DE2317394A1 - Verfahren zur herstellung von hochwertigem petrolkoks von elektrodenqualitaet - Google Patents
Verfahren zur herstellung von hochwertigem petrolkoks von elektrodenqualitaetInfo
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Description
P 6077 f.
CONTIRENTAL OIL COMPANY
P.O. Box 1267
Ponca City, Oklahoma 74601
USA
Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Petrolkoks von
Elektrodenqualität
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Petrolkoks von Elektrodenqualität aus Erdöl,
bei dem der Rückstand der ersten Rohöldestillation einer verzögerten Verkokung unterworfen wird unter ausschließlicher
Bildung eines hochwertigen Petrolkokses von Elektrodenqualität,
bei dem es sich um ein kontinuierliches Verfahren handelt, bei dem die Durchführung von Blockformungsoperationen
nicht mehr erforderlich ist.
Hochwertiger Petrolkoks (premium quality petroleum coke) wird bereits seit vielen Jahren hergestellt und mit den
verschiedensten Namen bezeichnet. So wird beispielsweise hochwertiger Petrolkoks als Koks Nr. 1, Koks von Elektrodenqualität,
Nadelkoks oder hochwertiger Koks (premium coke)
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bezeichnet. In erster Linie wird dieser hochwertige Koks gemahlen, calciniert und dann in multikristallinen,synthetischen
Graphit überführt und zu Elektroden verformt, die in hüttenmännischen Elektroöfen verwendet werden. Dieser
Kokstyp unterscheidet sich von dem gewöhnlichen oder "regulären" Petrolkoks durch sein metallisches, gestreiftes,
kristallines Aussehen und seine Tendenz, in längliche splittrige Partikel zu zerbrechen, wenn er zerkleinert
wird. Der reguläre oder gewöhnliche Petrolkoks ist mehr oder minder amorph und hat ein dunkles, schwammartiges Aussehen
und zerbricht zu Klumpen von unregelmäßiger Gestalt.
Die für die Herstellung von hochwertigem Koks bisher verwendeten Hauptausgangsmaterialien waren sorgfältig ausgewählte
hocharomatische Rückstände aus katalytischen und thermischen Krackverfahren, die zur Entfernung der sogenannten
normalen verunreinigenden "Koksbildner" weiterbehandelt wurden, wie es in der US-Patentschrift 2 775 5^9
angegeben ist. In dieser Patentschrift ist auch angegeben, daß die Anwesenheit des Rückstandes der ersten Rohöldestillation (reduced crude) selbst in sehr geringen Prozentsätzen
von weniger als 1 Gew.-% zur Bildung eines Kokses führt, der als hochwertiger Koks nicht geeignet ist, sondern die
Eigenschaften von regulärem Petrolkoks aufweist und in der Regel als solcher bezeichnet wird.
In der US-Patent sehr if t 2 922 755 ist ein Verfahren beschrie-'
ben, nach dem der Rückstand der ersten Rohöldestillation mit thermischem Teer gemischt werden kann unter Bildung einer
Mischung, die nach der Durchführung eines verzögerten Verkokungsverfahrens zu einem hochwertigen Koks führt, wenn der
Rückstand der ersten Rohöldestillation in einer Menge innerhalb des Bereiches von etwa 10 bis etwa 30 Gew.-% vorliegt.
