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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum selbsttätigen Anlegen
von Bänderenden in den Einlauf von Streckwerken von Spinnereimaschinen, insbesondere
Strecken, welche neue Bänder aus Spinnkannen aufnehmen, bestehend aus einer für
jede Spinnkanne vorgesehene Leitung, deren unteres Ende offen ist und eine Festhaltevorrichtung
für ein neues Bandende sowie eine Saugsperre zum Verhindern des Hineinziehens des
neuen Bandendes aufweist, wobei am anderen Ende der Leitung eine Saug- und Schwenkvorrichtung
angeschlossen ist, so daß nach Durchtrennen des eingelaufenen Bandendes durch Rückwärtsdrehen
des ersten Walzenpaares am Einlauf des Streckwerkes und nach seitlichem Hochklappen
der Oberwalze dieses Walzenpaares die Leitung, die mit ihrer unteren Öffnung ein
neues Bandende hält, über die erste Einzugswalze schwenkt, worauf die Oberwalze
wieder zurückgeklappt wird.
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Es ist eine Anlegevorrichtung bekannt (französisches Patent 1 297
641), bei welcher frische Bänder von mehreren Kannen, die in einem großen Behälter
vorgesehen sind, aufgenommen werden. Dabei werden die aufeinanderfolgend zugeführten
neuen Bänder aus den Kannen durch eine Bandgreif- und Abtrenn- sowie Bandführungseinrichtung
erfaßt und der nächsten Zuführwalze des Streckwerks zugeführt. Bei dieser bekannten
Anordnung sind die Vorrichtungen zum Greifen, Abtrennen und Führen des Bandes jedoch
mechanische Hebel- und Greifeinrichtungen, die nicht nur relativ aufwendig im Aufbau
sind, sondern die auch relativ langsam arbeiten, so daß zum Anlegen der Bandenden
in den Einlauf von Streckwerken ein erheblicher Zeitverlust in Kauf genommen werden
muß. Bei dieser bekannten Anordnung wird auf einer kreisförmig angeordneten Anzahl
von Kannen kontinuierlich jeweils das Band aus einer Kanne angelegt.
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Bei einer anderen bekannten Einrichtung (französisches Patent 1293
549) der eingangs genannten Gattung erfolgt das Verbinden der Enden von Bändern
in einer Spinnmaschine dadurch, daß beim Einlegen eines neuen Bandes ein Hochlçlappen
der Oberwalze des Eingangswalzenpaares erfolgt, worauf mittels einer schwenkbaren
Saugleitung das neue Bandende aus der Kanne angesaugt und an der Düse festgehalten
wird, worauf es durch eine Schwenkbewegung der Düse über das abgetrennte Bandende
des vorlaufenden Bandes gezogen wird und dann mittels einer gesonderten Trennvorrichtung
abgeschnitten wird. Das neue Bandende fällt dann auf die untere Einzugswalze, worauf
diese wieder aufgesetzt wird, so daß die beiden Bandenden übereinander in den Einzugswalzen
liegen. Bei dieser bekannten Anordnung wird jedoch das Bandende in der Düse als
Schlaufe gehalten, so daß ein mehr oder weniger langes freies Bandende übersteht,
welches gegebenenfalls mit in die Einzugswalzen geraten kann, und es ist eine getrennte
Bandsclmeidevorrichtung zum Zuschneiden des neuen Bandendes erforderlich.
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Es ist die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, eine derartige
Anlagevorrichtung zu schaffen, bei welcher kein freies Bandende übersteht und bei
dem das Abtrennen selbsttätig ohne gesonderte Vorrichtung durch die Bewegung der
Düse selbst erfolgt.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einer Vorrichtung der
eingangs erwähnten Art dadurch erreicht, daß eine Vorrichtung zum senkrechten Anheben
der Leitung vorgesehen ist, bis sie mit
ihrer in senkrechter Ebene liegenden Öffnung
zum lieferseitigen Ende des Streckwerkes verschwenkbar ist, wobei ein Anschlag zum
Begrenzen der senkrechten Bewegung der Leitung sowie schließlich zum Abreißen von
Bandenden mehrere Nadeln besitzt, die zwischen der Öffnung und der in der Leitung
angeordneten Saugsperre liegen und in Richtung der Öffnung geneigt sind.
