DE2647003A1 - Verfahren zur herstellung von polybenzoxazolen - Google Patents

Verfahren zur herstellung von polybenzoxazolen

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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G73/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing nitrogen with or without oxygen or carbon in the main chain of the macromolecule, not provided for in groups C08G12/00 - C08G71/00
    • C08G73/06Polycondensates having nitrogen-containing heterocyclic rings in the main chain of the macromolecule
    • C08G73/22Polybenzoxazoles

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Description

  • VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG VON POLYBENZOXAZOLEN
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur Herstellung von Polybenzoxazolen.
  • Die genannten Polybenzoxazole können in verschiedenen Teilgebieten der Technik verwendet werden, wie im Maschinenbau, insbesondere in dem Chemie- und Erdölchemieanlagenbau, in der Elektrotechnik und Elektronik, Flugzeugbauindustrie, Atomindustrie und der kosmischen Technik.
  • Auf der Basis solcher Polymere erhält man verschiedene Materialien wie Filme, Fasern, glasfaserverstärkte und kohlenfaserverstärkte Kunststoffe, Preßstoffe, Uberzüge usw., die längere Zeit ihre physikalisch-mechanischen und dielektrischen Eigenschaften bei Temperaturen von 3000C und höher und Strahlendosen von 103 Mrad und höher beizubehalten vermögen.
  • Bei der Verarbeitung solcher Polymere hat eine große Bedeutung ihre Fähigkeit, sich in organischen Lösungsmitteln aufzulösen.
  • Meistenteils besitzen gute Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln entweder Polybenzoxazole, die sich durch niedrige Thermostabilität auszeichnen, beispielsweise Polybenzoxazole, die lange aliphatische Bruchstücke in der polymeren Kette enthalten, oder Polybenzoxazole, erhalten auf der Basis von schwer zugänglichen Monomeren, beispielsweise auf der Basis von N-Phenyl-3,3-bis-(4-carboxyphenyl) -phthalimidin.
  • Es bestehen mehrere Verfahren zur Herstellung von Polybenzoxazolen. Eines der bekannten Verfahren ist ein Verfahren, welches auf der Umsetzung von Bis-ortho-aminophenolen und Dicarbonsäuren oder deren Derivaten (Polykondensationsreaktion) beruht. Diese Polykondensationsreaktion führt man in der Schmelze in einer Stufe durch Erhitzen des Gemisches der Ausgangskomponenten auf eine Temperatur von 100 bis 3500C durch (siehe US-PS 2 904 537).
  • Die genannte Umsetzung der Bis-ortho-aminophenole und der Dicarbonsäuren oder deren Derivate führt man auch im Medium der Polyphosphorsäure bei einer Temperatur vorzugsweise von 100 bis 2500C durch.
  • Als eingesetzte Bis-ortho-aminophenole verwendet man Verbindungen verschiedenen Baus, darunter Verbindungen der allgemeinen Formel worin X = O, S, SO, S02, CO, CH2, C(CH3)2, und als Dicarbonsäuren oder deren Derivate Verbindungen der allgemeinen Formel oder worin X = 0, S, SO, S02, CO, CH2, C(CH3)2; Y = H, C6H5.
  • Durch Polykondensation in der Schmelze der genannten Bis-ortho-aminophenole und der Dicarbonsäuren oder ihrer Derivate bildet sich eine feste Masse, welche Polybenzoxazol und Beimengungen der unumgesetzten Monomere und der Produkte der Nebenreaktionen enthält. Diese Masse wird entweder unmittelbar für die Herstellung von Preßstoffen verwendet oder von den unumgesetzten Monomeren und den Produkten der Nebenreaktionen durch Extraktion in einem organischen Lösungsmittel oder durch Ausfällen in Wasser einer Lösung dieser Masse in konzentrierter Schwefelsäure gereinigt.
