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Jalousie, insbesondere für Verbundfenster aus Holz oder Metall Die
Erfindung betrifft eine Jalousie, die für den Einbau zwischen die Glasscheiben von
Doppelfensternbestimmt ist. Besonders zweckentsprechende Bauarten solcher Doppelfenster
sind in den letzten Jahren in Holz- und Metallbauweise unter dem Namen Verbundfenster
bekanntgeworden. Bei diesen Verbundfenstern entspricht der für die Unterbringung
der Jalousie verfügbare Raum beiderseits sowie auch oben und unten der wirksamen
Größe der Scheiben. Infolgedessen ist das Herausführen der Zugorgane für das Hochziehen
und Herunterlassen sowie das Schrägstellen der Jalousielamcllen außerordentlich
schwierig und umständlich.
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Es sind Jalousien für Verbundfenster aus Holz bekannt, die mittels
Schnurzügen zu betätigen sind. Die Zug- und Stellschnüre werden hierbei durch besondere
Öffnungen im Fensterrahmen nach außen durchgeführt, wobei diese öffnungen in der
Regel an den oberen Verbindungsstellen der Rahmenhölzer liegen, so daß der Fensterrahmen
gerade an seiner empfindlichsten Stelle erheblich geschwächt wird. Abgesehen davon
müssen die Zugschnüre an der Durchführungsstelle mehrmals umgelenkt werden, so daß
außer erheblicher Reibung noch ein beträchtlicher Verschleiß der Schnüre auftritt.
Schließlich haben diese Jalousien wie alle Jalousien mit Schnurzug den Nachteil,
daß ein gleichmäßiges Aufziehen und Herunterlassen nur bei einer gewissen Geschicklichkeit
der Bedienung zu erreichen ist. Gerade bei Jalousien zwischen Doppel-oder Verbundfenstern
kommt es im Hinblick auf die beschränkten Raumverhältnisse aber auf ein gleichmäßiges
Arbeiten der Zugvorrichtung besonders
an. Weiter sind Jalousien
mit mechanischer Aufzugvorrichtung bekannt, bei denen die Aufwickeltrommeln für
das Zugorgan, die Stelleinrichtung und auch die Rücklaufsicherung oberhalb der Lamellen
in einem besonderen Kasten untergebracht sind. Die Betätigung erfolgt hier zumeist
über außenliegende Kurbelgestänge, die über Kegelräder auf die Aufzugwelle arbeiten
und durch einen entsprechenden Ausschnitt in der Glasscheibe hindurchgeführt werden
müssen. Solche Ausschnitte beeinträchtigen aber das Aussehen des Fensters und verschlechtern
außerdem dessen Gesamteigenschaften, weil die zwischen den Scheiben befindliche
Luftschicht nunmehr zirkulieren kann. Die Folg. .davon sind ungenügender Schutz
gegen Kälte und die Neigung der Fenster zum Beschlagen. Schließlich beeinträchtigt
der Triebwerkskasten durch seine Größe auch erheblich den Lichteinfall.
