DE2643519C2 - - Google Patents
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- C10C3/002—Working-up pitch, asphalt, bitumen by thermal means
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C10B57/04—Other carbonising or coking processes; Features of destructive distillation processes in general using charges of special composition
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
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- Working-Up Tar And Pitch (AREA)
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- Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft den im Oberbegriff des Hauptanspruches
angegebenen Gegenstand.
Metallurgischer Koks kann bekanntlich nur aus gewissen
Kohlenarten hergestellt werden. Die anderen nichtkokenden
Kohlenarten führen zu Koks, der zu bröckelig oder
ungenügend porig ist. Zahlreiche Versuche wurden gemacht,
"nichtkokenden" Kohlen Kokungsvermögen zu verleihen.
Diese Versuche basierten hauptsächlich auf der
Zugabe von Kohlenwasserstoffbindern zur Kohlenpaste vor
der Verkokung. Ferner wurde vorgeschlagen, die Kohlenpaste
vor dem Verkoken zusätzlichen mechanischen oder
thermischen Behandlungen zu unterwerfen. Diese Versuche
führten nicht zu befriedigenden Ergebnissen im großtechnischen
Maßstab.
Darüber hinaus ist es bei einem allerdings nicht gattungsgemäßen
Verfahren gemäß der US-PS 32 38 116 bekannt,
ein kohlenstoffhaltiges Binderöl mit sehr niedrigem
Sauerstoffgehalt aus Teer oder Erdölfraktionen
herzustellen, das nach seiner Vakuumdestillation als
Bindemittel für Kohle bzw. Graphit bei der Herstellung
entsprechender Elektroden eingesetzt wird.
Schließlich ist in der DE-PS 23 38 928 ein Verfahren
zur Herstellung von Koks aus nichtkokender Kohle beschrieben,
bei dem ein Bindemittel im Kohlegemisch eingesetzt
wird, das einen Erweichungspunkt gemäß der Norm
AFNOR NFT 66008 von mehr als 100°C, eine Penetration
gemäß der Norm AFNOR NFT 66004 bei 25°C um etwa 0 und
einen Conradson-Index gemäß ASTM D-189 von mehr als
40 Gew.-% hat.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein bei der
Gewinnung von metallurgischem Koks nutzbares Erdölpech
von verbesserter Qualität verfügbar zu machen, das einen
höheren Erweichungspunkt hat und in höherem Maße aromatisch
ist als die bisher eingesetzten Peche und vor
allem auch im großtechnischen Maßstab erhalten werden
kann.
Es hat sich nämlich gezeigt, daß das einfache Blasen
einer schweren Fraktion von aromatischem Charakter mit
Luft oder Sauerstoff gemäß dem Stande der Technik zwar
eine Erhöhung des Erweichungspunktes der Peche bewirkt,
aber nicht zu einer nennenswerten Steigerung des aromatischen
Charakters des Peches führt; dies ist jedoch
ein wesentliches Merkmal für die Hochofenqualität des
endgültigen Kokses.
Zwar ist es aus der FR-PS 71 47 110 bereits bekannt,
daß in hohem Maße aromatische Peche aus schweren Erdölfraktionen
von aromatischem Charakter, z. B. Erdöldestillationsrückständen,
hergestellt werden können,
wenn die Erdölfraktionen einer rein thermischen Behandlung
unter Ausschluß von Luft oder Sauerstoff unterworfen
werden. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil
einer verhältnismäßig langen Behandlungsdauer, wenn das
endgültige Pech im gewünschten Maße aromatisch werden
soll.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung ergibt sich aus
dem kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches und aus
den Unteransprüchen.
Es hat sich gezeigt, daß erfindungsgemäß durch die Kombination
der zwei Stufen des Verfahrens ein Pech erhalten
wird, das in höherem Maße aromatisch ist als das
Pech, das durch Anwendung des Blas- oder Krackprozesses
allein erhalten wird. Ferner ermöglicht die Kombination
der beiden Stufen des Verfahrens die Gewinnung eines
Produktes, das unabhängig von den eingesetzten schweren
Erdölfraktionen eine positive Ausdehnung oder einen
positiven Blähgrad aufweist, so daß Kokse von Hochofenqualität
mit guter Porosität hergestellt werden können.
