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Druckpunktabzugsvorrichtung
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Die Erfindung betrifft eine Druckpunktabzugsvorrichtung für Druckluftwaffen
mit einem Fanghebel, einem federgespannten Abzugshebel und einem Abzug mit einem
Abzugsstollen, die in einem separaten Abzugsgehäuse gelagert sind und gegenseitig
im Eingriff stehen, um den Kolben in der schußbereiten Stellung zu arretieren, bzw.
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zur Schußauslösung außer Eingriff bringbar sind.
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Eine Abzugsvorrichtung dieser Art ist aus der DT-PS 962 504 bekannt.
Sinn der Zwischenschaltung des Abzugshebels (in der genannten Patentschrift Klinkenhebel
bezeichnet) zwischen den Fanghebel und den Abzug ist es, die vom Kolben der Druckluftwaffe
auf den Fanghebel ausgeübte Kraft nur in einem möglichst
geringen
Ausmaß auf den Abzug zu übertragen. Zu diesem Zweck ist der Abzugs- bzw. Klinkenhebel
bei der bekannten Abzugsvorrichtung mit entsprechenden Hebelarmen versehen. Bei
einer solchen Abzugsvorrichtung treten an den Eingriffsstellen zwischen den einzelnen
Hebeln bei der Betätigung des Abzugs, d.h. beim Auslösen des Schusses Reibungen
auf, die so gering wie möglich sein sollen. Die Höhe der Reibkräfte hängt in erster
Linie davon ab, in welchem Ausmaß die von der Kompressionsfeder der Druckluftwaffe
auf deren Kolben ausgeübte Kraft von diesem weiter über den Fanghebel und den Abzugshebel
auf den Abzug übertragen wird. Zwar bringt die bekannte Abzugsvorrichtung in dieser
Hinsicht bereits Fortschritte gegenüber noch älteren Vorrichtungen, auch sie vermag
jedoch das Problem noch nicht in zufriedenstellender Weise zu lösen. Zwar wirkt
bei der bekannten Abzugsvorrichtung die vom Kolben auf den Fanghebel ausgeübte Kraft
an der Eingriffsstelle zwischen dem Fanghebel und dem Abzugshebel nur noch im Verhältnis
der Hebelarme des Fanghebels. Da jedoch die vom Kolben auf den Fanghebel ausgeübte
Kraft außerordentlich groß ist, führt auch die Untersetzung dieser Kraft im Verhältnis
der Hebelarme immer noch zu einer starken Reibkraft, will man mit den Abmessungen
in vernünftigem Rahmen bleiben.
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Aus der DT-PS 960 614 ist eine Abzugsvorrichtung bekannt, bei der
der Fanghebel direkt mit dem Abzug im Eingriff steht. Um die Reibkraft zwischen
beiden möglichst gering zu halten, ist der Drehpunkt des Fanghebels in einem geringen
Abstand von der Wirkungslinie der vom Kolben auf den Fanghebel ausgeübten Kraft
angeordnet, während andererseits der Eingriffspunkt des Fanghebels mit dem Abzug
einen sehr viel größeren Abstand von diesem Drehpunkt aufweist. Auch hier findet
daher eine Hebeluntersetzung statt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Druckpunktabzugsvorrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen; die einen einfachen und robusten Aufbau besitzt,
und bei der die Reibkraft zwischen dem
Abzugs stollen und dem Abzugshebel
unabhängig von der vom Kolben auf den Fanghebel ausgeübten Kraft ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Drehpunkt
des Abzugshebels auf der Wirkungslinie der im Eingriffsfall vom Fanghebel auf den
Abzugshebel ausgeübten Kraft liegt.
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Die erfindungsgemäße Lösung geht davon aus, daß der Fanghebel den
gespannten Kolben der Druckluftwaffe arretiert und seinerseits vom Abzugshebel arretiert
wird. Der Abzugshebel wiederum stützt sich gegen den Abzugsstollen des Abzugs ab.
