DE2506491B2 - Verfahren und Vorrichtung zum Verkoken von Kraftfahrzeugreifen-Altmaterial - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Verkoken von Kraftfahrzeugreifen-AltmaterialInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur gemeinsamen Verarbeitung von gasförmigen und
flüssigen Produkten der Verkokung von Kohle und Kraftfahrzeugreifen-Altniüterial, wobei die aus Kokskohle
und die aus Altmaterial gewonnenen Kokssorten getrennt gewonnen werden.
Bekannt ist ein Verfahren nach DF.-PS 22 02 90J bei welchem zwar jede Beeinträchtigung der Qualität des in
der Kokerei erzeugten Hoehofenkokses vermieden wird. Es können sich aber Nachteile bei der gemeinsamen
Verarbeitung der gasförmigen und flüssigen Produkte der Kohle- und Reifenaltmaterialverkokung
ergeben, da sich die flüchtigen Verkokungsprodukte von Altreifenmaterial bezüglich ihrer Menge und
chemischen Zusammensetzung von denen der Kohleverkokung erheblich unterscheiden. Die flüchtigen
Produkte der Reifenverkokung trennen sich schon bei sehr niedriger Temperatur vom festen Rückstand und
verlassen den Ofen mit Eigenschaften, die es nicht gestatten, sie den flüchtigen Produkten aus Kohle in
beliebigem Verhältnis zuzumischen, ohne die Verarbeitung des Teers und die Gewinnung des Benzols durch zu
hohe Gehalte an Paraffinen und Naphtenen zu beeinträchtigen.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren der eingangs genannten Art aufzuzeigen, bei welchem
die gasförmigen und flüssigen Produkte der gemeinsamen Verkokung von Kokskohle und Reifen-Altmaterial
einander so weit angeglichen werden, daß sich auch für diese keine Verarbeitungsschwierigkeiten oder Qualitätsmängel
der gewonnenen Produkte ergeben.
Die Lösung dieser Aufgabe besieht darin, daß die flüchtigen Produkte der Altreifenverkokung vor ihrer
Vereinigung mit den flüchtigen Verkokupgsprodukten der Kohle durch einen programmiert beheizten Raum
bei angemessener Verweilzeit und Temperatur geführt, dabei gekrackt und den flüchtigen Produkten der
Steinkohleverkokung angeglichen werden.
Eine Weiterbildung des Erfindungsgedankens ist dadurch gekennzeichnet, daß die mit zerkleinertem
Reifen-Altmaterial beschickten Ofenkammern wie auch die Krackkammern bezüglich Vorwärmung von Heizgas
und Luft, sowie Rückführung des Rauchgases zusammengeschlossen ,sind.
Eine weitere Ausbildung des Erfindiingsgedankens
sieht vor, daß die Ofenbatterie, in der die Verkokung des Reifen-Altmaterials staltfindet, aus Vertikalkammerofen
besteht.
Der Verfahrensschritt des Nachkrackens trügt der Besonderheit des Reifenmaterials Gummi Rechnung,
daß dessen thermische Zersetzung in Flüchtiges und festen Rückstand schon bei sehr niedriger Temperatur
einsetzt und zu Ende geht und daß insbesondere die währenddessen gebildeten flüchtigen Verkokungsprodukte
von Altreifenmalerial bezüglich Menge und chemischer Zusammensetzung noch recht verschieden
sind von den flüchtigen Produkten aus Kohle.
Die Nachkrackung beseitigt diese Nachteile.
Die Krackreaktionen, ein vielfaches Wechselspiel von Spaltung und Aufbau, Dehydrierung und Isamerierung
Die Nachkrackung beseitigt diese Nachteile.
Die Krackreaktionen, ein vielfaches Wechselspiel von Spaltung und Aufbau, Dehydrierung und Isamerierung
r> sind dieselben, wie sie sich üblicherweise an den flüchtigen Schwelprodukten der Steinkohle ab der
Teernaht zwischen den Stücken des schon gebildeten Kokses auf dem Weg längs der Kammerwände und im
Gassammeiraum, also im Temperaturfeld zwischen 500
ίο bis 9000C abspielen. Die wesentlichste dieser nach
Verweilzeit und Temperatur zu regelnden Reaktionen führt zu dem auch beim Verkoken von Steinkohlen
beobachteten praktisch vollständigen Abbau der auch im Tieftemperatur-Reifengas enthaltenen Parafine und
Vi Naphtene, woraufhin Teer und Benzol nunmehr
störungsfrei verarbeitet werden können. Gleichzeitig werden dabei wesentlich mehr Teer und Benzol wie aus
dem gleichen Gewicht Steinkohle gewonnen.
Als heizbarer Raum zum Nachkracken sind besondcrs
solche Verkokungskammern geeignet, in denen zuvor durch Reifenzusetzung der Raum mit Koks gefüllt
wurde, was an sich auch bei der Kohleverkokung eine schon bekannte Maßnahme ist.