  • Durch Polykondensation in der Polyphosphorsäure bildet sich eine Lösung von Polybenzoxazol in der Polyphosphorsäure, welche gleichfalls Beimengungen der unumgesetzten Monomere und der Produkte der Nebenreaktionen enthält. Diese Lösung wird entweder unmittelbar für die Herstellung von Filmen und Fasern verwendet oder in Wasser ausgefällt zwecks Erzielung von Polybenzoxazolpulver, welches nach dem Filtrieren, Waschen und Trocknen für die Herstellung von Preßstoffen verwendet wird.
  • Der Hauptvorteil dieses Verfahrens (sowohl in der Schmelze als auch in der Polyphosphorsäurelösung) ist die Bildung einer vollkommenen Struktur der Polybenzoxazolketten.
  • Das einstufige Verfahren aber besitzt einen wesentlichen Nachteil. Die nach diesem Verfahren erhaltenen besonders thermostabilen Polybenzoxazole besitzen eine begrenzte Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln. Die Verwendung von Lösungen in der Schwefel- und der Polyphosphorsäure kompliziert und verteuert außerordentlich den Prozeß der Herstellung von Textoliten, Filmen und Fasern auf der Basis von Polybenzoxazolen, wobei die Verwendung solcher Lösungen bei der Herstellung von Klebstoffen und Überzügen überhaupt praktisch unmöglich ist. Somit erschwert die schlechte Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln der nach dem einstufigen Verfahren erhaltenen besonders thermostabilen Polybenzoxazole ihre Verarbeitung und schränkt als Folge dessen ihre Verwendung ein.
  • So ist beispielsweise hochmolekulares Polybenzoxazol, erhalten in der Schmelze bei einer Temperatur von 350 0C auf der Basis von 3,3'-Dioxy-4,4'-diaminodiphenylmethan und Isophthalsäure, nur in konzentrierter Schwefelsäure leicht löslich und in organischen Lösungsmitteln unlöslich, was seine Verwendung außerordentlich begrenzt macht.
  • Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, den genannten Nachteil zu vermeiden.
  • Der Erfindung wurde die Aufgabe zugrundegelegt, ein Verfahren zur Herstellung von Polybenzoxazolen zu entwickeln, welches es möglich macht, ein breites Sortiment von Polybenzoxazolen zu erhalten, die neben der hohen Thermostabilität genügende Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln aufweisen.
  • Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein Verfahren zur Herstellung von Polybenzoxazolen vorgeschlagen wird, welches in der Umsetzung von Bis-ortho-aminophenolen und Dicarbonsäuren oder deren Derivaten in der Schmelze oder im Medium von Polyphosphorsäure bei einer Temperatur von 120 bis 3500C besteht. Man verwendet erfindungsgemäß als Bis-ortho-aminophenole ein Gemisch von Bis-ortho-aminophenol der allgemeinen Formel: worin X = O, S, SO, S02, CO, CH2, C(CH)2 mit Bis-ortho-aminophenol der allgemeinen Formel: worin Y = 0, S, SO, S02, CO, CH2, C(CH3)2, die in einem Molverhältnis von 1 bis 9 bzw. 9 bis 1 genommen werden, wobei X und Y gleich oder verschieden sein können.
  • Die Eigenschaften der Polymere, insbesondere ihre Löslichkeit, hängen von dem Bau der Ausgangsmonomere ab. Wie oben hingewiesen, werden die sich bei der Umsetzung der Bisortho-aminophenole der allgemeinen Formel: worin X = O, S, SO, S02, CO, CH2, C(CH3)2, und der Dicarbonsäuren oder ihrer Derivate der allgemeinen Formel: oder worin X = O, S, SO, S02, CO, CH2, C(CH3)2 Y = H, C6H5, bildenden Polybenzoxazole durch niedrige Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln gekennzeichnet.