Wenn bei einer Betätigung des Abzugs der Abzugsstollen den Abzugshebel freigibt,
bewegt sich dieser aufgrund der Kraft einer ihn spannenden Feder außer Eingriff
mit dem Fanghebel, so daß dieser vom Kolben selbst verschwenkt wird. Wenn nun der
Drehpunkt des Abzugshebels in erfindungsgemäßer Weise angeordnet wird, dann wird
die vom Kolben über den Fanghebel auf diesen Abzugshebel ausgeübte Kraft vollständig
von dessen Lagerpunkt aufgenommen und nicht an die Eingriffsfläche mit dem Abzugsstollen
weitergegeben. Die Reibkraft zwischen dem Abzugshebel und dem Abzugsstollen hängt
daher ausschließlich von der Kraft der den Abzugshebel spannenden Feder ab. Diese
Federkraft muß so bemessen sein, daß sie im Fall der Freigabe des Abzugshebels durch
den Abzugsstollen in der Lage ist, den Abzugshebel entgegen der an seiner Eingriffsstelle
mit dem Fanghebel entstehenden Reibkraft außer Eingriff mit dem Fanghebel zu verschwenken.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die vom
Fanghebel auf den Abzugshebel ausgeübte Kraft mittels einer Feder einstellbar ist.
Die vom Fanghebel auf den Abzugshebel ausgeübte Kraftrührtvom Kolben her, der unter
der Spannung der Kompressionsfeder stehend versucht, den Fanghebel um dessen Drehpunkt
aus dem Eingriff mit dem Kolben herauszudrehen. Diese vom Kolben herrührende Kraft
auf den Abzugshebel kann teilweise durch eine Feder kompensiert werden, die entgegengesetzt
wie der Kolben'auf den Fanghebel einwirkt. Bei dieser Kompensation muß natürlich
beachtet werden a5 dj vom Kolben auf den Fanghebel
ausgeübte Drehmoment
größer als das von der Feder ausgeübte ist, da andernfalls eine Selbstsperrung vorliegen
würde und der Fanghebel den Kolben auch dann nicht freigeben könnte, wenn er selbst
nicht mehr im Eingriff mit dem Abzugshebel steht. Die mittels der Feder aber immerhin
erheblich verminderbare Kraft vom Fanghebel auf den Abzugshebel ermöglicht es, eine
entsprechend schwächere Feder zum Spannen des Abzugshebels selbst zu wählen, so
daß folglich auch die Reibung zwischen dem Abzugshebel und dem Abzugsstollen entsprechend
gering wird.
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Die vom Kolben über den Fanghebel auf den Abzugshebel ausgeübte Kraft
kann gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung auch durch den Abstand des
Drehpunkts des Fanghebels von der Wirkungslinie der vom Kolben auf den Fanghebel
ausgeübten Kraft beeinflußt werden. Je geringer dieser Abstand ist, desto geringer
ist das vom Kolben auf den Fanghebel ausgeübte Drehmoment, so daß auch die Kraft
der dieses Moment zum Teil kompensierenden Feder entsprechend gering sein kann.
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Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß
der Abzug aus einem spezifisch leichten Material besteht und daß der mit dem Abzugshebel
in Eingriff bringbare Abzugsstollen starr am Abzug befestigt ist und aus gehärtetem
Stahl besteht.
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Diese Ausführung der Erfindung ermöglicht es, einen insgesamt leichten
Abzug herzustellen, dessen Eingriffsfläche mit dem Abzugshebel aber dennoch aus
gehärtetem Stahl besteht, so daß eine entsprechende Verschleißfreiheit und damit
eine lange Exaktheit des eingstellten Druckpunkts erreicht werden.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der beiliegenden Figur näher
erläutert. Die Figur stellt einen Teillängsschnitt durch die erfindungsgemäße Abzugsvorrichtung
dar.
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In der Figur ist die Abzugsvorrichtung in einem gesonderten Abzugs
gehäuse 1 untergebracht, das an der Hälse der Druckluftwaffe
befestigt
ist. Innerhalb der Hülse der Druckluftwaffe ist der Kolben 2 zwischen einer entspannten
und einer gespannten Stellung verschiebbar. Der Kolben 2 ist in der Figur in seiner
gespannten Stellung dargestellt. Die von einer Federführung 3 geführte Kompressionsfeder
4 bewirkt in bekannter Weise die Spannung des Kolbens 2. Auf einem Gelenkzapfen
5 ist ein Fanghebel 6 drehbar gelagert. Der Fanghebel 6 besitzt einen Fangnocken
7, der in der schußbereiten Stellung der Abzugsvorrichtung in einen Ausschnitt 8
der Kolbenwand eingreift, um den Kolben in dessen gespannter Stellung zu arretieren.
Die Berührungsfläche 9 des Fangnockens 7 mit der hinteren (in der Figur rechten)
Begrenzungsfläche des Ausschnitts 8 ist normalerweise leicht angeschrägt, um eine
Selbsthemmung zu vermeiden und sicherzustellen, daß der Kolben 2 den Fanghebel 6
um den Gelenkzapfen 5 drehen kann, wenn der Fanghebel nicht seinerseits arretiert
wird.
