DE26119C - Elektrische Normaluhr - Google Patents

Elektrische Normaluhr

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DE26119C
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A. Winbauer in Baden bei Wien
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    • GPHYSICS
    • G04HOROLOGY
    • G04CELECTROMECHANICAL CLOCKS OR WATCHES
    • G04C1/00Winding mechanical clocks electrically
    • G04C1/02Winding mechanical clocks electrically by electromagnets
    • G04C1/022Winding mechanical clocks electrically by electromagnets with snap-acting armature

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die im Nachfolgenden beschriebene Uhr unterscheidet sich von anderen elektrischen Uhren dadurch, dafs zu ihrer Bethätigung eine schwache Stromstärke (etwa ein bis zwei Leclanche' - Elementen entsprechend) genügt, wobei überdies der elektrische Strom jedesmal nur für sehr kurze Zeit in Anspruch genommen wird, so dafs eine lange Dauer der verwendeten Batterie erreicht wird. Der verläfsliche Gang dieser Uhr ist ferner von einer etwa auftretenden variablen Stromstärke unabhängig und ist die Gesammtconstruction gegenüber anderen elektrischen Uhren nicht nur wesentlich vereinfacht, sondern auch auf Uhrensysteme jeder Art und Gröfse, ohne Rücksicht auf die Pendellänge, anwendbar.
In die beiliegende Zeichnung sind nur jene Details aufgenommen, welche sich auf die Neuheit in der Construction der elektrischen Uhr beziehen, während sowohl die elektrische Batterie, als auch alle anderen an Uhren vorkommenden, als bekannt vorauszusetzenden Bestandtheile nicht gezeichnet sind.
Die Einrichtung und Functionirung der Uhr ist folgende:
An der Welle des Minutenrades M, Fig. 1 und 2, sitzt, lose drehbar, eine Scheibe S, an welcher ein Hebel L befestigt ist, der ein Gewicht G trägt; das letztere ist schwer genug, um vermöge seines Eigengewichtes eine constante Drehung der Scheibe im Sinne des gezeichneten Pfeiles, entsprechend der Drehungsrichtung der Uhrzeiger, zu veranlassen, d. i. die Uhr im Gange zu erhalten.
An der Scheibe .S sitzt ferner ein Sperrkegel s, der in die Zähne des ebenfalls lose aufgesteckten Sperrrades C eingreift und somit die durch die Schwere des Gewichtes G eingeleitete Drehung der Scheibe >S auf das Sperrrad und das mit demselben fest verbundene Federgehäuse E überträgt; die Feder in diesem Gehäuse übertragt den Zug, welcher dabei auf ihr an 'der Gehäusewand befestigtes Ende ausgeübt wird, durch ihr anderes, mit der Welle des Minutenrades verbundenes Ende auf diese Weile.
Ist die Uhr im Gang, so sinkt nach einer gewissen Zeit das Gewicht G vermöge seiner eigenen Schwere so weit, dafs es nahezu auf die in den zweiarmigen Hebel H eingesetzte Rolle W, Fig. 1, zu liegen kommt; gleichzeitig hat ein an der Rückseite der Scheibe £ sitzender Stift g, Fig. 2, die an ihrem oberen Ende gabelförmig getheilte Feder F, Fig. 1, durch den Druck auf deren rechten Schenkel / so weit nach links geschoben, dafs der an dem freien Ende des einarmigen Hebels h sitzende Stift t, der bisher auf dem linken Schenkel /' der Feder F ruhte, nunmehr vermöge des Eigengewichtes des Hebels h und unterstützt durch die Federkraft einer schwachen Spirale i in den Ausschnitt der Feder F gleitet, wodurch der Hebel h sinkt und auf den an der isolirten Polklemme q angebrachten Platinstift q1 zu liegen kommt. Diese Polklemme dient zur Aufnahme des einen Batteriedrahtes, während der andere, nachdem er um die Spulen des Elektromagnetes geführt wurde, direct mit dem Hebel h in Verbindung steht.
Ist der Contact zwischen dem Hebel h und dem im Bolzen q befindlichen Pol q1 der Batterie hergestellt, so ist der elektrische Strom geschlossen, der an dem kürzeren Arm des
Doppelhebels H befestigte Anker A des Elektromagnetes wird angezogen, der rechte, längere Arm des Hebels H nach aufwärts geschnellt, wobei die Rolle W das Gewicht G in seine ursprüngliche Stellung zurückschleudert. Letzteres wird vermöge des ihm innewohnenden Trägheitsmomentes noch höher steigen als der Hebel selbst (erfahrungsgemäfs beschreibt hierbei der Gewichtshebel je nach der Stärke des Stromes einen Winkel von 30 bis 420), der Sperrkegel ί der mitgedrehten Scheibe .S greift, um weitere 5 bis 7 Zähne des durch die Gegensperrklinke K am Rückgehen gehinderten Sperrrades C höher ein und die Uhr ist. für weitere 5 bis 7 Minuten aufgezogen, nach deren Ablaufsich dasselbe Spiel fortwährend wiederholt.
Damit aber nach dem Aufwärtsschnellen des Gewichtes G der elektrische Strom auch wieder unterbrochen werde, um jedesmal erst im geeigneten Moment wieder geschlossen zu werden, ist in den rechten Arm des Hebels II, welcher im Zustand der Ruhe auf dem mit Kautschuk überzogenen Anschlagbolzen H aufruht, eine Schraube X eingelassen. Die Spindel dieser Schraube gleitet lose in einem Schlitz des Hebels Ji, während deren Kopf beim Steigen des Hebels H auch den Hebel Ji mitnimmt und aufser Contact mit ql setzt, indem gleichzeitig die nicht mehr vom Stift g gehaltene Feder F zurückschnellt und sich an den Anschlagstift r anlegt, während der Hebel Ji durch die Hemmung seines Stiftes t am linken Federarm /' am Sinken gehindert wird.
Um auch für jenen Moment, während dessen das Gewichtchen G nach aufwärts geschnellt wird, einen Rückstofs zu verhindern und einen constant gleichförmigen Gang der Uhr zu erzielen, ist an der Welle des Minutenrades, wie schon eingangs erwähnt, innerhalb des Gehäuses E eine in bekannter AVeise wirkende Gegensperrfeder angebracht.