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Erfindungsgemäß werden diese Übelstände in ihrer Gesamtheit durch
eine eigenartige Anbringung, Ausgestaltung und Leitung der Zugorgane und der Aufzugeinrichtung
behoben. Zu diesem Zweck kennzeichnet sich die neue Jalousie vor allem dadurch,
daß die Aufzugvorrichtung zum Aufziehen und Herunterlassen und Schrägstellen der
jalousielamellen derart in einer taschenförmigen Ausnehmung der Seitenschenkel des
Fensterrahmens untergebracht ist, daß der von der oberen Umlenkrolle nach unten
hin zur Aufwickeltrommel führende Teil des Zugorgans in den freien Raum zwischen
den Glasscheiben des Fensters zu liegen kommt und: dabei etwa parallel zu dem zugehörigen
Seitenschenkel des Fensterrahmens verläuft. In gleicher Weise wird erfindungsgemäß
auch die Einrichtung zum Schrägstellen der Lamellen ausgebildet und an dem gegenüberliegenden
Seitenschenkel des Fensterrahmens untergebracht. Damit die von den Umlenkrällen
nach unten laufenden Zugorgane beim Betätigen der Jalousie nicht mit den Lamellen
kollidieren, und auch um dem Ganzen ein gutes Aussehen zu geben, ist es vorteilhaft,
die zwischen den Umlenkrollen und der Aufwickeltrommel befindlichen Teile der Zugorgane
in einem besonderen, nach außen hin abgedeckten Kanal unterzubringen. Bei Holzfenstern
kann man diesen Kanal auf einfachste Weise ohne jede Änderung . des Fensterrahmens
dadurch schaffen, daß der Kanal als Längsnut in eine besondere Deckleiste aus Holz
od. dgl. eingearbeitet wird. Diese Leiste wird dann mit der Nut nach innen von innen
her an den betreffenden Rahmenschenkel angeschlagen, so daß das Zugorgan von außen
her unsichtbar bleibt. Bei Metallverbundfenstern werden die Zugorgane in den allgemein
vorhandenen Hohlräumen längs der Seitenschenkel der Fenster gelagert.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung seien an Hand der Zeichnung erläutert,
die zwei Ausführungsarten der neuen Jalousie wie folgt veranschaulicht: Fig. i zeigt
eine Leichtmetalljalousie in Ansicht, eingebaut in ein Venbu:ndfenster aus Holz,
schem!atisch, teil-#vei@se im Schnitt, Fig.2einen Schnitt ,nach der Linie A-B in
Fig. i, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie C-D in Fig. i, Fig. q. einen Querschnitt
längs der Linie E-F in Fig. i, Fig. 5 einen Teilschnitt des Fensterrahmens mit eingebauter
Aufwickelwinde, vergrößert, Fig. 6 eine Ansicht in Richtung G in Fig. 5, Fig. 7
einen Schnitt durch die Reibungsbremse für die Aufwickeltrommel und Fig.8 einen
Teilquerschnitt durch ein Metallverbundfenster mit eingebauter Winde.
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In den Ausführungsbeispielen nach den Fig. i bis 7 setzt sich der
aus Holz bestehende, hier nur schematisch angedeutete Rahmen des Verbundfensters
aus den Seitenhölzern i, i' und den Querhölzern z; 2' zusammen, in die Glasscheiben
3, 3' eingesetzt sind. Zwischen diesen Glasscheiben sitzt, mit dem oberen Ouerholz
2' fest verschraubt, die Tragleiste q. der Jalousie, deren aus Leichtmetall bestehende
Lamellen 5 in bekannter Weise in Stegbänder 6 eingelegt und von diesen getragen
werden. Die Tragleiste q. ist in üblicher Weise mit Längsnuten versehen, in denen
die Zugorgane wie die zugehörigen Leit- bzw. Urnlenkrollen untergebracht sind. Die
Zugorgane 7 und 8 für das Hochziehen und Herunterlassen der Jalousie, für die vorteilhaft
Bänder aus nichtrostendem Stahl verwendet werden, sind in bekannter Weise an der
Schlußleiste 9 befestigt, laufen dann mittig durch entsprechende Öffnungen in den
Lamellen 5 nach oben zu den Umlenkrollen io und ii, sind dann an der entsprechenden
Stelle zu einem gemeinsamen Band 12 zusammengefaßt, das über die obere Umlenkrolle
13 nach abwärts geführt ist. Erfindungsgemäß verläuft das Band 12 dabei etwa parallel
zur Rahmenlängsleiste i in dem freien Raum zwischen den Glasscheiben und ist mit
seinem freien Ende in eigenartiger, noch zu beschreibender Weise an die als Ganzes
mit 14 bezeichnete Aufwickeltrommel angeschlossen. Letztere ist ihrerseits versenkt
in einer Tasche 15 des Rahmenholzes i untergebracht.
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Um das Band und auch seinen Antrieb nach außen hin unsichtbar zu machen,
sind Band 12 und Trommel 14. durch eine mit dem Rahmen verbundene Leiste 16 abgedeckt.
Um dabei den für den Durchgang des Bandes 12 erforderlichen Platz zu schaffen, ist
in die- Leiste 16 eine Längsnut 17 eingearbeitet. Wie praktische Versuche gezeigt
haben, genügt vollauf eine Nutentiefe von 5 mm bei einer Gesamtstärke der Leiste
von etwa io mm, so daß also die wirksame Lichtweite des Fensters durch die Leiste
nur ganz unwesentlich vermindert wird. Selbstverständlich kann man aber auch die
Nut 17 von vornherein im Rahmenholz i vorsehen und sie nach außen hin entweder durch
ein entsprechend geformtes Füllstück, eine Sperrholzdeckplatte oder auch durch Blech
abdecken.