Bisher wurde hochwertiger Koks (premium coke) durch Durchführung
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des Verfahrens unter Bildung von Blöcken hergestellt. Der bei der Herstellung von regulärem Koks gebildete thermische
Teer oder die gebildeten Gasöle wurden abgetrennt und getrennt in die Verkokungseinrichtung in Form von Blöcken eingeführt
zur Herstellung von hochwertigem Koks, wobei die Beschickung für die Verkokungseinrichtung in erster Linie
aus thermischem Teer bestand.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren
zur Herstellung von hochwertigem Petrolkoks aus dem Rückstand der ersten Rohöldestillation auf kontinuierlichem
V/ege anzugeben, bei dem die Durchführung von Blockbildungsoperationen
(blocked out operations) mit einer getrennten Zufuhr von thermischem Öl nicht erforderlich ist. Ziel der
Erfindung ist es ferner, ein Verfahren anzugeben, mit dessen Hilfe es möglich ist, aus einer Beschickung, die nur aus dem
Rückstand der ersten Rohöldestillation (topped virgin crude) besteht, ausschließlich einen hochwertigen Koks herzustellen,
der für die Herstellung von Elektroden geeignet ist, wie sie in hüttenmännischen Öfen (Hochöfen) verwendet werden. Ziel
dex' Erfindung ist es ferner, ein kontinuierliches Verfahren
zur Herstellung von 100 % hochwertigem Petrolkoks aus einem Ausgangsmaterial aus einem Rohöldestillationsrückstand anzugeben,
bei dem kein thermischer Teer aus einer getrennten Herstellungsquelle zugegeben werden muß und bei dem das erhaltene
Endprodukt einen Wärmeausdehnungskoeffizienten von
—7 —7
weniger als etwa 5jO χ 10 , vorzugsweise von etv/a 3>5 x 10 '
aufweist.
Es wurde nun gefunden, daß diese Ziele erreicht werden können mit Hilfe eines kontinuierlichen Verfahrens zur Herstellung
von 100 °/o hochwertigem Koks aus einem Ausgangsmaterial, das aus dem Rückstand der ersten Rohöldestillation als einzigem
frischem Ausgangsmaterial und intern hergestelltem thermischem
Teer besteht, der mit dem Rückstand der ersten Röhöldestilla-
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- Z1. -
tion in einer solchen Menge gemischt wird, daß die Mischung etwa 30 bis etv/a 60 Gew.-% an Rückstand der ersten Rohöldestillation
und etwa 70 bis etwa 40 Ge\v,-% an intern hergestelltem
thermischem Teer enthält.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von hochwertigem Petrolkoks von Elektrodenqualität, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
(a) in den unteren Abschnitt einer Verkokungsfraktioniereinrichtung
den Rückstand der ersten Rohöldestillation (topped virgin crude oil) einführt, \
(b) in den unteren Abschnitt der gleichen ■Verkokungsfraktioniereinrichtung
thermischen Teer aus einer thermischen Krackfraktioniereinrichtung einführt,
(c) aus dem unteren Abschnitt der Verkokungsfraktioniereinrichtung
eine Mischung aus dem Rückstand der ersten Rohöldestillation und thermischem Teer abzieht und diese in einen
Verkokungsofen überführt,
(d) die Mischung der Stufe (c) in dem Verkokungsofen auf
eine Temperatur von etwa 4-96 bis etwa 5O1,5°C (925 bis 935°F)
erhitzt und in eine verzögerte Verkokungstrommel (Nachverkokungstrommel) überführt, die bei einem Druck von etwa 5»57
bis etv/a 6,27 kg/cm (65 bis 75 psig) und einer Dampfauslaß- '
temperatur von etwa 4-51,5 bis etv/a 4-600C (84-5 bis 8600F)
betrieben wird,
(e) aus dem oberen Abschnitt der Verkokungstrommel der Stufe (d)
Verkoker-Gasöl abzieht und es in eine Schnelldestillationszone (flash zone) der Verkokungsfraktioniereinrichtung der
Stufe (a) einführt,
(f) das Verkoker-Gasöl der Stufe (e) in der Verkokungsfraktioniereinrichtung fraktioniert unter Bildung eines schweren
Gasöls und eines leichten Gasöls,
(g) das schwere GasÖl der Stufe (f) in eine Ansaugtrommel
(surge drum) und dann in die thermische Krackfraktionierein-
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richtung der Stufe (b) überführt,
(h) das leichte Gasöl der Stufe (f) in die thermische Krackfraktioniereinrichtung
der Stufe (b) überführt, (i) das leichte Gasöl der Stufe (h) in einen Leichtöl-Krackofen
einführt und das Produkt aus dem Ofen an einen Punkt in der Nähe des Bodens der thermischen Krackfraktioniereinrichtung
zurückführt,
(j) das schwere Gasöl der Stufe (g) in einen Schweröl-Krackofen
einführt und das Produkt des Ofens an einen Punkt in der Nähe des Bodens der thermischen Krackfraktioniereinrichtung
zurückführt,
(k) aus dem unteren Abschnitt der thermischen Krackfraktio- \
niereinrichtung thermischen Teer abzieht und diesen in den unteren Abschnitt der Verkokungsfraktioniereinrichtung in
Stufe (b) überführt,
(l) aus dem unteren Abschnitt der verzögerten Verkokungstrommel
der Stufe (d) Koks abzieht und
(m) die Stufen (a) bis (l) kontinuierlich wiederholt.