  • Es hat sich überraschenderweise erwiesen, daß einen bedeutenden Einfluß auf den Löslichkeitsgrad der Polybenzoxazole die Verwendung eines Gemisches von Bis-ortho-aminophenol der allgemeinen Formel: worin X = 0, S, SO, 502, CO, CH2, C(CH3)2, mit Bis-ortho-aminophenol der allgemeinen Formel: worin Y = O, S, SO, S02, CO, CH2, C(CH3)2, wobei X und Y gleich oder verschieden sein können, ausübt.
  • Die Verwendung solcher Gemische von Bis-ortho-aminophenolen führt zur Bildung in der polymeren Kette von Bis-benzoxazolylengliedern von zwei Typen worin X = O, S? SO, S02, CO, CH2, C(CH3)2, und worin Y = 0, S, SO, 502, CO, CH2, C(CH3)2, welche sich entweder statistisch oder nach dem Typ der Blockcopolymerisate anordnen können.
  • Die gewä'nlten Bis-ortho-aminophenole nimmt man vorzugsweise in einem Molverhältnis von (1 bis 9):(9 bis 1). Das Verhältnis der Bis-ortho-aminophenole außerhalb der genannten Grenzen erweist sich als wenig wirksam.
  • Polymere, welche sich durch die beste Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln auszeichnen, bilden sich bei der Verwendung von Gemischen der genannten Bis-ortho-aminophenole, genommen in einem Molverhältnis von (2 bis 3):(3 bis 2).
  • Zum Erhalt der besten Eigenschaften der Polybenzo,.azole ist es zweckmäßig, daß das ganze Polybenzoxazolmolekül eine stabile Struktur aufweist. Das Vorliegen an den Enden der Mikromoleküle der (OH, tE2)- oder der COOH-Gruppen kann die Ursache einiger negativer Erscheinungen wie geringe Stabilität der Lösungen von Polybenzoxazol während längerer Lagerung, starke Gasentwicklung während der Verarbeitung der Polybenzoxazole und Zerstörung fertiger Erzeugnisse auf der Basis von Polybenzoxazolen während ihres Betriebes bei erhöhten Temperaturen, sein.
  • Zur Beseitigung der genannten Nachteile ist es notwendig, eine Blockierung der (OH, NH2)- und COOH- Endgruppen vorzunehmen, Dazu führt man die genannte Umsetzung der Bisortho-aminophenole mit Dicarbonsäuren zweckmäßig in Gegenwart von o-Aminophenol oder Benzoesäure in einer Menge von 0,5 bis 2 Mol.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Ausgangsreagenzien, durch.
  • Zum Unterschied von den nach dem bekannten Verfahren erhaltenen Polybenzoxazolen weisen die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Polybenzoxazole neben der hohen thermischen, Strahlen- und chemischen Beständigkeit eine neue wertvolle Eigenschaft, nämlich Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln auf. Sie sind in solchen organischen Lösungsmitteln wie Kresol, Cyclohexanon und Benzylalkohol löslich. Die erhaltenen Polymere wurden nach der inneren Viskosität ihrer Lösungen in konzentrierter Schwefelsäure, den IR-Spektren, den Gewichtsverlusten des Pulvers bei einer Temperatur von 300°C sowie nach den Eigenschaften der auf ihrer Basis erhaltenen Filme und glasfaserverstärkten Kunststoffe gekennzeichnet.
  • So bildet sich beispielsweise bei der Durchführung der Kondensation eines Gemisches von 3,3'-Dioxy-4,4'-diaminodiphenylmethan und 3,3' r -Diamino-4, 4' -dioxydiphenylmethan, in einem Molverhältnis von 1:1 genommen, mit äquimolekularer Menge (bezogen auf die Gesamtmenge der Bis-ortho-aminophenole) der Isophthalsäure in der Polyphosphorsäure bei einer Temperatur von 1600C Polybenzoxazol, das nicht nur in konzentrierter Schwefelsäure, sondern auch in Kresol, Cyclohexanon, Benzylalkohol und deren Gemischen löslich ist. Dabei können an den Enden der polymeren Ketten freie (OH, NH2.)- oder COOH-Gruppen bleiben.
