DE2610497C2 - In 16-Stellung disubstituierte 3- Ketosteroide, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel - Google Patents
In 16-Stellung disubstituierte 3- Ketosteroide, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Verbindungen enthaltende ArzneimittelInfo
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Description
2. lo^ö-Dimethyl-androsM-en-lTjS-olO-on.
3. Verfahren zur Herstellung der in 16-Stellung disubstituierten 3-Ketosteroide nach Anspruch 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet, daß man bei einer Verbindung der allgemeinen Formel IV
(IV)
in der X eine geschützte Carbonylgruppe ist und R1, R4 und R5 die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen
besitzen, die Schutzgruppe entfernt.
4. Arzneimittel, gekennzeichnet durch einen Gehaltan mindestens einem in 16-Stellung disubstituierten
3-Ketosteroid nach den Ansprüchen 1 bis 2, gegebenenfalls zusammen mit pharmakologisch verträglichen
Trägermaterialien, Verdünnungsmitteln und/oder üblichen Wirkstoffen.
5. Arzneimittel nach Anspruch 4 zur örtlichen Verabreichung auf Hautstellen mit einem Gehalt an mindestens
einer Verbindung des Anspruchs 1 in Form einer Creme oder einer Salbe.
Die Erfindung betrifft neue in 16-Stellung disubstituierte 3-Ke'tosteroide, ein Verfahren zur Herstellung dieser
Verbindungen und diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel, die besonders wertvoll zur Behandlung von
androgenabhängigen Hautkrankheiten sind.
Man nimmt an, daß zahlreiche Hautzustände, wie Akne und Seborrhöe, aufgrund übermäßiger Talgsekretion
aus den Talgdrüsen durch androgene Stimulation entstehen. Man glaubt jetzt, daß Testosteron, das im Blut zirkulierende
Hauptandrogen, in 5a-Dihydro-testosteron (DHT) bei den Androgen-Targetzellen umgewandelt
wird und daß deshalb DHT die Ursache dafür ist, daß das biologisch wirksame Androgen diese Stimulation verursacht.
Das für diese Umwandlung verantwortliche Enzym ist ^4-3-Ketosteroid-5a-reductase. Es ist daher einleuchtend,
daß eine Verbindung, die die Wirkung dieses Enzyms auf das zirkulierende Testosteron zu hemmen
vermag oder eine antiandrogene Wirkung kraft ihrer Fähigkeit besitzt, mit DHT um Targetzellen zu konkurrieren,
bei der Behandlung der vorgenannten Hautbedingungen verwendbar sein wird.
Es ist nun gefunden worden, daß bestimmte neue Androstene, die mit Testosteron verwandt sind, jedoch in
der 16-Stellung durch bestimmte Kohlenwasserstoffreste disubstituiert sind, eine 5a-Reductase-Hemmwirkung
besitzen und daß die entsprechenden Androstane schwache Antiandrogene kraft ihrer Fähigkeit, mit DHT um
lärgetzellen zu konkurrieren sind. Die Androstene besitzen ebenfalls eine sehr schwache antiandrogene wirkung
dieser konkurrierenden Art. Diese Steroide sind deshalb wertvoll bei der Behandlung der vorgenannten
Hautzustände, wie Akne und Seborrhöe. Man nimmt an, daß eine Behandlung anderer androgenabhängiger
Krankheiten, die mit Haut- und Haardrüsen zusammenhängen, wie weiblicher Hirsutismus, androgene Alopezie
und männliche Glatzenbildungssymptome bei Frauen, ebenfalls mit diesen Steroiden möglich ist.
W. Voigt und S. L. Hsia haben in der Zeitschrift »Endocrinology« 92 (1973), S. 1216 bis 1222, beschrieben, daß
4-Androsten-3-on-l7/?-carbonsäure der nachstehenden Formel A und deren Methylester eine 5ir-Reductase-Hemmwirkung
besitzen:
COOH
(A)
Jedoch sind diese beiden Verbindungen strukturmäßig weit weniger nahe verwandt mit den Androstenen vorliegender Erfindung als Testosteron, das Standard-Androgen, auf das stets Bezug genommen wird.
Es ist ferner aus der US-PS 38 53 926 bekannt, daß i7j5-Hydroxy-16,16-dimethyl-östr-4-en-3-on der nachstehenden Formel (B) ein Antiandrogen ist und die Fähigkeit besitzt, die Talgsekretion bei Ratten zu unterdrücken:
OH
CH3
CH3
(B)
Dieses J4-3-Ketosteroid ist ein Östren-Derivat. Demgegenüber sind die ungesättigten Steroide vorliegender
Erfindung Androstene. Die Tatsache, daß 19-Nor-testosteron ein Östren-Derivat ist und daß die meisten Derivate davon Gestagene sind und daß Testosteron, ein Androsten-Derivat, ein Androgen ist, zeigt deutlich, daß
mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Voraussage hinsichtlich einer pharmakologischen Wirksamkeit von einer Steroidklasse auf die andere Steroidklasse gemacht werden kann.
Gegenstand vorliegender Erfindung sind in 16-Stellung disubstituierte 3-Ketosteroide der allgemeinen Formel I
10
15
20
30
R4
(I)
35
40
in der
R4 ^-Konfiguration aufweist und die Hydroxylgruppe oder eine acylierte Hydroxylgruppe mit 2 bis 7 Kohlenstoffatomen im Acylrest ist, und
R; α-Konfiguration aufweist und für ein Wasserstoffatom oder die Methyl- oder die Äthylgruppe steht, oder
R4 und R5 zusammen mit dem Kohlenstoffatom, an das sie gebunden sind, die Carbonylgruppe bilden.