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Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung der Vorrichtung wird also
das gesamte Bandende ohne überstehendes Ende bis an die Saugsperre angezogen und
während der Bewegung der Saugleitung durch die Abreißnadel abgetrennt, wenn das
Band in seine richtige Lage gezogen ist. Durch die Teilung der Bewegung der Öffnung
der Saugleitung zuerst in einer senkrechten Komponente und dann erst in einer Schwenkbewegung
sind die auf das angesaugte Ende wirkenden Zugkräfte beim Abziehen des Bandes aus
der Kanne wesentlich geringer als bei der reinen Schwenkbewegung gemäß der zuletzt
genannten bekannten Anordnung.
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Vorzugsweise hängen die Saugleitungen mit ihren oberen Enden von
einer waagerecht liegenden Hauptleitung herab, wobei die Saugquelle mit der Hauptleitung
verbunden ist. Durch diese Anordnung wird sehr einfach eine synchrone Schwenkbewegung
aller Leitungen und damit aller Anlegevorrichtungen des Streckwerks erreicht, und
die waagerecht liegende Hauptleitung kann gleichzeitig als Hub- und Schwenkträger
für die Saugleitungen dienen.
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Die Saugsperre besteht vorzugsweise aus einer Anzahl Gitterstangen,
die hochklappbar sind. Durch die Verwendung von Gitterstangen wird eine sehr einfache,
störungsunanfällige Anordnung geschaffen, die praktisch selbsttätig durch den Saugluftstrom
von anhaftenden Faserresten befreit wird, so daß ein Verstopfen auch bei längerer
Betriebszeit nicht eintritt.
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Es ist vorzugsweise ein zweites Einzugswalzenpaar vorgesehen, deren
obere Walze in gleicher Weise wie die Oberwalze des ersten Einzugspaares nach oben
verschwenkbar ist, derart, daß das Ende des neuen Bandes bei der Schwenkbewegung
der Leitung genau auf das Ende des auslaufenden Bandes auf der Unterrolle des zweiten
Walzenpaares auffällt und die beiden angelegten Enden dann beim Zurückschwenken
der Oberwalze eingeklemmt sind. Durch diese Anordnung wird eine noch genauere Festlegung
beim Anlegen der beiden Enden erreicht, d. h., die beiden angelegten Bandenden sind
im Walzenspalt des zweiten Einzugswalzenpaares zusammen festgeklemmt, so daß eine
Verschiebung nicht möglich ist.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen an einem
Ausführungsbeispiel näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 schematisch
eine Draufsicht auf die Anordnung der gegeneinander auswechselbaren Kannen in einer
Spinnereimaschine mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 2 eine Schrägansicht
der erfindungsgemäßen Anlegevorrichtung und der zugehörigen Teile der Spinnereimaschine,
F i g. 3 eine Ansicht eines Teils der Anlagevorrichtung im senkrechten Schnitt,
F i g. 4 teilweise im Schnitt eine Seitenansicht des unteren Endes einer Leitung
mit Festhaltevorrichtung, F i g. 5 teilweise im Schnitt eine Vorderansicht des in
zu F i g. 4 dargestellten Maschinenabschnittes,
Fig. 6 eine Vorderansicht
der gesamten Anlegevorrichtung, wobei Teile weggebrochen sind, und F i g. 7 eine
Draufsicht auf die Anlegevorrichtung gemäß Fig.6 In F i g. 1 nimmt ein erstes Streckwerk
3 Bänder von mehreren Krempeln 1 und 1' auf, welche ihm durch ein Förderband 2 zugeführt
werden, und verstreckt die Bänder durch eine Anzahl Streckwalzen paare. Das Streckwerk3
ist mit einer selbsttätigen Kannenauswechseleinrichtung ausgerüstet, welche nach
Lieferung von einer bestimmten Länge Band in eine Kanne 5 diese selbsttätig durch
eine leere Kanne ersetzt, wie durch einen Pfeil in Fig. 1 angedeutet.
