DE2629528C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Fördereinrichtung mit einer Kugel­ gelenk-Gliederkette, deren Kettenglieder an einem gabelförmigen Ende einen kugelsegmentförmigen Gelenkkörper und am anderen Ende eine den Gelenkkörper des nächsten Kettengliedes umfassende Ge­ lenkpfanne aufweisen.

Eine derartige Ausführungsform läßt sich der FR-PS 12 86 546 entnehmen. Die hier offenbarte Kugelgelenk-Gliederkette hat den Nachteil, daß es beim Anfahren und im Betrieb zum Schlagen oder Rütteln der Kette kommt. Außerdem ist diese vorbekannte Kette nicht für einen Transport von hängenden Lasten ausgebildet.

Die US-PS 27 89 685 offenbart eine Fördereinrichtung mit einer Kreuzgelenk-Kette, bei der die Kettenglieder mittels Gelenkbol­ zen miteinander verbunden sind. Dabei sind benachbarte Gelenk­ bolzen gegeneinander um 90° versetzt angeordnet. Bei einer sol­ chen Kreuzgelenk-Kette ist wegen dieser Gelenkkonstruktion ein Verkanten einzelner Kettenglieder gegenüber den benachbarten Kettengliedern nicht möglich. Eine seitliche Belastung dieser Kreuzgelenk-Kette hätte zur Folge, daß die ganze Kette gekippt würde. Um dies zu vermeiden, ist bei dieser bekannten Lösung die Befestigungslasche für die zu transportierende Last in der Mit­ telebene der Kette angeordnet.

Auch die DE-PS 11 38 705 offenbart eine Kreuzgelenkkette. Im Un­ terschied zu der vorstehend erörterten US-PS 27 89 685 sind hier jedoch die Laschen parallel angeordnet. Die Kreuzgelenke werden durch senkrecht aufeinanderstehende, miteinander beispielsweise verschweißte Gelenkbolzen gebildet. Das Verhalten dieser Kreuz­ gelenkkette entspricht aber dem der vorstehend erörterten Kette. Überdies kann diese Kreuzgelenkkette nicht auf Druck beansprucht werden, da die Kette infolge der Langlöcher in den Laschen zu­ sammengestaucht würde, so daß die Kette dann nicht mehr funk­ tionsfähig wäre.

Die US-PS 20 09 157 offenbart eine Fördereinrichtung, die von dem Anmeldungsgegenstand jedoch weiter entfernt liegt als die vorstehend erörterten Druckschriften.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs beschrie­ bene Fördereinrichtung hinsichtlich der Kettenführung zu verbes­ sern.

In Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Hauptan­ spruchs wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.

Dank der seitlich ausladenden Befestigungsstange werden die Ket­ tenglieder im Führungskanal verkantet, so daß sich eines der beiden Laufräder jedes Gliedes auf der der Befestigungsstange abgewandten Seite nicht am Flansch, sondern am oben liegenden Steg des Führungskanals abstützt. Die Kette wird dabei im Füh­ rungskanal nicht locker geführt, vielmehr nimmt jedes Ketten­ glied eine verkantete und daher stabile Lage ein. Daher kann auf Kettenspanner überhaupt verzichtet werden. Weder beim Anfahren noch im Betrieb kommt es zum Schlagen oder Rütteln der Kette. Auch Fördereinrichtungen erheblicher Länge laufen absolut ruhig, ohne daß die Kette durch zusätzliche Mittel gespannt werden müßte.

Die im Oberbegriff des Hauptanspruchs definierte Ausbildung der Kettengelenke ist eine Voraussetzung dafür, daß die Verkantung der einzelnen Kettenglieder tatsächlich erfolgen kann. Die Aus­ bildung der Kettenglieder gemäß diesem Oberbegriff ermöglicht eine leichte Ausbildung der Kettengelenke, so daß diese dem Ver­ kanten der Kettenglieder nicht etwa durch ein zu großes Gewicht entgegenwirkt.