Claims (1)

  1. Paten t-An Sprüche:
    Eine sich selbst aufziehende elektrische Uhr, bei welcher die das Uhrwerk bewegende Kraft durch das am Hebel L sitzende Gewicht G in der Weise geliefert wird, dafs dieses Gewicht durch die mit dem Hebel L fest verbundene und lose auf die Welle des Minutenrades M gesteckte Scheibe .S sammt Sperrklinke ί das ebenfalls lose aufgesteckte Schieberad C und das mit demselben fest verbundene Federgehäuse E dreht, wobei die Feder auf die Minutenradwelle wirkt und wobei jedesmal, so oft das Gewicht G bis an einen bestimmten Punkt gesunken ist, ein elektrischer Strom geschlossen wird, so dafs ein in diesen Strom eingeschalteter Elektromagnet seinen am kurzen Arm des Hebels H angebrachten Anker A anzieht und der längere Arm des Hebels das Gewicht G in seine ursprüngliche Stellung zurückschleudert, worauf die Stromleitung wieder unterbrochen wird.
    Bei sich selbst aufziehenden elektrischen Uhren ein Mechanismus zum Oeffnen und Schliefsen der Stromleitung, bestehend aus dem den einen Polcontact bildenden Hebel Ji, welcher auf den anderen Polcontact qx sinkt, sobald der an der Scheibe 5 befestigte Stift g die dem Hebel h als Auflager dienende Feder F so weit verschoben hat, dafs der die Unterstützung bildende Stift t am freien Hebelende in die Gabel der Feder F sinkt, worauf beim nun eintretenden Anziehen des Ankers A der hintere Arm des den Anker tragenden Hebels H durch den Kopf der einen Schlitz im Hebel Ji durchziehenden Schraube X letzteren Hebel mitnimmt und so die Stromleitung wieder unterbricht.
    Hierzu I Blatt Zeichnungen.
DENDAT26119D Elektrische Normaluhr Active DE26119C (de)

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