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Die vollen Kannen 5 aus dem ersten Streckwerk 3 werden in eine Reihe
C übergeführt. Die Kannen der Reihe B liefern Bänder zu einem zweiten Streckwerk
4.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung bewirkt das selbsttätige Verbinden
der Spitzen von Bändern in vollen Kannen mit den Enden von vorausgehenden Bändern
auf einem rückwärtigen Tisch 70 des zweiten Streckwerkes 4.
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Wie in F i 2 gezeigt, ist eine Saugleitung 38 über eine Hauptleitung
8 an ein nicht gezeigtes Sauggcbläse angeschlossen. Von der Hauptleitung 8 verlaufen
mehrere Leitungen 40. Wie in F i g. 4 und 5 dargestellt, hat das untere Ende jeder
Leitung 40 eine Öffnung 48. In jeder Öffnung 48 ist eine Saugsperre 44 vorgesehen,
durch welche wahlweise ein Band 46 in die Leitung 40 eingesaugt oder zurückgehalten
werden kaml. Die Saugsperre 44 wird nach einem bestimmten Programm gesteuert und
ist um eine Welle 45 durch einen über Leitungen 41, 42 beaufschlagbaren pneumatischen
Antrieb 43 schwenkbar. Die Saugsperre 44 besteht vorzugsweise aus Gitterstangen
oder auch einem Drahtsieb, einer perforierten Platte od. dgl. In der Öffnung 48
liegen ferner Abreißnadeln 47.
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Wie Fig. 2 und 3 zeigen, ist die Hauptleitung 8 mit den Leitungen
40 in Lagern 9 und 10 drehbar gelagert, welche in Führungsrahmen 11 und 12 senkrecht
beweglich sind. Die Lager 9 und 10 sind durch Stifte 15 und 16 bzw. 13 und 14 mit
Ketten 18 und 17 verbunden, die über Kettenräder 19 und 20 bzw.
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21 und 22 umlaufen. Die Kettenräder 19 und 21 liegen an den Enden
einer gemeinsamen Welle 23, die in Lagern 24 und 25 gelagert ist. Mit dem Kettenrad
20 ist ein Schneckenrad 33 gekuppelt (F i g. 6), welches von einem Umkehrmotor 26
über eine Riemenscheibe 27, einen Riemen 28, eine Riemenscheibe 29, Zahnräder 30
und 31 und eine Schnecke 32 angetrieben wird. Die Hauptleitung 8 und mit ihr die
Anlegevornehtung können so durch den Umkehrmotor 26 der Vorrichtung 9 bis 33 angehoben
oder abgesenkt werden.
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Wenn sich die Anlegevorrichtung in ihrer untersten Stellung befindet,
liegt die Öffnung 48 jeder Leitung 40 seitlich unter dem oberen Rand einer Kanne
49 bzw. einige Zentimeter tiefer als der höchstliegende Teil des in der Kanne 49
enthaltenen Bandes, wie ausgezogen in F i g. 3 gezeigt. Wenn die Anlegevorrichtung
so weit angehoben wird, daß die Unterseite der Öffnung 48 eine Stellung etwa gegenüber
der Oberseite einer hinteren unteren Walze 51 erreicht. legen sich Träger 34 und
36 an den Enden der Hauptleitung 8 an Vorsprüngen 35 und 37 eines Anschlages 35,
37 an den Rahmen 11 und 12 an. Ein weiteres Anheben bewirkt eine Linksdrehung der
Anordnung
um die Achse der Hauptleitung 8, wodurch die Leitungen 40 mit den Öffnungen 48 in
die durch strichpunktierte Linien in F i g. 3 gezeigte Stellung verschwenkt werden.
Bei der Abwärtsbewegung der Anlegevorrichtung findet der umgekehrte Vorgang statt.
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Es sind zwei Walzenpaare für jede Zweigleitung 4i) vorgesehen, wie
in Fig. 2, 3 und 7 gezeigt. Die vordere unsere Walze 53 erhält ihren Antrieb vom
zweiten Streckwerk 4 aus.
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Die hintere untere Walze 51 kann über eine elektromagnetische Doppelkupplung
61 auf der Seite des zweiten Streckwerks 4 wahlweise angetrieben werden.
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Durch Umschalten der Doppelkupplung 61 kann der Antrieb entweder über
einen Zahntrieb 55, 56 und 57 von der vorderen unteren Walze 53 aus oder von einem
Umkehrmotor 58 für die hintere Walze über eine Schnecke 59 und ein Schneckenrad
60 (F i g. 7) erfolgen.