Beispiele für den Rest R4 sind die Acetoxy-, n- oder Isoprqpionyloxy-, Caproyloxy- und die Heptanoylgruppe,
vorzugsweise jedoch die Hydroxylgruppe.
Unter die allgemeine Formel I fällt eine Verbindung von besonderer Bedeutung infolge ihrer 5a-Reductase-Hemmwirkung, nämlich die Verbindung lo.lö-Dimethyl-androsM-en-njS-ol-S-on.
Des weiteren bildet einen Gegenstand vorliegender Erfindung ein Verfahren zur Herstellung der in 16-Stellung disubstituierten 3-Ketosteroide der allgemeinen Formel I, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man bei
einer Verbindung der allgemeinen Formel IV
R4
(IV)
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60
65
ι in der X eine geschützte Carbonylgruppe ist und R3, R4 und R5 die vorstehend angegebenen Bedeutungen besit-
γΐ
zen, die Schutzgruppe entfernt.
v Die S,6-Bindung bei der aligemeinen Formel IV lagert sich während der Abspaltung der Schutzgruppe um und
;.: liefert die gewünschte 4,5-Bindung beim Endprodukt.
ΐ s Beim erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die Aufhebung des Schutzes bei der geschützten Carbonylgruppe
Zh
in an sich bekannter Weise. Somit kann der Rest X eine ketalisierte Carbonylgruppe sein, z. B.
ΐ\
O
(CH2),, C
in der η die Zahl 2 oder 3 bedeutet, oder
R'X \
R'X
in der R'X der Rest eines Alkohols oder Thiols ist, wobei X entweder ein Sauerstoff- oder Schwefelatom bedeutet. In diesem Falle wird die Aufhebung des Schutzes in üblicherweise mittels Säurehydrolyse durchgeführt. Es
kann sich auch um eine thioketalisierte Carbonylgruppe handeln, wie die Gruppen
O | oder | S | / | S | \ | C | / |
/ \ | (CH2), | ||||||
(CH2), C | \ | ||||||
\ / | |||||||
S | |||||||
in denen η 2 oder 3 bedeutet, wobei in diesem Falle die Aufhebung des Schutzes in üblicher Weise unter Verwendung von Quecksilber(H)-salzen oder wiederum durch Säurehydrolyse erfolgt.
Nach der Aufhebung des Schutzes kann gegebenenfalls, wenn R4 und R5 keine Carbonylgruppe bilden, der
Rest R4 nach üblichen Verfahren abgewandelt werden. Zum Beispiel können Verbindungen der allgemeinen
Formel I, in der R4 eine acylierte Hydroxylgruppe ist, durch eine übliche Acylierung der Verbindungen der allgemeinen Formel I, in der R4 eine Hydroxylgruppe ist, hergestellt werden. Derartige Reaktionen schließen die
Umsetzung der hydroxylgruppenhaltigen Verbindung mit Acylchloriden oder Acylanhydriden, wie Acetylchlorid oder Essigsäureanhydrid, unter wasserfreien Bedingungen unter Erzeugung von Acylderivaten ein.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel IV sind neu, und sie sind wertvoll als Zwischenprodukte bei der
Herstellung von pharmazeutisch wirksamen Verbindungen der allgemeinen Formel I.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel IV selbst lassen sich dadurch herstellen, daß man eine Verbindung
der allgemeinen Formel V
(V)
in der 16-Stellung mit den entsprechenden Resten R3 substituiert und gegebenenfalls danach die 17-Carbonylgruppe in andere Reste R4 und R5 nach üblichen Verfahren umwandelt, wobei R4 und R5 die bei der allgemeinen
Formel IV angegebenen Bedeutungen besitzen. Man kann auch, wasjedoch weniger empfohlen wird, in 16-Stellung monosubstituierte Zwischenprodukte bei dieser Umsetzung zuerst isolieren und dann nochmals in 16-Stellung substituieren. Die Substitution kann in üblicher Weise durch Umsetzung einer entsprechenden Verbindung der allgemeinen Formel V mit einer Verbindung R3Y in Gegenwart einer starken Base mit niedriger
Nukleophilizität durchgeführt werden. Geeignete Reste Y sind Halogene, Tosylate, Mesylate oder Azide, während die Base ein Hydrid, wie Natriumhydrid, ist; die Umsetzung erfolgt unter wasserfreien Bedingungen.
Eine möglicherweise erforderliche Umwandlung der 17-Carbonylgiuppe in andere Reste R4 und R5 kann nach
üblichen, an sich bekannten Verfahren durchgeführt werden. Zum Beispiel können Verbindungen, bei denen R4
die Hydroxylgruppe und R5 entweder ein Wasserstoffatom oder die Methyl- oder Äthylgruppe ist, aus den entsprechenden 17-Carbonyl-Verbindungen durch Reduktion oder durch Umsetzung mit einer Grignard-Verbin-
dung mit Alkylresten mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen oder mit einem Alkyl-Metall-Komplex mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, zweckmäßigerweise mit einem Alkyl-Lithium-Komplex mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, gebildet werden. Die Reduktion kann zweckmäßigerweise unter Verwendung von Lithiumaluminiumhydrid durch-
geführt werden. Danach kann gegebenenfalls die derart gebildete R,-Hydroxy !gruppe selbst acyliert werden, um
einen anderen Rest R4 nach den vorstehend beschriebenen Verfahren zu liefern.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel V können durch Oxydieren der entsprechenden 17-HydroxyIverbindung der allgemeinen Formel VI unter neutralen oder basischen Bedingungen hergestellt werden:
OH
(VI)
in der X die vorstehend angegebenen Bedeutungen besitzt.
