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Omnibuseinstieg
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Omnibuseinstieg mit zwei Stufen,
und zwar insbesondere auf einen solchen Einstieg, der nahe einer Achse angeordnet
ist. Dies ist vornehmlich bei dem Vordereinstieg der Fall, der zwischen der Vorderachse
und der Omnibus front angeordnet ist.
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Die untere Einstiegsstufe ordnet man in der Regel so tief an, wie
es die Bodenfreiheit des Fahrzeugs gestattet. Die erforderliche Bodenfreiheit ist
umso größer, je größer die Entfernung von der nächstgelegenen Achse ist. Beim Vordereinstieg
eines Omnibusses wird die tiefstmögliche Lage der unteren Stufe daher von der am
vorderen Ende des Omnibusses erforderlichen Bodenfreiheit bestimmt. Bei Stadtbussen
kommt man auf diese Weise zu einem Abstand von etwa 200 mm zwischen der unteren
Stufe und der Höhe eines durchschnittlichen Bürgersteigs. Die beiden Stufen sind
voneinander ebenfalls etwa 200 mm entfernt. Diese Maße sind insbesondere für ältere
und behinderte Leute oftmals reichlich groß;
es kann zu Einsteigschwierigkeiten
kommen. Dies gilt in entsprechend stärkerem Maße, wenn der Stufenabstand größer
als oben angegeben ist. Auf der Suche nach bequemeren Einstiegsmöglichkeiten hat
man auch schon dreistufige Einstiege in Erwägung gezogen, die aber für neuzeitliche
Stadtomnibusse nicht in Betracht kommen. Jede Stufe stellt ein Einsteighindernis
dar; ein dreistufiger Einstieg ist daher wesentlich langsamer als ein zweistufiver.
Jede Stufe benötigt Raum in Horizontalrichtung, der aber im Einstiegsbereich, insbesondere
bei Fronteinutiegen mit Fahrerkasse, nicht zur Verfügung steht. Außerdem vermag
die Anordnung von mehr als zwei Stufen die durch die Bodenfreiheit des Fahrzeugs
vorgegebene Mindesthöhe der untersten Stufe nicht zu verringern; es ist aber nicht
sinnvoll, den oberen Stufenabstand zu verringern , wenn die Höhe der untersten Stufe
nicht verringert werden kann.
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Bei der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe einer bequemeren
Gestaltung des Einstiegs muß man daher davon ausgehen, daß der zweistufige Einstieg
mit einer bestimmten Höhe der unteren der beiden Stufen erhalten bleiben müssen.
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Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß in dem der nächstgelegenen
Omnibus achse näher gelegenen Teil des Einstiegs die untere Stufe ersetzt ist durch
zwei Stufen, deren untere tiefer und deren obere höher als die ersetzte Stufe liegt.
Vorteilhafterweise sind die Vorderkanten der Stufen in dem mit den zusätzlichen
Stufen versehenen Teil des Einstiegs gegenüber denen des anderen Teils in der Vertikalprojektion
versetzt.
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In dem oben angegebenen Beispiel eines Fronteinstiegs mit Stufenabstand
von 200 mm und einer Höhe der untersten Stufe vom Bürgersteig von gleichfalls 200
mm bedeutet dies, daß in der linken Hälfte des Einstiegs die untere Stufe ersetzt
ist
durch zwei Stufen, deren untere etwa 100 mm über der mittleren Bürgersteighöhe liegt,
während die zweite in der Mitte zwischen den beiden normalen Stufen liegt, die im
rechten Einstiegsteil verbleiben.
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Diese Lösung ist insofern überraschend, als die unterste Stufe im
linken Einstiegsteil niedriger liegt, als es bislang für die unterste Einstiegsstufe
mit Rücksicht auf die Bodenfreiheit für zulässig erachtet wurde. Dabei übersieht
man jedoch, daß die Höhe der untersten Einstiegsstufe bestimmt wird durch ihren
von der Achse weitest entfernt liegenden Bereich, während sich die erfindungsgemäße
Maßnahme lediglich auf den achsennahen Bereich des Einstiegs bezieht.