Die erfindungsgemäße Ausbildung verbindet die konstruktiven, herstellungstechnischen und preislichen Vorteile sowie die gün­ stige Belastbarkeit einer Laschenkette mit der Beweglichkeit einer Kugelgelenk-Gliederkette, ohne jene Kompromisse einzuge­ hen, die im Zusammenhang mit Laschenketten bekanntgeworden sind und dazu dienen, denselben eine gewisse seitliche Biegbarkeit und/oder eine Verwindbarkeit zu verleihen. Die erfindungsgemäße Kugelgelenk-Gliederkette unterscheidet sich daher grundsätzlich von der aus der deutschen Patentschrift 13 03 501 bekanntgewor­ denen Laschenkette, bei der die Kettenglieder durch Kreuzgelenke miteinander verbunden sind, die ein seitliches Biegen der Kette zulassen. Der Vollständigkeit halber wird auch noch verwiesen auf die DE-OS 21 06 095. Bei der hier beschriebenen Kette sind die Kettenglieder miteinander an einachsigen Gelenken verbunden, wobei jedoch die Gelenkachsen abwechselnd um 90° verdreht sind, so daß die Kette zwei Freiheitsgrade besitzt. In keinem dieser Fälle wird indessen die Bewegungsfreiheit eines Kugelgelenkes erzielt.

Fördereinrichtungen gemäß der Erfindung lassen sich u. a. zum Fördern von im Schuppenstrom anfallenden Druckprodukten ein­ setzen. An den nach der Seite abstehenden Stangen werden dann gesteuerte Zangen befestigt, die die vorlaufende Kante der Druckprodukte erfassen. Dadurch werden die im Schuppenstrom anonym mitgeführten Exemplare individualisiert und können dann einzeln manipuliert, z. B. der maschinellen Weiterverarbeitung wie Einstecken usw. zugeführt werden. Dank der universellen Nachgiebigkeit der erfindungsgemäßen Kugelgelenk-Gliederkette besteht dabei eine weitgehende Freiheit bezüglich des Verlaufs der Förderbahn und mithin der Anordnung der einzelnen Bearbei­ tungsstationen.

Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Fördereinrichtung sind Förder­ probleme, aber auch generell Antriebsprobleme unter dem Aspekt der räumlichen Kettenführung ohne weiteres lösbar. Dabei kann die Anordnung der Laufräder breitspurig aber auch als Schmal­ spurausführung erfolgen, da die Kugelgelenke seitlich abgeflacht sind.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprü­ che.

Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeich­ nung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 den Blick von oben in den im Querschnitt C-förmigen aufgeschnittenen Führungskanal und auf die darin ver­ laufende Kette,

Fig. 2 einen Blick von der Seite in den gemäß der Linie II-II in Fig. 1 abgeschnittenen Führungskanal und auf die Kette mit teilweisem Schnitt und

Fig. 3 einen Querschnitt nach der Linie III-III in Fig. 2.

Wie insbesondere aus den Fig. 1 und 3 zu erkennen ist, weist jedes Kugelgelenk - gesamthaft mit 1 bezeichnet - eine ring­ förmige Gelenkpfanne 2 und einen gegenüber derselben breitern Gelenkkörper 3 auf. Sowohl die Gelenkpfanne 2, als auch der Gelenkkörper 3 sind als äquatorielle Kugelsegmente ausgebildet. Die Ebene des Äquators der Gelenkpfanne 2 ist zugleich die Längs­ mittelebene des gesamthaft mit 4 bezeichneten Kettengliedes.

Jedes Kettenglied 4 weist Verbindungselemente in Form von abge­ kröpften Laschen 5 auf, welche mit ihren einen Endabschnitten 6 aneinander anliegen. Die Gelenkpfanne 2 ist in Ausnehmungen 7 dieser Endabschnitte 6 eingefaßt, welche miteinander bei 8 ver­ nietet sind. Die entgegengesetzten Endabschnitte 10 der Laschen 5 bilden ein gabelförmiges Ende 9, in welchem der abgeflachte kugelsegmentförmige Gelenkkörper 3 untergebracht ist.

