DE2024804B2 - Verfahren zur Herstellung von Petroleumkoks mit hoher Qualität - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Petroleumkoks mit hoher QualitätInfo
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Description
35
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Petroleumkokses mit hoher Qualität,
welcher bei Verwendung als Aggregat für die Herstellung von eiekirotherniischen Graphitclektroden. E!ekiroden
mit einem niedrigen thermischen Ausdehnungskoeffizienten und verbessertem elektrischen Widerstand
ergibt. Diese Elektroden besitzen noch weitere Eigenschaften, die das Verhalten von Graphitelektrcden
mit großem Durchmesser in elektrischen Stahlöfen verbessern. Petroleumkoks wird gewöhnlich dadurch
hergestellt, daß ein hochsiedender Petroleumrückstand, wie ein reduziertes oder leicht destilliertes Rohöl oder
vakuumreduziertes Rohöl, nach einer Vielzahl von Verkokungsmethoden
verkokt wird. Eine der häufigsten derzeit verwendeten Methoden ist das sogenannte
»verzögerte Verkokungs«-Verfahren. welches in einer Arbeit von R. J. D i w ο k y »Continuous Coking of Residuum
by the Delayed Coking Process«, in Refiner and Natural Gasoline Manufacturer, Bd. 17, Nr. 11, November
1938, beschrieben ist. Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit diesem Typ der Verkokung.
Die Herstellung von qualitativ hochwertigem oder »Premiumw-Petroleumkoks, der als Aggregat-Rohmaterial
für die Herstellung von Graphitelektroden geeignet ist, umfaßt die Auswahl von bestimmten, vorgewählten,
von Petroleum abgeleiteten Ausgangsmaterialien, die bei dem verzögerten Verkokungsverfahren als
Beschickung verwendet werden. Ein Verfahren zur Hefstellung dieser Koksart wird z. B. in der USA.-Pa- 6$
tent&chrift 2 775 549 beschrieben.
Die beiden wirtschaftlichsten und technisch interessantesten Methoden zur Herstellung von Koks nach
dem genannten Verfahren sind in den Beispielen VIII und IX dieser Patentschrift beschrieben. Diese lehren
die Verwendung einer GasolfraWon, dia von einem
Mid-Kuntinent asphaltischen oder naphthenisehen
Rohöl erhalten worden ist, als Beschickung für die katalytische und/oder thermische Crackung und zur Gewinnung von hochsiedenden »Bodenfraktionen« oder
Teeren. Letztere werden dann bei dem verzögerten Verkokungsverfahren bei sorgfältig geregelten Bedingungen verkokt. Ein ähnliches und äquivalentes Verfahren ist in der USA.-Patentschrift 2 922 755 beschrieben,
die auch auf die Unterschiede zwischen regulärem Petroleumkoks, der aus Petroleumrückständen erhalten
wird, und »Premium«-Koks hinweist. Ein weiteres Verfahren, das die Verwendung von Kopfprodukten aus
den Peiroleumrückständen beim verzögerten Verkoken vorsieht, ist in der USA.-Patentschrift 3 089 074 beschrieben. Eine Destillationsfraktion, die am Kopf der
Verzurreinrichtung abgenommen wird, wird thermisch polymerisiert und sodann mit der restlichen Beschickung kombiniert, weiche dann in den verzögerten
Verkokungsbetrieb geschickt wird. Ob^!e:d, diese Betriebsweise
so ausgestaltet ist. daß die Koksausbeute der ursprünglichen Beschickung erhöht wird, übt sie jedoch
— wenn überhaupt — nur einen geringen Effekt auf die Endqualität des nach diesem Verfahren hergestellten
Kokses aus.
Es ist daher das Ziel der vorliegenden Erfindung, einen qualitativ hochwertigen Petroleumkoks durch
verzögerte Verkokung herzustellen, wobei als Beschikkung eine schwere Gasölfraktion verwendet wird, die
von einem Petroleumrückstand herrührt, der selbst keinen »Premium«-Koks ergibt.
