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Vorrichtung zum selbsttätigen Besäumen und/oder Versäubern
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mit einer Überwendlingnähmaschine Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum selbsttätigen BeaUumen und/oder Versäubern mit einer Überwendling-Nähmaßchine,
die an oder in einem Tisch derart angebracht ist, daß die Stichplatte in der Xischoberflächenebene
liegt und vor der - in Nährichtung gesehen ein unter einem spitzen Winkel zur Nährichtung
verlaufender Kantenanschlag auf der dem Maschinenkörper zugewandten Seite angeordnet
ist, wobei der Kantenanschlag auf der dem Nähgut zugewandten Seite einen Abdeckkörper
trägt, welcher in einem Abstand über der Tischoberfläche angeordnet ist, d@er eine
unbehinderte Verschiebung des Nähgutes zuläßt und eine Faltenbildung des Nähgutes
im Randbereich verhindert.
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Eine derartige Vorrichtung ist durch das DT-GM 75 02 232 bekannt geworden.
Diese Vorrichtung arbeitet einwandirei, solange die Randkurven der Werkstücke nicht
einen sellr engen
Radius oder einen stark wechselnden Radius aufweisen.
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Sobald aber derartige Radien vorhanden sind, muß die Näherin manuell
führend die Arbeitsvorgänge unterstützen.
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Das erfordert bei den hohen Arbeitsgeschwindigkeiten derartiger Maschinen
einige Aufmerksamkeit und Geschicklichkeit.
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Es gibt auch eine Reihe von anderen Vermischen eur Lösung des Problemes
einer Ausrichtung des Nähgutes zur Herstellung randparalleler Nähte beim Durchlauf
durch die Nähstelle einer Nähmaschine. So ist durch die DT-OS 24 04 468 eine Möglichkeit
bekannt geworden, bei festen Hosenstoffen beispielsweise eine Ausrichtung dadurch
zu erreichen, daß in erheblichem Abstand vor der Nähstelle eine Vorrichtung angeordnet
ist, die aus zwei, beidseits der herzustellenden Nahtlinie angeordneten Rollen unterschiedlichen
Durchmessers besteht. Diese Vorrichtung funktioniert derart, daß sie weitgehend
wirkungslos bleibt, solange das Nähgut unter beiden Rollen befindlich ist. Läuft
aber das Näligut unter der einen Rolle heraus so wird diese Rolle durch ihre Auflage
auf der Tischfläche abgebremst und das weitertransportlerte Nähgut erfährt durch
die andere, mit der ersten Rolle fest verbundenen Rolle ein Drehmoment, durch das
der Nähgutrand wieder unter die erste Rolle läuft, woraufhin diese wieder von dem
Nähgut mitgenommen wird und der erste Zustand sich wieder einstellt. In der Praxis
erweist sich die Durchführung dieses Vorganges keineswegs als einfaches und sicheres
Mittel, die Nähgutkante wieder in den Bereich der Stichstelle der STShmnschine zu
bringen. Insbesondere bei lockerem Nähgut, wie Strickware, erweist sich diese
Möglichkeit
als schlecht, da ein an sich elastisches Material beim Versäubern bzw. Umstechen
ausgedehnt werden kann. Nicht anders verhält es sich bei Yorrichtungen, die mit
Hilfe angetriebener Rollen arbeiten, die im Seitenbereich vor der Nähstelle angeordnet
sind oder mit verschwenkbaren Greifervorrichtungen.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Werkstücke mit sehr
engem Radius der Randkurve des tWerkstückes sowie mit stark wechselndem Randkurvenradius
ohne manuelle Führung zu besäumen und/oder ru versäubern und nach dem allseitigen
Besäumen und/oder Versäubern auf einer Stapelvorrichtung abzulegen.
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Die Erfindung geht bei der Lösung dieser Aufgabe von der Erkenntnis
aus daß eine Drehung des Nähgutes in Richtung auf den Kantenanschlag erst dort erfolgen
sollte, wo die Nähstelle liegt, wo also die Besäumung bzw. Versäuberung stattfindet
oder bereits stattgefunden hat. Denn hier kann ein Angriff an der Ware nicht mehr
dasu fUhren, daß die Ware bis zur Nähstelle hin in ihrer Form beeinflußt wird, insbesondere
gedehnt werden kann, was ungünstig für die Qualität des Nähgutes wäre.