  • Eine solche Fähigkeit der Polybenzoxazole, sich in organischen Lösungsmitteln aufzulösen, führt ihrerseits zu einer Reihe von Vorteilen. So vereinfacht dies beispielsweise die Reinigung des Polymers von den unumgesetzten Produkten und den Nebenprodukten sowie die Trennung des Polymers in einzelne Fraktionen. Außerdem vereinfacht die Löslichkeit der Polybenzoxazole in organischen Lösungsmitteln bedeutend die Technologie zur Herstellung solcher Materialien auf der Basis hochthertnostabiler Polybenzoxazole wie glas- und kohlenfaserverstärkte Kunststoffe, Filme und Fasern.
  • Besonders thermostabile Polybenzoxazole, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten werden, können als Klebstoffe und Überzüge verwendet werden, was für Polybenzoxazole, die sich nur in der Schwefelsäure aufzulösen vermögen, unmöglich war.
  • Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Polybenzoxazole verwendet man für die Herstellung nach bekannten Verfahren verschiedener Materialien wie glas- und kohlenfaserverstärkte Kunststoffe, Filme und Preßstoffe, die ihre physikalisch-mechanischen und dielektrischen Eigenschaften bei Temperaturen von 3000C und höher beibehalten.
  • Das Verfahren ist in technologischer Gestaltung einfach und wird wie folgt durchgeführt.
  • Zur Herstellung von Polybenzoxazol in der Schmelze werden Bis-ortho-aminophenole mit äquimolarer Menge der Dicarbonsäure oder ihres Derivates innig vermischt. Das erhaltene Gemisch der Ausgangsmonomere wird auf eine Temperatur von 120 bis 3500, vorzugsweise 200 bis 3500C erhitzt. Die Erhitzung führt man zweckmäßigerweise in der Atmosphäre von Inertgas (beispielsweise Argon) oder im Vakuum durch. Bei der Erhitzung kommt es zur Erhärtung des Reaktionsgemisches.
  • In der gebildeten festen Masse sind das Endprodukt, die Produkte der Nebenreaktionen und die Reste der unumgesetzten Monomere enthalten. Die feste Masse wird in einem organischen Lösungsmittel aufgelöst. Die erhaltene Lösung wird entweder unmittelbar oder zur Reinigung des Polymers von den unumgesetzten Komponenten und den Nebenprodukten verwendet.
  • Bei der Durchführung der Reinigung des Endproduktes gibt man die Lösung der erhärteten Reaktionsmasse in einem organischen Lösungsmittel einem geeigneten Fällungsmittel, beispielsweise Wasser, Aceton usw. zu. Dabei fällt das Endprodukt zum Niederschlag aus, während in der Lösung das Lösungsmittel, das Fällungsmittel, die unumgesetzten Monomere und niedermolekulare Nebenprodukte zurückbleiben. Den Niederschlag filtriert man ab, wäscht mit dem Fällungsmittel und trocknet. Das gereinigte und getrocknete Endprodukt verwendet man für die Herstellung von Schichtpreßstoffen, Klebstoffen, Filmen, Preßstoffen usw.
  • Für die Herstellung von Polybenzoxazol in der Polyphosphorsäure werden die Ausgangsmonomere (Bis-ortho-aminophenole und Dicarbonsäure) mit der Polyphosphorsäure innig vermischt. Dabei bildet sich eine Reaktionsmasse, die die Dispersion der Ausgangsmonomere in der Polyphosphorsäure darstellt. Die Reaktionsmasse wird bei einer Temperatur von vorzugsweise 120 bis 2500C erhitzt. Die Reaktion in der Polyphosphorsäure führt man ebenfalls vorzugsweise in der Atmosphäre von Inertgas (beispielsweise Argon) durch. Durch die Umsetzung der Ausgangsmonomere bildet sich ein Endprodukt, das sich in der Polyphosphorsäure auflöst. Die gebildete Reaktionslösung wird entweder unmittelbar für die Herstellung nach dem bekannten Verfahren von Filmen und Fasern verwendet oder nach bekannten Verfahren in ein geeigne-tes Fällungsmittel, beispielsweise in Wasser, für die Herstellung des festen Polybenzoxazols ausgefällt.
