-
Jalousie
Die vorliegende Erfindung betrifft Jalousien und bezieht
sich insbesondere auf eine Jalousie mit Gleichgewichtsregler und kombinierter Aufzug-
und Steuervorrichtung. Diese Jalousie ist besonders für Anbringung zwischen hermetisch
verschlossenen Fensterflügeln vorgesehen.
-
Es sind bereits Jalousien mit kombinierter Aufzug- und Steuervorrichtung
vorbekannt, bei denen man mit Hilfe der Aufzugschnüre die Schrägstellung der Lamellen
steuert. Die Schnüre müssen jedoch an irgendeiner Stelle durch den Fensterflügel
hinausgeführt werden. Da sich diese Stelle sehr schwer druckdichten läßt, waren
die herkömmlichen Anordnungen dieser Art nicht geeignet für hermetisch verschlossene
Fensterflügel.
-
Ein bei Jalousien verhältnismäßig häufig vorkommender Nachteil liegt
darin, daß sie sich auf der einen oder anderen Seite aufhängen können und schräg
hochgezogen oder heruntergelassen werden. Bei normalen Fenstern, die sich öffnen
lassen, ist das Schrägziehen kein größeres Problem, da man den Fehler leicht abstellen
kann, indem man die Fensterflügel trennt, wodurch die Jalousie zugänglich wird.
-
Bei den nunmehr in wachsendem Umfang vorkommenden hermetisch verschlossenen
Fensterflügeln läßt sich ein derartiger Fehler jedoch nicht so leicht abstellen,
da man die Fensterflügel nicht beliebig voneinander trennen kann.
-
Die vorliegende Erfindung hat den Zweck, die vorerwähnten Nachteile
wirksam zu beseitigen oder beträchtlich zu reduzieren.
Die Erfindung
besteht aus einer Jalousie mit einer vorzu-streise längslaufenden drehbaren Steuerwelle,
die Schnurtrommeln für Aufzugschnüre und Stufenbandrollen für lamellentragende-StufenbUnder
trägt. Die .Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß ein zwei Aufzugschnüre verbindender
Gleichgewichtsregler für ifompensierunb des Bewegungswiderstandes in der einen oder
anderen Aufzugschnur angeordnet ist, und daß die Stufenbandrollen mit Reibungsorganen
versehen sind, um in unbelastetem Zustand von der Steuerwelle mitgenommen zu werden,
z.B. eine Vierteldrehung in die eine oder andere Richtung, jedoch bei wachsender
Zugspannung in dem einen Paar Stufenbandtrumms, z.B. beim Anhalten der Lamellen
in ihrer einen oder anderen Endlage, die Stufenbandrollen bremsen, wobei diese auf
der Steuerwelle gleiten, Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die
beigefügten Zeichnungen näher beschrieben,dic .AusfUhrunösformen der Erfindung wiedergeben.
-
Fig, 1 zeigt einen Länüssch:iitt durch die Jalousie. Fig. 2 zeigt
eine Seitenansicht einer Stufenbandrolle.
-
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform, in der der Gleichgewichtsregler
aus zwei miteinander verbundenen Blöcken besteht.
-
Fig. 4 zeigt eine Vorderansicht einer Jalousie nach einer anderen
Ausführungsform der Erfindung, mit zwei Aufzugschnüren. Fig. 5 zeigt eine entsprechende
Ansicht wie Fig. 4, jedoch mit vier Aufzugschnüren.-Fig. 6 zeigt eine Abwandlung
der Erfindung, bei der alle Aufzugschnüre zu ein und derselben Schnur vereinigt
sind.
-
Die in Fig. 1-3 dargestellte Ausführungsform der Jalousie umfaßt eine
in einer Kassette 1 in Lagerböcken 2 drehbar gelagerte längslaufende Steuerwelle
3. Die Welle trägt zwei in Beziehung zu ihr -drehfest angebrachte Schnurtrommeln
10 und 13 mit Außengewinden, von denen die eine 10 Linksgewinde, und die andere
13 Rechts-ewinde hat. An den Schnurtrommeln sind innen mit entsprechenden Gewinden
versehene Schnurläufer 9 bzw. 12 angebracht, die sich in ihrer
äußeren
Form im wesentlichen an die Innenform der Kassette anschließen, um von der Kassette
an einem ?otieren mit den Schnurtrommeln während der Hin- und Ferbewegung auf diesen
gehindert zu werden. Jeder Lagerbock 2 bildet zwei 'rennwÜnde in der Kassette, und
zwischen jedem Paar ::linde ist au-f der Welle 8 eine Stufenbandrolle 3 angebracht.