(m) die Stufen (a) bis (l) kontinuierlich wiederholt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren handelt es sich um ein
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von 100 % hochwertigem Koks aus dem Rückstand der ersten Rohöldestillation
als Ausgangsmaterial ohne Zugabe von getrenntem thermischem Teer aus irgendeiner anderen Quelle. Bei diesem Verfahren
wird der Rückstand der ersten Rohöldestillation in eine Verkokungsfraktioniereinrichtung
eingeführt, in der er mit innerhalb des Systems (intern) gebildetem thermischem Teer gemischt
wird. Diese Mischung aus dem Rückstand der ersten Rohöldestillation und intern gebildetem thermischem Teer wird in
einen Verkokungsofen überführt, in dem sie erhitzt v/ird, und
anschließend wird sie in Verkokungstrommeln eingeführt, in .
denen der verzögerte Verkokungsprozeß (die Nachverkokung) stattfindet. Das Verkoker-Gasöl aus den. Verkokungstrommcln
wird in die Verkokungsfraktioniereinrichtung zurückgeführt,
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fin der es in schweres Gasöl und leichtes Gaaöl aufgespalten
wird. Das leichte Gasöl wird in, eine thermische Krackfraktioniereinrichtung und dann in einai Leichtöl-Krackofen eingeführt, aus dem die Produkte in die thermische Krackfraktioniereinrichtung
zurückgeführt werden. Das schwere Gasöl.aus der Verkokungsfraktioniereinrichtung wird in eine Ansaugtro.mmel
(surge drum) und dann in die thermische Krackfraktioniereinrichtung
und aus dieser in den Schweröl-Krackofen überführt, in dem es gekrackt und in die thermische Krackfraktioniereinrichtung
zurückgeführt wird. Die Mischung aus den thermischen Teeren aus dem Leichtöl-Krackofen und dem Schweröl-Krackofen
v/ird aus dem unteren Abschnitt der thermischen Krackfraktioniereinrichtung
abgezogen und in die Ve rkokungsfraktionier- x
einrichtung zurückgeführt, in der sie mit dem. Rückstand der
ersten Rohöldestillation gemischt wird und den Kreislauf vervollständigt.
Der in der Verkokungstrommel gebildete Koks v/ird
am Boden der Kokstronmel abgezogen und durch Calcinieren weiterverarbeitet
unter Bildung eines Kokses, der sich für die Herstellung von Elektroden, wie_ sie in hüttenmännischen Öfen
(Hochöfen) verwendet werden, eignet. Bei dem gesamten nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Koks handelt es
sich um einen hochwertigen Koks, der für die Herstellung von Elektroden geeignet ist.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiliegende
'Zeichnung näher erläutert. Auf dieser Zeichnung ist eine
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verkokungsverfahrens zur
Herstellung von 100 % hochwertigem Koks aus einem Ausgangsmaterial·,
das aus dem Rückstand der ersten Rohöldestillation besteht, schematisch dargestellt.. ..
In der beiliegenden Zeichnung ist eine Verkokungsfraktioniereinrichtung
1 ..dargestellt, die Zuführungs- und Abfülirungs- _
Verteilungsleitungen zum Einführen und Entfernen von frischen Produkten aus der Verkokungsfraktioniereinrichtung 1 aufweist.
