DE2603374C3 - Verfahren zur Wiederaufladung eines Alkalimetall/Schwefelements oder -Batterie - Google Patents
Verfahren zur Wiederaufladung eines Alkalimetall/Schwefelements oder -BatterieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiederaufladung eines Alkalimetall/Schwefelelementes oder
-Batterie.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in einer Verbesserung des Dampftransportes des Schwefels während
der Wiederaufladung.
Eine in letzter Zeit entwickelte Art von wiederaufladbaren Alkalimetall/Schwefelelementen oder Batterien
umfaßt: (1) mindestens eine anodische Reaktionszone, welche ein geschmolzenes Alkalimetall als
Anodenreaktionsteilnehmer, beispielsweise Natrium, in elektrischem Kontakt mit einem äußeren Stromkreis
erhält, (2) mindestens eine kathodische Reaktionszone, welche (a) Schwefel oder ein Gemisch von
Schwefel und einem geschmolzenen Polysulfid, welche elektrochemisch reaktiv mit dem anodischen Reaktionsteilnehmer
sind, als kathodischen Reaktionspartner, und (b) eine leitende Elektrode, weiche
mindestens teilweise in dem kathodischen Reaktionspartner eingetaucht ist, und (3) einen alkaliionenleitenden
Festelektrolyten.
Während des Entladungsvorganges einer derartigen Batterie geben die geschmolzenen Alkalimetallatome,
wie Natrium, ein Elektron an den äußeren Stromkreis ab und die erhaltenen Kationen wandern
durch den Festelektrolyten zur Vereinigung mit den Sulfidionen. Die Sulfidionen werden durch Ladungsübertragung
an der Oberfläche der porösen Elektrode durch Umsetzung des kathodischen Reaktionsteilnehmers
mit den durch die poröse Elektrode von dem äußeren Stromkreis geleiteten Elektronen gebildet.
Da die Ionenleitfähigkeit des flüssigen Reaktionsmittels niedriger als die elektronische Leitfähigkeit des
si; porösen Elektrodenmaterials ist, ist es während der
Entladung günstig, daß sowohl Elektronen als auch Schwefel entlang der Oberfläche des porösen leitenden
Materials in der Umgebung des Festelektrolyten aufgebracht und verteilt werden. Wenn Schwefel und
Elektronen auf die Weise zugeführt werden, können Sulfidionen nahe dem Festelektrolyten gebildet werden,
so daß die Alkalikationen aus dem Festelektrolyten unter Bildung von Alkalipolysulfiden nahe dem
Festelektrolyten reagieren.
Während der Ladung eines derartigen Elementes läuft das entgegengesetzte Verfahren ab; Dadureh
werden Elektronen aus dem Alkalipolysulfid durch Ladungsübertragung an die Oberfläche der porösen
Elektrode entfernt und durch das Elektrodenmaterial
μ zu dem äußeren Stromkreis geleitet, und das Alkalikation
wird durch den Festelektrolyten in den Anodenraum geführt, wo es ein Elektron aus dem äußeren
Stromkreis aufnimmt. Aufgrund der vorstehend
aufgeführten relativen Leitfähigkeiten der ionischen und der elektronischen Phasen erfolgt dieses Ladungsverfahren
bevorzugt in der Umgebung des Festelektrolyten und hinterläßt geschmolzenen elementaren
Schwefel, Wie leicht einzusehen ist, hat die Ausbildung von großen Mengen Schwefel nahe der
Oberfläche des Festelektrolyten einen begrenzenden Effekt auf die Wiederaufladbarkeit. Dies ist der Fall,
da Schwefel nicht leitend ist und, wenn er die Oberflächen der porösen Elektroden bedeckt, die Ladungsübertragung
gehemmt wird und das Ladungsverfahren stark behindert oder beendet wird. Um deshalb die
Wiederaufladbarkeit einer Zelle dieser Axt zu verbessern, ist es notwendig, nicht Polysulfid zu der Oberfläche
der porösen Elektrode in der Umgebung der kationendurchlässigen Membran hinzuzuführen, sondern
auch den Schwefel hiervon zu entfernen.
Die US-Patentschrift 3811493 und die DE-OS
2603404 schlagen jeweils Alkali/Schwefel-Batterien
vor, welche einen verbesserten Massentransport der Reakticnsteilnehmer und der Reaktionsprodukte zu
und von der Umgebung des Festelektrolyteo und der porösen Elektrode sowohl während der Entladung als
auch während der Aufladung erlauben oder begünstigen.
In der in der Patentschrift angegebenen Vorrichtung ist ein alkaliionenleitender Festelektrolyt zwischen
einem ersten Reaktionsteilnehmer in einem Behälter und einem zweiten Reaktionsteilnehmer in
einem weiteren Behälter angebracht. Die Elektrode für einen der Reaktionsteilnehmer besteht aus einer
Schicht eines porösen elektronisch-leitenden Materials, dessen eine Oberfläche in Kontakt mit einer
Seite des Festelektrolyten steht und dessen andere Oberfläche in Kontakt mit einem strukturell zusammenhängenden,
elektronisch leitenden, für die Massenströmung seines Reaktionspartners durchlässigen
Bauteils in elektrischer Verbindung mit einem äußeren Stromkreis steht. Ein offenes Volumen liegt zwischen
dem strukturell zusammenhängenden leitenden Bauteil und der Behälterwand zur Begünstigung der
freien Strömung und des Vermischens der Reaktionsteilnehmer vor. Die Reaktionsteilnehmer fließen auch
leicht durch das leitende Bauteil in die Schicht des porösen elektronisch leitenden Materials. Das leitende
Bauteil verteilt die Elektronen an das poröse leitende Material, welches wiederum die Elektronen
zu oder von den Reaktionsteilnehmern transportiert.