Die Stufenbandrolle 3 ist mit einem Reibungskörper 6, z.B. einer Kugel, versehen,
der mittels einer durch eine Schraube 4 veratellbaren Fee-er 5 Segen die Steuerwelle
8 vorgespannt ist. kn der Steuerwelle 8 ist zwisc:len den Schnurtrommeln 10 und
13 frei laufend ein Gleichgewichtsregler 14 angeordnet, der aus einem Bloci: aus
Kunststoff o.djl. mit einem durchgehenden Loch oder einem vorzugsweise U-förmigen
Durchgang 23 an jedem Ende besteht. Die hufzuSschn;Ä're 16 laufen von je ihrem Haltepunkt
in einer unteren 4Zuerstanje 19 durch Bohrun.Sen in den Lamellen 18, durch Bohrungen
i:.. ::,assette:@boden 1, c;an,:ch durch ein unteres, horizontales Gley-4loch 1.1.
in je ihrE:: -chnurläufer 9 bzw. 12 zum Gleichgewichtsregler 14, durch je ihren
Durchgang 23 am Gleichgewichtsregler und zur't:ck durch ein oberes, horizontales
Gleitloch in je ihrem Schnur läaf er zu j e ihrer Schnutrorlmel 10 bzw. 13. Jedes
Stufenband 17 ist an der unteren querstange 19 und an der obersten, nicht gezeigten
Lamelle befestigt. Bei Drehen der Steuerwelle 8 rechtsherum werden die Stufenbandrollen
3 in dieser Bewegung mitgenommen, wodurch die dem Betrachter zugewandten Stufenbandtrumms
aufwärts gezogen werden und damit die Lamellen mit der Rückseite zur Zeichnungsebene
zu einer bestimmten Endlage wenden, in der die oberste Lamelle fest gegen die Unterseite
der Kassette 1 verriegelt wird. Die Zugspannung in diesen Stufenbandtrumms wird
dabei größer als der Reibungswiderstand zwischen der Stufenbandrolle und der Steuerwelle,
wodurch die Drehbewegung der Stufenbandrolle gebremst wird, und ihr Reibungskörper
6 auf der Steuerwelle gleitet. Bei Drehen der Steuerwelle in entgegengesetzter Richtung
werden die Stufenbandrollen zur anderen Endlage der Lamellen mitgenommen.
Die
Steuerwelle 8 ist drehfest mit einer biegsamen Welle 21 verbunden oder via ein nicht
gezeigtes Getriebe an ein Drehorgan auf der dem Raum zugewandten Seite des Fensterflügels
gekuppelt. Bei Anwendung der Jalousie in Verbindung mit hermetisch verschlossenen
Fensterflügeln stößt man bei jedem Durchgang durch die Fensterflügel auf sehr schwierige
Dichtungsprobleme. In solchen Fällen dürfte die Anordnung eines Getriebes zweckmäßiger
sein, das eine durch einen druckdichten Durchgang im Fensterflügel hindurchgehende
steife Welle hat. Die Anwendung einer biegsamen Welle ist hinsichtlich der einzelnen
Elemente bedeutend billiger, es dürfte jedoch sehr beschwerlich sein, in einem solchen
Fall einen druckdichten Durchgang durch die Fensterflügel zu erhalten.
-
Bei langen Jalousien kann die Anordnung von mehr als zwei Paar Stufenbändern
notwendig sein. Fig. 3 zeigt, wie zwei äußere Blöcke miteinander für die Bildung
eines äußeren Gleichgewichtsreglers für zwei äußere Stufenbänder verbunden werden
können, während zwei innere Stufenbänder mittels eines Gleichgewichtsreglers vom
vorbeschriebenen Typ reguliert werden können.