Der Gelenkkörper 3 wird bei jedem Kettenglied 4 durch eine Achse 11 (vgl. insbesondere Fig. 3) durchsetzt, welche sich durch Öffnungen 12 der gabelförmigen Enden 9 der Laschen 5 erstreckt und seitlich von den Laschen 5 Distanzhülsen 13 sowie Laufräder 14 trägt, welche in axialer Richtung durch Muttern 15 abgestützt sind. Diese Anordnung gewährleistet nebst der konstruktiven Einfachheit auch eine leichte und schnelle Montage.

Die Laufräder 14 bewegen sich auf den an den Schlitz 16 eines im Querschnitt C-förmigen Führungskanals 17 angrenzenden Flan­ schen 18 des letzteren. Zwischen den Flanschen 18 befindet sich ein Führungsrad 19, dessen Achse 20 zu den Laschen 5 senkrecht und etwa auf die Mitte des Kugelgelenkes 1 gerichtet ist. Diese Achse 20 ist an dem einen Ende eines abgewinkelten Auslegers 21 gehaltert (vergl. insbesondere Fig. 2), welcher mit seinem an­ dern Ende zwischen die gabelförmigen Enden 9 der Laschen 5 eingreift und mit denselben durch Niete 22 verbunden ist. In einem Auge 23 des Auslegers 21 ist das eine Ende einer Stange 24 gehalten, welche sich nach der einen Seite des Führungskanals 17 bzw. der Gliederkette erstreckt und als Befestigungsorgan für das Fördergut dient. Bei der dargestellten Ausführung trägt jedes Ketten­ glied 4 eine solche Stange 24.

Die Wirkungsweise der Gliederkette ist ohne weiteres klar, sie kann nach beiden Richtungen angetrieben und dabei ge­ zogen oder geschoben werden. In beiden Fällen sind die Betriebs­ bedingungen insofern günstig, als die Laufräder 14, aber auch das Führungsrad 19 mit dem Kugelrad 1 zentrisch angeordnet sind. Der Führungskanal 17 kann gerade oder räumlich gekrümmte Abschnitte aufweisen, wobei eine Verwindung in beiden Fällen ohne weiteres möglich ist. Beim Zugbetrieb läuft die Kette vorzugsweise in der in Fig. 1 mit einem entsprechend beschrifteten Pfeil bezeich­ neten Förderrichtung, beim Schubbetrieb in der entgegengesetzten Richtung. Dabei wird nämlich in bogenförmig verlaufenden Strecken die radiale Komponente der Zug- bzw. Schubkraft durch die Stel­ lung der Laufräder 14 teilweise ausgeglichen, so daß die Führungs­ räder 19 entlastet werden.

Claims (4)

1. Fördereinrichtung mit einer Kugelgelenk-Gliederkette, deren Kettenglieder (4) an einem gabelförmigen Ende (9) einen kugelseg­ mentförmigen Gelenkkörper (3) und am anderen Ende eine den Gelenkkörper (3) des nächsten Kettengliedes (4) umfassende Gelenk­ pfanne (2) aufweisen, dadurch gekennzeich­ net, daß jedes Kugelgelenk (1) mit einer horizontalen, von den gabelförmigen Enden (9) ausgehenden Achse (11) für zwei auf einer Abstützung laufende Laufräder (14) ausgestattet ist, die auf den Flanschen (18) eines etwa C-förmigen Führungs­ kanals (17) abgestützt sind, und daß an den Kettenglie­ dern (4) je ein Ausleger (21) befestigt ist, an dem eine bezüglich der Kettenglieder (4) nach der Seite abstehende Stange (24) zur Befestigung von Fördergut angebracht ist.

2. Fördereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Schlitz des Führungskanals (17) um jeweils eine etwa vertikale Achse (20) drehbare Führungsräder (19) angeordnet sind, von denen jedes von einem Ausleger (21) gehalten ist.

3. Fördereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (20) der Führungsräder (19) im wesentlichen durch den Mittelpunkt des zugeordneten Kugelgelenkes (1) ver­ läuft.

4. Fördereinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß jeder Ausleger (21) abgewinkelt ist, am abge­ winkelten Ende ein Auge (23) zur Aufnahme der Stange (24) besitzt und mit seinem anderen Ende zwischen die gabelförmigen Enden (9) eingreift und an diesen befestigt ist.