Die weiterhin in der DE-OS 2603404 vorgeschlagene Verbesserung umfaßt eine Gestaltung der kathodischen
Reaktionszone der Einrichtung in der Weise, daß eine Mehrzahl von Kanälen und/oder
Hohlräumen innerhalb der Zone vorliegt, welche frei von porösen leitenden Elektroden sind und welche
deshalb zur freien Strömung der kathodischen Reaktionsteilnehmer
während des Betriebes der Vorrichtung geeignet sind. Diese Strömung ergibt sich aus
der Verbindung innerhalb der Kanäle und/oder Hohl· räume und aus der Dochtwirkung der kathodischen
Reaktionspartner in dem leitenden porösen Material.
Diese bisherigen Gestaltungen sind wirksam zur Begünstigung der Verteilung der Reaktionsteilnehmer
sowohl während der Entladung als auch während der Aufladung. Jedoch selbst mit diesen verbesserten
Gestaltungen bestehen Schwierigkeiten bei der Aufladung der Zellen oder Batterien in hohen Geschwindigkeiten.
Aufgrund der vorliegenden Erfindung werden diese WiederauflavJungsproblcme überwunden
und die Amperestunden-Kapazität derartiger aufgeladener Batterien erhöht, indem der Dampftransport
des Schwefels innerhalb der kathodischen Reaktionbzone
während der Wiederaufladung begünstigt wird. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur
Wiederaufladung eines Alkalimetall/Schwefelelementes
oder-Batterie, welche im mindestens teilweise entladenen Zustand
(A) eine oder mehrere anodische Reaktionszonen ίο (negative Elektrode [n]),
(B) eine oder mehrere kathodische Reaktionszonen, die
(1) entweder (i) eine Ein-Phasenmasse aus geschmolzenen
Alkalipolysulfiden, worin das MoI-verhältnis von Schwefel zu Alkalimetall größer
oder gleich etwa 3:2, jedoch weniger als etwa 5,2:2 ist, oder
(ii) eine Zweiphasenmasse aus Schwefel und mit geschmolzenem Schwefel gesättigten Alkalipolysulfiden,
worin das Molverhältnis von Schwefel zu Alkalimetall etwa 5,2:2 beträgt, und
(2) eine positive Elektrode aus porösem leitenden Material, welche mindestens teilweise in das
kathodische Reaktionsmittel eingetaucht ist, wobei bei der Betriebstemperatur der restliche
Dampfdruck in der kathodischen Reaktionszone niedriger als der Dampfdruck des Schwefels ist,
(C) einen alkaliionenleitenden Festelektrolyten enthält,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß ein Temperaturgradient innerhalb der kathodischen Reaktionszone
aufrechterhalten wird, so daß die Temperatur der kathodischen
Reaktionsmittel in einem ersten Bereich benachbart zum festen Elektrolyt ausreichend höher
als die Temperatur des kathodischen Reaktionsmittels in einem zweiten nicht zu dem festen Elektrolyt benachbarten
Bereich ist, so daß elementarer Schwefel in dem ersten Bereich verdampft und zu dem zweiten
Bereich, wo er kondensiert, transportiert wird.
Die Erfindung wird nachfolgend im einzelnen anhand der Zeichnungen erläutert, worin
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt einer Zelle, die zur Wiederaufladung nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren geeignet ist,
Fig. 2 eine Auftragung der Leerlaufspannung einer
Zelle der vorstehend geschilderten Art gegenüber dem Molenbruch des Schwefels in den kathodischen
Reaktionsteilnehmern, und
Fig. 3 eine graphische Darstellung, die die notwen-Jigen
Temperaturdifferentiale zur Erzielung des gewünschten Temperaturgradienten für die beiden unterschiedlichen
Zellen gemäß der Erfindung zeigen. Der angewandte anodische Reaktionspartner ist ein
Alkalimetall, das oberhalb seines Schmelzpunktes gehalten
wird, wenn die Einrichtung im Betrieb ist. Der anodische Reaktiunspartner wird durch irgendeine
übliche Einrichtung erhitzt, die beispielsweise, ohne hierauf beschränkt zu sein, Widerstandserhitzung, Induktionserhitzung
und Wärmeaustausch mit einer geeigneten Flüssigkeit umfassen. Geschmolzenes Natrium
wird als anodischer Reaktionsteilnehmer in den am stärksten bevorzugten Ausführungsformen derartiger
Vorrichtungen angewandt. Jedoch können auch Kalium, Lithium, andere Alkalimetalle, Gemische
λ5 derartiger Alkalimetalle oder Legierungen, die derartige
Alkalimetalle enthalten, eingesetzt werden.
Der kathodische Reaktionspartner ist ein geschmolzenes Material der gekennzeichneten Art. wcl-
dies elektrochemisch umkehrbar reaktiv mit dem
anodischcn Reaktionspartner ist. Die Fig. 2 zeigt die
Beziehung zwischen der Leerlaufspannung und der Molfraktion von Schwefel im kathodischen Reaktionspartner
an. Die Kurve ist zur Diskussion der Zusammensetzung der kathodischen Reaktionspartner
während der Aufladung und Entladung wertvoll. Im theoretisch voll geladenen Zustand umfaßt der kathodische
Reaktionspartner 100% elementaren Schwefel. Wenn sich die Zelle zu entladen beginnt, fällt die
Molfraktion des elementaren Schwefels ab, während die Spannung bei offenem Kreislauf konstant verbleiht.