Diese Umsetzung wird gewöhnlich unter Verwendung entweder von Silbercarbonat auf einem inerten Trägermaterial, wie Kieselgur, oder mittels Collins'Reagens durchgeführt, das ein Gemisch aus Chromtrioxid und Pyridin in Methylendichlorid darstellt.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel VI selbst lassen sich durch Schutz der Carbonylgruppe der entsprechenden Verbindung der allgemeinen Formel VII herstellen:
OH
(VH)
Diese Umsetzung wird unter üblichen Bedingungen durchgeführt, um die gewünschte geschützte Carbonylgruppe X zu erhalten. Wenn beispielsweise eine ketalisierte Carbonylgruppe gewünscht wird, wird die Verbindung der allgemeinen Formel VII mit einem geeigneten Alkohol oder Thiol in Gegenwart einer Säure umgesetzt. So liefert beispielsweise Äthylenglykol die 3,3-Athylendioxy-carbonyl-Schutzgruppe.
Aus der vorstehenden Beschreibung ist ersichtlich, daß ein besonders zweckmäßiger präparativer Weg für Verbindungen der allgemeinen Formel I derjenige ist, wie er in dem nachstehenden Diagramm aufgeführt ist:
IO
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20
30
35
40
45
50
55
OH
(VII)
Schutz der 3-Ketogruppe
OH
(V)
Disubstitution in 16-Stellung
R4 R5
σν>
(IVa)
Entfernen der Schutzgrappe gegebenenfalls
Umwandlung der Carbonylgruppe
R« R5
(I)
y\/
Die derart gebildeten Verbindungen der allgemeinen Formel I können anschließend in eine andere Verbindung
der allgemeinen Formel I je nach Belieben umgewandelt werden, wie es vorstehend beschrieben worden
ist.
Gegenstand vorliegender Erfindung sind auch Arzneimittel mit einem Gehalt an mindestens einer der Verbindungen
der allgemeinen Formel I, gegebenenfalls zusammen mit pharmakologisch verträglichen Trägermaterialien,
Verdünnungsmitteln und/oder üblichen Wirkstoffen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden gewöhnlich in Cremes oder Salben zur örtlichen Anwendung
auf der Haut eingearbeitet. Eine bevorzugte Zusammensetzung nach der Erfindung ist deshalb ein Arzneimittel
zur örtlichen Verabreichung auf Hautstellen mit einem Gehalt an mindestens einer Verbindung der allgemeinen
Formel I in Form einer Creme oder eine Salbe.
Creme- oder Salbenformulierungen, die zum Einsatz für Verbindungen der allgemeinen Formel I gelangen
können, sind übliche, dem Fachmann wohlbekannte Formulierungen, z. B. wie sie in den Standardwerken der
Pharmazie und Kosmetik, wie in dem Buch »Harry's Cosmeticology«, Verlag Leonard Hill, und der Britischen
Pharmacopöe beschrieben sind. Eine emulgierende Standard-Salbengrundlage oder ein wasserfreies Polyäthylenglykol
sind einfache Beispiele für geeignete Formulierungen.
Man nimmt an, daß bestimmte Verbindungen der allgemeinen Formel I über den oralen Weg wirksam sind.
Demgemäß können derartige Verbindungen mit inerten Trägermaterialien in für eine Verabreichung üblichen
Zusammensetzungen, wie Tabletten, Kapseln, Sirupen und dergleichen, formuliert werden.
Die erfindungsgemäßen Arzneimittel sind besonders wertvoll zur Behandlung von androgenabhängigen
Hauterkrankungen und insbesondere zur Behandlung von Akne und Seborrhöe. Hierbei werden die Verbindungen
der allgemeinen Formel I örtlich auf die erkrankten Hautstellen aufgebracht. Die Verbindungen vorliegender
Erfindung besitzen den Vorzug, daß sie eine wirksame Erleichterung bei der Behandlung von androgenabhängigen
Hautkrankheiten ohne ersichtliche schädliche hormonale Nebenwirkungen in sich vereinigen.
Selbstverständlich kann man auch ein oder mehrere anti bakterielle Mittel, wie sie üblicherweise bei der
Behandlung von Akne und Seborrhöe verwendet werden, in die Arzneimittel vorliegender Erfindung mit einarbeiten,
wenn diese Mittel für eine solche Behandlung eingesetzt werden müssen.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
(a) 3,3-Äthylendioxy-androst-5-en-l7/3-ol
OH
35
40
Aus Androst-4-en-17j8-ol-3-on erhält man nach dem Verfahren von J. A. Campbell, J. C. Babcock und J. A.
Hogg in »J. Am. Chem. Soc.« 80 (1958), S. 4717 bis 4721,3,3-Äthylendioxy-androst -5-en-17>ol in Form feiner
weißer Nädelchen, die nach dem Umkristallisieren aus wäßrigem Methanol bei 185 bis 186°C schmelzen.
(b) 3,3-Äthylendioxy-androst-5-en-l 7-on
50
55
Man trocknet Silbercarbonat auf Kieselgur (20 g) mittels azeotropem Abdestillieren von Wasser mit Benzol.