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In den unteren Abschnitt der Verkokungsfraktioniereinrichtung
1 wird der Rückstand der ersten Rohöldestillation (reduced crude) eingeführt. Die Bodenprodukte aus der Verkokungsfraktioniereinrichtung
1 werden in den Verkokungsofen 5 eingeführt, in dem die Beschickung erhitzt wird, und anschließend
werd.en sie in eine Verkokungstrommel 7 eingeleitet, in der eine verzögerte Verkokung erfolgt. Die Uberkopfprodukte, die
Verkoker-Gasöl enthalten, werden aus dem oberen Abschnitt der Verkokungstrommel 7 in die Verkokungsfraktioniereinrichtung
I überführt. Die Über kopf produkte aus der Verkolomgsfraktioniereiireichtung
1 gelangen in den Abscheider 3» in dem Gas, V/asser
und leichte Kohlenwasserstoffe entfernt werden. Aus einem oberen Abschnitt der Verkolauigsfraktioniereinrichtung 1 wird leichtes
Gasöl abgezogen und in einen unteren Abschnitt einer thermischen Krackfraktioniei'einrichtung 13 eingeführt. Das leichte
Gasöl gelangt in den Leichtgasöl-Krackofen 17» in dein es gekrackt
wird, und die dabei erhaltenen Produkte v/erden in die thermische Krackfraktioniereinrichtung 13 zurückgeführt. Das
schwere Gasöl wird von einem unteren Boden der Verkokungsfraktioniereinrichtung
1 abgezogen und in eine Gasöl-Ansaugtrommel
II und anschließend in einen unteren Abschnitt der thermischen
Krackfraktionier einrichtung 13 überführt. Das schwere Gasöl wird in einen Schwergasöl-Krackofen 19 eingeführt, in dem es
gekrackt wird, und die dabei erhaltenen Produkte werden in die thermische Krackfraktioniereinrichtung 13 zurückgeführt.
Die Überkopfprodukte der thermischen Krackfraktioniereinrichtung 13 werden in den Abscheider I5 eingeführt, in dem Gas, Wasser
und leichte Kohlenwasserstoffe abgetrennt werden. Die mittleren * Produkte eines oberen Abschnitts der thermischen Krackfraktioniereinrichtung
13 werden in einen Brennstofföl-Abstreifer 9
überführt und aus dem Brennstofföl-Abstreifer 9 wird ein
Bodenprodukt gewonnen, das als Brennstoffdestillat bezeichnet
wird. Das Bodenprodukt aus der thermischen Krackfraktioniereinrichtung 13, das die thermischen Teere aus den Kracköfen
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~ . 231739 A
enthält, gelangt in den unteren Abschnitt der Verkokungsfraktioniereinrichtung
1, in der es mit dem Rückstand der ersten Rohöldestillation von einer äußeren Quelle gemischt
wird und die Produkte aus dem unteren Abschnitt der Verkokungsfraktioniereinrichtung
1 werden in den Verkokungsofen 5 eingeführt und der Kreislauf wird wiederholt. Aus dem Boden
der Verkokungstrommel 7 wird Koks ausgetragen, der in eine
(nicht dargestellte) Calciniereinrichtung überführt wird. Der in der Verkokungstrommel 7 erzeugte Koks ist ein hochwertiger
Koks, der sich für die Herstellung, von Elektroden eignet. Der in die Verkokungsfraktioniereinrichtung 1 eingeführten
Beschickung aus dem Rückstand der ersten RohÖldestillation können andere,im Handel erhältliche,(gekaufte) Teere \
zugesetzt werden und diese Zugabe von käuflichem thermischem Teer, wie z.B. Äthylenteer, stört bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren nicht. Eine typische Menge an in diesem Verfahren zugesetztem Äthylenteer beträgt etwa 5 "bis etwa 10 Gew.-%.
Bei dieser Stufe handelt es sich um eine Gegebenenfallsmaßnahme, die auch weggelassen werden kann.