Während dieses Teils der Entladung, wo die Molfraktion des Schwefels von 1,0 auf etwa 0,72 abfällt,
entwickelt der kathodische Reaktionspartner zwei Phasen, wovon die eine aus praktisch reinem
Schwefel und die andere aus mit Schwefel gesättigtem Alkalipolysulfid besteht, worin das Molverhältnis von
Schwefel zu Alkali etwa 5,2 : 2 beträgt. Wenn die Batterie bis zu einer Stelle entladen ist. wo die Molfraktion
ties Schwefels etwa 0,72 beträgt, wird selbstverständlich
der kathodische Reaktionspartner eine Phase, da der gesamte elementare Schwefel Polysulfidsalzc
gebildet hat. Wenn das Element weiter entladen wird, verbleibt der kathodische Reaktionspartner
natürlich in einer Phase und wenn die Molfraktion des Schwefels abfällt, so tut es auch die Spannung bei
offener Schaltung entsprechend der Änderung der das Potential bestimmenden Reaktion. Somit geht die
Fintladung von einem Punkt, wo die Polysulfidsalzc Schwefel und Alkalimetall in einem Molverhältnis von
etwa 5.2:2 enthalten, bis zu einem Punkt weiter, wo die Polysulfidsalzc Schwefel und Alkalimetall in einem
Verhältnis von etwa 3:2 enthalten. An dieser Stelle ist das Element vollständig entladen.
Wenn das Element geladen oder entladen ist. variieren somit die relativen Konzentrationen von Schwefel
und Alkalimetall beträchtlich. Dieses Verhältnis bestimmt den Schmelzpunkt der kathodischen Reaktionsteilnehmer
und muß deshalb bezüglich der Betriebsparameter der Zelle und umgekehrt in Betracht
Der anodische Reaktionspartner ist von dem kathodischen Reaktionspartner durch einen alkaliionenlcitenden
Festelektrolyten abgetrennt, die selektiv ionisch leitend hinsichtlich der Kationen des anodischen
Reaktionspartners ist und praktisch undurchlässig für andere Ionen ist. die im kathodischen Reaktionsteilnehmer
vorliegen können. Somit besteht der F:estelektrolyt aus einem Material, welches den Transport
der Ionen des anodischen Reaktionspartners durch den Festelektrolyt und in den kathodischen Reaktionspartner
während des Betriebes des Elementes erlaubt. Es wird bevorzugt, daß der Festelektrolyt so
dünn wie möglich ist, ohne daß seine Festigkeit übermäßig verschlechtert wird. Obwohl die optimalen
Stärken hinsichtlich des beabsichtigten Gebrauches variieren können, sind Festelektrolyten mit einer
Stärke im Bereich von etwa 20 bis e'wa 2000. vorzugsweise
etwa lOObisetwa 1000 um besonders wirksam.
Sowohl Gläser als auch polykristalline keramische Materialien erwiesen sich zur Anwendung in derartigen
Elementen als Festelektrolyt geeignet. Unter den verwendbaren Gläsern, welche eine unüblich hohe
Beständigkeit gegenüber dem Angriff durch geschmolzenes Alkalimetall zeigen, sind es insbesondere
solche folgender Zusammensetzungen: (1) zwischen 47 und 58 MoIVr Natriumoxid, 0 bis I 5, vorzugsweise
3 bis 12 Mol"/r Aluminiumoxid und 34 bis 50 Mol% Siliciumdioxid, und (2) 35 bis (S5. vorzugsweise 47 bis
58 Mol% Natriumoxid, 0 bis 30, vorzugsweise 20 bis 30 Mol% Aluminiumoxid und 20 bis 50. vorzugsweise
20 bis 30 MoKf Boroxid. Diese Gläser können nach
den üblichen Glasherstelhingsverfahren unter Anwendung der aufgeführten Bestandteile und Brennen
auf Temperaturen von etwa 1500° C hergestellt werden.
Die als Fcstclckirolytc brauchbaren polykristallinen
keramischen Materialien sind Bi- oder Mehr-Metalloxide. Unter den polykristallinen Bi- oder Mehr-Metalloxiden
sind am brauchbarsten für die Elemente, auf die das erfindungsgemäße Verfahren angewandt
wird, solche aus der Klasse von /i- Aluminiumoxid, die
alle eine allgemeine kristalline Struktur zeigen, die sich leicht durch Röntgenbeugung identifizieren läßt.
So ist Aluminiumoxid vom /J-Typ oder Natrium-Aiuminiumoxid
vom /l-'Typ ein Material, welches sich als
Reihe von Schichten aus Aluminiumoxid, die durch Säulen der lineaien Al-O-Bindungsketten auseinandergehalten
sind, wobei Nalriumionen Stellen zwischen den vorstehenden Schichten und Säulen einnehmen,
vorstellen lassen. Unter den zahlreichen polykristallinen Aluminiurnoxidmpterialien vom ß-Typ.die
als Fi.'stelektrolyte besonders brauchbar sind, sind di<_ folgenden zu erwähnen:
(1) Standard-Aluminiumoxid vom /1- Typ wird aus
Massen mis mindestens 80 Gew.-Of. vorzugsweise
mindestens 85 Gevv.-r;f Aluminiumoxid
und 5 bis 15Gew.-rf. vorzugsweise 8 bis
1 1 Gew.-Vr Natriumoxid gebildet. Zwei gut bekannte
kristalline Formen von Aluminiumoxid vom /i-'Typ. sind ^-Aluminiumoxid, das sich
durch die Formel Na,O 1IAKO-, wiedergeben
läßt, und /^"-Aluminiumoxid, welches durch die
Formel Na:O ίιΑΙ,Ο, wiedergegeben werden
kann. E? ist gerade diese kristalline /f-Aluminiumoxidstruktur.
die zur Bildung von Feslelcktrolyten für die Elemente bevorzugt wird, mit
denen das Verfahren eemäß der Erfindung anwendbar
ist.
