sprühröstofen durchgeführt j dem die Magnesiumchloridlösung zugeleitet wird. Von der im Sprühröstofen der Verfahrensstufe
7 anfallenden Menge an Magnesiumoxid werden zwei Teilströme abgezweigt >
und es wird einer dieser Teilströme an Magnesiumoxid der Verfahrensstufe 2 zugeleitet , wo er
zur Einstellung des vorgesehenen pH-Wertes der sauer zufließenden Magnesiumchloridsole verwendet wird. Ein zweiter
Teilstrom des im Ofen anfallenden Magnesiumoxids wird bei der Calciumsulfatfällungsreaktion der Stufe 5 des Verfahrens
zugeleitet.
Das Abgas des Ofens, welches noch pulverförmiges Magnesiumoxid suspendiert enthält, hat eine Temperatur
von ca. 5000C und wird zur Abgasreinigungsvorrichtung 8 geleitet.
Dort werden die Feststoffe, welche vornehmlich aus feinverteiltem Magnesiumoxid bestehen, aus dem Abgas abgetrennt,
und es wird dieses abgetrennte Material erneut in den Verfahrensablauf z.B. in die S'tufe 5, rückgeführt. Das
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so gereinigte Abgas, welches zum Großteil aus Stickstoff, Wasserdampf, Kohlendioxid und Chlorwasserstoff besteht, wird
der Stufe 4- des Verfahrens zugeleitet, wo ein Wärmeaustausch stattfindet, und ein Aufkonzentrieren der die Stufe 4 passierenden
Magnesiumchloridsole durch die im Ofenabgas vorhandene Wärme erfolgt.
Nach dem Passieren der Stufe 4 wird der Chlorwasserstoffanteil des Abgases in der Stufe 9 des Verfahrens unter
Absorption in Wasser abgetrennt, welche Absorption zweckmäßig in einer sogenannten "adiabatischen" Kolonne durchgeführt werden
kann, wobei wieder Salzsäure gebildet wird, die der Stufe 1 des Verfahrens zum Lösen des Rohmaterials zugeleitet werden
kann.
Es sei erwähnt, daß das erfindungsgemäße Verfahren in den einzelnen Stufen sowohl kontinuierlich als auch chargenweise
durchgeführt werden kann.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung seien nun Beispiele angeführt.
Beispiel. A: Es wurden bei einer praktischen Durchführung
eines bekannten Verfahrens eingangs erwähnter Art in einem Reaktionsgefäß 9.82 8 kg Magnesit in 40.0001 Salzsäure
von 85°C gelöst. Die Salzsäure hatte eine Konzentration von 209 g HCl/1; der Magnesit hatte die Analyse:
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Glühverlust | 2 |
SiO | °3 |
Fe2 | °3 |
Al2 | |
CaO | |
MgO |
49.0 %
3.14 %
1.41 %
0.15 %
2.38 % 4 3.8 %
Gleichzeitig mit dem Magnesit wurden zu der Reaktionsmischung auch 737 kg Kieserit (enthaltend 354 kg S0„) zugegeben.
Aus der erhaltenen salzsauren Lösung wurden durch Zugabe von 147 kg Magnesiumoxid und 9 kg Chlorgas, Eisen, Aluminium
und Mangan .enthaltende Verunreinigungen in Form von Hydroxiden sowie gelöste Kieselsäure ausgefällt. Die erhaltene Trübe wurde
filtriert, der Hydroxidfilterkuchen abgetrennt und das klare Filtrat mit einer Temperatur von 60 C - im folgenden Sole genannt
- in einem Tank (Nachfälltank) 8 Stunden zwischengelagert.
Nach der Zwischenlagerung wurde die Sole filtriert, um ausgefallenes Calciumsulfat abzutrennen. Bei dieser Filtration wurden
40 kg Calciumsulfat in Form von CaSO4 . 1/2 H2O und CaSO4
. 2H2O abgetrennt. Die filtrierte Sole wurde erneut in einem
zweiten Tank ("Reinsoletank11) zwischengelagert und nach weiteren
8 Stunden in einer Sprühröstanlage zu Magnesiumoxid und Chlorwasserstoff umgesetzt. Das bei der Sprühröstung erhaltene
Magnesiumoxid enthielt bei dieser Verfahrensvariante noch 1.34 % CaO und 2.36 % SO3.