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Die erfindungsgemäße Einstiegsform hat überraschend vorteilhafte Eigenschaften
insofern, als sie nicht nur einen "Trippelschritt" unter Ausnutzung der kleinen
Stufenabstände ermöglicht sondern auch einen zweistufigen Schritt ohne bewußtes
Überspringen einer Stufe.
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Dies zeigt sich deutlich bei der Betrachtung des in der Zeichnung
dargestellten Beispiels. Darin zeigen: Figur 1 eine Seitenansicht und Figur 2 eine
Draufsicht auf den Einstieg.
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Unter einem Einstieg im Sinne der Erfindung ist der für eine Person
bemessene Breitenbereich einer Türe zu verstehen. Das Beispiel zeigt also einen
Doppeleinstieg, dessen vorderer herkömmlich mit zwei Stufen ausgebildet ist.
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Das ist auch im Hinblick auf die Bodenfreiheit des Fahrzeugs und den
verhältnismäßig großen Abstand des vorderen Einstiegs von der Achse erforderlich.
Der rechte Teil des
hinteren, erfindungsgemäß ausgebildeten Einstiegs
hat eine herkömmliche, dem rechten Einstieg entsprechende Stufenhöhe. Im linken
Teil dieses Einstiegs ist die untere Stufe durch zwei niedrigere ersetzt, von denen
die untere Stufe tiefer liegt. Während die normaluntere Stufe2einen Abstand von
etwa 200 mm von der durchschnittlichen Höhe eines Bordsteins (strichpunktiert angedeutet)
hat, liegt dieser Abstand für die untere Stufe 1 der zusätzlichen Stufen nur bei
100 mm. Entsprechend ist der Abstand zwischen Stufe 1 und Stufe 2 ebenfalls etwa
100 mm. Die obere Stufe 3 der zusätzlichen Stufen liegt zwischen den Normalstufen,
also etwa 100 mm über Stufe 2, während die oberste Stufe 4 wiederum 100 mm über
Stufe 3 liegt.
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Derjenige, der hohe Stufen vermeiden möchte, wird, beginnend mit dem
linken Fuß, die Trittfolge 1-2-3-4 wählen, während der rasch Einsteigende, beginnend
mit dem rechten Fuß, die Trittfolge 2-4 benutzt. Für beide Einstiegsarten ergibt
sich eine ganz natürliche Trittfolge, ohne daß der rasch zweistufig Einsteigende
das Gefühl hat, die zusätzlichen Stufen überspringen zu müssen. Wichtig ist es nämlich,
daß die aufeinander folgenden Stufenhöhen etwa gleich sind.
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Der rasch zweistufig Einsteigende, der zunächst den rechten Fuß auf
die Stufe 2 gesetzt hat, wird also ganz automatisch den linken Fuß auf Stufe 4 setzen.
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In beiden Einsteigfolgen bestimmt somit die Wahl des zuerst benutzten
Fußes und die Höhe der untersten Stufe automatisch die weitere Trittfolge. Diese
Automatik ist für den ungestörten und unfall freien Einstieg sehr wichtig. Einer
der wesentlichsten Gesichtspunkte bei der Bewertung der Erfindung ist es daher,
daß sie eine solche automatische Schrittfolge in beiden möglichen Alternativen erzwingt.
Insofern unterscheidet sich die Erfindung auch prinzipiell von solchen
bekannten
Treppen, bei denen die ausschließlich mit dem linken bzw. rechten Fuß zu betretenden
Stufen versetzt zueinander angeordnet sind, weil solche bekannten Treppen keine
alternative Begehungsart in natürlicher und deshalb unfallfreier Weise ermöglichen.
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Aus Figur 2 geht hervor, daß die normaluntere Stufe 2 im Bereich des
erfindungsgemäß gestalteten Einstiegs eine etwas zurückgezogene Vorderkante hat,
um in der Draufsicht eine versetzte Stufenanordnung zu ermöglichen. Entsprechend
ist die Vorderkante der obersten Stufe 4 im linken Bereich ein wenig zurückgezogen.