  • Bei der Zugabe der Reaktionslösung zum Fällungsmittel fällt das Endprodukt als Niederschlag aus, während in der Lösung das Fällungsmittel, die Orthophosphorsäure, die unumgesetzten Monomere und die niedermolekularen Nebenprodukte zurückbleiben. Den Niederschlag filtriert man ab, wäscht mit dem Fällungsmittel und trocknet. Das gereinigte und getrocknete Enprodukt verwendet man für die Herstellung von Schichtpreßstoffen, Klebestoffen, Filmen, Preßstoffen usw.
  • Bei der Herstellung von Copolymerisaten mit statistischer Verteilung der Bis-benzoxazolylenglieder verschiedenen Baus in der polymeren Kette bereitet man ein Gemisch der beiden Bis-ortho-aminophenole mit der Dicarbonsäure oder ihrem Derivat, welches (in der Schmelze oder in der Polyphosphorsäure) auf eine Temperatur von 120 bis 3500C erhitzt wird.
  • Bei der Herstellung von Blockcopolymerisaten wird zunächst die Umsetzung eines Bis-ortho-aminophenols mit der Dicarbonsäure oder ihrem Derivat durchgeführt, wonach man dem Reaktionsgemsch das zweite Bis-ortho-aminophenol zugibt.
  • Die zur Blockierung der Endgruppen verwendeten monofunktionalen Reagenzien (o-Aminophenol und Benzoesäure) werden dem Reaktionsgemisch zum Zeitpunkt der Erzielung des vorgegebenen Molekulargewichtes des Polybenzoxazols zugegeben.
  • Zum besseren Verstehen der vorliegenden Erfindung werden nachstehend folgende Beispiele angeführt.
  • Beispiel 1.
  • In einen Reaktor, der mit einem liuhrYrerk versehen ist, bringt man 100 Gewichtsteile Polyphosphorsäure (nD° = 1,473), 7 Gewichtsteile 3,3'-Dioxy-4,4'-diaminodiphenyläther, 7 Gewichtsteile 3,3' -Diamino-4,41 -dioxydiphenyläther und 10 Gewichtsteile Isophthalsäure ein. Das Gemisch erhitzt man auf eine Temperatur von 1200C und hält bei dieser Temperatur während 20 Stunden. Zur Abtrennung des gebildeten Polybenzoxazols gießt man die erhaltene Reaktionslösung unter Rühren in einen Behälter, welcher 400 Gewichtsteile Wasser enthält. Dabei wird die Polykondensationsreaktion unterbrochen und es fällt als Niederschlag das Endprodukt aus, welches abfiltriert, mit Wasser gewaschen und unter Vakuum bei einer Temperatur von 1200C während 2 Stunden getrocknet wird. Man erhält dadurch Polybenzoxazol, welches in Kresol, Cyclohexanon, Benzylalkohol und in Gemischen derselben löslich ist. Die innere Viskosität einer 0,5-igen Lösung des Polymers in konzentrierter Schwefelsäure bei einer Temperatur von 200C beträgt 0,5. Die Gewichtsverluste des Polymers (Pulver mit einer Teilchengröße von 250 bis 500-m) nach dem Halten bei einer Temperatur von 3000C während 500 Stunden betragen 320.
  • Beispiel 2.