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Bei der nachfolgenden Untersuchung der Anlage und der Nebenprodukte wurde folgende Calciumbilanz festgestellt:
Calciumoxid (CaO) kg %
Mit Magnesit eingebracht 2 34 kg = 100 % Mit dem Hydroxidfilterkuchen
abgetrennt 5 8.5 kg 25 %
Bodensatz im Nachfälltank 7 7.2 kg 33 %
Bei der Calciumsulfat-
filtration abgetrennt . 16.U kg 7 %
Bodensatz im Reinsoletank
und Leitungsverkrustungen 23.4 kg 10 %
Im Produkt 5 8.5 kg 25 %
Summe 2 34 kg - 100 %
Be i s ρ i e.1 B : Es wurde bei einer praktischen Durchführung
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
in Anlehnung an die gemäß Beispiel 7 zur Umsetzung vorgesehenen Stoff mangen 9.82 8 kg Magnesit in 40.000 1 Salzsäure von
85°C gelöst. Die Salzsäure hatte eine Konzentration von 209 g HCl/1; der Magnesit hatte die Zusammensetzung:
Glühverlust 49.0 %
SiO2 3.14 % -
Fe2O3 1.41 %
Al2O3 0.15 %
CaO 2.38 %
MgO . 4 3.8 %
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Aus der erhaltenen salzsauren Lösung wurden durch Zugabe von 14 7 kg Magnesiumoxid und 9 kg Chlorgas Eisen, Aluminium und
Mangan enthaltende Verunreinigungen in Form von Hydroxiden sowie gelöste Kieselsäure ausgefüllt (Stufe 3) und durch FiI-
(Stufe 3)
tration abgetrennt./ Es wurden HO. 000 1 klare Magnesiumschloridsole
erhalten, die 10 025 kg MgCl2, 442 kg CaCl2 und 36 069 kg
H-O enthielt. Diese Sole wurde in einem Tank zwischengelagert
und anschließend in einem Konzentrator (Stufe 4) zur Kühlung und Entstaubung der salzsauren Abgase·der Sprühröstung verwendet
.
Die vom Konzentrator (Stufe 4) ablaufende Flüssigkeit hatte eine Temperatur von 100 C und enthielt:
13 366 kg MgCl2
422 kg CaCl2
422 kg CaCl2
29 238 kg H2O
Diese Lösung wurde in einem Rührgefäß . mit 712 kg Kieserit,
enthaltend 354 kg S0„, zur Reaktion gebracht (Stufe 5). Nach einer Wartezeit von 5 Stunden wurde aus dem Reaktionsgemisch das ausgefallene Calciumsulfat, welches aus Anhydrit
und verschiedenen Hydratstufen des Calciumsulfats bestand,
durch Filtration abgetrennt (Stufe 6). Das klare, konzentrierte Filtrat wurde nach einer weiteren Zwischenlagerung
dem Sprühröstofen aufgegeben und zu Magnesiumoxid und Chlorwasserstoff umgesetzt. Das erhaltene Magnesiumoxid enthielt
noch 0.42 % CaO und 1.38 % SO3.
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Die nachfolgende Untersuchung der Anlage und der Nebenprodukte zeigte, daß sich keine Calciumsulfatablagerungen gebildet
hatten, im Gegensatz zum Beispiel Λ.
Es ergab sich folgende Calciumbilanz:
Calciumoxid (CaO) kg %
Mit Magnesit eingebracht 2 34 kg = 100 %
Mit dem Hydroxidfilterkuchen
abgetrennt 10 kg 4 %
Bodensatz im Wachfälltank 0
Bei der Calciumsulfat-
filtration abgetrennt 206 kg 88 % ■
Bodensatz im Reinsoletank
und Leitungsverkrustungen 0
Im Produkt 18 kg 8 %
Summe 2 34 kg 100 %
Beispiel C: Es wurde analog Beispiel B vorgegangen und aus 9.828 kg Magnesit und 40.000 1 Salzsäure mit einer
Konzentration von 209 g HCl/1 eine Magnesiumchloridlösung hergestellt,
die nach Ausfällung und Abtrennung von Verunreinigungen (Stufen 2 und 3) in 40.000 1 noch 442 kg CaCl2 enthielt.