Auf den Koksstücken schlagen sich die schwerstflüchtigen und tröpfchenförmigen Krackprodukte des Teers
nieder, um schließlich aschefrei verkokt zu werden. Der gewonnene Koks ist mürbe, krümelig und leicht
mahlbai. Er ist porenreich, läßt sich leicht von den
Drahteinlagen befreien und ist zur Verarbeitung auf Aktivkohle oder auf ein Magerungsmittel nach DBP
23 26 062 geeignet.
Von der Zwischentemperatur, mit der das Flüchtige von der Zersetzungskammer zur Krackkammer geführt
wird, ist der Aufwand für die Deckung der Verkokungswärme prinzipiell, wenn auch nicht praktisch, unabhängig.
Diese Zwischentemperaturen bestimmt aber weitgehend das Gewichtsverhältnis, in welchem bei der
primären Verkokung primärer fester Rückstand und primär Flüchtiges enstehen. Um in der Wahl dieser
bo Temperatur genügend Freiheit bei der Versorgung der
beiden Teilprozesse mit Wärme zu haben, ist es von großer Bedeutung, daß beide Kammern aus derselben
Quelle mit Wärme versorgt werden können, bezüglich Vorwärmung von Gas und Luft sowie Rückführung des
hi Rauchgases zusammengeschlossen sind. Bei Veränderung
der Zwischentemperatur ist dann lediglich das Verhältnis zu ändern, in dem beiden Kammern Wärme
zuzuführen ist. Jeder Ofen wird nach seinem eigenen
Wärmebedarf und Zeitteinperaliirprogramm geregelt.
Der Vertikalkammerofen, aus dem sich dieser wenig iornifeste Ut-ifenkoks leichter entleeren laßt, wird vor
dem Horizontalkammerofen, in dem der Reifenkoks dem Drücken nicht standhält, bevor/.ugt.
Claims (3)
1. Verfahren /ur gemeinsamen Verarbeitung von
gasförmigen und flüssigen Produkten der Verkokung von Kohle und Kraflfahrzeugreifen-Altmaterial,
wobei die aus Kokskohle und die aus Altmaterial gewonnenen Kokssorten getrennt gewonnen werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die
flüchtigen Produkte der Altreifenverkokung vor ihrer Vereinigung mit den flüchtigen Verkokungsprodukten der Kohle durch einen programmiert
beheizten Kaum bei angemessener Verweilzeit und Temperatur geführt, dabei gekrackt und den
flüchtigen Produkten der Steinkohleverkokung angeglichen wurden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, daß die
mit zerkleinertem Reifen-Altmaterial beschickten Ofenkammern wie auch die Krackkammern bezüglich
Vorwärmung von Heizgas und Luft, sowie Rückführung des Rauchgases zusammengeschlossen
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ofenbatterie in der die Verkokung
des Reifen-Altmaterials stattfindet aus Vertikalkammerofen besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2506491A DE2506491C3 (de) | 1975-02-15 | 1975-02-15 | Verfahren und Vorrichtung zum Verkoken von Kraftfahrzeugreifen-Altmaterial |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2506491A DE2506491C3 (de) | 1975-02-15 | 1975-02-15 | Verfahren und Vorrichtung zum Verkoken von Kraftfahrzeugreifen-Altmaterial |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2506491A1 DE2506491A1 (de) | 1976-08-26 |
DE2506491B2 true DE2506491B2 (de) | 1978-05-11 |
DE2506491C3 DE2506491C3 (de) | 1980-06-04 |
Family
ID=5939000
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2506491A Expired DE2506491C3 (de) | 1975-02-15 | 1975-02-15 | Verfahren und Vorrichtung zum Verkoken von Kraftfahrzeugreifen-Altmaterial |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2506491C3 (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2751007C2 (de) * | 1977-11-15 | 1983-03-03 | BKMI Industrieanlagen GmbH, 8000 München | Verfahren zur Hochtemperaturbehandlung von durch Pyrolyse von Müll erhaltenen Schwelgasen |
DE2917293C2 (de) * | 1979-04-27 | 1987-05-27 | Herko Pyrolyse Gmbh & Co Recycling Kg, 6832 Hockenheim | Verfahren zur Gewinnung von Ölen aus Abfallstoffen |
DE19538921C2 (de) * | 1995-10-19 | 2000-03-09 | Int Vermittlungsgesellschaft F | Verfahren zum Aufbereiten von organischen Abfallstoffen, insbesondere von Kunststoffen |
PL195831B1 (pl) * | 2001-04-06 | 2007-10-31 | Chrusciel Romuald | Sposób energetycznej utylizacji zużytych opon samochodowych i innych odpadów gumowych |
-
1975
- 1975-02-15 DE DE2506491A patent/DE2506491C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2506491C3 (de) | 1980-06-04 |
DE2506491A1 (de) | 1976-08-26 |
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