Eine typische Anlage, in der das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden kann, kann als vollständig in sich abgeschlossene Batterieanlage (battery limits plant) bezeichnet
werden. Sie besteht aus einer verzögerten Verkokungseinheit,
einer thermischen Krackeinheit, einer Gasgewinnungseinheit mit Produktbehandlungseinrichtungen, einer Kokscalciniereinheit,
Anwendungseinrichtungen und einer Einheit für die Aufbewahrung des Produktes und des Ausgangsmaterials mit Beschickungseinrichtungen.
Dieses Verfahren kann so geführt werden, daß aus einem Ausgangsmaterial, das zu 100 % aus
frischem Rückstand der ersten Rohöldestillation besteht, dem gegebenenfalls etwa 5 bis etwa 10 % Äthylenteer zugesetzt
werden können, 100 % hochwertiger Koks gebildet worden. Neben
dem Koks entstehen bei" dem Verfahren Brennstoffgas, LPG, Propan,
Butan, leichtes Naphtha, schweres Naphtha, Brennstoffdestillat
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und Eußöl.
Eine Anlage, in der dieses Verfahren angewendet wird, ist als neuartig und einzigartig anzusehen, da es damit möglich ist,
aus einem minderwertigen Ausgangsmaterial aus dem Eückstand der ersten Eoholdestillation hochwertigen Koks (keinen regulären
Koks) zu erzeugen. Bei richtiger Anwendung dieses Verfahrens ist es nun möglich, hochwertigen Koks (mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten
(CTE) von weniger als 5iO x 10"*') zu erzeugen.
In dem erfindungsgemäßen Verfahrensschema ist eine
typische verzögerte Verkokungseinrichtung mit einer thermischen Krackeinrichtung kombiniert. Bisher konnte hochwertiger Koks
nur dadurch hergestellt werden, daß man in eine Anlage Block-1
formungsoperationen ("blocked out operation) durchführte. Der
"bei der Herstellung von regulärem Verkokergasöl erzeugte thermische
Teer wurde abgetrennt und zur Herstellung von hochwertigem Koks getrennt in die Verkokungseinrichtung eingeführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren stellt demgegenüber ein kontinuierliches
Verfahren dar, in der das gesamte, dem System zugeführte Ausgangsmaterial aus einem frischen Eückstand der
ersten Eoholdestillation besteht.
Eine typische Arbeitsweise nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist folgende: ein frischer Eückstand einer ersten Eoholdestillation
(virgin reduced crude oil) mit einem spezifischen Gewicht
von etwa 26 bis etwa JO API wird mittels eines "'ärmeaustauschers
auf etwa 3"160G (6000I1) vorerwärmt und in den unteren
Abschnitt einer Verkokungsfraktioniereinrichtung eingeführt. Die Temperatur am Boden der Verkokungsfraktioniereinrichtung
wird, bei etwa $60 bis etwa 393°C (680 bis 7400F) gehalten.
Vor der Einführung des Eückstandes der ersten Eoholdestillation in die Verkokungsfraktioniereinrichtung kann diesem ein handelsüblicher
(gekaufter) Teer, wie z.B. Äthylenteer, mit einem spezifischen Gewicht von etwa 3,0 bis etwa 6,0° API zugesetzt
werden. Die Funktion des gekauften Teers besteht darin, die Koks-
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ausbeute zu erhöhen und die Menge an gebildetem LPG und
Naphtha herabzusetzen. Er kann die Qualität des Kokses geringfügig beeinträchtigen, Versuche haben jedoch gezeigt,,
daß keine wesentliche Änderung der Koksqualität festzustellen
ist, wenn der Teer weggelassen wird". Zusätzlich zu dem frischen Ausgangsmaterial v/ird heißer thermischer Teer aus der
Krackeinheit mit einer Temperatur von 4-44,5°C (827°ΐΟ und
einem spezifischen Gewicht von etwa 3jO bis etwa 5*0° API
in den unteren Abschnitt der Verkokungsfraktioniereinrichtung
eingeführt. Die Bodenfraktion der Verkokungsfraktioniereinrichtung,
die praktisch den gesamten Rückstand der ersten Rohöldestillation enthält, wird in einen Verkokungsofen gepumpt f
in dem sie auf etwa 384,5 bis etwa 4980G (724 bis 928°C) er- \
hitzt wird. Das spezifische Gewicht dieser Beschickung für den Verkokungsofen beträgt etwa 14 bis etwa 16° API. Aus dem
Ofen gelangt das Bodenprodukt in eine von zwei Verkokungstrommein,
die bei etwa 5»57 bis etwa 6,27 kg/cm (65 bis 73 psig).