Die beim Verfahren gemäß der Erfindung eingesetzten
schweren Erdölfraktionen sieden oberhalb von 300°C und
haben vorzugsweise aromatischen Charakter, d. h. einen
Aromatengehalt von wenigstens 50%, gemessen durch Adsorption
an Kieselgel. Es können beispielsweise Erdöldestillationsrückstände,
durch Entasphaltierung von
Erdöldestillationsrückständen mittels Propan hergestellte
Asphalte, primäre oder sekundäre Extrakte von Erdöldestillaten
oder mittels selektiven Lösungsmitteln aus
sekundären Extrakten erhaltene Harzextrakte sein sowie
schwere Fraktionen während der katalytischen Krackung
von Erdölvakuumdestillaten erhaltene Schnitte und alle
Rückstände, die bei der thermischen Krackung von Erdölprodukten
anfallen.
Die erfindungsgemäß hergestellten Peche besitzen Eigenschaften,
die ihre Verwendung bei der Gewinnung von
Koks von Hochofenqualität erlauben; durch Einstellen
ihrer Eigenschaften sind sie beispielsweise auch für
die Gewinnung von verstücktem Koks nutzbar.
Die aus den Pechen gemäß der Erfindung erhaltenen Kokse
haben sowohl als solche als auch nach Vermischen mit
Kohle und anschließendem Verkoken die Eigenschaften,
die für metallurgische Kokse erforderlich sind; ihr
Blähgrad (Tiegelmethode gemäß der Norm AFNOR NF 11001)
liegt vorzugsweise zwischen 7,5 und 9.
Als weitere Eigenschaft, die die Hochofenqualität eines
Kokses beeinflußt, ist das Ausmaß der Ausdehnung des
Materials während der Verkokung zu nennen. Die Ausdehnung
definiert das Verhalten der Kokspaste während des
Erhitzens.
Die Qualität einer Kohlenpaste resultiert weiterhin aus
dem G-Faktor, der die backenden Eigenschaften der Kohlenpaste
und demgemäß die mechanische Festigkeit des
endgültigen Kokses definiert. Dieser G-Faktor wurde von
J. Gibson in seinem Vortrag "British Coals for Carbonisation"
vor der 39. Hochofenkonferenz (Scarborough,
30. 09. 1971) festgelegt. Dieser G-Faktor wird mit Hilfe
der folgenden Gleichung bestimmt:
Hierin ist T i die Temperatur zu Beginn des Erweichens,
T f die Temperatur bei Beendigung des Erweichens, C die
Schwindung in % und D die endgültige Ausdehnung in %.
Eine Kokspaste von Hochofenqualität hat vorzugsweise
einen G-Faktor zwischen 0,95 und 1,10.
Die Backfähigkeit einer Kohlenpaste kann ebenfalls nach
einer genormten Testmethode der Steinkohlenindustrie
bestimmt werden. Hierbei wird die Druckfestigkeit eines
Koksstückes in N gemessen, das durch Verkoken eines
Gemisches von Siliciumcarbid, Kohle und Pech erhalten
worden ist. Dieses Gemisch wird entweder aus 15 Teilen
Kohle plus Pech pro Teil Carbid oder aus 20 Teilen Kohle
plus Pech pro Teil Carbid hergestellt. Die erfindungsgemäß
für Koks von Hochofenqualität nutzbaren Peche ergeben
mit Kohle angepastet einen Koks, dessen Druckfestigkeit
im Falle eines Ausgangsgemisches von 15 : 1 zwischen
98 und 167 N und im Falle eines Ausgangsgemisches
von 20 : 1 zwischen 59 und 69 N liegt.
Das Zweistufen-Verfahren gemäß der Erfindung kann kontinuierlich
oder chargenweise durchgeführt werden. Als
Beispiel ist in der Abbildung ein Fließschema einer
kontinuierlich arbeitenden Anlage dargestellt.
