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Vorrichtung zur Erzielung einer absatzweisen Bewegung bei dauernd
geförderten Bahnen. Bei verschiedenen Maschinen, die Stoffe, insbesondere Papier
in Bahnenform, be- oder verarbeiten, muß zu gewissen Zeitpunkten die Bahn still
stehen, so z. B. bei Querschneidern mit Scherenschnitt während des Schneidens oder
auch bei Druck-, Präge- und Stanzmaschinen finit auf und nieder gehendem Werkzeug
während des betreffenden Arbeitsvorganges. Anderseits soll die "Zufuhr der Bahn
dauernd ohne Unterbrechung erfolgen, damit ein ruhiges Arbeiten der Maschine erzielt
wird und unzulässige Spannungen in der Bahn vermieden werden.
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Zur Erreichung dieser absatzweisen Bewegung bei dauernd geförderter
Bahn hat inan unter anderem vorgeschlagen (Patent 383509,
K1. 55e), die die
Stoffbahn fördernden Mittel, insbesondere Förderwalzen, zu der Zeit, in der der
unter dem Werkzeug (Messer) befindliche Teil der Papierbahn seine Geschwindigkeit
ändern soll, annähernd oder genau zur Förderrichtung entgegengesetzt zu bewegen.
Zu diesem Zwecke sind die Förderwalzen auf einem Schlitten oder an einem Pendel
befestigt, die Papierbahn ist zur Hälfte uni die eine För<lei-walze herumgeführt.
An einem zweiten mit dein ersten durch eine Stange verbundenen Schlitten bzw. Pendel
sitzt eine Spannrolle für den von einer sich mit gleichbleibender Geschwindigkeit
drehenden Welle angetriebenen Triebriemen für das Förderwalzenpaar. so daß bei dem
Verschieben des Walzenpaares auch gleichzeitig die Riemenspannrolle verschoben und
dadurch die Drehgeschwindigkeit des Walzenpaares geändert wird.
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Der Umstand, daß die Papierbahn zur Hälfte um die eine Förderwalze
herumgelegt sein muß, hat den Nachteil im Gefolge, daß man die Stapelrolle am Ausgang
der Maschine lagern muß, oder, wenn sie am Eingang der Maschine gelagert werden
soll, die Papierbahn um am Ausgang der Maschine angeordnete Leitrollen geführt werden
muß. Im letzteren Falle erhält die Papierbahn innerhalb der Maschine eine beträchtliche
Länge, wodurch unliebsame Spannungsdifferenzen auftreten; weiter macht die mehrmalige
Umführung bzw. Wendung der Bahn eine dauernde Überwachung und Regelung notwendig.
Die Anordnung der Spannrolle für den Antriebsriemen vor den Förderwalzen sowie die
Bewegung der Förderwalzen und der Leitrolle für den Antriebsriemen entgegengesetzt
der Förderrichtung bringt eine große Baulänge der Maschine mit sich, wodurch die
Cbersicht über die Maschine und deren Be-Clienung erschwert wird.
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Diesen \,Iäneln soll gemäß der Erfindung dadurch abgeholfen werden,
daß die Bewegung der Förderwalzen senkrecht zur Förderrichtung der Papierbahn erfolgt.
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In der Zeichnung ist die Vorrichtung in den Abb. i bis d in zwei schematischen
Ausführungen bei gestreckter und ausgebauchter Bahn dargestellt. Abb. 5 und 6 zeigen
Anwendungsbeispiele.
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Das Walzenpaar i zieht über eine Leitrolle
2 die
Papier- oder StoffbahII 3 voll einer Stapelrolle 4 ab. Die Stapelrolle 4 und die
Leitrolle 2 sind so angeordnet, daß die Stoffbahn von der letzteren zwischen dem
Walzenpaar hindurch in gerader Richtung verläuft. Der Antrieb des Walzenpaares i
erfolgt von einer Scheibe 5 aus, die sich vorteilhaft dauernd gleichmäßig dreht.