-
Die Jalousie nach vorliegender Erfindung wird auf folgende Weise gesteuert:
Beim Senken der Jalousie gem. der Zeichnung wird die Welle 8 zum Drehen rechtsherum
veranläßt, wobei sich der linke Schnurläufer 9 nach links unter Abrollen der Aufzugschnur-16
von der Schnurtrommel 10 verlagert, während der rechte Schnurläufer 12 unter Abrollen
seiner Aufzugschnur 16 von der Schnurtrommel 13 nach rechts geführt wird. Die beiden
Stufenbandrollen 3 werden aufgrund der Anpressung der Reibungskörper 6 gegen die
Welle auf vorbeschriebene Weise von der Steuerwelle 8 mitgenommen. Während des Senkens
der Jalousie nehmen somit die Lamellen die ganze Zeit nach der Einstellung zu Beginn
ihre eine Endschräglage ein,und während des Hochziehens behalten sie nach unmittelbarem
Wechsel zu ihrer anderen Endschräg-Zage diese Lage bis zur Beendigung der Bewegung.
Es ist jedoch
möglich, ein Senken oder hochziehen der Jalousie jederzeit
zu unterbrechen und durch eine kurze entgegengesetzte Drehbewegung der Steuerwelle
die Lamellen in horizontale oder jede beliebige Zage zu bringen.
-
Falls die eine Aufzugschnur sich aus irgendeinem Anlaß aufhängt, oder
das eine Ende der unteren Querstange gebremst wird, so daß die eine Aufzugschnur
eine geringere Spannung als die andere erhält, reagiert unmittelbar der Gleichgewichtsregler
und kompensiert die zweite Aufzugschnur für die Spannungsminderung in der ersten
dadurch, däß:-.er geben die Schnurtrommel mit der härter gespannten Schnur gezogen-wird.
Bei nur zufälligem Spannungsunterschied gleicht der Gleichgewichtsregler ihn wieder
aus, indem er danach gegen die andere Schnurtrommel zurückkehrt, bis Spannungsgleichgewicht
besteht. Läßt sich der Fehler nicht während fortgesetzten Drehens der Steuerwelle
in derselben Richtung beheben, muß die Drehrichtung umgesteuert werden, wobei Gleichgewicht
eintritt, wenn die Jalousie in die Zage zurückgekehrt ist, in der dur Fehler eintrat.
Die Jalousie braucht somit bei keiner Gelegenheit in schräger Stellung stehen zu
bleiben, auch wenn man den Fehler im Bremsen nicht abstellen kann.
-
Fig. 4 und 5 zeigen eine andere Ausführungsform der Erfindung, bei
der die Schnurtrommeln mit dem Gleichgewichtsregler zu einer zusammenhängenden Einheit
kombiniert sind, die auf der Steuerwelle drehfest aber axial verschiebbar angeordnet
ist. Die Jalousie gemäß dieser Ausführungsform umfaßt eine in einer Kassette drehbar
angeordnete Steuerwelle 8, die via eine bewegliche Welle 21 gedreht wird. Die Steuerwelle
8 trägt eine axial bewegliche, aber drehfest auf ihr angeordnete doppelte Schnurtrommel
24, die gleichzeitig als Gleichgewichtsregler für die Jalousie dient. Jedes Schnurtrommelteil
ist mit einer zum anderen gegenläufigen Spirälnut versehen, wobei anf jedem Schnurtrommelteil
ein mit einer entsprechenden inneren Spiralnut versehener Läufer 5 angebracht ist
und sich axial entlang der Trommel 24 bei deren Drehung zum Auf- oder Abspulen von
Aufzugschnur bewegen kann. Die äußere Form der Läuferist
im wesentlichen
der inneren Form der Kassette 1 angepaßt, wobei sie sich frei in Längsrichtung bewegen
können, aber am Drehen mit der Schnurtrommel gehindert werden.