Das auf eine Temperatur zwischen 280° und 400°C vorerhitzte
Ausgangsmaterial wird durch Leitung 1 mit Hilfe
einer Pumpe 2 in eine erste Kolonne 3 eingeführt, in der
die erste Stufe des Verfahrens abläuft.
In diese Kolonne
wird kontinuierlich durch Leitung 4 Niederdruckdampf
eingeblasen, der auf das durch Leitung 5 eingeführte
flüssige Einsatzmaterial im unteren Teil der Kolonne
trifft. Vor dem Eintritt in die Kolonne wird Druckluft
aus Leitung 6 diesem Wasserdampf zugesetzt. Die zugeführten
Mengen von Luft und Wasserdampf werden in Abhängigkeit
von den für die Reaktion gewählten Bedingungen
geregelt.
Das flüssige Produkt verläßt die Kolonne 3 durch Leitung
8 und wird mit Hilfe einer Pumpe 9 zum unteren
Teil einer zweiten Kolonne 7 geführt, die mit der ersten
Kolonne in Serie arbeitet. In dieser zweiten Kolonne
findet die zweite Verfahrensstufe bei einer Temperatur
zwischen 380° und 420°C statt. Wasserdampf oder
Inertgas können dem unteren Teil dieser Kolonne durch
Leitung 4 oder 5 und Leitung 10 zugeführt werden. Das
Reaktionsprodukt verläßt die Kolonne 7 durch Leitung 12
und gelangt zu einem Stripper 11, wo die Gasphase von
der Flüssigphase mit Hilfe von Wasserdampf, der durch
Leitung 4 eingeführt wird, abgetrennt wird.
Das flüssige Pech vom Stripper wird durch Leitung 13
mit Hilfe der Pumpe 14 nach dem Durchgang durch den
Wärmeaustauscher 15 zur Lagerung geführt.
Die im Stripper 11 vom Pech abgetrennte Gasphase geht
durch Leitung 16 und vereinigt sich mit den in den
beiden Kolonnen 3 und 7 gebildeten Abgasen. Diese vereinigten
Abgasströme werden zu einem Kühler 17 geführt,
wo eine flüssige Destillatfraktion vom Kopf der Kolonne
durch Leitung 20 abgezogen wird. Diese Gasphase kann
insgesamt oder teilweise nach dem Durchgang durch den
Wärmeaustauscher 22 als Ergänzungsluft mit Hilfe des
Kompressors 21 in die Leitung 6 zurückgeführt werden.
Die flüssige Destillatfraktion kann beispielsweise als
Heizöl oder Ausgangsmaterial für petrochemische
Produkte verwendet werden. Sie kann aber auch entweder nach
dem Toppen oder als solche in das Ausgangsmaterial
zurückgeführt werden, worauf das Gemisch aus Destillat
und Ausgangsmaterial dann selbst getoppt wird.
Alle Leitungen, die für den Transport der flüssigen
schweren Fraktionen dienen, sowie die Kolonnen sind
beheizt und mit Wärmeisolierung versehen.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter
erläutert.
Als Ausgangsmaterial für die Herstellung eines Erdölpechs
diente ein Extrakt, der durch Furfurolextraktion
eines Vakuumdestillats von Zakum-Rohöl mit folgenden
Kennzahlen erhalten worden war:
Dichte bei 15°C: 1,06
Kinematische Zähigkeit bei 99°C: 55,9 cSt (AFNOR NFT 60-100)
Anilinpunkt: 15,5°C (AFNOR NF M 07-021)
Viskositäts-/Dichte-Konstante (VGK): 1,018 (ASTM D 2501-67).
Dichte bei 15°C: 1,06
Kinematische Zähigkeit bei 99°C: 55,9 cSt (AFNOR NFT 60-100)
Anilinpunkt: 15,5°C (AFNOR NF M 07-021)
Viskositäts-/Dichte-Konstante (VGK): 1,018 (ASTM D 2501-67).