Der Antriebsriemen 6 ist über Leitrollen 7 und eine Scheibe 8 geführt, die senkrecht
oder nahezu senkrecht unter dein Walzenpaar i angeordnet ist. Das Walzenpaar i und
die Scheibe 8 sind in einer zur Förderrichtung der Stoffbahn senkrechten oder annähernd
senkrechten Richtung verschiebbar angeordnet. Solange das Walzenpaar i und die Scheibe
8 fest an einer Stelle stehen, wird bei gleichmäßiger Drehung der Antriebsscheibe
5 die Stoffbahn gleichmäßig gefördert. Wird das Walzenpaar i mit der Scheibe 8 aber
in einer zur Förderrichtung der Bahn senkrechten oder annähernd senkrechten Richtung
bewegt, so ändert sich je nach der Geschwindigkeit der Bewegung und deren Richtung,
d. h. ob nach unten oder oben, die Umdrehungsgeschwindigkeit der Förderwalzen i
; bewegen sich in Abb. i und 2 die Walzen i und die Scheibe 8 nach oben, so wird
die Antriebsgeschwindigkeit größer, bewegen sie sich nach unten, so wird sie kleiner.
Bei der Ausführung nach Abb. 3 und 4 ist es, da hier der Riemen um die untere Förderwalze
gelegt ist, während er bei der ersten rlusfiihrung um die obere Förderwalze läuft,
gerade umgekehrt. Will inan beim Antrieb der unteren Förderwalze bei der AbwIrtsbewegung
des Förderwalzenpaares eine Verlangsamung ihrer Umfangsgeschwindigkeit erhalten,
so müßte man die Antriebsscheibe 5, sowie die Leitrollen 7 und die Spannrolle 8
oberhalb der Förderwalzen i anordnen. Durch die Bewegung der Abzugswalzen i ziehen
diese die Bahn zwischen zwei Leitwalzen 4o zu einer Bucht aus, wodurch an sich die
Abzugsgeschwindigkeit geändert würde. Man hat es so in der Hand, die Abzugsgeschwindigkeit
der Bahn von der Stapelrolle und der Fördergeschwindigkeit der Bahn über das Walzenpaar
i hinaus - in den Zeichnungen nach rechts - in der verschiedensten Form zu beeinflussen.
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Während in den Abb. i und 2 das Förderwalzenpaar i und die Scheibe
8 für den Antriebsriemen auf einem gemeinsamen bzw. zwei getrennten, alter initcinander
gekuppelten Schlitten 9 sitzen, sind in den Abb. 3 und 4 das Walzenpaar i und die
Scheibe 8 je auf einem wagerecht liegenden Pendel 28, 29 angeordnet, die durch eine
Stange 27 miteinander gekuppelt sind. 24 ist eine Nockenscheibe, durch die die Pendel
28, 29 zum Schwingen gebracht werden. Die Verhältnisse sind hier bei der Bewegung
der Pendel dieselben wie im ersteren Falle.
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Abb. 5 und 6 veranschaulicht die Anwendung der beiden Vorrichtungen
auf einem Querschneider mit Scherenschnitt. In dem Gestell 12 dieses O_uerschneiders
ist der die Förderwalzen i und die Spannrolle 8 tragende Schlitten 9 verschiebbar
gelagert (Abb.5) bzw. das Pendelpaar 28, 29 aufgehängt (Abb. 6). Von der Hauptantriebswelle
5 des Ouerschneiders aus wird einmal über die Leitrollen 7 und die Spannrolle 8
das Walzenpaar i und zum anderen durch ein Doppelkegelriemengetriebe 13 eine Welle
14 angetrieben. Von dieser erhält über ein Vorgelege 15, 16, 17 eine Welle 18 ihren
Antrieb, auf der eine Kurvenscheibe i9 sitzt. Gegen diese wird mittels einer Feder
2o eine Rolle 21 gedrückt, die an dem unteren Ende der Zugstange 22 für das Obermesser
23 sitzt. Die Welle 18 trägt eine zweite Kurvenscheibe 24, durch die mittels
eines zweiarmigen, im Maschinengestell i2 drehbar gelagerten Hebels4i der Schlitten
9 gehoben und gesenkt bzw. mittels einer Verlängerung des unteren Pendels 29 das
Pendelpaar so zum Schwingen gebracht wird, daß sich das Walzenpaar i und die Scheibe
8 senkrecht zur Förderrichtung der Bahn 3 bewegen. Durch die Kurvenscheibe i 9 wird
das Obermesser 23 bewegt. Durch die Bewegung der Förderwalzen i und der Riemenscheibe
8 soll im vorliegenden Falle erreicht werden, daß die Papierbahn während des Schnittes
unter dem Messer 23 stillsteht, während der Abzug der Bahn von der Stapelrolle 4
gleichmäßig weiter stattfindet. Die Bewegung der Förderwalzen i muß mithin in demselben
Zeitpunkt erfolgen, in dein das :Messer nach unten bewegt wird.