Das Oxydationsmittel wird in 200 ml wasserfreiem Benzol suspendiert und dann mit 1 g 3,3-Äthylendioxyandrost-5-en-l
7jß-ol in 50 ml Benzol versetzt Das Gemisch wird 4 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Dabei erhält
man eine vollständige Oxydation. Das Reaktionsgemisch wird filtriert, und das Filtrat wird eingedampft. Man
erhält 0,95 g 3,3-Äthylendioxy-androst-5-en-l 7-on in Form feiner weißer Nädelchen, die nach dem Umkristallisieren
aus Methanol bei 189 bis 1900C schmelzen.
Die vollständige Oxydation wird ebenfalls erreicht, wenn man Chromtrioxid und Pyridin in Methylenchlorid
verwendet. . «
(c) 3,3-Äthylendioxy-16,16-dimethyl-androst-5-en-17-on
CH3
CH3
!if
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40
45
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60
Man löst 2,92 g 3,3-Äthylendioxy-androst-5-en-17-on in 60 ml wasserfreiem Tetrahydrofuran und gibt
nacheinander 2,92 g Natriumhydrid und dann 5 ml Methyljodid hinzu. Das Reaktionsgemisch wird 4 Stunden
unter Rückfluß erhitzt. Dann wird das Tetrahydrofuran unter vermindertem Druck abgedampft, und der Rückstand
wird zwischen Äthylacetat und Wasser verteilt. Die Äthylacetatschicht wird wiederum mit Wasser gewaschen,
über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und zur Trockne eingedampft. Man erhält 3,21 g Feststoff,
der nach dem Umkristallisieren aus wäßrigem Methanol 2,4 f farblose Kristalle von 3,3-Äthylendioxy-16,16-dimethyl-androst-5-en-;17-on
vom Fp. 138 bis 142°C liefert.
In gleicher Weise wird 3,3-Äthylendioxy-16,16-diäthyl-androst-5-en-17-on, Fp. 146 bis 148°C (aus Methanol),
hergestellt.
(d) 3,3-Äthylendioxy-l6,16-dimethyl-androst-5-en-l7j8-ol
OH
CH3
CH3
1,5 g 3,3-Äthylendioxy-16,16-dimethyl-androst-5-en-17-on werden in 100 ml wasserfreiem Äther gelöst und
mit 0,1 g Lithiumaluminiumhydrid versetzt. Das Reaktionsgemisch wird 30 Minuten bei Raumtemperatur
gerührt. Danach wird der Überschuß des Hydrids durch Zugabe von überschüssigem Äthylacetat zersetzt. Das
Gemisch wird dann mit einer Lösung von Kalium-Natrium-Tartrat geschüttelt. Die organische Phase wird abgetrennt,
mit Wasser gewaschen und dann über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Nach dem Filtrieren
und Eindampfen des Filtrats zur Trockne erhält man 1,47 g 3,3-Äthylendioxy-16,16-dimethyl-androst-5-en-l Ίβ-ol
als weißes Pulver, das nach dem Umkristallisieren aus Äthylacetat bei 178 bis 179°C schmilzt.
(e) 16,16-Dimethyl-androst-4-en-17jß-ol-3-on
OH
OH
CH3 CH3
1 g 3,3-Äthylendioxy-16,16-dimethyl-androst-5-en-17jS-ol wird in 30 ml Methanol gelöst und mit 5 ml einer
2,5-n Salzsäure versetzt. Das Gemisch wird 1 Stunde unter Rückfluß erhitzt, um eine vollständige Hydrolyse des
Ketals zu erreichen. Dann wird das Reaktionsgemisch in überschüssigem Äthylacetat aufgenommen und mit
Wasser neutral gewaschen. Die organische Phase wird über Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und zur
Trockne eingedampft. Man erhält 0,88 g eines weißen Feststoffes, der nach Umkristallisieren aus einem
Gemisch von Äthylacetat und Petroläther vom Siedebereich 60 bis 80°C 0,76 g weiße Nadeln von 16,16-Dimcthyl-androst-4-en-17j8-ol-3-on
vom Fp. 170 bis 172°C liefert.
65
CH3
CH3
0,25 g 3,3-Äthylendioxy-16,16-dimethy]-androst-5-en-17-on werden in 7,5 ml Methanol gelöst und mit 1,5 ml
2,5-n Salzsäure versetzt Dann wird die Lösung 30 Minuten unter Rückfluß erhitzt. Nach dem Kühlen wird ein
Überschuß an Äthylacetat zugegeben. Die organische Phase wird mit Wasser gewaschen, bis sie neutral reagiert,
dann über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und zur Trockne eingedampft Man erhält 0,2 g eines weißen
Feststoffes, der nach dem Umkristallisieren aus Petroläther vom Siedebereich 60 bis 800C 0,16 g weiße
Nadeln von 16,16-Dimethyl-androst-4-en-3,17-dion vom Fp. 164 bis 165°C liefert
Die nachstehende Verbindung wird in der gleichen Weise hergestellt:
loJö-Diäthyl-androst^-en^n-dion, als halbkristallines Öl; IR-Spektrum: 1680 und 1720 cm"1 (C=O).
CH3
0,158 g 16,16-DimethyI-androst-4-en-17./?-ol-3-on werden in 4 ml wasserfreiem Benzol gelöst und mit 0,14 g
wasserfreiem Pyridin und 0,12 g Acetylchlorid versetzt. Das Gemisch wird 30 Minuten unter Rückfluß erhitzt,
gekühlt und in eine überschüssige Menge Äthylacetat gegossen. Die Äthylacetatlösung wird mit verdünnter
Salzsäure und dann mit Wasser gewaschen, bevor sie über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet wird. Nach
dem Filtrieren und Eindampfen des Filtrats zur Trockne erhält man 0,156 g eines Feststoffes, der nach dem
Umkristallisieren aus Petroläther vom Siedebereich 60 bis 800C 0,100 g weiße Nadeln von 16,16-Dimethylandrost^-en-HjS-olO-on-acetat
vom Fp. 153 bis 155°C liefert.