betrieben werden. Der Betrieb der Verkokungstrommeln erfolgt in der Regel in 24 Stunden-Cyclen, wobei eine Trommel gefüllt wird,
während die andere von dem Koks entleert wird«, Die aus der Verkokungstrommel überkopf abgehenden Dämpfe werden in die
Schnelldestillationszone (flash zone) der Verkokungsfraktioniereinrichtung zurückgeführt. In den Verkokungstrommeln v/ird
Koks gebildet und er kann zur weiteren Behandlung, beispielsweise zum Calcinieren, ausgetragen werden. Nach dem Calcinieren
liegt der Koks in einer Qualität vor, die für die Verwendung
für Elektroden und für das Arbeiten in einem hüttenmännischen
Ofen geeignet ist. Direkt aus der verzögerten Verkokungsfraktioniereinheit
werden ein schweres Verkokergasöl mit einem spezifischen
Gewicht von etwa 14 bis etwa 18° API und ein leichtes Verkokergasöl mit einem spezifischen Gewicht von etwa 35 bis
etwa 39° API erzeugt. Das schwere Verkokergasöl wird über eine
Beschickungsansaugtrommel in eine thermische Krackeinheit eingeführt. Das leichte Verkokergasöl gelangt direkt in die th'er-
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mische Krackfraktioniereinrichtung. Bei den Uberkopfprodukten
der Verkokungsfraktioniereinrichtung handelt es sich um ein feuchtes Verkokergas und Verkokernaphtha.
In der thermischen Krackeinheit werden sowohl das leichte als auch das schwere Verkokergasöl verarbeitet unter Bildung von
Teer und leichteren Produkten. Es werden zwei Iiracköfen verwendet:
ein Schweröl-Krackofen zum Kracken des schweren Gasöles bei mäßigen Bedingungen und ein Leichtöl-Krackofen zum
Kracken des leichten Gasöles bei schärferen Bedingungen. Bei den Produkten der theridischen Krackeinheit handelt es sich um
feuchtes Gas, thermisches Naphtha, Brennstoffdestillat und nichtabgestreiften
thermischen Teer.
Beide Abströme der thermischen Kracköfen werden in die Schnelldestill
at ionszone (unmittelbar unterhalb des Schwergasölbodens) (-Sammlers)) der thermischen Krackfraktioniereinrichtung eingeführt»
Die Temperatur der Schnelldestillationszone wird so eingestellt, daß die Menge an Gasöl in dem thermischen Teer
minimal gehalten wird.
Der aus der Verkokungstrommel ausgetragene Grünkoks kann in einer Calciniereinheit weiterverarbeitet werden. Die Ausbeute
an calciniertem Koks betrügt etwa 80 %.
Der Verkokungsofen wird bei einer Auslaßtemperatur von etwa 4-90 bis etwa 501,5°C (925 bis 9550I1) betrieben. Die verzögerte
Verkokungstrommel wird bei einen Druck von etwa 5557 "bis etwa
6,27 kg/cm (65 bis J5 psi) und bei einer Dampfauslaßtemperatur
von etwa 4-51,5 "bis etwa 460°C (84-5 bis 860°?) betrieben. In
der nachfolgenden Tabelle sind typische Eigenschaften des in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Rückstandes der ersten
Rohöldestillation angegeben.