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Die Erfindung ibst die ihr zugrunde liegende Aufgabe durch einen parallel
zum Nähmaschinentransporteur in einen geringen Abstand von vorzugsweise 5 bis 50
mm neben des Nähmaschinentransporteur angeordneten, eine geringfügig, vorzugsweise
3 bis 15% geringere Transportgeschwindigkeit
als der Nähmaschinentransporteur
aufweisenden Bandtransporteur, der auf dem Werkstück im Bereich des Nähmaschinenfußes
senkrecht zur Nährichtung parallel verschoben beginnend ein kurzes Längenstück von
vorzugsweise 30 bis 70 mm auf dem Werkstück aufliegt.
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Durch einen derartigen, mit geringerer Geschwindigkeit laufenden Bandtransporteur
wird im Bereich neben bzw.
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hinter der Ntihstelle auf das Nähgut ein Drehmoment augeübt, welches
dazu führt, daß das Nähgut an den Kantenanschlag angedrückt wird. Es kann kein Ausdehnen
der Nähteile während des Umstechens auftreten. Denn der Angriff erfolgt Ja seitlich
neben der Nähstelle oder hinter der Nähstelle. Es ist kein Umstellen der Anlage
bei verschiedenen Materialion erforderlich. 3.
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können Web-, Wirk- und Strickwaren aller Art, Futterstoffe aller Stärke
und Ausrüstungen umstochen werden.
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Die Stoffkanten werd@n völlig glatt erhalten.Eine manuelle Führung
bei schwierigen Randkurv@nverhältnissen ist hier nicht mehr notwendig.
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Zweckmäßig ist es, wenn der Bandtransporteur von einer Welle angetrieben
ist, die in Nährichtung gesehen, hinter der Nähmaschine angeordnet ist und di@cht
hinter der vorderen Umlenkrolle eine das Transportband um einen stumpfen Winkel
nach oben ablenkende Führungsrolle aufweist. Auf diese Weise ist erreicht, daß der
Angriff am Nähgut nur auf einer kurzen Strecke erfolgt, was die
Verschwenkung
des Nflhgutes gegen die Anschlagkante erleichtert.
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Zweckmäßig ist es, wenn der Träger dieser Umlenk- und der Führungsrolle
des Bandtransporteurs um eine Antriebswolle in eine Ausserbetriebs- und eine durch
federnden Andruck an das Werkstück bestimmte Betriebsstellung schwenkbar ist. Auf
diese Weise wird der Zutritt zu der Nähmaschine erleichtert, gleiChZEitig wird auch
die Möglichkeit gegeben, Werkstücke mit einfachen Randkurven ohne den Bandtransporteur
bearbeiten zu können.
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Vorteilhaft für einen einfachen Aufbau dieser Vorrichtung ist es,
wenn die Antriebswelle des Bandtransporteuers die Antriebswelle für eine Übergabetransportvorrichtung
für die Ubergabe der Werkstücke auf eine Stapelvorrichtung ist. Diese Ubergabetransportvorrichtung
stellt gewissermaßen eine Ergänzung insofern dar, als sie die verschwenkten Werkstücke
in einer bestimmten Position erfasst und bei der Übergabe der Werkstücke auf die
Stapelvorrichtung die durch die Verschwenkung manchmal in eine für das Stapeln ungünstige
Lage gekommenen Werkstücke in einwandfreier Weise ausgerichtet der Stapelvorrichtung
übergibt.
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Zweckmäßigerweise besteht der Übergabetransporteuer aus zwei parallel
zum Bandtransporteur verlaufenden Übergabetransportbändern.
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Um die besäumten oder versäuberten Werkstück in der entsprechend
der
Form und Größe dieser Werkstücke erforderlichen Art und Weise optimal übergeben
ZU können, ist es zweckmäßig, wenn der Träger der Übergabetransportbänder mit einer
feststellbaren Verstellvorrichtung für eine Verstellung in Nähriohtung und/oder
senkrecht zu dieser versehen ist.
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Da an einem Werkstück meist mehrere Kanten zu besäumen und/oder zu
versäubern sind, ist es zweckmäßig, den Übergabetransporteur nur dann in Tätigkeit
treten zu lassen, wenn das fertigbearbeitete Werkstück ftlr den Stapelvorgang fertig
bearbeitet ist. Aus diesem Grunde ist es zweckmäßig, die Übergabetransportbänder
nur nach Fertigstellung der Bearbeitung des Werkstückes in Tätigkeit treten zu lassen.
llLer ist eine Vorrichtung man Anheben der Träger der Übergabetransportbänder vorgesehen,
die nur dann abgesenkt wird, wenn die letzte Naht am Werkstück ausgeführt wird.