Die nachstehende Verbindung wird in der gleichen Weise hergestellt:
lo.lo-Dimethyl-androsM-en-njS-olO-on-hexanoat, Fp. 105 bis 1070C (aus Methanol).
Die nachstehende Verbindung wird in der gleichen Weise hergestellt:
lo.lo-Dimethyl-androsM-en-njS-olO-on-hexanoat, Fp. 105 bis 1070C (aus Methanol).
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40
(a) 3,3-Äthylendioxy-16,16,17β-trimethyl-androst-5-en-17>ol
HO CH3
CH3
CH3
0,5 g 3,3-Äthylendioxy-]6,16-dimethyl-androst-5-en-17-on werden in wasserfreiem Äther gelöst und in einer
Stickstoffatmosphäre aufbewahrt. Dann wird ein großer Überschuß an Methyllithium (20 ml einer
1,75-m Lösung in Hexan) während einer Dauer von 10 Minuten zugegeben. Es bildet sich sofort ein Niederschlag.
Das Gemisch wird 2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt, bevor der Überschuß an Methyllithium mittels
vorsichtiger Zugabe von Wasser zersetzt wird. Das erhaltene Produkt wird mit Äthylacetat extrahiert. Die
organische Phase wird mit Wasser gewaschen, über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und zur Trockne
eingedampft. Man erhält 0,51 g eines weißen Feststoffes, der nach dem Umkristallisieren aus Petroläther vom
Siedebereich 60 bis 800C 0,40 g weiße Kristalle von SÄ
liefert.
liefert.
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(b) lo,16,17etTrimethyl-androst-4-en-17>pl-3-on
HO CH3
CH3
CH3
1,1 g B^-Äthylendioxy-lo^oJTe-trimethyl-androst-S-en-njff-ol werden in 50 ml Methanol gelöst und mit
10 ml 2,5-n Salzsäure versetzt. Das Gemisch wird 15 Minuten unter Rückfluß erhitzt Dann wird das Produkt mit
Äthylacetat extrahiert. Die organische Schicht wird mit Wasser bis zum Neutralpunkt gewaschen. Nach dem
Trocknen über wasserfreiem Magnesiumsulfat und Filtrieren dampft man das Filtrat zur Trockne ein und erhält
0,94 g eines Rohprodukts, das nach Umkristallisieren aus Petroläther vom Siedebereich 60 bis 800C 0,54 g weiße
Flocken von 16,16,17e-Trimethyl-androst-4-en-17>ol-3-on vom Fp. 165 bis 1660C liefert.
Pharmakologische Daten
1. Androgene/anabolische Untersuchung und antiandrogene Untersuchung
Die angewendete Methode beruht grundsätzlich auf der von Hershberger et al in »Proc. Soc. Exp. Biol. Med.«
83 (1953), S. 175, mit geringfügigen Modifikationen.
Unentwickelte männliche Ratten mit einem Gewicht von 50 bis 60 g werden unter Anästhesie mit dem
Natriumsalz der 5-Äthyl-5-(l-methylbutyl)-barbitursäure kastriert. Den Tieren werden 4 Tage lang, beginnend
vom fünften Tage nach der Kastration, Arzneimittel verabreicht. Während der Verabreichungszeit wird das Körpergewicht der Tiere aufgezeichnet. Am zehnten Tag nach der Kastration werden die Tiere getötet, und die
Gewichte der Samenbläschen, der ventralen Prostata, des Musculus levator ani und der Thymusdrüse werden
gemessen, zusammen mit dem Gesamtkörpergewicht. Diese Daten werden dann mit Daten von Kontrolltieren
verglichen. Die Arzneimittel werden als Lösungen oder Suspensionen in Erdnußöl hergestellt und subcutan
verabreicht.
Für diese Untersuchung werden die Verbindungen subcutan in einer Menge von 50 mg/kg Körpergewicht
verabreicht. Die Ergebnisse werden mit denen von Kontrolltieren verglichen, denen subcutan 1 mg/kg Körpergewicht Testosteron verabfolgt worden ist. Beide Datenreihen werden verglichen mit kastrierten Kontrolltiercn,
die keine Arzneimittel bekommen haben.
Für diese Untersuchung werden die Arzneimittel subcutan in einer Menge von 50 mg/kg Körpergewicht
gleichzeitig mit der subcutanen Verabreichung von 1 mg/kg Körpergewicht Testosteron verabreicht, um den
Grad der Hemmwirkung zu bestimmen im Vergleich mit Kontrolltieren, denen lediglich subcutan 1 mg/kg Körpergewicht Testosteron verabreicht worden ist. Beide Datenreihen werden mit derjenigen von kastrierten Kontrolltieren verglichen, die keine Arzneimittel erhalten haben.