Die Erfindung besteht aus einem Verfahren zur Herstellung von qualitativ hochwertigem Petroleumkoks
aus einem Petroleumrückstand, wie leicht destilliertem oder reduzierten asphaltischen oder naphthenischen
Rohöl oder vakuumreduziertem Rohöl des Typs, der für sich keinen qualitativ hochwertigen oder »Premium«-Koks
liefern würde, der zur Verwendung als Kohlenstoffaggregate bei der Hersiel'ung von elektrothermischen
Graphitelektroden mit großem Durchmesser geeignet ist. Der Petroleumrückstand wird zunächst in
einem geeigneten Wärmeaustauscher auf eine Verkokungstemperatur erhitzt, wonach er unter verzögerten
Zeit-, Temperatur- und Druckbedingungen verkokt wird, um Koks und Desiillatprodukte zu erzielen. Diese
Destillatprodukte werden fraktioniert. Aus ihnen wird eine schwere Gasölfraktion gewonnen, von welcher
mindestens 80% einen Siedepunkt von oberhalb 37°C haben. Diese schwere Gasölfraktion wird sodann in
einem getrennten oder »zugerichteten« Verkokungsbetrieb bei verzcgerten Zeitbedingungen, gleichförmiger
Temperatur und Druck verkokt. Nachdem die Verkokungstrommel oder das Verkokungsgefäß zu etwa zwei
Dritteln mit Koks voll wird die Zufuhr in das Verkokungsgefäß abgebrochen und zu einem anderen Gefäß
umgeleitet, um den Betrieb weiterzuführen. Der Koks wird aus dem ersten Gefäß durch irgendeine der beliebigen,
dem Fachmann der Erdölraffinerie bekannten Arbeitsweisen entfernt, beispielsweise durch eine hydraulische
Entkokungsiinlage. Der erhaltene Koks wird sodann bei Temperaturen bis zu 1427°C calciniert, um
seinen Gehalt an flüchtigen Bestandteilen auf weniger als 0,5 Gewichtsprozent zu verringern. Das calcinierte
Material wird hierauf zerkleinert, gegebenenfalls nach seiner Größe sortiert und stellt ein ausgezeichnetes
Material dar, wenn es als Kohlenstoff-Aggregat bei der
Herstellung von elektrothermischen Graphitelektroden
mit hoher Qualität verwendet wird, welche in elektrischen Stahlöfen zum Einsau kommen sollen.
Probeelektroden, die für die Bestimmung des thermischen Exparisionskoeffizienten gemäß dem Verfahren
der USA.-Patentschrift 2 775 549 hergestellt sind (mit der Ausnahme, daß die Calcinierung des Kokses bei
1249-C erfolgt), besitzen einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten (gemessen Ober den Temperaturbereich von 0 bis 75,00C) von 6 · 10-' oder weniger. Der
Koks ergibt somit große elektrothermische Elektroden, die eine günsügerweise niederliegende thermische Ex
pansion besitzen und die günstige elektrische Wider standseigenschaften aufweisen.
Die Erfindung soll nachfolgend näher an Hand des
Fließschema* erläutert werden. Ein leicht destilliertes oder reduziertes asphaltisches oder naphthenisches Pe-
troleumöl oder ein vakuumreduziertes öl diese·* Typs
wird aus dem (nicht gezeigten) Rohölturm, aus welchem es mit einer Temperatur von etwa 316° C austritt,
durch die Leitung 2t und die Ventile 31 und 40 (das Ventil 36 ist geschlossen) in den Bodenteil eines Fraktionier-Turms
10 geleitet. Letzterem werden, wie später beschrieben werden wird, auch heiße Kopf- oder
Destillatprodukte aus dem Verkokungsgefüß zugeführt. Das heiße reduzierte Rohöl wird zusammen mit geringen
Mengen von hochsiedenden Materialien, die nicht vom Kopf des Fraktionier-Turms destilliert werden,
durch die Leitung 22 und das Ventil 41 in eine Pumpe ti und hierauf durch die Leitung 23 zu einem Wärmeaustauscher-Ofen
12 herkömmlicher Bauart befördert. Die in die Verkokungseinrichtung von dem Ofen durch
die Leitung 24 eingeführte Beschickung hat eine Temperatur im Bereich von 482 bis 51(FC. Mittels eines
Ventils wird die Beschickung in die Kokstrommeln (3 oder 13Λ durch die Leitung 25 oder 25Λ befördert.