Nach Passieren des Konzentrators (Stufe 4) wurde diese Magnesiumchloridsole mit 452 kg Schwefelsäure (enthaltend 354 kg SO3)
zur Reaktion gebracht. Aus dem Reaktionsgefäß entweichender Chlorwasserstoff und Wasserdampf wurden zur Salzsaurerück-
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gewinnung (Stufe 9). geleitet und die Sole dann nach einer Zwischenlagerung von 5 Stunden analog Beispiel B weiter
verarbeitet. Bei dieser Arbeitsweise konnte ein MgO mit 0.38 Gew.% CaO und 1.32 Gew.% S0q erhalten werden.
Beispiel D: Es wurde analog Beispiel C vorgegangen und es wurde hiebei die Reaktionsmischung nach der Schwefelsäurezugabe
durch Zugabe von Magnesiumoxid auf einen pH-Wert von ca. 4 gebracht und es wurde die Sole dann nach einer
Zwischenlagerung von 5 Stunden analog wie in Beispiel 2
•we i ter verarbeitet.
beschrieben / Bei dieser Arbeitsweise konnte ein MgO mit
beschrieben / Bei dieser Arbeitsweise konnte ein MgO mit
0.30 Gew.% CaO und 1.21 Gew.% SO3 erhalten werden.
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Leerseite
Claims (9)
1. Verfahren zur großtechnischen Gewinnung von Magnesiumoxid hoher Reinheit aus verunreinigten magnesiumhaltigen Ausgangsstoffen,
bei dem diese Ausgangsstoffe zunächst in Salzsäure gelöst werden und aus dieser so erhaltenen Magnesiumchloridsole
nach einer mehrstufigen Vorbehandlung derselben, im Zuge derer eine Reinigung und Aufkonzentrierung erfolgt,
durch thermische Zersetzung reines Magnesiumoxid gebildet wird, wobei im Zuge dieser Reinigung· ein erster Ausfällprozeß,
bei dem insbesondere Verunreinigungen, vor allem Eisenverbindungen in Form von Oxidhydraten gefällt werden, und später
ein zweiter Ausfällprozeß, bei dem unter vorangehender Zugabe von Sulfationen zur Sole aus dieser Calcium in Form eines
Sulfates abgeschieden wird, vorgenommen wird, wobei gegebenenfalls zum Herbeiführen oder Fördern des Ausfällens der Verunreinigungen
der Sole vor dem ersten Ausfällprozeß magnesium- und/oder calciumhaltige Stoffe zugegeben v/erden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugabe der Sulfationen für den zweiten Ausfällprozeß nach der Aufkonzentration der Sole vorgenommen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sulfationen in Form von Magnesiumsulfat zugesetzt werden.
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ORIGINAL INSPECTED
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die SuIfationen in an sich bekannter Weise in Form von
Schwefelsäure zugesetzt werden.
1. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sulfatanteil in Form einer durch Bindung des Schwefelanteils von Heizungsabgasen genommenen Substanz zugesetzt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß im Zuge des zweiten Ausfällprozesses der Sole auch Magnesiumoxid zugesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das der Sole zugesetzte Magnesiumoxid vom Ofen, in dem
die thermische Zersetzung der Sole vorgenommen wird, entnommen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das der Sole zugesetzte Magnesiumoxid aus den Ofenabgasen
abgetrennt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Ausfällprozeß nach einer Aufkonzentrierung der Sole auf einen Gehalt von mehr
als 350 g MgCl2 pro Liter, vorzugsweise mehr als 380 g MgCl
pro Liter, vorgenommen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Sole für den zweiten Ausfällprozeß auf eine zwischen
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60 C und 120 C liegende Temperatur, vorzugsweise auf eine bei etwa 1000C liegende Temperatur, erhitzt wird.
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