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Der Kolben 2 übt an der Berührungsfläche 9 des Fangnockens 7 -in der
Figur in horizontaler Richtung nach links - eine Kraft auf den Fanghebel 6 aus.
Abhängig vom Abstand e des Drehpunkts des Fanghebels 6 (Mittelpunkt des GelenkzåpEens
5) von der Wirkungslinie der vom Kolben 2 auf die Berührungsfläche 7 ausgeübten
Kraft wird der Fanghebel 6 einem mehr oder weniger großen Drehmoment ausgesetzt.
Eine Drehung des Fanghebels 6 aufgrund dieses Drehmoments wird jedoch verhindert,
solange der Fanghebel 6 bzw.
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sein Fangnocken 7 mit dem Abzugshebel 10 im Eingriff steht. Der Abzugshebel
1o ist um einen Gelenkzapfen 11 drehbar gelagert und besitzt einen zahnförmigen
Sperrnocken 12, gegen den sich der Fanghebel 6 im schußbereiten Zustand der Abzugsvorrichtung
abstützt. Das vom Kolben 2 auf den Fanghebel 6 ausgeübte Drehmoment, das den Fanghebel
6 im Gegenuhrzeigersinn zu drehen versucht, führt zu einer den Abzugshebel 10 im
Punkt 13 in senkrechter Richtung nach unten beaufschlagenden Kraft. Da der Mittelpunkt
des Gelenkzapfens 11~und damit der Drehpunkt des Abzugshebels 10 und der Punkt 13
auf einer gemeinsamen senkrechten Linie liegen, die Wirkungsrichtung der vom Fanghebel
6
auf den Abzugshebel 10 ausgeübten Kraft also durch den Drehpunkt
des Abzugshebels 10 verläuft, führt diese Kraft nicht zu einem den Abzugshebel 1o
beaufschlagenden Drehmoment.
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An einem Ansatz loa steht der Abzugshebel 1o mit einem Nocken 14a
des Abzugsstollens 14 im Eingriff. Der Abzugsstollen 14 ist mit dem Abzug 15 starr
verbunden und mit diesem zusammen um den Gelenkzapfen 16 drehbar. Die Gelenkzapfen
5, 11 und i6 sind im Abzugsgehäuse 1 verankert.Ein Stift 17 verhindert eine relative
Drehung zwischen Abzug 15 und Abzugsstollen 14. Eine Schenkelfeder 18, die sich
einerseits am Abzugsgehäuse 1 und andererseits am Abzugshebel 10 abstützt, spannt
letzteren im Gegenuhrzeigersinn, d.h. in eine den Eingriff zwischen dem Sperrnocken
12 und dem Fanghebel 6 lösende Richtung vor. Diese Drehung des Fanghebels 1o im
Gegenuhrzeigersinn ist so lange nicht möglich, solange der Ansatz loa-des Abzugshebels
1o mit dem Nocken 14a im Eingriff steht.
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Zur Schußauslösung wird der Abzug 15 in der Figur nach rechts gedrückt
und damit um den Schwenkzapfen 16 im Gegenuhrzeigersinn verdreht. Während dieser
Drehung gleitet der Nocken 14a auf der Berührungsfläche des Ansatzes 1oa. Die bei
diesem Gleitvorgang auftretende Reibkraft hängt von der im Verhältnis der Hebelarme
A/(A+Bj reduzierten Kraft der Schenkelfeder 18 ab. Die vom Kolben 2 auf den Fangnocken
7 ausgeübte Kraft wirkt sich an dieser Stelle nichtaus. Wenn die Spitze 19 eines
elastisch in einer Schraube 20 gelagerten Stifts gegen ein Druckpunktgegenlager
22 stößt, ist der Nocken 14a am äußersten Rand des Ansatzes loa angekommen.
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Dieser Druckpunkt wird am Abzug 15 gefühlt, da eine weitere Bewegung
des Abzugs nicht mehr allein gegen die Kraft einer Feder 23, sondern nunmehr zusätzlich
gegen eine den Stift 21 aus der Schraube 2c herausdrückenden Feder (nicht gezeigt)
erfolgt.