Androgene Reizbeantwortung:
Relative Wirksamkeit in %
gegenüber Testosteron
Anti-androgene Daten prozentuale Hemmung
1 2
Cyproteronacetat*) 29 mg/kg
0,36
12,1
!7,S
6,5
54,0
Prostata
14,4 35,0 19,7
56,5
10
2. Androgenverdrängungsversuche
Die Fähigkeit der Verbindungen, [3H]-5a-Dihydrotestosteron aus den eine hohe Affinität zu Cytosol habenden
Androgen bindenden Proteinen zu verdrängen, die aus der Prostata und den Nebenhoden (Epididymis) von
Ratten isoliert worden sind, werden in vitro unter Anwendung der Methode geprüft, die von W. I. P. Mainwaring, s
F. R. Mangan, P. A. Feherty und M. Freifeld in »Molecular and Cellular Endocrinology« I (1974), S. 113 bis 128,
beschrieben worden ist
Proben von Cytosol (0,1 ml) werden über Nacht in Gegenwart von 5 x 10~lo-m [3H]-5a-Dihydro-testosteron
(47 Ci/mMol; The Radiochemical Centre, Amersham) entweder allein oder zusammen mit der zu untersuchenden
Verbindung in Konzentrationen von 5 x 10~6,5 x 10"7 und 2,5 x 10~'-m bebrütet. Die Fähigkeit der Verbindüngen,
[3H]-5e-Dihydro-testosteron aus dem Androgen bindenden Proteinen zu verdrängen, wird ersehen in
dem Erniedrigen der in dem Überstehenden bestimmten Endwerten.
Prozentuale Verdrängung von [3H]-5a-Dihydro-testoEteron aus Androgen
bindenden Proteinen
[3H]-5o-DHT-Konzentration: 5 X 10'"'°-molar
[3H]-5o-DHT-Konzentration: 5 X 10'"'°-molar
.mnlir ξ (\ V t f\ "''.mnt'jr
DHT 86 72 86 75 90 83
3. Hemmung der Testosteron-Sa-Reductase
Die Aktivitätsbestimmung des Enzyms J4-3-Ketosteroid-5ar-Reductase erfolgt im wesentlichen in der Weise,
wie sie von W. I. P. Mainwaring und F. R. Mangan in »J. Endocrinology« 59 (1973), S. 121 bis 139, beschrieben
worden ist.
Die prozentuale Umwandlung von Teststeron (T) in 5ff-Dihydro-testosteron (DHT) in diesem System gehört
von 15 bis 30% zu zahlreichen Zubereitungen. Die Hemmung der Umwandlung wird durch die Herabsetzung
bei cpm in Verbindung mit DHT cesehen.
Umwandlung in % = χ 1{χ)%
cpm T + cpm DHT
j, . 0, _ % Umwandlung ohne Verbindung - % Umwandlung mit Verbindung
% Umwandlung ohne Verbindung
45 Tabelle III
Verbin
dung |
2,5 x 10
Prostata |
"'-molar
Epididymis |
5,0 x 10
Prostata |
'-molar
Epididymis |
5,0 x 10 "-n
Prostata |
Epididymis |
1 | 36 | 0 | 50 | 4 | 81 | 64 |
2 | 16 | 0 | 27 | 0 | 80 | 48 |
4 | 32 | 0 | 46 | 4 | 88 | 81 |
Verbindung des Beispiels Prozentuale Hemmung der Sff-Reductase-Verbindung bei
1 x 10-5-molar
1 30,0 (3)
2 23,1 (2)
4 27,3 (2)
Die Zahlen in Klammern geben die Anzahl der Versuche an.
4. Die Wirkung der Verbindungen auf das durch Testosteron induzierte Wachstum
einer Talgdrüse (»flank organ«) bei Hamstern
Bei kastrierten männlichen Hamstern von nicht operierten weiblichen Hamstern kann eine Talgdrüse (»flank
organ«) zum Wachstum durch örtliche Anwendung von Testosteron angeregt werden. Testosteron wird in dieser
Drüse in 5ff-Dihydro-testosteron umgewandelt (S. Takayashu und K. Adachi, »Endocrinology« 90 (1972), S. 73
bis 80), von dem jetzt angenommen wird, das aktive Androgen in den meisten androgenabhängigen Auffangorganen
zu sein. Die Fähigkeit der Verbindungen, diese Anregung zu hemmen, wird im wesentlichen unter
Anwendung der von W. Voigt und S. L. Hsia in »Endocrinology« 92 (1973), S. 1216 bis 1222, beschriebenen
Methode geprüft.
Ausgewachsene männliche Hamster werden über den scrotalen Weg kastriert Eine Woche später werden sie
in zwei Gruppen vonje 4 Tieren eingeteilt und wie folgt behandelt. Eine Gruppe wird unbehandelt gelassen. Die
zweite Gruppe erhält Aceton allein auf die Talgdrüse (»flank organ«) an der linken Seite des Tieres und 4 yg
Testosteron enthaltendes Aceton tag'ich auf die rechtsseitige Talgdrüse (»flank organ«). Andere Gruppen erhal-S ten Aceton allein auf die linksseitige Talgdrüse (»flank organ«) und 4 ug Testosteron + 400 ug der erfindungsgemäßen Verbindung enthaltendes Aceton täglich auf die rechtsseitige Talgdrüse (»flank organ«).
Am Ende der 3wöchigen Behandlung werden die Tiere getötet, und die Organe werden gemessen und in
Fixativ für eine histologische Prüfung gelegt.
Eine aktive Verbindung würde das durch Testosteron induzierte Wachstum der Talgdrüse (»flank organ«)
hemmen. Einige der erfindungsgemäßen Verbindungen, insbesondere die Verbindungen der Beispiele 1,2 und
4, sind sehr wirksam im Hemmen der Anregung der Drüse durch Testosteron. Die histologische Prüfung bestätigt, daß eine beträchtliche Reduktion hinsichtlich der Größe der Talgdrüsen (»flank organ«) eingetreten ist.