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Für den Antrieb ist es vorteilhaft, wenn die Antri@bswelle für den
Bandtransporteuer und/oder die Übergabetransportbänder über ein Getriebe an den
Nähmaschinenantrieb gekoppelt ist.
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Das Wesen der vorliegenden Erfindung ist nachstehend anhand eines
in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles nährer erläutert.
Es zeigen: Fig, 1 eine Ansicht von oben.
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Fig. 2 eine Ansicht von der Seite.
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In den Nähtisch 1 ist eine Überwendling-Nähmaschine 2 so eingebaut,
deß die Stichplatte eben mit der Tischoberfläche liegt. Ein Kantenanschlag 3 dient
sur Führung der Werkittloke 4 in die Nähstelle unterhalb des Nähfußen 6. Unter dem
Nähfuß 6 befindet sich der NäHMAschinentransporteur 7. Dieser ist fester Bestandteil
der Nähmaschine. Oftmain sind an einer Nähmaschine zwei Transporteure hintereinander
angeordnet. Es kann zweckmäßig sein, den zweiten Transporteur stillzulegen und nur
mit dem ersten Transporteur zu arbeiten.
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In einem Abstand von vorsugsweise 5 bis 50 mm neben dem Nähmaschinentransporteur
7 ist ein Bandtransporteur 8 angeordnet. Dieser Abstand A von vorzugsweise 5 bis
50 dem zwischen der Nährichtung N und dem Bandtransporteur 8 reicht aus, um den
Werkstücken ein Drehmoment in Pfeilrichtung P su geben, Durch dieses Dreemonent
werden die Werkstücke an den Kantenanschlag 3 so gedrückt, daß sie einwandfrei in
die Nähstelle 5 einlaufen. Der Bandtransporteur 8 weist ein Antriebsrad 9 auf* welches
auf der Antriebswelle 10 gelagert ist. Die Antriebswelle 10 erhält ihre Drehung
aus dem Getriebe 11, welches ein, Antriebsrad 12 aufweist, das Mittels des Riemens
13 von dem Schwungrad 14 der Nähmaschine aus angetrieben wird. Das Band des Bandtransporteurs
ist über eine vordere Umlenkrolle 15 und eine Führungsrolle 16 so geführt, daß es
auf dem Werkstück nur ein kur@es Stück von vorzugsweise 30 bie 70 mm Länge aufliegt.
Die Achse der Umlenkrolle 15 ist eo angeordnet daß sie oberhalb einer Linie 0 liegt,
die senkrecht zur Nährichtung N verläuft und durch diejenige Stelle hindurchg@ht,
an der das Nähgut vom
Nähmaschinentransporteur 7 unter dem Nähfuß
6 erstmalig ergriffen wird. Die Achse der Umlenkrolle 15 kann aber auch - in Nährichtung
gesehen - etwas hinter dieser Linie liegen Die Antriebswelle 10 dient gleichzeitig
dem Anrieb des Übergabetransporteurs mit den Transportbändern 17.
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Dieser Übergabetransporteur weist eine Tragvorrichtung 18 auf, die
die Wellen ftir die Antriebsräder 19 und die Umlenkräder 20 trägt. Mittels Längsschlitzen
21 und Schrauben 22 ist eine Einetellmöglichkeit fUr den Ort des Angriffs der Transportbänder
17 am Werkstück gegeben.
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Da die Antriebswelle 10 als eine Hohlwelle ausgebildet ist* in die
die Antriebswelle 25 für den Übergabetransporteur eingeschoben ist, - die Welle
23 ist gegenüber der Welle 10 unverdrehbar, aber axial verschi@bbar -ist hier eine
Möglichkeit gegeben, und e Verstellung des Übergabetransporteurs senkrecht zur Nährichtung
N vorzunehmen. Mit Hilfe dieses Übergabetransporteurs werden die Werkstücke 4 auf
den Klappstapler übergeben.