(2) Mit Boroxid (Β,Ο.) modifiziertes Aluminiumoxid vorn /3-Typ. worin 0.1 bis 1 Gew.-Tf Boroxid
zu der Masse zugesetzt sind.
(3) Substituiertes Aluminiumoxid vom /i-Typ. worin die Natriumionen der Masse teilweise oder
vollständig durch andere positive Ionen ersetzt sind, die vorzugsweise aus Metallionen bestehen.
(4) Aluminiumoxid vom ß-Typ. welches durch Zusatz kleinerer Gewichtsanteile von Mctallionen
mit einer Wertigkeit nicht größer als 2 modifiziert ist. worin das Metallion entweder aus Lithium
oder Magnesium oder eine Kombination von Lithium und Magnesium besteht. Diese Metalle
können in der Masse in Form von Lithiumoxid oder Magnesiumoxid oder Gemischen hicrvon
in Mengen im Bereich von 0.1 bis 5 Gcw.-% vorliegen.
Die Kathode oder das poröse Material steht in elektrischem Koniakt und vorzugsweise auch in physikalischem
Kontakt sowohl mit dem Festclcktrolytcn und dem Behälter, worin das Element enthalten ist.
Da?. Seilende Material ist von signifikant größerem
Oberflächenbereich als die feste Kathode und kann sämtliche porösen Matcrialen umfassen, die elektro-
nisch leitend sind und die gegenüber dem Angriff durch Rcaktionsparlner innerhalb der kathodischen
Reaktionszone beständig sind. Unter den verwendbaren Materialien s'iid Filze oder Schäume aus Graphit
oder glasförmigem Kohlestoff zu erwähnen.
Obwohl die Elemente, auf die das erfindungsgemäßc Verfahren anwendbar ist, eine Anzahl von unterschiedlichen
Gestaltungen besitzen können, umfaßt eine bevorzugte Gestaltung, welche besonders
geeignet für die Wiederaufladung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren geeignet ist, (1) einen rohrförmigen
Behälter, der in elektrischem Kontakt mit einem äußeren elektrischen St romkreis steht, (2)einen
rohrförmigen Festelektrolyten, der innerhalb des rohrförmigen Behälters so angebracht ist. daß eine anodische
Reaktion innerhalb des rohrförmigen Festelektrolyts erzeugt wird und eine kathodische Reaktions-/one
/wischen dem Festelektrolyten und dem rohrförmigen Behälter erzeugt wird, (3) ein geschmolzenes
Alkalimetall als anodischen keaktionspartner inner halb der anodischen Reaktionszone in elektrischem
Kontakt mit dem äußeren elektrischen Stromkreis. (4) einen kathodischen Reaktionsteilnehmer, welcher
Schwefel und ein geschmolzenes Polysulfid. die elektrochemisch
umkehrbar reaktionsfähig mit dem anodischen Reaktionspartner sind und welcher im entladenen
Zustand aus der Gruppe von (a)eincr Eiii-Phasenmasse
aus geschmolzenen Polysulfidsalzen des anodischen Reaktionspartners, und (b) einer Zwei-Phasenmasse
aus geschmolzenem Schwefel und geschmolzenen mit Schwefel gesättigten Poiysulfidsalzen des
anod.ochen Reaktionspartners gewählt ist, umfaßt und
(5) eine Elektrode aus einem porösen leitfähigen Material, die innerhalb der kathodischen Reaktionszone
angebracht ist. welche wenigstens teilweise in den kathodischen Reaktionspartner eingetaucht ist und sowohl
im elektrischen als auch physikalischen Kontakt sowohl mit dem rohrförmigen Festclektrolyt als auch
mit dem rohrförmigen Behälter steht. Diese rohrförmigen oder zylindrischen Elemente umfassen deshalb
kathodischc Reaktionszonen, welche vollständig den Festclektrolyt umgeben.
Hinsichtlich des Wiederaufladunesverfahrens gemäß
der Erfindung werden die vorstehend abgehandelten Elemente in üblicher Weise in der gleichen
Weise wie die anderen wicderaufladbaren Batterien aufgeladen, d. h. durch Anlegungeines negativen Potentials
an die Anode des Elementes. Wie bereits vorstehend abgehandelt, läuft während des Wiederaufladkreislaufeseinc
elektrochemische Reaktion ab. die entgegengesetzt zu der während der Entladung auftretenden
ist. Dadurch werden Elektronen aus dem Alkalipolysulfid durch Ladungsübertragung an der
Oberfläche der porösen Elektrode entfernt und werden durch das Elektrodenmaterial zu dem äußeren
Stromkreis geführt. Das Alkalikation wird durch den Festelektrolyt zur Anode geführt, wo es ein Elektron
aus dem äußeren Stromkreis aufnimmt.
