DE2603807C3 - Verfahren zum Entfernen von Quecksilber aus Gasen - Google Patents
Verfahren zum Entfernen von Quecksilber aus GasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von Quecksilber ai-s Gasen mit imprägnierter regenerierbarer
Aktivkohle sowie deren Regenerierung.
Aus der DE-OS 23 58 767 ist es bekannt, Quecksüberverunreinigungen
aus Gasen mit Aktivkohle zu entfernen, die mit Schwefelsäure imprägniert ist. Durch
Heißdampf mit Temperaturen von über 2000C gelingt
es. die Quecksilberverbindungen von der Kohle zu desorbieren. Das eingangs genannte Verfahren ist auch
aus der DE-OS 23 30 578 bekannt, wobei eine Aktivkohle ohne Imprägnierung verwendet wird. Zum
Regenerieren wird das Aktivkohlebett erhitzt und ein erhitztes Desorptionsgas zum Verdrängen der Beladung
durch das Bett geleitet. In der US-PS 31 94 629 wird vorgeschlagen, für die Gasreinigung Aktivkohle zu
verwenden, die mit einer hohen Beladung an Schwefel oder ]od-|odkalium (KJ3) imprägniert ist.
Unter den bisher bekannten Verfahren haben sich die mit Elementarjod als Imprägnierungsmittel der Aktivkohle
arbeitenden als die wirksamsten erwiesen. Nachteilig ist jedoch, daß Elenientarjod als Imprägnierungsmittel
sehr teuer ist. Um eine hohe Quecksilberbcladung der Aktivkohle zu erreichen, muß darüber hinaus
auch mit großen Jodmengen imprägniert werden, denn für die Quecksilberaufnahme ist in diesem Fall
ausschließlich der lodgehalt bzw. das siöchiometrische
Verhältnis zwischen Iod und der aufgenommenen Quecksilbermenge maßgebend. Die Imprägnierung mit
elementarem |od ist außerdem im technischen Maßstab nicht ganz einfach durchzuführen, weil das |od entweder
aufsublimiert oder in einem meist brennbaren Lösungsmittel aufgebracht werden muß. ("ine Imprägnierung
mit Jodiden ist nicht so wirksam, wie eine solche mit
Elementarjod.
Aufgabe der Erfindung ist es. das Entfernen von Quecksilber aus Gasen mittels imprägnierter regenerierter
Aktivkohle so durchzuführen, daß sowohl eine hohe Quecksilbcrbeladung der Aktivkohle als auch ein
hoher Reinheitsgrad des Gases erreicht wird. Erfindungsgemäd wird dies dadurch erreicht, daß die
Aktivkohle ic 100 g mit 5 bis 50 g Schwefelsäure und 0.1
his 5g Jodionen imprägniert ist. Es wurde nämlich
gefunden, daß in der gleichzeitigen Imprägnierung mit
Schwefelsäure und zusätzlich |odioncn letztere eine Art
kalalytische Wirkung ausüben, so daß die Quecksilber
abscheidung beschleunigt wird und außerordentlich nc rinne Restkonzentrationen im behandelten Gas
erreicht werden. Die Jodionen können ganz oder teilweise durch Jod ersetzt sein. Wenn man mit
Schwefelsäure und Jod gleichzeitig imprägniert, genügen jedoch im Gegensatz zur reinen Jodimprägnierung
schon verhältnismäßig kleine Jod- bzw. Jodidmengen, um den gewünschten Reinigungseffekt zu erreichen und
dabei auch große Quecksilbermengen auf der Aktivkohle zurückzuhalten.
Für die Quecksilbermenge, die beim erfindungsgemäßen Verfahren aufgenommen werden kann, ist die Höhe
der Schwefelsäureimprägnierung maßgebend. Die erzielbare Reinheit des Abgases wi.-d aber durch die
katalytische Wirkung des Jodids gewährleistet. In diesem Fall ist es auch nicht erforderlich, slementares
Jod auf die Aktivkohle aufzusublimieren, vielmehr genügt die Imprägnierung mit einem Jodid oder ganz
allgemein mit einer wasserlöslichen Jodverbi^dung. Es wurde gefunden, daß sich zur Imprägnierung nikalijodidegut
eignen.