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In ganz ähnlicher Weise ist auch das Zugorgan für die zum Schrägst4ellen
der Lamellen,dienende sogenannte Stelleinrichtung geführt. Die Stegbänder 6 sind
hier auf der einen Seite der Jalousie,
und zwar bei ,i,8 (Fing.
2), fest an die Tragleiste 4 angeschlagen, auf der anderen Seite dagegen über eine
bei i9 angedeutete Ösenschnalle mit dem Zugorgan, vorteilhaft einem Drahtseil 2o
verbunden. Dieses Zugseil läuft zunächst in zwei Einzelsträngen über,die Umlenkrollen
21, 22 und dann, zu einem einzigen Seil 2,3 vereinigt, über die obere Umlenkrolle
24 nach der Trommel i4', und zwar in genau der gleichen Weise, wie dies bei der
Aufzugvorrichtung (Trommel 14) bereits beschrieben wurde. Ein Seil ist hier als
Zugorgan einem Band deshalb vorzuziehen, weil die Trommel iq' auf Mitte Rahmenleiste
r', die obere Umlenkrolle 24 dagegen seitlich versetzt, und zwar mit ihrer Seilrille
etwa in der Flucht des linken Stegbandteils (Fig. 2) liegt. Ein Band würde sich
also auf dem Wege zwischen der oberen Umlenkrolle 24 zur Trommel 1q.' verkanten,
oder es müßten, um dem abzuhelfen, hier noch besondere Führungen od. dgl. vorgesehen
werden. 'Die Abdeckung des Seiles 23 und der Trommel 14' besorgt auch hier eine
genutete Deckleiste 16. .
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Die Rücklaufsicherung, d. h. die Einrichtung, welche die- Jalousie
in der jeweils eingestellten Lage festhält bzw. bei der Verstelleinrichtung die
Lamellen in der gewünschten Schräglage fixiert, besteht in dem gezeichneten Ausführungsbeispiel
aus einer im Aufbau sehr einfachen Reibungsbremse, die sich im wesentlichen aus
dem von außen her am Fensterrahmen anbringbaren Gehäuse 25 (vgl. insbesondere Fig.
7 und 2) und den in Schlitze 26 dieses Gehäuses eingelegten Blattfedern 27 und 27'
zusammensetzt. Letztere liegen unter entsprechender Vorspannung gegen einen Bund
28 der Trommelwelle 29 an und halten damit die Trommel, d. h. also das Zugband 12
bzw. das Stellseil 23 in jeder beliebigen Stellung zwangsläufig fest. Durch entsprechende
Abstimmung der Federungscharakteristik der Blattfedern 27 und 27' kann man die Bremskraft
je nach dem Gewicht der Jalousie einregeln. Um die Bedienung der Jalousie so einfach
wie nur irgend möglich zu gestalten und Fehlbetätigungen, die unter Umständen zu
einer Beschädigung des Zugbandes 12 führen könnten, mit Sicherheit auszuschließen,
ist das Zugband nicht wie bisher üblich tangential, sondern radial an die Aufwickeltrommel
3o angelenkt. Zu diesem Zweck ist, wie Fig.5 veranschaulicht, das untere Ende des
auf genaue Länge abgemessenen Zugbandes durch einen radial verlaufenden Schlitz
in der Trommel 30 hindurchgeführt und dort befestigt. Die richtige Länge
des Zugbandes ergibt sich dann, wenn das Band bei vollständig heruntergelassener
Jalousie unter leichter Spannung in den Trommelschlitz eingeführt und dort festgelegt
wird. Die Befestigung kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß das freie Ende des
Zugbandes, wie in Fig.5 bei 3 1 angedeutet, mehrfach gefaltet und dann sozusagen
als Keil in die Nut von Trommel 30 und Trommelwelle 29 eingelegt wird. Um
ein Knicken des Zugbandes zu verhindern, geht der Trommelschlitz über zwei kräftige
Abrundungen 32 in den Trommelumfang 33 über. An Stelle der beschriebenen Trommel
kann auch eine Sonderbauart verwendet werden, bei der die Trommel aus zwei seitlichen
Scheiben besteht, die durch mehrere im Kreis angeordnete Verbindungsstäbe zusammengehalten
sind. In diesem Fall kann man das Zugband dann mittelbar als Schlaufe an eines der
Verbindungsstäbchen anlenken und erreicht dadurch auf besonders einfache Weise den
gleichen Effekt wie bei der Trommelbauart nach Fig. 5.
