DE2253199C2 - Abzugseinrichtung für Handfeuerwaffen mit Rückstecher - Google Patents
Abzugseinrichtung für Handfeuerwaffen mit RückstecherInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Abzugseinrichtung für Handfeuerwaffen mit Rückstecher, welche zwischen
zwei auf Abstand gehaltenen Seitenplatten einen Abzugsstollen, einen den Abzugsstollen stützenden
Kniegelenkhebel, einen Sicherungshebel vor dem Kniegelenkhebel, einen den Kniegelenkhebel zum
Einknicken bringenden Abzug mit Stecherschlagstück und einen justierbar federbelasteten Gegendruckbolzen
für den Abzug eingelagert besitzt.
Derartige Abzugseinrichtungen werden vorzugsweise für Jagdwaffen verwendet. Eine Stechereinrichtung
ist eine Zusatzeinrichtung zu der eigentlichen, den Schuß auslösenden Abzugseinrichtung. Durch die
Stechereinrichtung, die kurz vor Abgabe eines Schusses betätigt wird, wird üblicherweise eine besondere
Stecherschlagfedcr gespannt, die bei sehr geringem Druck von etwa 100 bis 200 g auf den Abzug den
Zündmechanismus auslöst. Bei einem so geringen Abzugswiderstand, der nur V10 bis V^n des Abzugswiderstandes
einer Abzugseinrichliing ohne Stecher betragt.
wird ein Verreißen des Schusses, d. h. Herausbringen der Waffe aus der Zielrichtung beim Abzugsvorgang,
vermieden.
Bekannt sind der deutsche Stecher und der französisehe
Stecher, auch Rückstecher genannt. Der deutsche Stecher hat zwei hintereinander liegende Abzüge. Der
hintere Abzug dient zum Spannen der Stecherschlagfeder und der vordere zum Auslösen des Zündmechanismus,
was entweder über das vorgespannte Stechschloß oder auch direkt gegen einen entsprechend höheren
Abzugswiderstand erfolgen kann. Der französische Stecher hat nur einen Abzug. Durch Nachvornedrücken
dieses Abzugs (Druck auf seine rückwärtige Fläche) kann das Stechschloß gespannt werden, wonach der
Zündmechanismus durch das übliche Zurückziehen des Abzugs ausgelöst werden kann. Auch mit dem
französischen Stecher kann der Zündmechanismus ohne Spannen des Stechschlossr.s gegen einen entsprechend
höheren Abzugswiderstand auf direktem Wege ausgelöst werden. Die bekannten Stecherabzugseinrichtungen
verwenden ausschließlich eine besondere Stecherschlagfeder und Hebel mit exakt einjustierten Rasten,
die ein sauberes und leichtes Auslösen des Zündmechanismus erlauben.
Da aus Gewichtsgründen bei Handfeuerwaffen für die Abzugseinrichtung nur wenig Einbauraum zur
Verfügung steht, die Stecherschlagfeder aber auf kurzem Wege große Kräfte aufbringen muß, sind die
Stecherschlagfedern oft kompliziert geformt und damit teuer in der Herstellung. Das Einjustieren der Rasten
einer Stecherabzugseinrichtung ist nur über Handarbeit durch einen entsprechend geschulten Fachmann mittels
spanabhebender Nachbearbeitung durchzuführen. Von der Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit des Fachmannes
und von der Materialgüte und einer sorgfältig durchgeführten Härtung hängt es ab, ob die Rasten
trotz der hohen Flächenbelastung ihre ursprüngliche Form über lange Zeit unverändert beibehalten oder ob
sie vorzeitig abnutzen und dann infolge einer Veränderung ihrer Eintrittswinkel zu einet Gefahr für den
Schützen werden, weil das Stechsch'oß dann nicht mehr sicher in gespanntem Zustand gehalten wird. Neben
diesen soeben aufgezählten Nachteilen haben die bekannten Stecherabzugseinrichtungen einen weiteren
Nachteil, der darin zu sehen ist, daß der Verschluß der Waffe bei gespanntem Stechschloß geöffnet und wieder
geschlossen werden kann. Die beim Schließen des Verschlusses in der Abzugseinrichtung auftretenden
Erschütterungen kennen genügen, um den gespannten Stecher ungewollt zum Abschlagen zu bringen. Dies
bedeutet eine erhebliche Gefahrenquelle, da nicht auszuschließen ist, daß durch derartige nachlässige
Handhabung der eingestochenen Waffe ein Unfall verursacht wird.