-
Nahe jedem Ende der Steuerwelle e ist eine Stufenbandrolle 3 montiert,
die bei Drehen der Gelle 8 in-der einen oder anderen Richtung mittels einvebauter
Reibungsorgane ein Teil einer U,:.drelung mitgenommen wird, wodurch die Schrägstellbewegung
der Jalousie mit demselben Organ ausöeführt wird, das das Heben und Senken der Jalousie
ausführt, nämlich mit der biegsamen Welle 21s Der Gleichgewichtsregler in dieser
Ausführungsforn besteht, wie bereits erwähnt, aus der auf der Steuerreelle 8 dreh
fest, aber axial verschiebbar angeordneten doppelten Schnurtrommel 24. Das eine
Ende jeder Aufzugschnur 27 ist am mittleren Stück zwischen den beiden Trommelteilen
befestigt, und die Schnur läuft in den Spiralnaten auf der Trommel, durch einen
Durch-an- im Läufer 5, durch eine Bohrung im `riassettenboden,und durch die Lamellen
zur unteren Querstange 19 der Jalousie. Siehe Fig. 1. Bei einer schweren Jalousie
braucht man oft vier Aufzugschnüre, wobei die äußeren Schnüre vor-
zugsweise
Trumms der inneren Schnüre sind. Wie aus rig. 5 hervorgeht, laufen die Schnüre dabei
über Umlenkrollen 29 an der unteren Querstanze hoch hoch zu Haltepunkten im Kassettenboden.
-
Die Arbeitsweise ist folgende: Die Jalousie befindet sich angenommen
in ihrer oberen Lage und soll heruntergelassen werden. Die Steuerwelle 8 wird dabei
gem. den gezeigten Ausführungsbeispielen linksherum, von der biegsamen Welle 21
gerechnet, gedreht.-Dabei entfernen sich die Läufer voneinander, und **-. die Aufzugschnüre
27 vor. je ihrem Trommelteil. Sollte aus irgendeinem Anlaß die eine Aufzusschnur
zufällig langsamer als die andere laufen, so daß sich die Jalousie schräg über das
Fenster stellt, so bewegt sich der Gleicho-ewichtsregler zu der am langsamsten laufenden
Seite der Jalousie. Dies bedeutet; daß das gegenüberliegende Ende der Jalousie langsamer
läuft, da ein Teil des von der Schnurtrommel auslaufenden
Scia@ur ;uscl@usses durch die Verscli.s.ebun- des Gleichgewichtsre-
lers |
in entgegengesetzte Richtung absorbiert wird, wobei gleichzeitig |
die Aufzugschnur der lan,s=eren Seite einen entsr rechenden
Zuschuß |
erhUlt. Die Jalousie : rird hierdurch. bei fortgesetzter Abgabe
der |
nufzu-schnüre ziemlich rasch wieder ins Gleichgewicht gebracht. |
-ig. 6 zeigt eine Abwandlung der üriindung, die kein
besonderes |
Gleichgewichtsorgan aufweist, bei der aber dennoch in den vorerwähnten |
tuationen Gleichrewicht erzielt :.erden kann. Die Anordnung
-en. |
?ig. 6 eignet sich besonders bei An,.-rendung schwerer Jalousien.
Sie |
ur.1@'ü^,t eine doppelte Schnurtronn:el 30 der gleichen nrt
wie gem. |
4 und 5, die jedoch in diesem Fall nicht auf der Steuerwelle
8 |
verschiebbar,sondern fest auf ihrlangebracht ist. Gemäß den
in Fig. |
4 und 5 gezeigten Ausführungsformen bestehen die Aufzugschnüre
aus |
zwei völlig voreinanc,er getrennten Einreiten. Bei der in Fig.
6 |
gezeigten abjewandelten husi:rrungsfor.r Jedoch sind sie eine
zusammen- |
l@Ü:_genäe Schnur 31, c.eren Enden ür: c:- ttelstück der Schnurtrommel
30 |
befestigt sir.<:, v#-hrend die aufwUr essaufenden
äußeren, miteinander |
vereinigten Sc::nur trumms nach oben durch den riassettenboden,
um die |
Umlenkrolien 32 und durch Durchgänge in den Läufern 5 oder
an diesen |
vorüber laufen. |
Dieses System eignet sich außerordentlich gut bei schweren
Jalousien |
reit nur zwei Aufzugschnüren, die in einem solchen Fall zweckmäßig |
die Trumms derselben Schnur bilden, die entlang der unteren
Ruerstange |
läuf 1. |
Die Erfindung- beschränkt sich nicht auf die gezeigten und
beschrie- |
benen Ausführungsformen, sondern kann im Rahmen des Erfindungsgedankens |
auf mannigfaltige Weise angewendet werden. |