Die weitere Bezugnahme auf Fig. 2. worin die Beziehung
zwischen der Spannung bei offener Schaltung und der Molfraktion von Schwefel im kathodischen
Reaktionspartner des Elements aufgezeichnet ist. unterstützt bei der folgenden Abhandlung die innerhalb
der Zelle während der Ladung erfolgende elektrochemische Reaktion. Im vollständig entladenen Zustand
beträgt das Molarverhältnis von Schwefel zu Alkalimetal! in der Poiysuifidschmeize etwa 3:2. Da in diesem
Zustand die Polysulfidschmelze von sich aus einphasig ist, ist die Aktivität des Schwefels in der
Schmelze wesentlich niedriger als die Einheit, wenn der Molcnbruch des Schwefels etwa 0,60 beträgt und
erreicht die Einheit, wenn die Molfraktion mit 0,72 die Stelle erreicht, bei der das Polysulfid mit Schwefel
gesättigt ist. Wenn das Element wieder aufgeladen ist. wird momentan elementarer Schwefel auf den Oberflächen
der porösen Elektrode in der Umgebung des Festelektrolyts gebildet. Da Schwefel nicht-leitend ist.
kann die Anwesenheit von elementarem Schwefel auf der porösen Elektrode Schwierigkeiten bei der Fortsetzung
des Wiederaufladungsverfahrens verursachen. Wenn jedoch der Molbruch des Schwefels in
der Schmelze zwischen etwa O.fiO und etwa 0,72 liegt,
d. h. dem Bereich der einzigen Phase, zeigt der Schwefel, der sich auf der Oberfläche der porösen
Elektrode bildet, eine Neigung zu unmittelbarer Reaktion mit der Polysulfidschmclzc in der Umgebung
derselben, so daß sich ein zweites Polysulfid bildet, worin das (vioiarverhäitnis von Schwefel zu Alkalimetall
größer als 3:2 ist. Dieses Verfahren tritt auf. bis
das Molarverhältnis von Schwefel zu Alkalimetall etwa 5.2:2 beträgt. Dies ist die Stelle in der Zeichnung
der Fig. 2. wo der Molenbruch des Schwefels etwa 0.72 ist und die Leerlaufspannung konstant wird.
Wenn die Ladung des Elementes fortgesetzt wird, reagiert das mit Schwefel gesättigte Polysulfid nicht
länger mit dem auf der porösen Elektrode abgeschiedenen elementaren Schwefel unter Bildung eines Polysulfids
mit einem größeren Molverhältnis von Schwefel zu Alkalimetall. Somit wird, wenn der Aufladungskreislauf
fortgesetzt wird, der kathodische Reaktionspartner von sich aus zweiphasig. Die eine
Phase besteht aus elementarem Schwefel und die andere besteht aus mit Schwefel gesättigtem Alkalipolysulfid,
worin das Molarverhältnis von Schwefel zu Alkalimetall etwa 5,2 : 2 beträgt, wobei der Molenbruch
des Schwefels in der kathodischen Reaktionszone fortgesetzt erhöht wird, wenn der Wicderaufladungskreislauf
fortschreitet. Gerade in diesem Bereich des Wiederaufladungskreislaufcs treten wesentliche
Schwierigkeiten auf Grund der Ausbildung großer Mengen an nicht-leitendem elementarem Schwefel
auf den porösen Elektrodenoberflächen auf. In der Tat ist es äußerst schwierig, derartige Elemente zu
irgendeinem großen Ausmaß jenseits der Stelle wiederaufzuladcn, bei der das Polysulfid mit Schwefel gesättigt
wird, und somit hat die Abscheidung von elementarem Schwefel einen begrenzenden Effekt auf
die Wiedcraufladbarkeit.
Das verbesserte Verfahren gemäß der Erfindung dient zur Überwindung der Schwierigkeit, die durch
die Ausbildung von elementarem Schwefel auf der porösen Elektrodenoberfläche nahe dem Festelektrolyten
verursacht wird. Durch Beibehaltung des Temperaturgradienten wird eine Strömung der Reaktionsteilnehmer innerhalb der kathodischen Reaktionszone
verursacht, so daß der isolierende elementare Schwefel von dem Bereich benachbart zum Festelektrolyten
wegbeweg! wird und die Bewegung der unumgesctzten Polysulfidsalze in die Umgebung des
Festelektrolyten ermöglicht wird, so daß die Wiederaufiadungsreaktion
fortschreiten kann. Selbstverständlich hat die Verbesserung des Verfahrens ihren
maximalen Vorteil in demjenigen Teil der Aufladung, wo zwei Phasen, eine aus Schwefel und eine aus
Mjhwefeigesättigten Poiysuifidsaizen gebildet werden,
als dort der elementare Schwefel eine Neigung zur
Ansammlung in grölten Mengen zeigt und nicht weiterhin
mit einem Polysulfid reagieren kann. Die Erfindunghat jedoch auch den Vorteil, indem Ein-Phasenbereich
der Wiederaufladung, da sie die raschere Entfernung des elementaren Schwefels, der sich nahe
dem Festelektrolyten und auf der porösen Elektrode hat, unterstü'itt. Deshalb sol! im Zustand der Ein-Phase
der Temperaturgradient nicht nur beim Transport des Schwefels von dem Bereich nahe zum Festelektrolyt,
sondern auch bei der Verteilung des elementaren Schwefels unterstützten, so daß er rascher
mit den Polysulfidsalzen in seiner unmittelbaren Umgebung reagieren kann.
Verschiedene Verfahren zur Erzielung der notwendigen Temperaturdifferenz innerhalb der Zelle zwisehen
dem ersten Bereich nahe dem Festelektrolyt uml dem zweiten Bereich, wo es gewünscht wird, daß
der verdampfte Schwefel kondensiert wird, sind den Fachleuten selbstverständlich. Einige mögliche Verfahren
zur Erzielung dieser geeigneten Temperaturdifferenzen oder Temperaturgradienten innerhalb der
Zelle umfassen: (1) Ausnutzung von inneren Vcrlustcn
in Verbindung mit den Zellarbeitsgängen, (2) Erhöhung der normalen Zellverluste bei der Aufladung
der Zelle mit dem elektrischen Strom, welche in ^iner
großen Wechselstromkomponente zusätzlich zur üleichstromkomponente besteht. (3) Zuführung von
Wärme zu dem Alkalianodenreaktionspartner durch Strömung heißer Flüssigkeit durch innerhalb des Alkalireaktionspartners
angebrachte Rohre, (4) Warmczufuhr zur Alkalianode durch Widerstandscrwärmung,
welche in einem in das Alkalimetall i'ingesctzten
elektrischen Erhitzer, jedoch elektrisch hiervon isoliert,entwickelt wird, (5) Verringerungder aus dem
Reaktionszellcnvolumen durch Leitung entlang der Alkalimetallkolonnc und anschließende Wärmcübcrtragung
durch die Wände des Natriumbehälters abgezogenen Wärme durch Variierung der Zellgestalt.