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Bei normaler Lieferung der Bänder ist die Kupplung 61 so geschaltet,
daß die hintere untere Walze 51 von der vorderen unteren Walze 53 in der gleichen
Richtung angetrieben wird. In diesem Fall sind die Übersetzungsverhältnisse des
Zahntriebes mit den Zahnrädern 55, 56 und 57 so gewählt, daß die Umfangsgeschwindigkeit
der Walze 51 etwas kleiner als die Umfangsgeschwindigkeit der Walze 53 ist, so daß
ein geringer Verstreckungsgrad erhalten wird.
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Wenn dagegen so geschaltet ist, daß die Walze 51 vom Umkehrmotor
58 angetrieben wird, führt sie eine langsame Rückwärtsdrehung aus. Dies erfolgt
zu Beginn des Anlegevorganges, wobei das zweite Streckwerk 5 stillgesetzt wird.
Durch die Rückwärtsdrehung der Walze 51 kann das vorausgehende Band 62 gleichzeitig
zwischen den Walzen geschnitten werden.
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Die Zahl der vorderen oberen Walzen 54 und der hinteren oberen Walzen
52 entspricht der Zahl der Kannen und können von den entsprechenden unteren Walzen
53 bzw. 51 unabhängig voneinander nach oben weg verschwenkt werden. Jede der oberen
Walzen 54 und 52 ist auf einem Zapfen drehbar gelagert, der von dem einen Ende eines
Walzenträgers 63 absteht. Das andere Ende jedes Trägers 63 erstreckt sich nach rechts
und unten, wie in F i g. 6 dargestellt.
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Unter den Walzenträgern 63 sind Oberwalzenabhebestangen 64 und 65
angeordnet, die mit ihrem einen Ende an pneumatischen Antrieben 66 und 67 liegen.
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Die Stangen 64 und 65 sind an Stellen, die Ansätzen 69 der Träger
63 entsprechen, mit Anschlägen 68 versehen, welche bei Bewegung der Stangen 64 und
65 nach links an entsprechende Hebel 69 der Träger 63 anschlagen und dadurch die
oberen Walzen 52 und 54 nach rechts von den unteren Walzen 51 und 53 weg verschwenken.
Die Schwenkbewegung der oberen Walzen 52 und 54 ist auf einen Winkel etwas kleiner
als 9 () ° beschränkt. Daher werden, wenn die Stangen 64 und 65 auf ihrem Rückhub
nach rechts bewegt werden, die oberen Walzen 52 und 54 durch ihr Eigengewicht in
ihre ursprüngliche Stellung auf den unteren Walzen zurückverschwenkt. Die Oberwalzenabhebestange
64 ist unabhängig von der Oberwalzenabhebestange 65 betätigbar. Ferner können die
oberen Walzen 52 und 54 von den unteren Walzen von Hand abgehoben und in Offenstellung
verschwenkt werden.
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Auf dem Tisch 70 ist ein Bandfiihrer 71 vorgesehen, um jedes Band
73, das durch Walzen 53, 51,
54 und 52 läuft, zu führen, um die
Bänder 73 nebeneinander anzuordnen. Als Führungsrollen für eine glatte Zuführung
jedes der Bänder 73 zum zweiten Streckwerk 4 sind Paare von oberen Rollen 72 und
unteren Rollen 74 vorgesehen. Die Führungsrollenpaare 72 und 74, die näher der Lieferseite
angeordnet sind, sind in ihrer Länge zunehmend größer, so daß sie sich über die
volle Breite aller Bänder 73 erstrecken können. Die unteren Rollen 74 sind in Lager
75 und 76 gelagert und werden durch eine Antriebswelle einer Zuführungsrolle 77
über Kegelräder 81 und 82, Schwenkgelenke 78 und 79 und eine Antriebswelle 80 angetrieben.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet in der folgenden Weise:
Wenn das zweite Streckwerk 4 in Betrieb ist, drehen sich die oberen Walzen 52 und
54 auf den ihnen zugeordneten unteren Walzen 51 und 53. Dabei werden die Bänder
aus den Kannen der Reihe B (F i g. 1) durch Bandführungen 83 abgezogen und durch
die Führungen 71 den Führungsrollen 72 und von diesen dem zweiten Streckwerk 4 über
die Zuführrollen 77 zugeführt. Die Anlegevorrichtung nimmt ihre obere Stellung oberhalb
des Tisches 70 ein, wie durch strichpunktierte Linien in F i g. 3 dargestellt.