Ein weiterer Nachteil ergibt sich insbesondere für Jagdwaffen dadurch, daß das Einrasten des Stecherschlagstückes
mit einem deutlich hörbaren Klicken verbunden ist. Dieser Umstand beeinträchtigt zwar
nicht die Bedienung und Sicherheit der Waffe, da es sich aber um ein metallisch hart klingendes Geräusch
handelt, ist es im Gelände bei der Ausübung der Jagd weithin hörbar und wird von dem scharfsinnigen Wild
auf Entfernungen von mehr als 100 m noch sicher vernommen. Dieses Geräusch wird deshalb von den
meisten lägein als störend und die Jagdausiibung behindernd empfunden.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte .Stecherabzugseinrichtung zu schaffen.
die ohne teuere und komplizierte Stecherschlagfeder und ohne schwer einjustierbare Rasten auskommt,
darüber hinaus aber eine erhöhte Sicherheit bietet.
Die Lösung dieser Aufgabe ist im Hauptanspruch gekennzeichnet.
Es wird also dadurch vollständig auf eine besondere Stecherschlagfeder verzichtet und statt dessen die Kraft
der im Zündmechanismus ohnehin erforderlichen starken Schlagbolzenfeder über Schlagbolzenmutter
und ABzugsstoiien zum Spannen des Stecherschlosses herangezogen. Dadurch, daß die Kraft der Schlagbolzenfeder
zugleich zum Spannen des Stechschlosses herangezogen wird, wird das Stechschloß automatisch
entspannt, wenn die Kraft der Schlagboizenfeder durch öffnen des Verschlusses aufgehoben wird. Das anschließende
Schließen des Verschlusses kann daher auch bei nicht gesicherter Waffe nicht mehr zu einem ungewollten
Auslösen des Zündmechanismus führen.
Die schwer justierbaren Rasten zum Fixieren des gespannten Zustandes des Stechschlosses werden durch
einen Stützvorsprung ersetzt. Dieser ist vorteilhaft als drehbar gelagerte Rolle ausgebildet, die auf einem
Zapfen oder Stift am Zweiarm-Kopplungshebel gelagert
ist Die Schwenkbewegung des Stecherschlagstükkes beim Einstechen zusammen mit dem Abzug so, daß
der Scheitel der Nase sich auf der Stützrolle abstützt, wird vorteilhaft durch eine Justierschraube am Abzug
begrenzt. Der Scheitel muß derart auf die Rolle gestellt werden, daß die von der Rolle auf das Stecherschlagstück
ausgeübte Kraft durch den Drehpunkt der Rolle geht, da nur in diesem Fall ein Verdrehen der Rolle und
damit ein Abgleiten des Stecherschlagstückes von der Rolle ausgeschlossen ist. Infolge der Reibung zwischen
Lagerstift und Rollenbohrung ist jedoch ein Mindestdrehmoment zum Verdrehen der Rolle erforderlich, so
daß der Scheitel der Nase praktisch auch um einen bestimmten Betrag neben diesem eigentlichen Totpunkt
(Drehmoment gleich Null) stehen kann, ohne daß die Rolle durch das dann entstehende Drehmoment bereits
verdreht wird und der Scheitel von ihr abrutscht Diese Gegebenheiten werden ausgenutzt, um den Abzugswiderstand
der vorgespannten Stecherabzugseinrichtung in gewissen Grenzen zu verstellen. Der sich dabei
ergebende Verstellbereich ist wesentlich größer als bei den herkömmlichen Stecherabzugseinrichtungen, so
daß sich jeder Schütze den für seine spezielle Fingerkraft geeigneten Widerstand einstellen kann,
ohne daß der Abzugsvorgang durch Ziehen am Abzug unsauber und unsicher wird. Die Verwendung der Rolle
hat außerdem noch den Vorteil, daß jede von Hand durch spanabhebende Nachbearbeitung erfolgende
Justage entfällt, da zum Einjustieren des Abzuges das Verstellen einer Justierschraube genügt
Ein weiterer Vorteil der Rolle besteht darin, daß das früher unvermeidliche metallische Klicken beim Spannen
des Stechschlosses entfällt, so daß der Stechvorgang vom Wild nicht mehr wahrgenommen werden
kann.
An einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, das in der Zeichnung dargestellt ist, soll diese nun in
Einzelheiten beschrieben werden. Es zeigt
Fig. 1 einen Länfjsschnitt durch die Abzugseinrichtung
der Erfindung bei gespanntem Schlagbolzen und eingerückter Sicherung;
Fig. 2 denselben Längsschnitt jedoch bei ausgerückter
Sicherung und gespanntem Stecher; und
F i g. 3 denselben Längsschnitt mit abgeschlagenem Stecher und Schlagbolzen.
Das Gehäuse der Abzugseinrichtung weist zwei Seitenplatten Il auf, von denen nur die hintere
dargestellt ist. Die beiden Seitenplatten sind durch Verbindungsschrauben 12, welche von Distanzbuchsen
13 umgeben sind, parallel miteinander verbunden. Ein Abzugsstollen 14, der einen Schlagbolzen 16 mittels
einer Schlagbolzenmutter 15 in seiner gespannten Lage hält, ist auf einer Achse 14a schwenkbar zwischen den
Seitenplatten 11 gelagert. Der Schlagbolzen 16 steht
lu unter der Spannung einer Schlagbolzenfeder 16a.
Der Abzugsstollen 14 wird seinerseits von einem Kniegelenkmechanismus abgestützt, dessen oberer
Hebel 17 schwenkbar im Abzugsstollen auf einer Achse 18 gelagert ist. Der untere Hebel 20 des Kniegelenkmechanismus
sitzt schwenkbar auf einem Stift 21 und ist mit dem oberen Hebel über einen Kniegelenkstift 22
verbunden. Eine Justierschraube 23 im Abzugsstollen 14 sorgt zusammen mit einer auf den unteren Hebel 20
einwirkenden Feder 24 dafür, daß das Kniegelenk beim Spannen das Schlagbolzens immer in eine funktionsbedingte
rückwärtige, gleichbleibend geringe Knicklage gestellt wird.
Ein Abzug 25 und ein Stecherschlagstück 26 sind gemeinsam auf einer Achse 27 schwenkbar zwischen
den Seitenplatten 11 gelagert Ein weiterer Stift 28 verbin'i-'t Abzug und Stecherschlagstück, die in ihrer
Funktion eine Einheit bilden, derart, daß sie gegeneinander nicht verschwenkt werden können.
Die Trennung in Abzug 25 und Stecherschlagstück 26 hat fertigungstechnische Vorteile wie auch funktionell,
da der höher beanspruchte Teil, das Stecherschlagstück, aus Stahl und der weniger beanspruchte Teil, der
eigentliche Abzug, aus einer Leichtmetall-Legierung hergestellt werden können. Es wird neben einer
Gewichtseinsparung dadurch auch möglich, das Gesamtschwungmoment um die Achse 27 zu verkleinern,
wodurch die Stoßempfindlichkeit der Abzugseinrichtung erheblich reduziert wird.