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Wie sich ohne weiteres ergibt, läßt sich das Zugband 12 in beiden
Fällen sowohl rechts- als auch linksherum auf die Trommel 3o aufwickeln. Läßt man
also die Jalousie aus der oberen Endstellung, beispielsweise durch Linksdrehung
der Kurbel 34 herunter und dreht in dem gleichen Drehsinn weiter an der Kurbel,
so wird die Jalousie wieder hochgezogen, ohne daß irgendeine Knickung od. dgl. des
Zugbandes 12 eintreten kann. Da das Band während der Bewegungsumkehr seitlich auswandert,
ist im Rahmenholz i eine entsprechende schräg verlaufende Nut 35 vorgesehen. In
der oberen Stellung der Jalousie ist eine Sicherung unnötig; da bei Erreichen der
oberen Stellung der Widerstand an der Handkurbel anwächst und damit sofort fühlbar
wird. Außerdem hat aber .das zusammengeschobene Lamellenpaket stets eine gewisse
Eigenfederung, so daß hier eine Beschädigung des Bandes durch Überdrehen der Kurbel
praktisch ohnehin ausgeschlossen ist. Die Kurbel 34 wird zweckmäßig als Aufsteckkurbel
ausgebildet, so daß dieselbe Kurbel wahlweise zum Hochziehen und Ablassen der Lamellen
und, nach Umstecken auf die Trommel z4, auch zum Schrägstellen der Lamellen benutzt
werden kann. Man kann aber auch die Lamellenstelleinrichtung durch ein besonderes
Organ, z. B. einen begrenzt verschwenkbaren Handhebel betätigen.
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Bei Verbundfenstern aus Metall (Fig. 8) ist die Ausbildung völlig
entsprechend; nur sind hier die Trommeln in einem besonderen Gehäuse 35' untergebracht.
Die Winden 14 und 14' sitzen hier also in dem Hohlraum, der zwischen dem Fensterflügel
36 und dem Blendrahmen 37 vorhanden ist. Durch den gleichen Hohlraum wird auch das
Zugband geführt. Letzteres und die Trommel sind nach außen hin durch Holzleisten
38 verdeckt.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen Jalousie liegen ohne weitere Erläuterung
auf der Hand. So ist beispielsweise der Raumbedarf außerordentlich gering, da der
obere Kasten in Fortfall kommt und durch eine vergleichsweise dünne Leiste 4 ersetzt
ist. Der Lichteinfall wird also nicht behindert. Auch der Gesamtaufbau und ebenso
die Montage sind außerordentlich einfach und damit billig. Weiterhin ist das Aussehen
sehr gefällig, weil keine außenliegenden Kurbelgestänge oder Schnüre und auch keine
Durchbrechungen der Glasscheibe oder der Rahmenhölzer vorhanden sind. Die isolierenden
Eigenschaften des Fensters !bleiben völlig erhalten, und auch die Gefahr des Beschlagens
der Scheiben ist beseitigt. Schließlich ist die Bedienung auch von ungeübten Personen
vorzunehmen. Dabei ergibt
sich ohne jede Aufmerksamkeit ein stets
gleichmäßiges Anheben und Ablassen der Lamellen parallel zu den Querhölzern, so
daß die Jalousie praktisch über die ganze Fensterbreite reichen kann, ahne mit den
Rahmenhölzern irgendwie zu kollidieren. Wichtig ist - endlich auch, daß die neue
Jalousie nach Ausstemmen der Taschen für die Trommeln 14, 1q.' in völlig normal
gebaute Verbundfenster einzubauen ist und daß Schwächungen der Rahmenhölzer an ihren
Knotenpunkten restlos in Fortfall kommen.