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Auf der Lieferseite des zweiten Streckwerkes 4 befindet sich ein
Längenmeßgerät, dem Kalanderwalzen zugeordnet sind. Nachdem Band in einer bestimmten
Länge geliefert ist, werden elektrische Kontakte betätigt, die ein Signal abgeben,
wodurch die leere Kanne selbsttätig durch eine volle ausgewechselt wird. Ferner
ist ein Zählwerk zum Summieren der Zahl der Kannenwechselvorgänge vorgesehen, welches
ein Signal zum selbsttätigen Abstellen des zweiten Streckwerkes 4 abgibt, nachdem
eine bestimmte Zahl von Kannen gefüllt und ausgewechselt ist. Nachdem das Zählwerk
die bestimmte Anzahl von Auswechselungen gezählt hat und z. B. acht volle Kannen
in der Reihe C gestapelt sind, wird eine nicht gezeigte elektrische Einrichtung
betätigt, um einen in einer nicht gezeigten Zeitprogrammierungseinrichtung vorgesehenen
Synchronmotor anzuschalten, wodurch der Anlegevorgang selbsttätig eingeleitet wird.
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Dabei wird der Umkehrmotor 58 für die hintere Walze in Gang gesetzt,
während das zweite Streckwerk 4 stillgesetzt wird. Dadurch werden die zwischen den
Walzen liegenden Bänder 62 gestreckt und schließlich alle an der gleichen Stelle
und Länge geschnitten. Die geschnittenen Bänder fallen nach unten in die Kannen
in der Reihe B, die nun leer sind. Sodann wird die Kupplung 61 umgeschaltet, wodurch
die Drehung der hinteren Walzen 51 und 52 aufhört, und der Walzenumkehrmotor 58
wird abgeschaltet.
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Während dieser Zeit bewirkt die Zeitprogrammierungseinrichtung die
Rückstellung des Zählwerks für die in das zweite Streckwerk 4 abgelieferten Kannen.
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Nachfolgend werden die vollen Kannen in der Reihe C in die ReiheB
übergeführt und die leeren Kannen in der Reihe B in die Reihe A. In den vollen Kannen
in der Reihe B wird die in jeder Kanne 49 enthaltene Bandspitze 46 um mehrere Zentimeter
über die Oberkante der Kanne nach unten gezogen, wie in F i g. 2, 3 und 6 dargestellt.
Die Zeitprogrammierungseinrichtung schaltet um nicht gezeigte elektromagnetiseh
gesteuerte Ventile für die Beaufschlagung der pneumatischen Antriebe 66 und 67,
wodurch die Stange 65 die vorderen oberen Walzen 54 von der unteren Walze 53 und
die Stange 64 die
hintere obere Walze 52 von der unteren Walze 51 weg verschwenken.
Hierauf wird der Elektromotor 26 eingeschaltet, so daß sich die Anlegevorrichtung
nach unten bewegt. Gleichzeitig mit dieser Abwärtsbewegung wird die Saugsperre 44
in jeder Öffnung 48 durch den zugeordneten Antrieb 43 geschlossen.
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Wenn die Anlegevorrichtung in die in F i g. 3 mit voll ausgezogenen
Linien gezeichnete Stellung abgesenkt ist, wird ein nicht gezeigtes Sauggebläse
in Gang gesetzt, welches durch die Saugleitung38, die Hauptleitung 8 und die Leitungen
40 über die Öffnungen 48 ansaugt. Jedes Band 46 wird in die zugeordnete Öffnung
48 eingesaugt, wird jedoch an einem Eindringen durch die Saugsperre 44 gehindert.
Das Band 46 sammelt sich an der Vorderseite der Saugsperre 44 höchstens in einer
Schicht, was zu keiner Verringerung der Saugkraft in der Nähe der Öffnung 48 führt.