In der ersten Kolonne der in der Abbildung dargestellten
Anlage wurde der Extrakt kontinuierlich mit Hilfe
eines Gemisches von Luft und Wasserdampf bei erhöhter
Temperatur von 340°C geblasen und gekrackt. Das Produkt
aus der ersten Kolonne wurde auf eine in Serie arbeitende
zweite Kolonne der Anlage aufgegeben, wo es in
Gegenwart von Inertgas (Stickstoff) gestrippt und gekrackt
wurde und dabei die erforderliche Qualität
erreichte.
Die Arbeitsbedingungen sind nachstehend in Tabelle 1
genannt.
Die erhaltenen Produkte hatten die folgenden Kennzahlen:
Der Erweichungspunkt wurde nach der Methode AFNOR NF T
66.008, die Penetration nach der Methode AFNOR NF T
66.004 und der Conradson-Index nach der ASTM-Methode
D 2416 gemessen.
Aus diesem Pech wurden zwei Chargen einer Kohlenpaste
hergestellt, nämlich
- 1) eine Charge A durch Zugabe einer lothringischen Kohle (Freyming), die einen Hochofenkoks von schlechter Qualität ergibt und einen Blähgrad in der Nähe von 6 und einen G-Faktor von 0,72 hatte, zu dem erfindungsgemäß in zwei Stufen hergestellten Pech in einem Mengenverhältnis von 90 Gew.-% Kohlenpaste und 10 Gew.-% Pech;
- 2) eine Charge B in der gleichen Weise durch Zugabe einer deutschen Kohlenpaste (Königsborn), die ebenfalls auf Grund ihres niedrigen Gehalts an flüchtigen Bestandteilen einen Hochofenkoks von schlechter Qualität ergibt, zu dem erfindungsgemäß hergestellten Pech im gleichen Mengenverhältnis von 90 Gew.-% Kohlenpaste zu 10 Gew.-% Pech.
Die erhaltenen Kohlenpasten wurden unter üblichen Bedingungen
verkokt. Die folgenden Ergebnisse wurden erhalten:
Ein Erdölpech wurde verwendet, wobei als Ausgangsmaterial
ein durch Furfurolextraktion eines Vakuumdestillats
von Kuwait-Rohöl erhaltener Extrakt mit folgenden
Kennzahlen verwendet wurde:
Dichte bei 15°C: 1,06
Kinematische Zähigkeit bei 99°C: 34,5 cSt
Viskosität-/Dichte-Konstante (VGK): 0,982
Dichte bei 15°C: 1,06
Kinematische Zähigkeit bei 99°C: 34,5 cSt
Viskosität-/Dichte-Konstante (VGK): 0,982
Unter den nachstehend in Tabelle 4 genannten Bedingungen
wurden zwei Chargen des Extrakts einer kontinuierlichen
Blas- und Krackbehandlung unter Verwendung eines Gemisches
von Luft und Wasserdampf in der ersten Kolonne
bei Normaldruck unterworfen. Das Reaktionsprodukt wurde
dann der Stripp- und Krackbehandlung in der zweiten
Kolonne in Gegenwart von Wasserdampf bei Normaldruck
unterworfen. Die Ergebnisse der beiden Versuche sind
nachstehend in Tabelle 4 genannt.
Die aus der zweiten Stufe erhaltenen Peche wurden zur
Herstellung von zwei Chargen A und B von Kohlenpasten
auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise verwendet.
Die Kohlenpasten wurden verkokt, wobei die in Tabelle 5
genannten Ergebnisse erhalten wurden.
