-
Aufziehbarer Trennvorhang für Theaterbühnen,
-
Sporthallen odO dgl.
-
Die Erfindung betrifft einen aufziehbaren Trennvorhang für Theaterbühnen,
Sporthallen oder dgl., mit zwei in regelmäßigen tTöhenabständen durch Quer schnüre
verbundenen Vorhangbahnen, zwischen deren unteren Enden eine Raffschiene befestigt
ist, und mit einer antreibbaren Aufwickelwelle für an die Raffschiene angeschlossene
Zuggurte oder dgl0 und mit einer Abfangvorrichtung zur Sicherung des Trennvorhanges
gegen ein sturzartiges Herabfallen0 Trennvorhänge der anstehenden Art weisen wegen
ihrer großen Höhe und Breite ein oft erhebliches Gewicht auf e Da sie im aufgezogenen
Zustand gerafft unter der Decke hängen, besteht eine Gefahr, daß sie bei einer durch
irgendeine Störung bewirkten Freigabe der Aufwickelwelle sturzartig herabfallen0
Aus
Gründen der Unfallverhütung werden deshalb bei Trennvorhängen Abfangvorrichtungen
verlangt, die ein sturzartiges Herabfallen des Trennvorhanges verhindern.
-
Es ist bekannt, an der Aufwickelwelle eine Abfangvorrichtung anzuordnen,
die aus einem auf der Aufwickelwelle befestigten Klinkenrad und einer abhängig von
der Zentrifugalkraft gesteuerten Klinke besteht, die bei tberschreiten einer bestimmten
Wickelwellen-Drehzahl in das Klinkenrad eingreift, so daß die Aufwickelwelle drehblockiert
ist. Eine solche, die Aufwickelwelle blockierende Abfangvorrichtung bietet aber
keine Absturzsicherheit in einem Fall, wenn die Zuggurte reißen. Die Zuggurte, die
im allgemeinen aus Kunststoffäden bestehen, können beispielsweise bei einem Brand
zerstört werden0 Der in einem solchen Falle her ab stürzende Trennvorhang könnte
nicht nur auf Personen auftreffen, sondern durch plötzliche Raumunterteilung Personen
auch einen Fluchtweg versperren.
-
Um diesen Gefahren vorzubeugen, ist bereits vorgeschlagen worden,
feuerbeständige Zuggurte oder dgl., Z0 Bo Stahlseile, zu verwenden, Solche Stahlseile
oder Stahlgurte erliegen äedoch einem wesentlich stärkeren Verschleiß als Zuggurte
aus textilem Material und stellen an die Führungsgenauigkeit der Aufwickelvorrichtung
hohe Ansprüche, da sie betriebsmäßig immer unter Last auf- bzwO abgewickelt werden0
Betriebsmäßig
unter Last auf- und abgewickelte .Stahlseile oder
dgl.
-
bedürfen einer regelmäßigen wartung und müssen im allgemeinen alle
drei Jahre ausgetauscht werden0 Der Erfindung liegt die Auf gabe zugrunde, Trennvorhänge
der behandelten Art mit einer besonders sicheren Abfangvorrichtung auszurüsten,
welche eine Beibehaltung von textilen Zuggurten oder dglo für das betriebsmäßige
Aufziehen und Herablassen des Trennvorhanges ermöglicht0 Die Erfindung sieht deshalb
vor, daß die Abfangvorrichtung zwei oder mehrere, von den Zuggurten unabhängige,
über die Vorhangbreite verteilte, auf individuelle, jeweils mit einem fliehkraftgesteuerten
Sperrwerk versehene Wickeltrommeln sioh aufwickelnde Zugglieder aufweist und daß
die aus zwickel trommel und Zugglied bestehenden einzelnen Abfangeinheiten einerseits
an deckenseitigen lviderlagern aufhängbar und andrerseits an die Raffschiene angeschlossen
sind.