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spezifisches Gewicht in API | 27, | 9 | (405) |
Anfangssiedepunkt in 0C (0J1) | 206 | (522) | |
5% | 272 | »5 (713) | |
10 | 378 | (788) | |
20 | 420 | (842) | |
30 | 450 | ,5 (893) | |
40 | 478 | ,5 (961) | |
50 | 516 | (1002) | |
60 | 539 |
Der Äthylenpyrolyseteer, der als Gegebenenfallsmaßnahme in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt wird, hat die in der
folgenden Tabelle angegebenen typischen Eigenschaften.
spezifisches Gewicht in 0API 5j5
Anfangssiedepunkt in 0C (0P) 188 (370)
5 % 212 (413)
10 218 (424)
20 233 (452)
30 248,5 (479)
40 264 (507)
50 287. (548)
60 313 (595) .■■■'■
70 . 350 (662) -
80 401,5 (755)
90 432 (810)
Bei dem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Koks handelt es sich um einen hochwertigen Koks von Elektrodenqualität,
der nach dem richtigen Calcinieren die in der folgenden Tabelle angegebenen typischen Eigenschaften auf v/eist.
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Schwefel, Gew.-% 0,22
flüchtige Bestandteile, Gew.-% 0,4
Asche, Gew.-% 0,12
Feuchtigkeit, Gew.-^ Null
reale Dichte in g/cnr 2,12
spezifischer Widerstands-Index 1,42
Wärmeausdehnungskoeffizient (graphi- n
tiert) 1/0C 3,5 x 10""'
Bei der Durchführung des erfindungsgeinäßen Verfahrens besteht
die Beschickung für den Verkokungsofen aus einer Mischung aus
etwa 30 bis etwa 60 Gevi.~% Rückstand der ersten Rohöldestillation
und etwa 70 bis etwa 40 Gew.-% thermischen Teer, der
innerhalb des Systems hergestellt worden ist. Eine bevorzugte Mischung besteht aus etwa 50 Gew.-% Rückstand der ersten
Rohöldestillation und etwa 50 Gew.-/£ intern hergesteintem
thermischem Teer. Bei dem hier verwendeten Ausdruck "thermischer Teer" handelt es sich um einen Teer, wie er beim
thermischen Kracken von Gasölen, bei der Wasserdampfkrackung zur Herstellung von Äthylen, bei der katalytischen Krackung
von Gasölen oder bei irgendwelchen Kohlenwasserstoffkrackverfahren, bei denen Wärme angewendet wird, gebildet wird.
Die Erfindung wurde zwar vorstehend an Hand spezifischer Ausführungsformen
näher erläutert, es ist jedoch klar, daß diese in vielerlei Hinsicht abgeändert und modifiziert werden können,
ohne daß dadurch der Rahmen der vorliegenden Erfindung verlassen
wird.
Patentansprüche:
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Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Petrolkoks
von Elektrodenqualität, dadiirch gekennzeichnet, daß man
(a) in den unteren Abschnitt einer Verkokungsfraktionier— einrichtung den Rückstand der ersten Rohöldestillation einführt,
(b) in den unteren Abschnitt der gleichen Verkokungsxralrtio—
niereinrichtung thermischen Teer aus einer thermischen Krackfraktioniereinrichtung
einführt,
(c) aus dem unteren Abschnitt der Verkokungsfraktionierein-r
richtung eine Mischung aus dem Rückstand der ersten Rohöldestillation aund thermischem Teer abzieht und diese in einen
Verkokungsofen überführt,
(d) die Mischung der Stufe (c) in dem Verkokungsofen auf eine
Temperatur von etwa 496 bis etwa 501,5°C (925 bis 935°F).