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Ein pneumatischer Zyli@der 26, der an einen nicht dargestellten, am
Tisch 1 befestigten lirm angebracht ist besorgt das Anheben des Übergabetransporteurs,
solange dieser nicht gebraucht wird. Bei hochgefahrenem Übergabetransporteur ist
durch Veränderung des Abstandes der Umlenkrollen 20 dafür Sorge getragen, daß die
Transportbänder 17 einwandfrei gespannt bleiben.
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Mit dieser Vorrichtung wird folgendermaßen gearbeitet 1 Die @äherin
schiebt daß Werkstück 4 mit seiner Vorderkante
entlang dem Kantena:wchlag
in die Nähstelle 5 herein. Beim Eintreffen der Vorderkante in der Nähstelle beginnt
- ausgelöst durch eine Lichtschranke -der Nähvorgang. Dieser verläuft völlig ohne
manuelle Führung bis zum Ende der Kante. Während des Nähvorganges wird das Werkstück
4 beständig gegen den Kantenanschlag 3 gedrückte weil der Bandtransporteur 8 etwas
langsamer läuft als der Nähmaschinentransporteur 7 transportiert und daher auf das
Werkstück ständig ein Drehmoment in Pfeilrichtung P ausgeübt wird, Sobald die Kante
nach ihrer Besäuming und/oder Versäuberung aus der Nähstelle 5 ausgelaufen ist,
schaltet die Nähmaschine durch eine Lichtechrankenschaltung selbsttätig ab. In diesem
Augenblick des Abschaltens wendet die Näherin das Werkstück derart* daß eine weitere
zu besäumende Kante in die Nähstelle einläuft, woraufhin sich der selbsttätige Besäumungs-
und/oder Versäuberungsvorgang an dieser Kante wiederholt. Sobald die letzte Kente
sich in der Nähstelle befindet, betätigt die Näherin, z.B durch einen Pußschalter,
den Druckluftzylinder 26, der den Übergabetransporteur absenkt und somit in Tätigkeit
bringt. Sobald eine Werkstückkante in den Bereich der Transportbänder 17 gelaufen
ist, wird das Werkstück von dem Übergabetransporteur erfasst, falls erforderlich
von diesem in Gegenrichtung zur Verschwenkrichtung P verschwenkt und auf den Klappstapler
25 übergeben.
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Falls Werkstücke mit einfacher Randkurvenform genäht werden sollen,
kann der Bandtransporteur 8 hochgeklappt werden, wie dies in Fig. 2 gestrichelt
dargestellt ist.
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Das Hochklappen des Bandtransporteurs 8 dient ebenfalls
dazu,
um beim Einfädeln bzw. beim Säubern der Nähmaschine besser an diese heran@ukommen.
In Fig. 2 ist an dem Übergabetransporteur in gestrichelten Linien diejenige Stellung
dargestellt, dle dieser einnimmt, wenn ermit Hilfe des Druckluftzylinders 26 in
seine Ausserbetriebstellung hochgehoben ist.
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Noch weitergehend automatisiert kann die Anlage der Erfindung durch
die Anordnung von Lichtschranken werden. Die Lichtschranken 27t28 bestehen aus einer
Reihe von Reflexionspunkten 27. Oberhalb dieser Reflexionspunkte wird eine aus Fotozelle
und Lichtquelle bestehende Lichtschrankeneinheit 28 angeordnet, die ein Drucklufteinla@ventil
fttr die Betätigung des Druckluftzylinders 26 in Tätigkeit setzt. Sobcald das Werkstück
4 über einen bestimmten Reflexionspunkt 27 gelangt und den Lichtstrahl aus der Lichtschranke
28 unterbricht, strömt Druckluft in den Zylinder 26 und senkt dwiiit die Übergabetransportbänder
17 auf den Tisch 1 heloter. Nach Verlassen dieses bestimmten Reflexionspunktes wird
der umgekehrte Ste@@vorgang eingeleitet.
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Weitere Reflexionspunkte 29 sLd für eine Lichtschranke 30 vorgesehen,
durch die die Stapelvorrichtung 25 betätigt wird. Je nach der Werkstückslänge können
verschiedene Reflexionspunkte benutzt werden. Aus diesem Grunde ist eini ganze Anzahl
von Reflexionspunkten auf dem Tisch vorgesehen und die Lichtschranken können antsprechend
der Werkstückslänge und/oder -form auf einen bestimmten Reflexionspunkt ausgerichtet
werden.
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Der Übersichtlichkeit halber sind Halterungen für die Lichtschranken
nicht mit eingezeichnet.