5. Die Wirkung der Verbindung auf die Talgsekretion bei Ratten
Die Fähigkeit der Verbindungen, die Talgabsonderung bei Ratten zu hemmen, wird im wesentlichen nach
dem Verfahren bestimmt, das vonF. J. Ebling in »J. of Investigative Dermatology« 62 (1974), S. 161 bis 171 einschließlich der darin genannten Referenzen, beschrieben worden ist.
Einige der Verbindungen, insbesondere die der Beispiele 1,2 und 4 und insbesondere die Verbindung des Beispiels ] sind sehr wirksam im Hemmen der durch Testosteron angeregten Talgsekretion bei kastrierten männli
chen Ratten bei einer Verabreichung von 25 mg/kg auf subcutanem Wege, doch sind die Verbindungen unwirksam im Hemmen der durch 5c-Dihydro-testosteron angeregten Talgabsonderung in gleicher Dosierungsmenge.
Dies dürfte anzeigen, daß die Verbindungen über den Weg der 5a^Reductase-Hemmung und nicht über den Weg
des klassischen antiandrogenen Mechanismus wirken.
6. Toxizität
Es werden keinerlei toxische Symptome festgestellt, wenn die Verbindung des Beispiels 1 Mäusen oral in
einer Dosis bis zu 900 mg/kg Körpergewicht verabreicht wird.
Es wurden die nachstehenden Verbindungen auf ihre androgene, anabolische und anti-androgene Aktivität
untersucht:
Π) lo.lo-Dimethyl-androsM-en-lTyß-ol-S-on:
H3C
gemäß Beispiel 1 vorliegender Erfindung
(ii) 16ff- und I6jö-Methyltestosteron;
16ff-Methyl, R = ...CH,
16)8-MethyI, R = CH,
H3C
(iii) 16,16-Dimethyl-19-nortestosteron: OH
CH3
CH3
gemäß US-PS 38 53 926.
1. Androgene und anabolischer Aktivität a) Methodologie
(b) Ergebnisse
Männliche Ratten (Charles River COBS) mit einem Anfangsgewicht von 50 bis 60 g werden unter Anästhesie
mit dem Natriumsalz der 5-Äthyl-5-(l-methylbutyl)-barbitursäure kastriert. Am 12. Tag danach werden die
Tiere, deren Körpergewicht jetzt zwischen 110 und 150 g liegt, willkürlich in Gruppen aufgeteilt und gewogen.
Die zu untersuchenden Verbindungen werden jeweils in 10% Äthanol in Erdnußöl gelöst. Den Tieren werden
0,1 ml/100 g Körpergewicht subcutan dieserjeweiligen Lösung injiziert. Den Kontrolltieren wird nur das Vehikel
in gleicher Dosis injiziert. Die Verabreichung erfolgte 4 Tage lang, also vom 12. bis zum 15. Tag. Am 16. Tag
werden die Tiere getötet.
Den getöteten Tieren wurden die nachstehenden Organe entnommen und gewogen: Samenbläschen, Prostata
und der Muskel Levator ani (die Änderung des Körpergewichts während der Verabreichung wird zur Vervollständigung
mit aufgezeichnet).
Bei dem Versuch wird die androgene Aktivität durch eine signifikante Erhöhung des Gewichts der Samenbläschen
und der Prostata in bezug auf die Kontrollorgane angezeigt. Die anabolische Aktivität zeigt sich durch eine
signifikante Erhöhung des Gewichts des Muskels Levator ani im Verhältnis zu den Kontrolltieren an.
Die erhaltenen Ergebnisse sind aus der nachstehenden Tabelle IV ersichtlich, wobei für jede der Testverbindungen
eine identische Dosis von 50 mg/kg subcutan verwendet worden ist.
Androgene und anabolische Aktivität (6 Ratten je Gruppe)
Samenbläschen (mg)
Prostata (mg)
Muskel Levator ani Änderung des
(mg) Körpergewichts
(g)
Kontrolle (Erdnußöl) | 9,06 ± 0,45 | 12,26 | ±0,43 | 24,31 | ±4,10 | 29,80 ± | 1,50 |
Positive Kontrolle, Testosteron 1,0 mg/kg |
37,51 ±2,25 | 28,75 ****\ |
±3,42 | 52,78 ***) |
±6,99 | 38,50 ± | 0,34 |
Beispiel 1 der Erfindung 50 mg/kg |
10,11 ±1,15 | 14,13 | ±1,14 | 35,05 | ±4,41 | 26,00 ± | 2,16 |
16 a-Methy !testosteron 50 mg/kg |
55,96 ± 3,5S | 47,51 ****\ |
±6,93 | 57,40 ****\ |
±4,87 | 36,80 ± *) |
2,24 |
1 o/ff-Methyltestosteron 50 mg/kg |
58,76 ± 2,83 | 50,06 ****\ |
±1,87 | 64,25 ****\ |
±7,00 | 36,30 ± *) |
2,02 |
16,16-Di methyl-19-nortestosteron 50 mg/kg |
13,68 ±0,81 | 17,88 **) |
±1,77 | 46,26 | ±2,07 | 31,66 ± | 1,38 |
Signifikanz mittels Student's t-Test: *) 0,02 < ρ < 0,05.