Ein Gegendruckbolzen 30 auf der Rückseite des
Ein Gegendruckbolzen 30 auf der Rückseite des
-to Abzugs ist mit einer Schraubenfeder 31 verbunden, über
die der Abzugswiderstand beim Auslösen des Zündmechunismus ohne Verwendung des Stechschlosses eingestellt
werden kann, da der Abzug nur gegen den Druck der Feder 31 zurückgezogen werden kann.
Auf einer Schwenkachse 32 ist ein federbelasteter Sicherungshebel 33 gelagert, dessen einer Arm 34 über
einen Nocken 35 von einer Sicherungsstange 36 derart vor das Kniegelenk geschwenkt wird, daß das
Ausknicken des Kniegelenkes und damit ein Auslösen
so des Zündmechanismus bei eingerückter Sicherung
unmöglich ist. Die Sicherungsstange 36 schiebt sich zugleich mit einem gezahnten Abschnitt unter einen
entsprechend gezahnten Teil des Abzugsstollens 14 und verhindert damit zusätzlich das Herunterfallen des
Abzugsstollens.
Eine gehäusefesle Achse 37 trägt schwenkbar einen Zweiarmkopplungshebel 38. Dieser Kopplungshebel
greift mit seinen/ oberen Arm 39 in eine entsprechende Aussparung des Abzugsstollens 14. Der untere Arm des
ho Kopplungshebels trägt an seinem Ende als Stützvorsprung
auf einem Stift 43 eine Rolle 40.
Nahe dem hinteren Ende ist der Abzugsstolltn 14 mit
einem Langloch 41 ausgestattet, durch das der Achsstift 14,7 hindurchtritt. Durch diese Anordnung kann der
tv> Abzugsstollen gegen den Druck der Schlagbolzenfeder
16.1 um ein gewisses Stück in horizontaler Richtung
verschoben werden. Durch eine Schenkelfeder 42, die um eine der Abstanclsschrauben herumgewunden ist,
wird der Abzugsstollen normalerweise in seiner
vorgeschobenen Stellung gehalten, in die er in gespanntem Zustand der Abzugseinrichtung ohnehin
durch die .Schlagbolzenfeder 16a gezogen wird. Aus der vorgeschobenen Stellung kann der Abzugsstollen nur
unter Einwirkung des Kopplungshebels 38 nach hinten verschoben werden.
Das Stecherschlagstück 26 besitzt an seinem hinteren
freien Ende eine Nase 26,1. die in Normalstellung der Abzugseinrichtung, d. h. wenn diese nicht eingestochen
ist. die Rolle 40 umgreift. In dieser Normalstellung und
bei durchgedrücktem Kniehebel 20 steht an einem Verlängerungsarm dieses Kniehebels ein Nocken 44
einer (lache des Stecherschlagstuckes 26 mit geringem Absland gegenüber. Das mit dem Abzug 25 gekoppelte
Stecherschlagstück 26 wird mittels des mit Gewinde versehenen Bolzens 30 so einjustiert, daß es spielfrei
prppn <lrn Nocken 44 anliegt. Soll nun der /.ündmechanismus
ohne .Stechschloß ausgelöst werden, so muß der Abzug 25. nachdem der Sicherungshebel 33 in seine
obere entsicherte Stellung (wie in F i g. 2 gezeigt) gebracht worden ist. gegen die Kraft der Druckfeder 31
zurückgezogen werden. Das mit dem Abzug gekoppelte Stechersehlagstück 26 bringt dann das Kniegelenk über
den Nocken 44 des unteren Kniegelcnkhebels 20 zum Einknicken, und der Abzugsstollen 14 kann den unter
Eedcrdruck stehenden Schlagbolzen 16 nach vorne schnellen lassen.
