DE261702C - - Google Patents
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- DE261702C DE261702C DENDAT261702D DE261702DA DE261702C DE 261702 C DE261702 C DE 261702C DE NDAT261702 D DENDAT261702 D DE NDAT261702D DE 261702D A DE261702D A DE 261702DA DE 261702 C DE261702 C DE 261702C
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07K—PEPTIDES
- C07K16/00—Immunoglobulins [IGs], e.g. monoclonal or polyclonal antibodies
- C07K16/12—Immunoglobulins [IGs], e.g. monoclonal or polyclonal antibodies against material from bacteria
- C07K16/1267—Immunoglobulins [IGs], e.g. monoclonal or polyclonal antibodies against material from bacteria from Gram-positive bacteria
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 261702 -KLASSE 30 h. GRUPPE
Dr. MAX PIORKOWSKI in BERLIN.
Verfahren zur Herstellung eines Serums gegen Kälberruhr.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. September 1911 ab.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Serums, das insbesondere
gegen Kälberruhr immunisierend und heilend wirksam ist. Der Ausgangsstoff für das neue
Serum ist Yoghurt, der bekanntlich eine günstige Wirkung bei Magenerkrankungen ausübt.
Yoghurt enthält drei verschiedene Bakterienarten, den Yoghurtbazillus, einen Diplokokkus
und einen Streptokokkus. Gemäß dem neuen
ίο Verfahren wird nun von jeder dieser Bakterienarten
bei der jeweils zweckmäßigen Temperatur eine Reinkultur hergestellt. Mit diesen Reinkulturen kann man verschieden verfahren:
Erstens kann man die Kulturen so, wie sie erhalten wurden, in abgemessenen Zwischenräumen
einem Tier oder aber gleichzeitig drei Tieren einspritzen, d. h. jede Kultur einem
anderen Tier. Aus dem Blut dieser Tiere wird nun das Serum in üblicher Weise gewonnen;
falls die verschiedenen Kulturen verschiedenen Tieren injiziert wurden, werden die
Sera gemischt. Man hat dann ein gegen Kälberruhr spezifisches Serum, das dem gesunden
Tier prophylaktisch oder schon erkrankten Tieren zum Zweck der Heilung injiziert
werden kann.
Statt die Reinkulturen ohne weiteres zu verwenden, kann man sie aber auch vorher
im Vakuum eindampfen, steril trocknen, die so erhaltenen reinen Trockenkulturen möglichst
konzentriert in physiologischer Kochsalzlösung aufschwemmen und sie in dieser Form entweder
gemeinsam einem Tier oder getrennt drei Tieren einspritzen und von diesen dann das Serum gewinnen.
Es wird z. B. derart verfahren, daß Yoghurtbakterien, nämlich die im Yoghurt gefundenen
Diplokokken, Streptokokken und die eigentlichen Yoghurtbazillen (Bazillus bulgaricus), in
nach dem Verfahren von Co h en dy hergestelltem
Milchserum reingezüchtet werden (die beiden ersteren bei 37 °, die letzteren bei 45 °). Nach
48 Stunden kommen die Kulturen gemischt in einen Vakuumapparat, worin sie bei 45°
ausgetrocknet werden. Das dabei erhaltene Pulver wird dann subcutan einem Pferde eingespritzt,
in einer Menge von 1 g, die in 10 ecm physiologischer Kochsalzlösung aufgeschwemmt
wurde. Nach etwa 6 bis 7 Tagen wird die Dosis des Pulvers verdoppelt, nach weiteren
6 Tagen kommen 5 g in Anwendung, und dieselbe Menge wird in gleichen Abständen etwa
4 Monate hindurch injiziert. Dann wird von dem Tier Blut entnommen. .
Noch eine dritte Arbeitsweise* ist möglich, die besonders gute Ergebnisse liefert; man
kann nämlich von einer Einspritzung der KuI7
türen in die Blutbahn der Pferde gänzlich absehen, braucht vielmehr nur die, wie oben
angegeben, hergestellten Trockenkulturen entweder zusammen einem Tiere oder getrennt
an drei Tiere zu verfüttern, wobei infolge ihrer hohen Konzentration nur minimale Mengen
erforderlich sind. Die Fütterungsmengen lassen sich jedoch ohne Schaden für die Tiere wesentlich
erhöhen, und man hat es dadurch in der Hand, einen außerordentlich hohen Titer und
ein hochkonzentriertes Serum zu erzielen, von dem z. B. 5 ecm genügen, unl ein Kalb prophylaktisch
gegen Kälberruhr zu schützen, während 10 bis 15 ecm zur Heilung eines bereits
erkrankten Tieres erforderlich. sind.
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Ζ; B; werden getrocknete Reinkulturen dem
täglichen Futter der Versuchspferde bis log,
später 20 und 50 g untergemischt, und so bis 500 g verfüttert. Dann werden diesen Tieren
etwa 6 1 Blut entnommen, woraus durch Zentrifugieren das Serum gewonnen wird. Vorher
werden in gewissen Abständen geringe Mengen Blut aus der Jugularvene entnommen und das
hieraus erhaltene Serum im Agglutinationstiter geprüft. Erst wenn letzterer den Wert
von ι: 1000 anzeigt, wird zu stärkerer Blutentnahme
geschritten. Der Agglutinationstiter wird auf Reinkultur des Yoghurtbazillus eingestellt.
Mit dem so gewonnenen Serum wurden Tierversuche angestellt:
A) 5 Mäuse von je 15 bis 20 g Gewicht wurden mit abgestuften Mengen von Kälberpneumoniebakterien
subcutan geimpft, und zwar mit 0,004, °>0I>
°fi2· °>°3 un(i °>°5 S
einer 24stündigen Bouillonkultur, von der jeweils die betreffende Menge mit 0,5 g physiologischer
Kochsalzlösung verdünnt worden war. Hierbei war die letale Dosis nach 24 Stunden
zu 0,03 festgestellt.