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Wird dieser Druckpunkt überschritten, wird augenblicklich der Eingriff
zwischen dem Nocken 14a und dem Ansatz loa des Abzugshebels 10 gelöst, so daß sich
letzterer unter dem Einfluß der
Schenkelfeder 18 im Gegenuhrzeigersinn
um seinen Gelenkzapfen 11 verdrehen kann, bis er mit dem ortsfesten Zapfen 24 in
Eingriff kommt. Diese Drehung des Abzugshebels 10 hat zur Folge, daß der Sperrnocken
12 aus dem Bereich des Fangnockens 7 herauskommt, so daß sich der Fanghebel 6 unter
dem Einfluß des gespannten Kolbens 2 weit genug im Gegenuhrzeigersinn drehen kann,
daß der Fangnocken 7 außer Eingriff mit dem Ausschnitt 8 gerät und der Kolben 2
vorschnellen kann. Wenn der Kolben 2 vorgeschnellt ist, drückt eine Feder 25 den
Fanghebel 6 sofort wieder in dessen Ausgangsstellung zurück. Wenn dann der Kolben
beim nächsten Spannvorgang zurückbewegt wird, trifft zunächst seine abgerundete
Hinterkante 26 auf die Schrägfläche 7a des Fangnockens 7, um den Fanghebel 6 erneut
im Gegenuhrzeigersinn nach unten zu drücken, bis der Fangnocken 7 wieder in den
Ausschnitt 8 des Kolbens 2 einrasten kann. Der Kolben wird während des Spannvorgangs
über die in der Figur gezeigte Stellung hinaus nach rechts bewegt, wobei seine Hinterkante
26 mit einer Schrägfläche lob des Abzugshebels 1o in Eingriff kommt und den Abzugshebel
im Uhrzeigersinn verschwenkt. Dabei gleitet die Unterkante des Ansatzes loa auf
der Oberkante des Nockens 14a, bis der in der Figur gezeigte Eingriff zwischen Ansatz
loa und Nocken -14a wieder hergestellt ist.
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Wie erwähnt, dient die Feder 25 dazu, den Fangnocken 7 des Fanghebels
6 nach oben zu drücken, damit der Fangnocken beim Spannvorgang in den Ausschnitt
8 des Kolbens 2 eingreift. Mit der Stärke dieser Feder 25 läßt sich zugleich die
Kraft kontrollieren, die vom Fanghebel 6 auf den Sperrnocken 12 des Abzugshebels
1o ausgeübt wird. Je geringer diese Kraft ist, desto geringer ist die beim Auslösen
am Punkt 13 auftretende Reibkraft und desto schwächer kann daher die von der Schenkelfeder
18 zur Uberwindung dieser Reibkraft aufzubringende Kraft sein. Die geringere Kraft
der Schenkelfeder 18 wiederum führt zu einer noch geringeren Reibkraft zwischen
dem Ansatz loa und dem Nocken 14a. Die Höhe des vom Kolben 2 auf den Fanghebel 6
ausgeübten Drehmoments und damit die Stärke der vom Fanghebel 6 au£ den Abzugshebel
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ausgeübten Kraft ist auch über den Abstand e sowie über die
Neigung der Berührungsfläche 9 des Fangnockens 7 beeinflußbar.
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Das Druckpunktgegenlager 22 ist vorzugsweise als gesondertes gehärtetes
Teil indas Abzugsgehäuse 1 eingesetzt. Der Abzug 15 besteht vorteilhafterweise aus
einem leichten Kunststoffmaterial, während der Abzugsstollen 14 aus gehärtetem Stahl
hergestellt ist. Der Abstand e beträgt wenige Zehntel Millimeter, vorzugsweise maximal
5/10 Millimeter.
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Aufgrund der durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Abzugsvorrichtung
bedingten geringen Reibkraft zwischen dem Abzugsstollen 14 und dem Abzugshebel 10
läßt sich ein einwandfreier Druckpunkt erreichen. Hinsichtlich der detaillierten
Anordnung und Formgebung von Fanghebel 6, Abzugshebel 10 und Abzug 15 mit Abzugsstollen
14 wird ausdrücklich auf die Figur verwiesen.
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Diese Anordnung und Formen erlauben nicht nur eine einfache und billige
Herstellung, sondern vor allem auch eine niedrige Bauhöhe der erfindungsgemäßen
Abzugsvorrichtung. Die Abzugsvorrichtung kann als einzelne Baugruppe montiert und
dadurch komplett ausgewechselt werden. Schließlich lassen die Ausbildung des Fanghebels
6 und des mit diesem starr verbundenen Fangnockens 7 als korrespondierendes Eingriffsteil
des Kolbens 2 den einfach herzustellenden Ausschnitt 8 zu, hinsichtlich dessen im
einzelnen auch auf die Figur verwiesen wird.