erhitzt und sie in eine verzögerte Verkokungs'trommel einführt t
die bei einem Druck von etwa 5>57 bis etwa 6,27 kg/ca
(65 bis 75 psig) und einer Dampfaus^aßtemperatur von et-.va
451,5 Ms etwa 4600C (845 bis 8600P) betrieben wird, -
(e) aus dem oberen Abschnitt der Verkokungstrommel der Stufe (d)
ein Verkoker-Gasöl abzieht und dieses in eine Schnelldestillat
ionszone der Verkokungsfraktioniereinrichtung der Stufe (a)
einführt,
(f) das Verkoker-GasÖl der Stufe (e) in der Verkokungsfraktioniereinrichtung
fraktioniert unter Bildung eines schv/eren Gasöls und eines leichten Gasöls,
(g) das schwere Gasöl der Stufe (f) in eine Änsaugtrommel und
dann in die thermische Krackfraktioniereinrichtung der Stufe (b)
einleitet,
(h) das leichte Gasöl der Stufe (f) in die thermische Krackfraktioniereinrichtung
der Stufe (b) einführt,
(i) das leichte Gasöl der Stufe (h) in einen Leichtöl-Krackofen
einführt und das Produkt des Krackofens an einen Punkt in der
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Nähe des Bodens der thermischen Krackfraktioniereinrichtung
zurückführt,
(j) das schwere Gasöl der Stufe (g) in einen Schweröl-Krackofen
einführt und das Produkt aus dem Krackofen an einen Punkt in der Nähe des Bodens der thermischen Krackfraktioniereinrichtung
zurückführt,
(k) aus dem Boden der thermischen Krackfraktioniereinrichtung thermischen Teer abzieht und diesen in den unteren Abschnitt
der Verkokungsfraktioniereinrichtung der Stufe ("b) überführt, (l) aus dem Boden der verzögerten Verkokungstroinmel der Stufe (d)
den gebildeten Koks abzieht und
(m) die Stufen (a) bis (l) kontinuierlich wiederholt.
(m) die Stufen (a) bis (l) kontinuierlich wiederholt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in der Stufe (c) eine Mischung verwendet, die zu etwa 30 bis
etwa 60 Gew.-% aus dem Rückstand der ersten Rohöldestillation und zu etwa 70 bis etwa 40 Gew.-% aus thermischem Teer besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man dem Rückstand der ersten Rohöldestillation in der Stufe (a) etwa 5 "bis etwa 10 Gew.-/o Äthylenpyrolyseteer
zusetzt.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3j
dadurch gekennzeichnet, daß man einen Rückstand der ersten Rohöldestillation mit den folgenden Eigenschaften verwendet;
spezifisches Gewicht in 0API 27»9
Anfangssiedepunkt in 0C (0F) 206 (403)
5 % 272 (522)
10 378,5 (713)
20 420 (788)
30 45O (842)
40 478,5 (893) .
50 516,5 (961)
60 539 (1002)
30 9 88 1 /0 32 1:
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß man in der Stufe (1) einen Koks
erhält, der nach- dem Calcinieren die folgenden Eigenschaften
aufweist:
Schwefel, Gew.-% 0$22
flüchtige Bestandteile, Gewo-% QS4
Asche, Gew.-% 0812
Feuchtigkeit, Gew.-% lull
reale Dichtejg/ccm 2,12
spezifischer Widerstands-Index 1,
Wärmeausdehnungskoeffizient (graphi- n
tiert) 1/°C 3,5 x 10"/
6. Verfahren nach mindestens einem__der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet$ daß man einen Äthylenpyrolyseteer
mit den folgenden Eigenschaften verwendet; spezifisches Gewicht in 0API 555
Anfangssiedepunkt in 0C (0P) 188 (370)
5 % 212 (413)
10 218 (424)
20 233 (452)
30 248,5 (479)
40 264.(507)
50 287 (548)
60 313 (595)
70 ■ 350 (662)
80 401,5 (755)
90 432 (810)
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Stufe (b) ein thermischer
Teer verwendet wirds der ein spezifisches Gewicht von etwa
3,0 bis etwa 5»0° API aufweist»
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7j
dadurch gekennzeichnet, daß in der Stufe (c) eine Mischung
30 9 88 1 /032 1
mit einem spezifischen Gewicht von etwa 14,0 bis etwa 16,0° API verwendet wird.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das in der Stufe (f) gebildete schwere Gasöl ein spezifisches Gewicht von etwa 14,0 bis
etwa 18,0° API aufweist, während das in dieser Stufe gebildete leichte Gasöl ein spezifisches Gewicht von etwa 55»O bis etwa
39, Op API hat.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9» dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur im unteren Abschnitt
der Verkokungsfraktioniereinrichtung der Stufe (a) zwischen etwa 360 und etwa 393°C (680 bis 7400P) gehalten wird«
309881/0321
4t
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