Soll hingegen zur Verminderung des Abzugswiderstandes der Zündmechanismus über das vorgespannte
Stechschloß ausgelöst werden, so muß das Stechschloß zuerst durch Nachvornedrücken des Abzugs gespannt
werden. Wegen der direkten Kupplung zwischen Abzug und Stecherschlagstück durch den Stift 28 macht das
Stecherschlagstück die Drehbewegung des Abzugs um seine Achse 27 mit. Die Nase 26a am hinteren freien
Ende des Stechcrschlagstüeks 26 ist nun so geformt, daß bei der Verschwenkung die Anlagefläche der Nase an
der Rolle 40 als eine Art Rampenfläche wirkt, auf der die Rolle 40 abrollt, wodurch der Kopphingshebel 38 so
verschwenkt wird, daß der Abzugsstollen 14 auf dem Stilt 14,7 nach hinten gleitet und dabei Schlagbolzenmutter
15 und .Schlagbolzenmutter 16 gegen die Kraft der Schlagbolzenfeder 16a mitnimmt. In der vordersten
Stellung des Abzugs 25 und damit der am stärksten abseits geschwenkten Stellung des Stecherschlagstücks
26 steht der Scheitel 46 der Nase 26a so auf der Mantelfläche der Rolle 40 auf. daß die Richtung der
Druckkraft zwischen Nase 26a und Rolle 40 etwa durch das Zentrum der Rolle verläuft. Die eingestochene
Stellung des Abzugsmechanismus ist in F i g. 2 gezeigt.
Zum [ustieren der eingestochenen Stellung ist im Abzug eine Justierschraube 47 vorgesehen, die sich mit
ihrem Vorderende an einer Distanzbuchse 13 abstützt. Mit Hilfe dieser Justierschraube 47 kann die genaue
Stellung des Scheitels 46 auf der Rolle 40 gewählt werden, was in gewissen Grenzen auch eine Beeinflussung
des Druckes bedeutet, mit dem der Stecher betätigt werden muß. um den Schuß auszulösen. Bedingt
durch die Reibung der Rolle 40 auf ihrem Achsstift 43 kann der Scheitel 46 auch noch um einen bestimmten
Betrag vor oder hinter den direkten Schnittpunkt der Kraft mit dem Mittelpunkt der Rolle gestellt werden,
ohne daß der Scheitel schon von der Rolle abgleitet.
Wenn der Scheitel 46 in der beschriebenen Art auf die Rolle 40 gestellt wird, heben sich die innerhalb des
Zündmcchanismus und der Abzugseinriehuing wirksamen
Kräfte gegenseitig auf, d.h. es herrscht ein Kräftegleichgewicht. Da es sich um ein labiles
Kräftegleichgewicht handelt, genügt eine geringe, von außen auf dieses System wirkende Kraft wie ein kleiner
Druck auf die Vorderseite des Abzuges, um den Scheitel 46 von der Rolle 40 abgleiten zu lassen. Durch dieses
Abgleiten schnellen Stecherschlagstück und Abzug zurück und schlagen mit der Fläche 45, die am
Stecherschlagstück 26 dem Nocken 44 gegenübersteht, gegen diesen Nocken des Kniegelenkes, wodurch das
Kniegelenk schlagartig einknickt und der Abzugsstollen 14 den gespannten Schlagbolzen 16 freigibt.
Das vorstehend genannte Kräftegleichgewicht kann nur unter Einwirkung der Schlagbolzenfeder auf den
Abzugsstollen hergestellt werden, d. h. also nur bei gespanntem und schußbereitem Zündmechanismus.
Logischerweise wird dieses Kräftegleichgewicht in dem
Augenblrk gestört, in dem durch öffnen des Verschlusses
der Druck der Schlagbolzenfeder vom Abzugsstollen genommen wird. In diesem Falle wirkt nur noch die
sehr geringe Kraft der Feder 42 über den Abzugsstollen auf den oberen Arm 39 des Kopplungshebels 38.
Dadurch ist auch die Auflagekraft des Scheitels 46 der Nase des Stechcrschlagstücks auf der Rolle 40
vermindert, was wiederum zur Folge hat, daß die zum Verdrehen der Rolle wegen der Lagerreibung erforderliche
Kraft entsprechend proportional kleiner wird, denn zwischen der auf eine Fläche wirkenden Druckbzw.