-
Infolge dieser Maßnahmen ist die Raffschiene und das gesamte, von
ihr getragene Vorhanggewicht zusätzlich zu den Zuggurten auch noch durch die Abfang-Zugglieder
deckenseitig gefesselt, so daß völlig unabhängig davon, aus welchen Störungsgründen
die Raffschiene nicht- mehr über die Zuggurte hochgehalten werden kann, die Raffschiene
nach einem kurzen, gerade zur
Auslösung der Uperrwerke ausreichenden
Fallweg blockiert wird0 Da die Zugglieder der Abfangvorrichtung beim betriebsmäßigen
Aufziehen und Ilerablassen des Tremlvorhanges entlastet sind, tritt an diesen kein
nennenswerter Verschleiß auf, so daß als Zugglieder Stahlseile oder Stahlgurte verwendet
werden können, die praktisch unbegrenzte Lebensdauer haben Auch sind an ihre Führungsgenauigkeit
keine besonderen Anforderungen zu stellen, da sie infolge ihrer Gewichtsentlastung
selbst dann kaum einem Verschleiß unterliegen, wenn sie beim betriebsmäßigen Auf-
und Ablassen des Vorhanges an irgendwelchen eilen vorbeischleifen sollten. Durch
die Erfindung ist somit eine Abfangvorrichtung äußerst hoher Funktionssicherheit
erreicht, welche die übliche Ausbildung solcher Trennvorhänge nicht beeinträchtigt,
insbesondere weiterhin einen Einsatz der bewährten textilen Zuggurte zulaut, Von
weiterem Vorteil ist, daß die Abfangvorrichtung völlig unabhängig von den übrigen
Teilen des Trennvorhanges gewartet und auf Betriebsbereitschaft geprüft werden kann,
und daß Trennvorhänge auch noch nachträglich mit dieser Abfangvorrichtung unter
geringem hauswand ausgerüstet werden können0 Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Wickeltrommeln der Abfangvorrichtung an den deckenseitigen Widerlagern
und die Enden ihrer Zugglieder an der Raffschiene befestigt. Hierbei können der
Erfindung zufolge die Wickeltrommeln
seitlich neben dem Trennvorhang
angeordnet werden und ihre Zugglieder über Umlenkrollen verlaufen, die in der Trennvorhangmittelebene
liegen. Eine solche Anordnung empfiehlt sich, wenn zwischen dem oberen Vorhangende
und der Decke nur wenig Montageraum zur Verfügung steht0 Alternativ ist es auch
möglich, die Wickeltrommeln an der Raffschiene und die Enden ihrer Zugglieder an
den deckenseitigen Widerlagern zu befestigen0 In einem solchen Fall werden die iickeltrommeln
zusammen mit dem Vorhang herabgelassen, so daß sie vom Boden aus auf Betriebsbereitschaft
überprüft werden können und sich also der Aufbau eines bis zur Decke reichenden
Gerüstes oder dgl0 bei der Wartung erübrigtO Schließlich kann der Erfindung zufolge
noch vorgesehen werden, daß die die beiden Vorhangbahnen verbindenden Querschnüre
aus feuerbeständigem Material, zO Bo aus Stahllitzen, bestehen.
-
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert,
in der zeigen Figo 1 in vereinfachter, perspektivischer Darstellung einen Abschnitt
eines Trennvorhanges nach der Erfindung in heruntergelassenem Zustand,
Bigo
2 im Querschnitt einen an einer Hallendecke befestigten Trennvorhang in aufgezogenem
Zustand, Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel für ein verwendbares fliehkraftgesteuertes
Sperrwerk und Figo 4 in der rechten und linken Hälfte äe eine Detailseitenansicht
auf Teile des Sperrwerkes nach Figo 3.