  • Nach der in Beispiel 1 beschriebenen Methodik erhält man und isoliert Polybenzoxazol unter Verwendung von 100 Gewichtsteilen Polyphosphorsäure, 13,8 Gewichtsteilen 3,3' -Dioxy-4, 4' -diaminodiphenylmethan, 10,3 Gewichtsteilen 3,3' -Diamino-4,4' -dioxydiphenylpropyliden und 30,6 Gewichtsteilen 4,4'-Dicarboxydiphenylsulfon. Die Umsetzung der Reagenzien führt man bei einer Temperatur von 2200C während 15 Minuten durch. Das erhaltene Polybenzoxazol ist in Kresol und Cyclohexanon löslich, quillt in Benzylalkohol. Die innere Viskosität einer 0,5-igen Lösung des Polymers in konzentrierter Schwefelsäure bei einer Temperatur von 200C beträgt 0,4. In dem IR-Spektrum des erhaltenen Polymers beobachtet man Absorptionsbanden im Bereich 683, 1133, 1548 cm 1, die für Verbindungen mit Benzoxazolringen kennzeichnend sind.
  • Beispiel 3.
  • In einen Reaktor, der mit einem Rührwerk versehen ist, bringt man 100 Gewichtsteile Polyphosphorsäure, 0,75 Gewichtsteile 3,3' -Dioxy-4, 4' -diaminobenzophenon, 6,3 Gewichtsteile 3,3'-Diamino-4,4' -dioxydiphenyläther und 8,1 Gewichtsteile 4,4'-Dicarboxybenzophenon ein. Das Gemisch erhitzt man auf eine Temperatur von 1600C und hält bei dieser Temperatur während 6 Stunden. Dann gibt man dem Gemisch 0,1 Gewichtsteil o-Aminophenol zu und hält das Gemisch bei einer Temperatur von 140°C weitere 2 Stunden. Das gebildete Polymer trennt man aus der Lösung nach der in Beispiel 1 beschriebenen Methodik ab.
  • 10 Gewichtsteile des erhaltenen Polymers löst man in 100 Gewichtsteilen eines Gemisches von Kresol mit Cyclohexanon, genommen in einem Gewichtsverhältnis von 1:1, auf. Mit der erhaltenen Lösung durchtränkt man ein Glasgewebe. Das durchtränkte Gewebe wird zunächst an der Luft bei einer Temperatur von 1200C während 2 Stunden und dann unter Vakuum bei einer Temperatur von 1800C während 2 Stunden und bei einer Temperatur von 3000C während 1 Stunde gehalten. Das getrocknete Gewebe schneidet man zu Blättern, die zu einem Paket zusammengenommen und bei einer Temperatur von 4000C unter einem Druck von 20 kp/cm2 gepreßt werden. In der nachfolgenden Tabelle sind die Eigenschaften des erhaltenen glasfaserverstärkten Kunststoffes angeführt.
  • Beispiel 4.
  • In einen Reaktor, versehen mit einem Rührwerk, bringt man 100 Gewichtsteile Polyphosphorsäure, 10,3 Gewichtsteile 3,3'-Diamino-4,4'-dioxydiphenylpropyliden und 12,9 Gewichtsteile 4,4'-Dicarboxydiphenyläther ein. Das Gemisch erhitzt man auf eine Temperatur von 1500C und hält bei dieser Temperatur während 3 Stunden. Danach gibt man dem Reaktionsgemisch 2,5 Gewichtsteile 3,3'-Dioxy-4,4'-diaminodiphenylsulfid zu und hält das Reaktionsgemisch während 5 Stunden. Danach gibt man dem Reaktionsgemisch 0,1 Gewichtsteil Benzoesäure zu und hält das Reaktiorisgemisch eine weitere Stunde. Das gebildete Polymer trennt man aus der Lösung nach der in Beispiel 1 beschriebenen Methodik ab. Die innere Viskosität einer 0,5-igen Lösung des Polymers in konzentrierter Schwefelsäure bei einer Temperatur von 200C beträgt 0,6.
  • BeispieRe 5-8.