**) 0,01 <p<0,02. ***) 0,001 < ρ < 0,01 ****) ρ < 0,001. |
(c) Zusammenfassung
Die mit der Verbindung des Beispiels 1 der Erfindung erhaltenen Ergebnisse in bezug auf die Kontrollorgane
zeigen, daß diese Verbindung bei der untersuchten Dosis keine androgene und auch keine anabolische Aktivität
hat. Dagegen zeigen die mit 16*7- und 16>Methyltestosteron erhaltenen Ergebnisse in bezug auf die Kontroll-
13
organe eine im hohem Maße signifikante Erhöhung des Gewichts der Samenbläschen, der Prostata und des
Muskels Levator ani, so daß diese Verbindungen eine bemerkenswerte androgene und anabolische Aktivität bei
der untersuchten Dosis aufweisen. Die mit 16,16-Dimethyl-19-nortestosteron erhaltenen Ergebnisse zeigen in
bezug auf die Kontrollorgane eine sehr signifikante Erhöhung des Gewichts der Samenbläschen, der Prostata
und des Muskels Levator ani, so daß diese Verbindung ebenfalls eine androgene und anabolische Aktivität hat.
2) Antiandrogene Aktivität
ίο (a) Methodologie
ίο (a) Methodologie
Dieser Versuch wurde gleichzeitig mit dem Versuch auf androgene und anabolische Aktivität durchgeführt.
Die Methodik war die gleiche wie bei l)(a), jedoch mit der Maßgabe, daß die Testverbindungen gleichzeitig mit
Testosteron verabreicht worden sind, wobei jedoch das Testosteron an einer anderen Körperstelle injiziert
wurde, um den Hemmungsgrad im Vergleich zu den Tieren zu bestimmen, die Testosteron allein erhielten.
Den am 16. Tag getöteten Tieren wurden die nachstehenden Organe entnommen und gewogen: Samenbläschen
und Prostata (die Änderung des Gewichts des Muskels Levator ani und des Körpers wurde zur Vervollständigung
mit aufgezeichnet).
Bei diesem Versuch wird die antiandrogene Aktivität durch eine signifikante Herabsetzung der Testosteron-Reizung
der Samenbläschen und der Prostata angezeigt.
(b) Ergebnisse
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle V angegeben, wobei für jede derTestverbindungen
eine identische Dosis von 50 mg/kg subcutan verwendet worden ist.
Anti-androgene Aktivität (6 Ratten je Gruppe)
Verbindung, Dosis (subcutan) |
Samenbläschen
(mg) |
Prostata
(mg) |
Muskel Levator ani
(mg) |
Änderung des
Körpergewichts (g) |
Kontrolle (Erdnußöl) | 9,06 ± 0,45 | 12,26 ±0,43 | 24,31 ±4,10 | 29,80 ±1,50 |
Testosteron 1,0 mg/kg (T) |
37,51 ±2,25 | 28,75 ± 3,42 | 52,78 ± 6,99 | 38,50 ± 0,34 |
Verbindung des Beispiels 1) 50 mg/kg + (T) |
38,00 ± 2,50 | 32,75 ±4,01 | 37,50 ± 6,34 | 35,00 ± 0,68 |
16ff-Methyltestosteron 50 mg/kg + (T) |
73,23 ± 4,57 | 59,60 ± 3,37 ****\ |
56,30+3,61 | 35,30 ±1,58 |
16jS-Methyltestosteron 50 mg/kg + (T) |
67,20 ± 2,43 | 66,41+4,12 | 67,48 + 2,25 | 39,16 ±1,04 |
16,16-Dimethyl-19-nortestosteron 36,90 ± 2,03 50 mg/kg + (T) |
25,80 ± 2,38 | 57,53 ± 3,28 | 35,16 ± 1,04 | |
Positive Kontrolle Cyproteronacetat 18,55 ± 1,36 20 mg/kg + (T) ****) |
18,91 ± 1,16 *) |
40,16 ± 3,97 | 25,16 ±0,98 |
♦***) ρ < 0,001.
(c) Zusammenfassung
Die Ergebnisse zeigen, daß keine der untersuchten Verbindungen die Testosteron-Reizung der Samenbläschen
und der Prostata in signifikanter Weise herabsetzt (es ist jedoch zu bemerken, daß 16ar- und 16/f-MethyI-testosteron
die Wirkung in signifikanter Weise erhöhen, so daß keine dieser Verbindungen bei der untersuchten
Dosis eine antiandrogene Aktivität hat.
Die Gültigkeit dieses Tests wird durch die signifikante Herabsetzung ersichtlich, die mit der positiven Kontrolle,
Cyproteronacetat, als Standard-Antiandrogen erhalten worden ist.
Aufgrund der vorstehend beschriebenen Versuche ist ersichtlich, daß die Verbindung des Beispiels 1 weder
eine androgene, noch eine anabolische, noch eine antiandrogene Aktivität hat. Demgegenüber zeigen unter
identischen Bedingungen sowohl 16a- und 16/?-Methyltestosteron als auch 16,16-DimethyI-19-nortestosteron
androgene und anabolische Wirksamkeit, wobei die Aktivität von 16a- und 16/?-Methy!testosteron besonders
bemerkenswert ist.
Claims (1)
- Patentansprüche:
1. In 16-Stellung disubstituierte 3-Ketosteroide der allgemeinen Formel I5 R4 R5R315 in derR3 die Methyl- oder Äthylgruppe ist,R4 jS-Konflguration aufweist und die Hydroxylgruppe oder eine acylierte Hydroxylgruppe mit 2 bis 7 Kohlenstoffatomen im Acylrest ist, undRj ^-Konfiguration aufweist und fur ein Wasserstoffatom oderdie Methyl- oder die Äthylgruppe steht, oder Ri und R5 zusammen mit dem Kohlenstoffatom, an das sie gebunden sind, die Carbonylgruppe bilden.
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Representative=s name: JUNG, E., DIPL.-CHEM. DR.PHIL. SCHIRDEWAHN, J., DI |
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