Die technische Herstellung einer so imprägnierten Kohle kann vereinfacht dadurch erfolgen, daß die
beiden Imprägnierungsmittel in einem Arbeitsgang aufgebracht werden. Dies ist ohne weiteres möglich,
indem man in die verdünnte Schwefelsäure, die zur Imprägnierung benutzt wird, die erforderliche Menge
z. B. an Kaliumjodid oder eines anderen Jodids. zweckmäßig in gelöster Form, einbringt. Die Imprägnierungslösung
kann z. B. Schwefelsäure mit einem Gehalt von 2 bis 20 Gew.-% und eine lodidkonzentration von 2
bis 10 g Jodionen pro Liter aufweisen.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die imprägnierte Aktivkohle vor der Benutzung mit Luft bei einer
Temperatur von 20 bis 110=C zu behandeln. Insbesondere
wird die Reinigung von an Sauerstoff freien oder armen Gasen verbessert. Die Behandlung mit Luft kann
gleich in einem Arbeitsgang mit der ohnehin nach der Imprägnierung erforderlichen Trocknung der Aktivkohle
durchgeführt werden.
Sobald die imprägnierte Aktivkohle mit Quecksilber voll beladen ist. kann sie nach einer der in der Literatur
bereits beschriebenen Methoden, z. B. durch heiße Gase oder Dampf, bei Temperaturen über 200'C regeneriert
werden. Eine gegenüber den bekannten Methoden verbesserte Regenerierung von mit Quecksilber oder
Quecksilberverbindungen beladener imprägnierter Aktivkohle besteht aber in der Behandlung mit einem
reduzierend wirkenden Gas. insbesondere Wasserstoff,
bei Temperaturen von über 200C. Hierbei kann elementares Quecksilber gewonnen "'erden. Demgegenüber
hat sich bei der Desorption mit Dampf oder heißem Inertgas gezeigt, daß die auf der Kohle
gebildeten Quecksilberverbindungen oder Quecksilberoxid überwiegend in dieser Form auch ilesorbicren.
Anhand der nachfolgenden Beispiele soll gezeigt werden, wie die erfindungsgemäßen Maßnahmen
wirken und insbesondere, wie die Zugabe kleiner Jodidmengen zur Imprägnierung die Aufnahmeleistung
der Schwefelsäure-Imprägnierung katalysiert. Alle in den nachfolgenden Beispielen beschriebenen Versuche
mit quecksilberhaltigem Stickstoff wurden im Laboratoritimsmaßstab
in einem Glasrohr unter folgenden Bedingungen durchgeführt:
Qiiecksilbcrkonzen trat ion | 100- I 15 mg/Nm |
im Stickstoff | |
Aktiv kohle: | 1200 m-'/g |
Spez. Oberfl. | 310 g/l |
Si.hüugewichi | |
Adsorptionsrohr:
Schichthöhe:
Temperatur:
Taupunkt des Gases
Strömungsgeschwindigkeit:
Verweilzeit:
Durchmesser 3,5 cm
40 cm
50 C
12° C
8 cm/Sek.
5 Sek.
Das Hg-haltige Gas wurde
imprägnierte Aktivkohle geleitet.
imprägnierte Aktivkohle geleitet.
über mit H2SO4
Imprägnierlösung:
H2SO4-Beladung der
Aktivkohle:
Aktivkohle:
Verdünnte H2SO4
(6,8Gew.-%);
(6,8Gew.-%);
l0,6Gew.-%
(bezogen auf
trockene Kohle).
(bezogen auf
trockene Kohle).
Die imprägnierte Aktivkohle wurde bei I10~C
getrocknet und unter den obengenannten Bedingungen in den Versuch eingesetzt. Der Versuch lief 100 Stunden.
Die Hg-Konzentration im Reingas lag von Versuchsbeginn an bei 0,17—0,24 mg/Nm3. Die Hg-Beladung der
Aktivkohle betrug zu Versuchsende 3,1 Gew.-%.
Die im Beispiel 1 verwendete, mit 3.1 Gew.-% Hg beladene Aktivkohle wurde mit Ka.iiimjodid nachimprägniert.
Imprägnierlösung: 1.73 g/l K]:
KJ-Beladung der Aktivkohle: 0,2 Gew-%.
Die H2SO4-Beladung ändert sich nicht. Nach der
lodidimprägnierung wurde die Aktivkohle bei l00cC
mit Luft getrocknet und dann erneut mit quecksilberhaltigem Gas unter den gleichen Bedingungen wie im
Beispiel I beaufschlagt. Dabei lag die Hg-Konzentration im Rcingas von Versuchsbeginn an unter 0.01 mg/Nm'.