beispielsweise durch (a) Erhöhung der Länge des Querschnitt-Flächenverhältnisses der Alkalimetallkolonne
oder (b) thermische Isolierung des Alkali-
ll I il
gebracht und mindestens teilweise in den kathodisehen
Reaktionspartner 14 eingetaucht. Elektronisehe Leiter 18 verbinden diese poröse Elektrode 16
mit dem leitenden Behälter 2. Dadurch wird die Schaltung von der porösen Elektrode zu dem Behälter
vervollständigt, welche wiederum durch einen positiven Anschluß 20 mit dem äußeren Stromkreis verbuntlen
ist. Ein verschließbarer Füllabschluß 22 kann zur Füllung der kathodischen Reaktionszone mit
m Schwefel verwendet werden. Die den kfithodischen
Reaktionsteilnehmer 14 enthaltende kathodische Reaktionszone ist von der anodischen Reaktionszone
und dem Natriumreservoir 8 durch ein isolierendes Material 24, wie «-Aluminiumoxid, abgetrennt. Das
isolierende Bauteil wird in geschlossener Beziehung mit dem Behälter 2 und dem Festelektrolyt 4 durch
Dichtungen 26 gehalten. Die mit einer getrennten Spannungst|uclle verbundene elektrische Heizeinrichtung
28 ist innerhalb der anodischen Rcaktions-
:n zone angebracht. Diese Heizeinrichtung wird zum Erhitzcn
des Natriums in der anodischen Reaktionszone auf höhere Temperatur als die Temperatur der Reaktionspartncr
in der kathodischen Reaktionszone angewandt. Die Wärme wird dann durch den Festelek-
:5 trolyt 4 zu den kathodischen Reaktionspartnern
Schwefel und Natriumpolysulfid in der den Festelektrolyt 4 umgebenden Nachbarschaft transportiert.
Dieser Wärmetransport verursacht, daß ein Teil des kathodischen Reaktionspartners in enger Nachbar-
.«ι schaft zu dem rohrförmigen Festelektrolyt auf eine
höhere Temperatur als diejenigen Teile des kathodisehen Reaktionspartners erhitzt wird, die von dem
Festelektrolyt weiter entfernt sind. Dadurch wird der vorstehend abgehandelte Temperaturgradient innerhalb
der kathodischen Reaktionszone erzeugt. Die an die anodische Kammer durch den Erhitzer 28 aufgebrachte
Wärmemenge muß ausreichend sein, um eine genügende Wärmeübertragung an die kathodische
Reaktionszone zu erlauben, so daß Schwefel in dem Bereich unmittelbar benachbart zum Festelcktrolyt 4
verdampft, insbesondere innerhalb des Bereiches.
l t?lll i Ί I
I
Kombination der vorstehend aufgeführten Maßnahmen.
Die Fig. 1 zeigt einen senkrechten schematischen Querschnitt eines wiederaufladbaren Elementes, das
zur Wiederaufladung unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist. Das gezeigte
Element ist von der vorstehend abgehandelten rohrförmigen Gestalt und umfaßt einen rohrförmigen Kathodenbehälter
2, beispielsweise aus überzogenem rostfreien Stahl und einen rohrförmigen kationisch
leitenden Festelektrolyt 4, der darin angebracht ist. Flüssiges Natrium 6 als anodischer Reaktionspartner
ist innerhalb des Rohres 4 gezeigt. Dieses flüssige Natrium wird zu der anodischen Reaktionszone aus einem
Natriumreservoir 8 zugeführt, welches aus einem geeigneten Material, wie rostfreiem Stahl gefertigt ist.
Ein verschließbarer Füllabschluß zur Einbringung des Natriums in das Reservoir ist mit 10 bezeichnet. Der eo
negative Anschluß 12 ist mit einem Leiter, nicht gezeigt, mit einem äußeren Stromkreis verbunden. Die
aus flüssigem Schwefel und Natriumpolysulfid beste ■ henden kathodischen Reaktionspartner 14 sind in der
kathodischen Reaktionszone, die zwischen dem rohr- t;
förmigen Behälter 2 und dem rohrförmigen Festelektrolyt 4 gebildet ist, enthalten. Eine poröse Elektrode
16 ist innerhalb der kathodischen Reaktionszone anscntlichen
muß die Temperatur hoch genug sein, um ein Abdampfen des Schwefels im Bereich benachbart
zum festen Elektrolyt zu verursachen. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, daß die verbliebenen
Gase und der Schwefeldampf in dem Bereich 30 oberhalb der kathodischen Reaktionsteilnehmer
14 in der kathodischen Reaktionszone vorliegen. Der Druck der restlichen Gase 30 muß günstigerweise so
niedrig wie möglich gehalten werden, um die Abdampfung des Schwefels aus dem kathodischen Reaktionspartner
14 nicht zu hemmen. Der Restdruck ist vorzugsweise niedriger als der Dampfdruck des
Schwefels bei der Betriebstemperatur der Zelle, am stärksten bevorzugt weniger als V10 des Dampfdruckes
des Schwefels bei der Betriebstemperatur.