Ein Pech wurde aus einem Asphalt hergestellt, der durch
Entasphaltieren eines Vakuumdestillationsrückstandes
von Kuwait-Rohöl mit Propan erhalten worden war. Der
Asphalt hatte die folgenden Eigenschaften:
Penetration bei 25°C/100 g/5 s7
Erweichungspunkt67°C
Viskosität bei 160°C379 cPs
Viskosität bei 200°C69,9 cPs
Viskosität bei 220°C36,1 cPs
Der Asphalt wurde einer Blas- und Krackbehandlung in der
ersten Kolonne in Gegenwart von Luft und Wasserdampf
unter Normaldruck und dann einer Stripp- und Krackbehandlung
in der zweiten Kolonne, die in Serie mit der
ersten Kolonne arbeitete, bei Normaldruck in Gegenwart
von Wasserdampf unterworfen. Die angewendeten Arbeitsbedingungen
und die Kennzahlen der erhaltenen Produkte
sind nachstehend in Tabelle 6 genannt.
Auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise wurden zwei
Chargen A und B von Kohlenpasten hergestellt und dann
verkokt. Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 7
genannt.
Auf die in Beispiel 3 beschriebene Weise wurde ein Pech
aus einem Asphalt hergestellt, der durch Entasphaltieren
eines Destillationsrückstandes von Zakum-Rohöl mit
Propan erhalten worden war. Der Asphalt hatte bei 25°C
eine Penetration von 20. Die entsprechenden Chargen A
und B von Kohlenpasten wurden dann wie in Beispiel 3
verkokt. Die Arbeitsbedingungen und die erhaltenen Ergebnisse
sind nachstehend in Tabelle 8 genannt.
Die vorstehenden Ergebnisse zeigen, daß erfindungsgemäß
hergestellte Peche sich zur Herstellung von Koksen von
Hochofenqualität eignen.
Die so hergestellten Peche können in
Kohlenpasten in sehr unterschiedlichen Mengenverhältnissen
je nach der Art der verwendeten nicht-kokenden
Kohlen verwendet werden. Beispielsweise können Pechanteile
von 1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 4 bis
6 Gew.-% der Kohlenpasten bei Kohlen, die Kokse von
mittelmäßiger Qualität ergeben, verwendet werden.
Das folgende Beispiel veranschaulicht das Verkoken eines
Gemisches eines erfindungsgemäß hergestellten Pechs mit einer
nicht-kokenden Kohle von geringer Qualität im halbtechnischen
Maßstab.
Eine Merlebach-Kohle, d. h. eine Gasflammkohle, die unter
die nicht-kokenden Kohlen eingestuft wird, und eine
Pocahontas-Kohle, d. h. eine 3/4-Fettkohle, die unter
die Kohlen eingestuft wird, die geringwertigen Koks
ergeben, wurden verwendet. Kohlenpasten wurden durch
Mischen der Kohlen und des erfindungsgemäß hergestellten Pechs
in den folgenden Gewichtsverhältnissen hergestellt:
Pocahontas50%
Merlebach45%
Pech gemäß der Erfindung5%
Das Pech wurde durch Behandeln des Extrakts von Beispiel 2
unter den folgenden Bedingungen hergestellt:
Die Kohle wurde in Öfen mit einem Fassungsvermögen von
400 kg verkokt. Die Öfen hatten die Form eines Parallelepipeds
von 1 m Länge, 1,10 m Höhe und 35 bis 50 cm Breite.
Die senkrechten Wände, die die langen Seiten des
Parallelepipeds bildeten, waren mit außerhalb des Ofens
installierten Brennern versehen.
Die Kohlenpaste wurde in die Zelle gefüllt und gezündet.
Die Temperatur der Brenner längs der senkrechten
Wände wurde auf 1120°C eingestellt. Die tatsächliche
Erhitzungsdauer betrug 15 Stunden bei 900°C. Der erhaltene
Koks wurde aus dem Ofen entfernt, als die Temperatur
des Kokses im geometrischen Zentrum der Füllung
1000°C erreicht hatte, indem die schmalen Seiten des
Parallelepipeds geöffnet und der Koks ausgestoßen wurde.
Der aus dem Ofen gestoßene Koks wurde durch Spritzen
mit Wasser gelöscht.