Normalkraft Λ/und der zum Überwinden der durch
diese Normalkraft Λ/erzeugten Reibungskraft Rbesteht
die einfache mathematische Beziehung R = μ ■ N. worin μ den vom Material abhängigen Reibungskoeffizienten
darstellt, /.um ÜDerwinden, der in der Roiie
reduzierten Reibkraft genügt nun die Kraft der auf das Stecherschlagstück wirkenden Feder 29, um den
Scheitel 46 von der Rolle 40 zu drücken und damit das Stechschloß zu entspannen. Ein unbeabsichtigtes Auslösen
des Zündmechanismus durch dieses beim Öffnen des Gewehrverschlusses erfolgende Entspannen des Stechschlosses
ist ausgeschlossen, da bei Handfeuerwaffen, bei denen der Vorgang zum öffnen des Verschluss* mit
dem Vorgang zum Spannen der Schlagbolzenfeder gekoppelt ist, die Schlagbolzenfeder bei geöffnetem
Verschluß zwangsläufig von dem Spannelement in entspannter Stellung gehalten wird. Beim erneuten
Schließen des Verschlusses ist jedoch, wie vorstehend beschrieben, der Abzugsmechanismus wieder in seiner
Normalstellung und muß gegebenenfalls erst neu durch Vordrücken des Abzugs 25 gestochen werden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnuneen
Claims (5)
1. Abzugseinrichtung fur Handfeuerwaffen mit Rückstecher, welche zwischen zwei auf Abstand
gehaltenen Seitenplatten einen Abzugsstollen, einen ι den Abzugsstollen stützenden Kniegelenkhebel,
einen Sicherungshebel vor dem Kniegelenkhebel, einen den Kniegelenkhebel zum Einknicken bringenden
Abzug mit Stecherschlagstück und einen justierbar federbelasteten Gegendruckbolzen für
den Abzug eingelagert besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß ein das Stecherschlagstück
(26) mit dem Abzugsstollen (14) verbindender, zwischen den Seitenplatten (11) gelagerter
Zweiarm-Kopplungshebel (38) vorgesehen ist mit einem von einer Nase (26a) am Stecherschlagstück
(26) in Normalstellung des Abzugs (25) umgriffenen Stützvorsprung (40) am einen Hebelarm und einem
am Abzugsstollen (14) angreifendem zweiten Hebelarm (39), und daß die den Stützvorsprung (40)
umgreifende Ranke der Nase (26a) des Stecherschlagstücks
(26) als den Kopplungshebel (38) während des Einstechens verschwenkende Rampenfläche
ausgebildet ist, wobei der auf einem Langloch (41) gelagerte Abzugsstollen (14) mit dem Schlagbolzen
(16) gegen die Kraft der Schlagbolzenfeder (16aj verschiebbar und die Nase (26^) im eingestochenen
Zustand mit ihrem Scheitel (46) auf dem Stützvorsprung (40) abstützbar ist.
2. Abzugseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch jo gekennzeichnet, daß der Stützvorgang (40) eine
drehbar gelagerte Rolle ist
3. Abzugseinrichtung· nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Aussparung im Abzugsstollen (14), in die das zwe: ο Ende (39) des J5
Kopplungsnebels (38) eingreift.
4. Abzugseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine den Verschwenkwinkel
des Stecherschlagstücks (26) beim Einstechen begrenzende Justierschraube (47) im Abzug (25). -to
5. Abzugseinrichtung nach einem der Ansprüche I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abzug (25)
und das Stecherschlagstück (26) zwei gesonderte, miteinander drehfest verbundene Teile sind.
Priority Applications (1)
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19722253199 DE2253199C2 (de) | 1972-10-30 | 1972-10-30 | Abzugseinrichtung für Handfeuerwaffen mit Rückstecher |
Publications (2)
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ID=5860434
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-
1972
- 1972-10-30 DE DE19722253199 patent/DE2253199C2/de not_active Expired
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