Das um das Natriumreservoir 8 angebrachte isolierende Material 32 kann zur Verringerung des Wärme-Verlustes
aus dem Natrium angewandt werden und dadurch zur Ausbildung des gewünschten Temperaturgradienten
beitragen. Ein derartiges isolierendes Material kann sowohl mit als auch ohne zusätzliche
Heizeinrichtungen angewandt werden.
Die folgenden spezifischen Beispiele sind ledighch erläuternd für zahlreiche mögliche Anwendungen
des verbesserten Verfahrens gemäß der Erfindung.
Eine Natrium-Schwefel-Batterie ähnlich zu der in der schematischen Zeichnung gezeigten iintT Anwendung
eines rohrförmigen für Natriumionen leitenden Festclektrolyt, beispielsweise eines keramischen
Körpers vom ß-Aluminiumtyp etwa mit den Abmessungen von 20 cm Länge, 1 cm äußerem Durchmesser
und 0,8 cm innerem Durchmesser wurde aufgebaut. Der ionenleitende Festelektrolyt in Rohr-Form wurde
isoliert, mit einem Borsilikatglas an ein (/-Aluminiumoxid-Bauteil abgedichtet, welches elektrisch den
negativen Pol von dem positiven Pol der Zelle trennt. Der Behälter Tür das Natriumreservoir ist in geeigneter
Größe aus einem gegenüber korrosivem Angriff durch Natrium bei 400° C beständigem Metall oder
Legierung, beispielsweise Nickel, rostfreiem Stahl, hergestellt und hermetisch gegenüber dem «-Aluminiumoxid
durrli eine aktive Metallötung abgeschlossen. Der Behälter wird dann mit der geeigneten
Menge Natrium gefüllt, und ein kleiner Druck an Inertgas wird durch den Füllstutzen eingeführt, der
dann verschlossen wird. Der Behälter für die kathodische Reaktionszone besteht aus einem an seiner Außenseite
mit einem elektrisch leitenden Film überzogenen Metallmaterial, wobei das Material eine
ausreichende Korrosionsbeständigkeit gegen Schwefel und Natriumpolysulfid hat, hermetisch gegenüber
dem «-Aluminiumoxidisolator abgeschlossen ist und in elektrischem Kontakt mit einer der geformten porösen
Elektrodenstrukturen steht, wie sie in der DE-OS 2603404 vorgeschlagen sind.
Die angenäherten Abmessungen des Behälters sind 21cm Länge, 3 cm Innendurchmesser und 1mm
Wandstärke. Die kathodische Reaktionszone ist mit geeigneten Mengen an Schwefel angefüllt, auf einen
Druck von weniger als 1 Torr evakuiert und versiegelt. Um eine etwa 30%ige Ausdehnung des Katholytvolumens
zu erlauben, die auftritt, wenn die Zelle zu Na2S, entladen wird, wird der Schwefel anfänglich zu einer
Tiefe von etwa 14 cm eingefüllt. Die Länge des Gasdie Dampfströmung utigehemmt ist, so daß der Druck
überall in der Dampfphase nahezu demjenigen entsprechend dem Dampfdruck bei der Temperatur des
kondensierten Schwefelfilmes auf der Innenseite der Behälterwand ist. Üblicherweise ist die Filmtemperatur
nahezu die Temperatur der Wand. Der maximale hydrostatische Druck tritt am Boden der Zelle auf und
hat einen Wert P = pgh, worin ρ und It die Dichte
und Höhe der Flüssigkeit und g die Gravitätskonstante angeben. In diesem Beispiel hat ρ einen Wert
niedriger als 1,9 g/cm' und hmilt entspricht etwa 16 cm.
Deshalb beträgt P weniger als 23 Torr. DasTemperaturdiffercntial
zwischen dem Schwefel nahe dem Keramikkörper und nahe dem Behälter, das notwendig
ist, um die Druckdifferenz von 23 Torr zum Sieden am Boden der Zelle zu liefern, ist in Fig. 3, Kurve A,
als Funktion der Wandtemperatur aufgetragen. Bei 350° C beträgt die erforderliche Wärmeströmung, um
eine Temperaturdifferenz von 7° aufrechtzuerhalten, etwa 0,04 Watt/cnv des Keramikkörpers, bezogen auf
die geschätzte, thermische Leitfähigkeit (K - 0,005 w/°cm) des ruhenden Polysulfids. Bei einer Ladungsstromdichie
von 150 niA/cnr des kernmischen Körpers isi ein Spannungsabfall innerhalb der
Zelle von etwa 0,25 Volt ausreichend, um das geschätzte Wärmeerfordernis zu liefern. Um die Verdampfungswärme
zuzuführen, ist ein zusätzlicher äquivalenter Spannungsabfall von etwa 0,25 VuIt erforderlich.
Der Spannungsverlust von 0,5 Volt isi ein vernünftiger Wert und läßt sich bei den meisten Anwendungsgebieten
erwarten.