  • Nach der in Beispiel 3 beschriebenen Methodik wurden 4 Polybenzoxazole auf der Basis von Gemischen des 3,3'-Dioxy-4,4'-diaminodiphenylmethans mit 3,D'-Diamino-4,4'-dioxydiphenylmethan und 4,41-Dicarboxydiphenyläther hergestellt. Die Komponenten nimmt man in folgenden Mengen. Auf 100 Gewichtsteile Polyphosphorsäure nimmt man 11,5 Gewichtsteile des Gemisches der Bis-ortho-aminophenole und 12,9 Gewichtsteile Dicarbonsäure. Die genannten Bis-ortho-aminophenole nimmt man in einem Molverhältnis von 1:9, 2:3, 3:2 bzw. 9:1. Die Polymere trennt man aus der Reaktionslösung nach der in Beispiel 1 beschriebenen Methodik ab. Alle erhaltenen Polymere sind in Kresol und Cyclohexanon löslich, während die Polymere, bei .denen die Ausgangs-Bis-ortho-aminophenole in einem Verhältnis von 2:3 oder 3:2 genommen wurden, auch in Benzylalkohol löslich sind. In den IR-Spektren der erhaltenen Polymere beobachtet man Absorptionsbanden im Bereich 683, 1133, 1548 cm die fUr Verbindungen mit Benzoxazolringen kennzeichnend sind.
  • Beispiel 9.
  • In einen Reaktor bringt man 4,6 Gewichtsteile 3,3'-Diamino-4,4'-dioxydiphenylmethan, 9,2 Gewichtsteile 3,31 -Diamino-4,41-dioxydiphenylmethan und 19,1 Gewichtsteile Isophthalsäurediphenylester ein. Das Gemisch erhitzt man auf eineTemperatur von 2500C und hält bei dieser Temperatur während 0,5 Stunden in der Argonatmosphäre und während 2,5 Stunden unter Vakuum. Dann erhitzt man das Gemisch unter Vakuum auf eine Temperatur von 3000C und hält unter Vakuum eine weitere Stunde. Danach kühlt man das Reaktionsgemisch auf Zimmlertemperatur ab. Das während der Polykondensation erhärtete Reaktionsgemisch zerkleinert man sorgfältig, vermischt mit 0,2 Gewichtsteilen Benzoesäure, erhitzt auf eine Temperatur von 3000C in der Argonatmosphäre, hält bei dieser Temperatur während 1 Stunde und kühlt auf Zimmertemperatur ab. Das gebildete feste Produkt stellt Polybenzoxazol dar, welches in Kresol, Cyclohexanon, Benzylalkohol und deren Gemischen löslich ist. Die Viskosität einer 0,5 5e'-igen Lösung des Polymers in konzentrierter Schwefelsäure bei einer Temperatur von 20°C beträgt 0,8.
  • Beispiel 10.
  • In einen Reaktor bringt man 14 Gewichtsteile 3,31-Dioxy-4,4'-diaminodiphenyläther, 9,3 Gewichtsteile 3,3'-Diamino-4,4'-dioxydiphenyläther und 25,8 Gewichtsteile 4,4'-Dicarboxydiphenyläther ein. Das Gemisch erhitzt man auf eine Temperatur von 2500C und hält bei dieser Temperatur während 0,5 Stunden in der Argonatmosphäre und 14,5 Stunden unter Vakuum.
  • Danach kühlt man das Reaktionsgemisch auf Zimmertemperatur ab.
  • 10 Gewichtsteile des. erhaltenen Polymers löst man in 100 Gewichtsteilen Cyclohexanon auf. S.us d.er erhaltenen Lösung gießt man in an sich bekannter Weise einen Film, den man 0,5 Stunden an der Luft bei einer Temperatur von 1200C und 2 Stunden unter Vakuum bei einer Temperatur von 250 0C hält.
  • Der gebildete Film weist bei einer Temperatur von 20 0C eine Reißfestigkeit von 1100 kp/cm2 auf.