Da ferner die Öffnung eine Breite von mehreren Zentimetern hat, ist auch ein geringer
Lagefehler der Bandspitze unschädlich. Hierauf wird die Anlegevorrichtung nach oben
bewegt.
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Die Bänder 46 werden dabei mit nach oben gezogen und durch eine V-förmige
Führung am unteren Teil der zugeordneten Öffnung 48 und durch den Bandführer 83
von im wesentlichen X-förmiger Gestalt zentriert und sinkt dann auf die Oberseite
der hinteren unteren Walze 51 und wird unmittelbar auf dem Ende des vorausgehenden
Bandes 62 aufgelagert.
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Wenn die Öffnungen 48 der Anlegevorrichtung etwa über der vorderen
unteren Anhebewalze 53 ankommen, wird der Antrieb 66 so betätigt, daß die hintere
obere Walze 52 auf die untere Walze 51 zurückschwenkt, wodurch das Band 46 erfaßt
ist. Die Anlegevorrichtung setzt ihre Schwenkbewegung nach links fort, jedoch sind
die Bänder 46 zwischen den hinteren Walzen 51 und 52 festgehalten. Daher wird das
Band 46, das sich vor der Saugsperre 44 (F i g. 4) angesammelt hat, durch die V-förmige
Führung der Öffnung 48 nach außen gezogen.
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Im tiefsten Teil der V-förmigen Führung jeder Öffnung ist jedoch
eine Anzahl Abreißnadeln 47 angebracht, die etwas nach vorn geneigt sind, wie aus
F i g. 4 und 5 ersichtlich ist. Das Band 46 wird daher durch die Nadeln 47 festgehalten
und wird daher zwischen den Nadeln 47 und den hinteren Walzen 51 und 52 so gestreckt,
daß alle Bänder 46 gleichermaßen etwa in der Mitte abgerissen werden. Wenn die Anlegevorrichtung
ihre Bewegung nach links bis in ihre Ausgangsstellung fortsetzt, werden die Antriebe
43 so betätigt, daß die Saugsperren 44 sich öffnen und die abgerissenen Enden 46'
der Bänder 46 abgeschnitten in die Leitungen 44 eingesaugt und in einen nicht gezeigten
Sammelbehälter über die Hauptleitung 8 gefördert werden.
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Das Lieferende jeden Bandes 46, das zwischen den hinteren Walzen
51 und 52 festgehalten ist, liegt unmittelbar über dem Ende des vorausgehenden Bandes
62. Wenn jetzt die vorderen oberen Walzen 54 auf die unteren Walzen 53 zurückgeschwenkt
werden, werden die Bänder 46, welche infolge ihrer Eigensteifigkeit geringfügig
nach oben gerichtet sind auf die vorausgehenden Bänder 62 gedrückt, wodurch der
Anlegevorgang abgeschlossen ist.
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Die Anordnung der Saugsperre kann auch so angeordnet sein, daß jedes
angesaugte Band 46 ohne Abreißen in eine Stellung unmittelbar über dem vorangehenden
Band 62 geführt wird, worauf die Saugwirkung unterbrochen wird und das Ende des
Bandes
46 über das vorausgehende Band 62 gelegt wird, um den Bandverbindungsvorgang
zu bewirken.
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An Stelle der Nadeln 47 in jeder Öffnung 48 können auch andere Einrichtungen
vorgesehen sein, die das Band ausreichend festhalten, um das Abreißen des Bandes
zu ermöglichen. Beispielsweise können Vorsprünge, scharfe Kanten, eingekerbte Teile
oder Elemente oder Greiforgane unter Verwendung von Armen, Nocken od. dgl. oder
auch Klemmbälge angewendet werden. Das Halteorgan kann in oder benachbart der Öffnung
und geringfügig von der Saugsperre nach außen angeordnet sein.
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Im Falle der Verbindung eines einzigen Bandes mit einem anderen kann
eine Anlegevorrichtung verwendet werden, welche das Bandende durch einen Fühler
abtastet.
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Bei der dargestellten Ausführungsform erstrecken sich die Saugleitungen
nach unten, jedoch wird durch eine Veränderung in ihrer Länge die durch die Erfindung
erzielbare Wirkung nicht verändert. Beispielsweise können die Öffnungen in der Hauptleitung
selbst vorgesehen sein.