Eine größere Natrium-Schwefel-Batterie, jedoch ahnlich in der in Beispiel 1 beschriebenen, und mit
einem Keramikrohr mit angenäherten Abmessungen von 50 cm Länge, 1.5 cm Außendurchmesser und
1.3 cm Innendurchmesser wurde hergestellt. Die angenäherten Abmessungen des Kathodenbehälters betrugen
51 cm Länge, 5 cm Außendurchmesser und 1 mm Wandstärke. Der Natriumbehälter war von ent-
wenn sich die Zelle von vollgeladenen zum vollentladenen Zustand ändert. In diesem Beispiel wird keine
zusätzliche Wärme zu dem Natrium zugeführt, so daß die in Fig. 1 gezeigten elektrischen Heizeinrichtungen
und Heizgeräte nicht angewandt werden. Der Temperaturgradient wird durch die inneren Zellverluste
während des Betriebes induziert. Die Temperatur des Schwefels oder des mit Schwefel gesättigten Natriumpolysulfids,
die notwendig ist, um das Sieden in der Umgebung des Festelektrolyt zu begünstigen, kann
durch Berechnung des örtlichen Gesamtdruckes in der Flüssigkeit abgeschätzt werden. Der Gesamtdruck
stellt die Summe der Drücke an der Gas-Flüssigkeit-Grenzfläche plus dein hydrostatischen Druck auf
Grund des Gewichtes des kathodischen Reaktionsteilnehmers dar, wobei dieser Druck mit der Tiefe unterhalb
der Gas-Flüssigkeit-Grenzfläche variiert. Da in diesem Beispiel der Druck der verbliebenen Gase
wesentlich niedriger als der Dampfdruck des Schwefels bei den Betriebstemperaturen ist, erfolgt eine Situation
analog zu einem Heizrohr, wo der Schwefel aus der heißen Zone verdampft wird und an den kalten
Oberflächen kondensiert wird. Es besteht ein zu vernachlässigender Druckabfall in der Dampfphase, da
Reagens aufzunehmen. Das erforderliche Dr»-kdiffercntial
zum Sieden am Boden der größeren Zelle beträgt etwa 56 Torr. Die entsprechende Temperaturdifferenz
ist gegenüber der Behältertemperatur in der Fig. 3, Kurve B, aufgetragen. Bei 350° C beträgt
die Schätzung der Wärmeströmung durch das stehende Polysulfid, um das erforderliche Differential
von 17° C über einen Abstand von 1,65 cm aufrechtzuerhalten,
0,06 Watt/cm: der Keramikfläche. Bei einer Ladungsdichte von 150 mA/cm: des Festelektrolyt
ist ein Spannungsverlust von etwa 0,4 notwendig, um die Differenz von 17 ° C zusätzlich zu dem Verlust
von 0,25 V, der zur Zuführung der Verdampfungswärme erforderlich ist, aufrechtzuerhalten.
Falls der Spannungsverlust innerhalb der Zelle weniger als 0,65 V beträgt und keine zusätzliche Wärme
zugeführt wird, wird die Temperaturdifferenz niedriger, als sie unter dem maximalen hydrosratischen
Druck erforderlich ist, d. h. es erfolgt kein Sieden im unteren Teil der Zelle. Es ist jedoch darauf hinzuweisen,
daß eine derartige niedrigere Temperaturdifferenz immer noch die günstigen gewünschten Ergebnisse
liefert, indem mindestens ein bestimmter Massentransport des Schwefels erzielt wird.
Hierzu 2 ΒΙ<Λ'ί Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren zur Wiederaufladung eines Alka-Hmetall/Schwefelelementes
oder -Batterie, welche in mindestens teilweise entladenen Zustand
(A) eine oder mehrere anodische Reaktionszonen (negative Elektrode [n]),
(B) eine oder mehrere kathodische Reaktionszonen,
die
(1) entweder (i) eine Ein-Phasenmasse aus
geschmolzenen Alkalipolysulfiden, worin das Molverhältnis von Schwefel zu Alkalimetall
größer oder gleich etwa 3:2, jedoch weniger als etwa 5,2:2 ist, oder
(ii) eine Zweiphasenmasse aus Schwefel und mit geschmolzenem Schwefel gesättigten
Alkalipolysulfiden, worin das Molverhältnis von Schwefel zu Alkalimetall
etwa 5,2:2 beträgt, und
(2) eine positive Elektrode aus porösem leitenden Material, welches mindestens
teilweise in das kathodische Reaktionsmittel eingetaucht ist, wobei bei der Betriebstemperatur
der restliche Dampfdruck in der kathodischen Reaktionszone niedriger als der Dampfdruck des
Schwefels ist,
(C) einen alkaliionenleitenden Festelektrolyten enthält, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Temperaturgradient innerhalb der kathodischen Reaktionszone aufrechterhalten
wird, so daß die Temperatur der kathodischen Reaktionsmittel in einem ersten Bereich
benachbart zum Ft .ielektrolyten ausreichend höher als die Temperatur des
kathodischen Reaktionsmittels in einem zweiten nicht zu dem festen Elektrolyt benachbarten
Bereich ist, so daß elementarer Schwefel in dem ersten Bereich verdampft und zu dem zweiten Bereich, wo er kondensiert,
transportiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Alkalimetall Natrium verwendet
wird.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Betriebstemperatur
der restliche Dampfdruck in der kathodischen Reaktionszone niedriger als etwa V10 des Dampfdruckes
vom Schwefel liegt.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein rohrförmiges Element
oder eine rohrförmige Batterie eingesetzt wird.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärme auf den kathodischen
Reaktionspartner in dem ersten Bereich durch ein Heizelement zugeführt wird, welches innerhalb
der anodischen Reaktionszone angebracht ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Heizelement aus einer
elektrischen Heizeinrichtung besteht, welche elektrisch von dem anodischen Reaktionspartnei
isoliert ist.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Heizelement ein Rohr, wodurch
heiße Fließmittcl geführt werden, verwendet wird.
8, Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Temperaturgradient durch thermische Isolierung der anodischen Reaktionszone und des Alkalireservoirs, welches die Reaktionszone
speist, aufrechterhalten wird,
9. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Temperaturgradient durch
Erhöhung der normalen Zellverluste beim Laden der Zelle oder Batterie mit einem elektrischen
Gleichstrom, welcher eine große Wechselstromkomponente enthält, aufrechterhalten wird.
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