Zwei Kokstrommeln werden normalerweise in Raffinerien verwendet, die nach dem verzögerten Verkokungsverfahren
arbeiten, weil während des Füllens der einen Trommel mit dem heißen Rückstand und der
Herstellung von Koks und von Koksprodukten die andere Trommel abgekühlt wird und daraus der Koks
durch hydraulische oder andere Einrichtungen, die bekannt sind, entnommen wird. Die heiße Beschickung,
die in die Kokstrommel eintritt, unterliegt einer Zersetzung (Crackung), Polymerisierung und Aromatisierung.
Wie diese chemischen Prozesse sich vervollständigen, wird Petroleumkoks gebildet, welcher a'lmählich die
Kokstrommel füllt, während die durch diese chemischen Reaktionen gebildeten Destillatproduktc aus der
Trommel herausbefördert werden. Bei geschlossenem Ventil 34 und geöffnetem Ventil 32 werden diese De
stillatprodukte in einen Stripping-Turm 14 überführt,
wo eine hochsiedende Gasölfraktion. von der (bei Atmosphärenbedingungen)
mindestens 80% einen Siedepunkt von oberhalb 37 ΓC haben, gesammelt wird. Erforderlichenfalls
kann der Stripping-Turm 14 mit einem Wiederkocher versehen oder ummantelt sein, um Wärmeaustauschermedien
umzirkulieren zu lassen, welche zur Aufrechterhaltung der gewünschten Bodentemperatur
notwendig sind. E kann auch ein Teilkondensator als ein Rückfluß verwendet werden, um die Spitzen-Stripping-Temperatur
aufrechtzuerhalten. Die leichter siedenden Produkte des Stripping-Turms werden durch
das Ventil 33 und die Leitung 28 in den Fraktionier-Turm 10 befördert, aus welchem die niedersiedenden
Produkte mit Einschluß von Gas, Benzin und leichtem Gasöl gewonnen werden. Die Fraktion des hochsiedenden Gasöls, die si:h in dem Stripping-Turm 14 ansammelt, wird durch die Leitung 27 und das Ventil 19 zu
einem Wärmeaustauscher 44 und dann in einen Lege· rungstank 20 überführt, um in einer getrennten oder
S »ausgerichteten« verzögerten Verkokung weiterverarbeitet zu werden.
Wenn es nicht gewünscht wird, den Zutritt des erhitzten reduzierten Rohöls oder dessen Äquivalent in
den Bodenteil des Fraktionier-Turms 10 zu gestatten,
*p dann kann diese Einheit umgangen werden, indem man
das Ventil 40 schließt, das Ventil 36 öffnet und das reduzierte
Rohmaterial durch einen (nicht gezeigten) Wärmeaustauscher, erforderlichenfalls durch die Leitung
35, Pumpe 11 und Leitung 23 zu einem Wärmeaustauscher-Ofen
12 pumpt
Zur Herstellung von qualitativ hochwertigem oder »Premium«-Petroleumkoks gemäß der Erfindung aus
der Fraktion des hochsiedenden Gasöls, die in dem Lagerungstank 20 gesammelt worden ist, wird das re-
ao duzierte Rohöl oder eine äquivalente Beschickung durch das Ventil 31 abgeschaltet, und die Gasölfraktion
wird durch die Leitung 29 und das Ventil 30 in einen Wärmeaustauscher 37 beförde· und gelangt entweder
durch das Ventil 38 und die Leitung 42 in die untere
as Zone des Fraktionier-Turms 10 oder im anderen Falle
unter Umgehung des Fraktionier-Turms aurch Schließen des Ventils 38 und öffnen des Ventils 39 und Beförderung
durch die Leitung 43 zu der Pumpe 11 durch die Leitung 23 in den Wärmeaustauscher-Ofen 12. Die
schwere Gasölfraktion wird in dem Ofen gleichförmig auf eine Temperatur im Bereich von 482 bis 51O0C, vorzugsweise
496 bis 5070C, erhitzt und sodann durch die Leitung 24 zu einer der Kokstrommeln 13 oder 13Λ
befördert. Das schwere Gasöl wird bei gleichförmigen Temperatur- und Druckbedingungen in die Kokstrommel
geleitet, wo es einer Zersetzung (Crackung), Polymerisation, Aromatisierung und letztlich einer Koksbildung
unterworfen wird. Die niedersiedenden Produkte, die bei diesen Reaktionen gebildet werden, verlassen
die Spitze der Kokstrommel und v.erden durch das offene Ventil 34 und die Leitung 28 in den Fraktionier-Turm
zurückgeführt. Bei dieser Betriebsweise kann der Stripping-Turm 14 aus dem Kreis weggelassen
werden und die Ventile 32,33 und 19 sind geschlossen. In dem Fraktionier-Turm werden die meisten der
gecrackten Destillatprodukte als Kopfprodukte fraktioniert. Einige höhersiedende Materialien werden
durch die Leitung 22 und das Ventil 41 in die Kokstrommel zurückgeführt. Nach Füllung der Kokstrommel
etwa zu zwei Dritteln mit Koks wird das Ventil /wischen den Trommeln angeschaltet und die Beschikkung
in die zweite Trommel strömen gelassen, während die erste Trommel innerlich durch Hochtemperaturuvid
Hochdruckdampf abgekühlt wird, wonach der Koks aus der Trommel entnommen wird, und zwar
vorzugsweise durch die bekannten hydraulischen Einrichtungen.