ι Maus erhielt:
24 stündige
Kälberpneumonie-
bakterienkultur
0,004 g lebt,
0,01 - ....... lebt,
0,02 - . t nach 4 Tagen,
0,03 - ....... t - 24 Stunden,
0,05 - t - 18 Stunden.
B) 4 Mäuse von obigem Gewicht wurden mit 0,2, 0,3, 0,4 und 0,5 ecm Yoghurtserum
subcutan abgeimpft. 24 Stunden später erhielten diese vier Mäuse (außerdem auch noch
eine fünfte Maus zur Kontrolle) je 0,03 der oben festgestellten letalen Dosis Pneumoniebakterien.
Wenn zur Erhaltung des Lebens dieser Mäuse 0,2 ecm Serum genügten, dann
galt 0,2 als Hie für 20 g Körpergewicht ausreichende
Dosis des Heilserums gegenüber 0,03 letaler Kälberpneumoniekultur. Oder es genügten
2 ecm des Yoghurtserums, das sind 2 Immunitätseinheiten, um 10 Mäuse von je
20 g Gewicht vor einer Infektion mit der 10 fachen letalen Minimaldosis zu schützen.
Die Kontrollmaus war nach 24 Stunden gestorben.
ι Maus erhielt:
Yoghurt- Letale Do.sis
serum Pneumome-
serum Pneumome-
bakterien
0,2 g und 0,03 ..... lebt,
0,3 - - 0,03 lebt,
0,4 - - 0,03 ..... lebt,
0,5 - - 0,03 lebt,
0,03 t nacn 24 Stunden.
C) 5 Meerschweinchen von je> etwa 200 g
Gewicht wurden mit abgestuften Mengen von Kälberruhrbazillen subcutan geimpft, und zwar
mit 0,01, 0,02, 0,03, 0,04 und .0,05 g einer 24 stündigen Bouillonkultur. Hierbei war als
letale Dosis bei Tieren, die innerhalb 48 Stunden eingingen, 0,04 festgestellt.
ι Meerschweinchen erhielt: „0
Kälberruhrkultur
0,01 g lebt,
0,02 - lebt,
0,03 - -..·. lebt,
0,04 - t innerhalb 48 Stunden,
0,05 - t innerhalb 48 Stunden.
D) 4 Meerschweinchen von obigem Gewicht wurden mit 0,2, 0,5, 1 und 2 ecm Yoghurtserum
subcutan geimpft; 24 Stunden später erhielten diese 4 Meerschweinchen und außerdem
zur Kontrolle noch ein fünftes Meerschweinchen je 0,04 der festgestellten letalen
Dosis Kälberruhrbazillen. Wenn zur Erhaltung des Lebens dieser Meerschweinchen 0,5 ecm
Serum ausreichten, dann galten 0,5 als die für 200 g Körpergewicht ausreichende Dosis
des Heilserums gegenüber 0,04 letaler Kälberruhrkultur. Oder es genügten 5 ecm, das sind
5 Immunitätseinheiten, um 10 Meerschweinchen von je 200 g Gewicht vor einer Infektion mit
der 10 fachen letalen Minimaldosis zu schützen (das Kontrollmeerschweinchen war innerhalb
48 Stunden gestorben).
95 ι Meerschweinchen erhielt:
Yoghurt- Letale Dosis
strum Kalberruhr
strum Kalberruhr
bazillen
0,2 ecm und 0,04 f nach 72 Stunden,
0,5 - - 0,04 lebt,
1,0 - - 0,04 lebt,
2,0 - - 0,04 lebt,
0,04 f nach 48 Stunden.
Claims (4)
- Patent-Ansprüche: 1o5ι. Verfahren zur Herstellung eines insbesondere gegen Kälberruhr wirksamen Serums, dadurch gekennzeichnet, daß man Gemische der Reinkulturen der Yoghurt- no bakterienarten in die Blutbahn von Pferden oder anderen Tieren einspritzt, um dann aus dem Blut das Serum in üblicher Weise zu gewinnen.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Gemische der Reinkulturen steril trocknet, und die so erhaltenen Trockenkulturen in physiologischer Kochsalzlösung aufgeschwemmt den Tieren einspritzt.
- 3. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß manrtdie durch Trocknung der Reinkulturen erhaltenen Trockenkulturen an die das Serum liefernden Tiere verfüttert.
- 4. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die getrennt gewonnenen Reinkulturen der verschiedenen Yoghurtbakterien ebenso vielen verschiedenen Tieren einspritzt oder verfüttert und die von diesen gewonnenen Sera dann mischt.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE261702C true DE261702C (de) |
Family
ID=519238
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT261702D Active DE261702C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE261702C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6468666B2 (en) | 1999-11-22 | 2002-10-22 | Premark Rwp Holdings, Inc. | Magnetic susceptible markerboard |
US6472083B1 (en) * | 2000-08-16 | 2002-10-29 | Premark Rwp Holdings, Inc. | Metal surfaced high pressure laminate |
US6495265B1 (en) * | 2000-08-28 | 2002-12-17 | Premark Rwp Holdings, Inc. | Radiation shielded laminate |
-
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- DE DENDAT261702D patent/DE261702C/de active Active
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US6468666B2 (en) | 1999-11-22 | 2002-10-22 | Premark Rwp Holdings, Inc. | Magnetic susceptible markerboard |
US6472083B1 (en) * | 2000-08-16 | 2002-10-29 | Premark Rwp Holdings, Inc. | Metal surfaced high pressure laminate |
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