Erst als die Hg-Beladung der Aktivkohle auf 14.3 Gew.-% angestiegen war. erfolgte der Durchbrach des
("Vjecksübcrs.
Aktivkohle, die aber nur mit Kaliumiodid imprägniert war, wurde ansonsten den Bedingungen von Beispiel 1
unterworfen. Die Imprägnierlösung enthielt 33 g/l KJ;
damit wurde die Aktivkohle mit 6,3 Gew.-% KJ, das entspricht 4,8 Gew.-% Jodidionen, beladen. Ergebnis:
Die Hg-Konzentrationen im Reingas lag zu Beginn unter 0,01 mg/Nni3, der Durchbruch des Quecksi'uers
erfolgte jedoch bereits bei einer Hg-Beladung der Aktivkohle von l,7Gevv.-%.
Die im Beispiel 3 bereits benutzte Aktivkohle wurde Γ) mit H2SO4 nachimprägniert. Als Imprägnierlösung
diente verdünnte H2SO4 (7 Gew.-%) und es wurde eine
H2SO4-Beladung der Aktivkohle von 8 Gew.-%
erreicht. Die imprägnierte Kohle wurde 18 Stunder lang
bei 50cC mit Luft getrocknet und dann unter den Bedingungen des Beispiels 1 in den Versuch eingesetzt.
Ergebnis: Die Hg-Konzentration im Reingas lag von Beginn an untei 0,01 mg/Nm3. Sobald Hg-Tjurchbruch
erfolgte, wurde de- Versuch beendet und der Hg-Gehalt
der Aktivkohle bestimmt;er lag bei I l,7Gew.-%.
Die Versuche zur Regenerierung der mit Quecksilber beladenen imprägnier en Aktivkohle erfolgten ebenfalls
im Labormaßstab in einem vertikalen Röhrenofen, der elektrisch beheizt werden konnte. Das Regenerationsgas wurde von oben nach unten durch den Ofen geleitet
und gelangte dann in einen Wasserkühler mit Vorlage. in der das Quecksilber bzw. die Quecksilberverbindungen
kondensieren konnten. Die zu regenerierende Aktivkohle enthielt als Imprägnierung 4.8 Gew.-% Jod
(als KJ) und 8.5 Gew.-% H2SO4; sie war mit 10.7
Gew.-°/o Quecksilber beladen.
Versuchsbedingungen:
Rohrdurchmesser: 2.4 cm
Kohleschichthöhe: 10 cm
Regenerationszeit: 90 Min.
Gasgeschwindigkeit: 10 cm/Sek.
Verweilzeit: 1 Sek.
π Es wurden die in untenstehender Tabelle angegebenen
Regenerationsgase benutzt.
Versuch Nr. Rcgoncralinnsheilinguiigeii
Cias Temp. I Cl
Keslgeh.ilt Mg | aiii der Aktivkohle | Rostgdialt JihI | auf lter Aktivkohle |
Cieu. | il. Anl'angs- | (iew. | . il. Anl'angs- |
helailung | helailimg | ||
0.41 | 3.8 | 2.83 | 5» |
1.55 | 14.5 | 1.74 | 36.2 |
1.4') | 13.') | 1.84 | 38.3 |
0.13 | 1.2 | 4.8 | 100.0 |
0.14 | 1.3 | 3.7 | 77.0 |
450 | |
Ν,- | 350 |
N; + 5% SO, | 350 |
II: | 40(1 |
II, | 40(1 |
In den Versuchen I und 2 wurden Quecksilberverbindungen desorbiert. hauptsächlich I IgJ: in den Versuchen 3.
4 und 5 Ii01 nur metallisches Quecksilber an. I heir.isiheiKl und ertreulich ist. d.iü bei der Desorption mit Wasserstoff
die weitaus uerinuslen Jodverluste auftraten.
Claims (4)
1. Verfahren zum Entfernen von Quecksilber aus Gasen mit imprägnierter regenerierbarer Aktivkohle,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivkohle je 100 g mit 5 bis 50 g Schwefelsäure und
0,1 bis 5 g Jodionen imprägniert ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die imprägnierte Aktivkohle vor der
Benutzung mit Luft bei einer Temperatur von 20 bis 110° C behandelt wird.
3. Verfahren zum Regenerieren einer mit Quecksilber beladenen Aktivkohle nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivkohle mit einem reduzierend wirkenden Gas bei Temperaturen
von über 200°C behandelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivkohle mit Wasserstoff
behandelt wird.
Priority Applications (3)
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