Die Koksausbeute liegt, bezogen auf die frische Beschickung aus dem Tank 20, im Bereich von 15 bis 35%
in Abhängigkeit von dem Verkokungszyklus. Wenn eine Probe dieses Kokses bei einer Temperatur calci·
niert wird, die genügend hoch liegt, daß die restlichen flüchtigen Stoffe etwa 0,1% betragen und der Koks auf
Mehl-Größe vermählen (52% -0,074 mm [-200 mesh]) und zur Herstellung von Test-Graphitelektroden
benutzt wird, dann besitzen alle erhaltenen Elektroden (im Temperaturbereich von 0 bis 75,00C) einen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten von etwa
4.04 · 10-'. Das Material ist ausgezeichnet dazu geeignet,
bei der Herstellung von qualitativ hochwertigen, großen elektrothermischen Graphitelektroden Kohlenstoffaggregate
zu liefern.
Wenn der Raffinierungsbetrieb nicht die Verwendung eines Stripping-Turms 14 in Betracht zieht, um die
schwere Gasölfraktion zu sammeln, die als Beschickung zur Herstellung von »Premium«-Koks gemäß der Erfindung
verwendet wird, dann kann das gesamte gecrackte Destillatprodukt von der Verkokung des rcdu- to
zierten Rohöls oder eines äquivalenten Produkts in den Fraktionier-Turm 10 geschickt werden, welcher bei genügend
hohen Uodcntcmperaturcn betrieben wird, dal) mindestens 80% des schweren Gasöls, welches sich am
Boden der Einheit ansammelt, einen Siedepunkt von 37I°C haben. In einem derartigen Fall umgeht das reduzierte
Rohöl oder das äquivalente Produkt den Fraklionier-Turm
10 und wird bei geschlossenen Ventilen 40 und 4f und geöffneten Ventilen 31 und 36 direkt zu
dem Ofen 12 und hierauf zu einer der Kokstrommeln geschickt. Dieses Material kann dann zu dem Lagerungstank
geleitet werden, indem das Ventil 41 geschlossen, das Ventil 45 geöffnet und das Material
durch die Leitung 46 befördert wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Petroleumkoks
mit hoher Qualität aus einem Petroleumruckstand, δ
der diesen Koks nicht direkt liefert, dadurch
gekennzeichnet, daß man
man
a) den Rückstand auf eine Verkokungstemperatur erhitzt, to
b) den erhitzten Rückstand unter verzögerten Zeit-, Temperatur- und Druckbedingungen verkokt, um Koks und Destillatprodukte herzustellen,
c) die Destillatprodukte fraktioniert und daraus eine schwere Gasölfraktion gewinnt, von welcher mindestens 80% einen Siedepunkt von
oberhaJb 3710C haben,
d) die Gasölfraktion der Stufe c) bei verzögerten Verkokungszeilbedingungen, gleichförmiger ao
Temperatur und Druck in einem separaten Verkokungsbetrieb verkokt und daß man
e) aus dem in Stufe d) erhaltenen Produkt einen Petroleumkoks mit hoher Qualität gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- »5
zeichnet, dati der Petroleumrückstand von einem leicht destillierten oder reduzierten asphaltischen
oder naphthenischen Rohöl herrührt.
3. Verfahren nach Anspruch ί, dadurch gekennzeichnet, daß der Petroleumrückstand von einem
vakuumredux'erten asphaltischen oder naphthenischen
Rohöl herrührt.
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