  • Beispiel 11.
  • In einen Reaktor bringt man 14 Gewichtsteile 3,31-Dioxy-4,4'-diaminodiphenyläther, 11,2 Gewichtsteile 3 ,31-Diamino-4,4'-diox.ydiphenylsulfon und 36,8 Gewichtsteile 2,6-Naphthalindicarbonsäurediphenylester ein Das Gemisch erhitzt man auf eine Temperatur von 2500C und hält bei dieser Ternperatur 0,5 Stunden in der Atmosphäre von Argon. Danach erhitzt man das Gemisch unter Vakuum, hält es während 2 Stunden bei einer Temperatur von 2500C, während 1 Stunde bei einer Temperatur von 3000C und während 0,5 Stunden bei einer Temperatur von 350°C. Dann kühlt man das Reaktionsgemisch auf Zimmertemperatur ab. Das gebildete feste Polymer ist in Kresol löslich. Die innere Viskosität einer 0,55o-igen Lösung des Polymers in konzentrierter Schwefelsäure bei einer Temperatur von 200C beträgt 0,9. Die Gewichtsverluste des Polymers (Pulver mit einer Teilchengröße von 250 bis 500 ( ) nach dem Halten bei einer Temperatur von 3000C während.5Q0 Stunden betragen 4e/o.
  • Tabelle Biegefestigkeit des glasfaserverstärkten Kunststoffes: Im Ausgangs zustand bei 20 0C 4000 kp/cm2 Nach der thermischen Alterung an der Luft während 1000 Stunden bei 3000C (Prüfungstemperatur 3000C) 2000 kp/cm2 Nach der thermischen Alterung an der Luft während 100 Stunden bei 3500C (Prüfungstemperatur 3500C) 1100 kp/cm2 Nach dem Halten während 100 Stunden bei 25°C: (a) in Essigsäure, konzentrierter o-Phosphorsäure
    25%-iger wässeriger Ammoniaklösung
    Toluol ändert
    Methanol sich
    Benzol nicht
    N-Methylpyrrolidon
    (b) in Salpetersäure, 10%-iger # bleibt zu
    Salzsäure, 10%-iger Schwe- 50 bis 70%
    felsäure, iO-iger der Ausgangs-
    festigkeit
    erhalten

Claims (3)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung von Polybenzoxazolen durch.
    die Umsetzung von Bis-ortho-aminophenolen mit Dicarbonsäuren oder deren Derivaten in der Schmelze oder im Medium der Polyphosphorsäure bei einer Temperatur von 120 bis 3500C, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß man als Bisortho-aminophenole ein Gemisch von Bis-ortho-aminophenol der allgemeinen Formel: worin X = 0, S, SO, S02, CO, CH2, C(CH)2, mit Bis-ortho-aminophenol der allgemeinen Formel: worin Y = 0, S, SO, S02, CO, CH2, C(CH3)2, verwendet, die in einem Molverhältnis von 1 bis 9 bzw. 9 bis 1 genommen werden, wobei X und Y gleich oder verschieden sein können.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß das Bis-ortho-aminophenol der allgemeinen Formel: worin X = 0, S, SO, S02, CO, CH2, C(CH3)2, und das Bis-ortho-aminophenol der allgemeinen Formel: worin Y = 0, S, SO, S02, CO, CH2, C(CH3)2, in einem Molverhältnis von 2 bis 3 bzw. 3 bis 2 genommen werden, wobei X und Y gleich oder verschieden sein können.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, d a d u r c h -g e k e n n z e i c h n e t , daß man die Umsetzung der Bis-ortho-aminophenole mit Dicarbonsäuren oder deren Derivaten in Gegenwart von o-Aminophenol oder Benzoesäure durchführt, die in einer Menge von 0,5 bis 2 Mol.-, bezogen auf die die Gesamtmenge der Ausgangsreagenzien, genommen werden.
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