Nach dem Löschen wurde der Koks zwei Tests unterworfen,
die normalerweise in der Eisen- und Stahlindustrie
angewendet werden, um die Qualität des erhaltenen Kokses
zu bewerten. Bei diesen Tests wurden die mechanische
Festigkeit und die Zerreibbarkeit des Kokses bestimmt.
Hierbei handelt es sich um die folgenden Tests:
- a) den MICUM-Test gemäß der Norm AFNOR MF M 03-020 und
der ISO-Norm R 556-1967. Hierbei werden die folgenden
Indices bestimmt:
M 40 (Rißbildungsindex), d. h. der prozentuale Rückstand des Kokses auf einem 40 mm-Sieb, und
M 10 (Abriebindex), d. h. der Prozentsatz des Kokses, der ein 10 mm-Sieb passiert. - b) IRSID-Test gemäß der Norm AFNOR NF M 03-023. Hierbei
werden die folgenden Werte bestimmt:
I 20, d. h. der prozentuale Rückstand des Kokses auf einem 20 mm-Sieb, und
I 10, d. h. der Prozentsatz des Kokses, der ein 10 mm-Sieb passiert.
Für den Koks wurden die folgenden Ergebnisse erhalten:
Index M 40:74,3 Index M 10: 8,1 Index I 10:21,9 Index I 20:75,0
Index M 40:74,3 Index M 10: 8,1 Index I 10:21,9 Index I 20:75,0
Kokse gelten als metallurgische Kokse, d. h. von Hochofenqualität,
wenn sie die folgenden Indices haben:
M 10 < 9, I 10 = 19-22 und I 20 = 75-79.
Dieses Beispiel zeigt somit, daß es durch Zumischen eines gemäß der Erfindung hergestellten Pechs zur Kohlenpaste möglich ist, einen Koks von Hochofenqualität aus einer Kohlenpaste herzustellen, die ein Gemisch von nicht-kokender Kohle und einer Kohle, die einen Koks von schlechter Qualität ergibt, enthält.
M 10 < 9, I 10 = 19-22 und I 20 = 75-79.
Dieses Beispiel zeigt somit, daß es durch Zumischen eines gemäß der Erfindung hergestellten Pechs zur Kohlenpaste möglich ist, einen Koks von Hochofenqualität aus einer Kohlenpaste herzustellen, die ein Gemisch von nicht-kokender Kohle und einer Kohle, die einen Koks von schlechter Qualität ergibt, enthält.
Claims (5)
1. Zweistufen-Verfahren zur Herstellung eines bei der Gewinnung
von metallurgischem Koks nutzbaren Erdölpechs
aus schweren Erdölfraktionen, dadurch gekennzeichnet,
daß
- a) in der ersten Stufe die schwere Erdölfraktion bei Normaldruck und einer Temperatur von wenigstens 280°C unter gleichzeitigem Einblasen von Inertgas oder Wasserdampf mit Sauerstoff oder Luft geblasen wird und
- b) in der zweiten Stufe das in der ersten Stufe erhaltene Produkt einer Stripp- und Krackbehandlung bei einer Temperatur von 280°C bis 500°C unterworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in der zweiten Stufe Inertgas oder Wasserdampf eingeblasen
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Stufe bei Normaldruck und einer
Temperatur von 380°C bis 420°C durchgeführt wird.
4. Für die Gewinnung von metallurgischem Koks geeignetes
Erdölpech, hergestellt nach dem Verfahren gemäß Anspruch
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es einen
Erweichungspunkt von mehr als 100°C, eine Penetration
von etwa 0 bei 25°C und einen Conradson-Index von mehr
als 40 Gew.-% aufweist.
5. Verwendung des Erdölpechs nach Anspruch 4 zur Herstellung
von metallurgischem Koks aus nichtkokender Kohle
und/oder schlecht verkokbarer Kohle.
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US11248172B2 (en) * | 2019-07-23 | 2022-02-15 | Koppers Delaware, Inc. | Heat treatment process and system for increased pitch yields |
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Legal Events
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8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: SCHOENWALD, K., DR.-ING. FUES, J., DIPL.-CHEM. DR. |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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