-
Fige 1 zeigt einen aus zwei Vorhangbahnen 1, 2, z. B. aus Kunstleder,
bestehenden Trennvorhang. Die Vorhangbahnen 1, 2 sind an ihrem oberen Ende über
Leisten 3, 4 deckenseitig befestigt und durch in regelmäßigen Höhenabständen vorgesehene
Querschnüre 5 miteinander verbunden und etagenweise unterteilt, wobei die Querschnüre
5 å jeweils an Verstärkungsleisten 6, 7 der Vorhangbahnen befestigt sind0 ueber
den beiden Vorhangbahnen ist deckenseitig eine durch einen Elektromotor antreibbare
Aufwickelwelle 8 gelagert, die Wickelscheiben 9 für strichpunktiert eingezeichnete
Zuggurte 10 trägt, die zwischen den beiden Vorhangbahnen 1, 2 hindurchgeführt und
mit ihren unteren Enden an einer Raffschiene 11 befestigt sind. Die Raff schiene
11 ist ihrerseits mit den unteren Rändern der Vorhangbahnen 1, 2 verbunden. Beim
Hochziehen der Zuggurte 10 trifft die Raffschiene 11 nacheinander auf die etagenweise
angeordneten Querschnüre 5 auf, so daß die
Vorhangbahnen 1, 2 in
voll aufgezogenem Zustand in der in Figo 2 gezeigten Weise gerafft und durch die
Raffschiene 11, die Zuggurte 10 und die Aufwickelwelle 8 gehalten sind0 Sollte sich
bei aufgezogenem Zustand die Dreh-Festhaltung der Aufwickelwelle 8 lösen oder sollten
die Zuggurte 10 reißen, wird der Trennvorhang durch eine Auffangvorrichtung 12 axi
einen Terabstürzen gehindert, Die Abfangvorrichtung 12 besteht aus zwei oder mehreren,
über die Vorhangbreite verteilten Zuggliedern 13, 14, z0 B.
-
Stahlseilen, die mit ihren unteren Enden an der Raffschiene 11 befestigt
sind, zwischen den beiden Vorhangbahnen 1, 2 hindurch verlaufen und oben an Wickeltrommeln
15, 16 angeschlossen sind, die an deckenseitigen Widerlagern 17, 18 aufgehängt sind0
Die eiickeltrommeln sind drehbar in einem Gehause 19 gelagert und durch eine Rückstell-Spiralfeder
(vergl. auch Fig. 3) derart drehbelastet, daß sich die Zugglieder 13, 14 beim Hochfahren
des Trennvorhanges selbsttätig auf den iTickeltrommeln aufwickeln.
-
Während in Bigo 1 die 1.5Tickeltrommeln 15, 16 etwa in der Längsmittelebene
oberhalb des Trennvorhanges angeordnet sind, veranschaulicht Figo 2 eine Ausführungsform,
bei welcher die Vlickeltrommeln 20 der-Abfangeinrichtung seitlich neben dem Trennvorhang
auf einem deckenseitigen Tragrahmen 21 für die gesamte Vorhanganordnung befestigt
ist. Die Zugglieder 13,14
verlaufen hier jeweils über eine Umlenkrolle
22, die etwa in der mittelebene des Trennvorhanges angeordnet und über Stützglieder
23 auf dem Rahmen 21 abgestützt ist0 Die Fig. 3 und 4 veranschaulichen den Aufbau
eines verwendbaren, fliehkraftgesteuerten Sperfwerkes für die Wickeltrommeln, Die
.Xwickeltrommel 15 ist über ein. Kugellager 23 auf einer starr im Gehäuse 19 befestigten
Achse 24 gegen die Kraft einer Rückstell-Spiralfeder 25 drehbar gelagert0 kit der
Wickeltrommel 15 ist eine mit Steuernocken 26 versehene Scheibe 27 und mit dieser
ein Klinkenrad 28 drehfest verbunde. über eine Reibbremse 29 schließt sich eine
drehfest angeordnete Scheibe 30 an, welche eine Klinke 31 trägt, die durch eine
verhältnismäßig schwache Feder 32 in zuuckgezogener Stellung gehalten ist0 Bei langsamer
Drehung der Wickeltrommel 15 wird die Klinke 31 durch die Steuernocken 26 nur etwas
einwärts gedrückt, ohne daß die Klinke 31 in das Klinkenrad 28 eingreift. Ab einer
bestimmten Drehgeschwindigkeit der Wickeltrommel 15 schlagen die Steuernocken 26
jedoch mit einer solchen Wucht auf den Rücken der Klinke 31, daß diese abprallt
und einwärts in Eingriff mit dem Klinkenrad 28 geschlel:dert wird, so daß die Wickeltrommel
blockiert ist. Durch Entlasten, bzw. Anheben des Zuggliedes 13 läßt sich die Blockierung
lösen.
-
L e e r s e i t e