DE260312C - - Google Patents

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DE260312C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B25/00Compositions containing a nitrated organic compound
    • C06B25/04Compositions containing a nitrated organic compound the nitrated compound being an aromatic

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  • Organic Chemistry (AREA)
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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 260312 KLASSE 78 c. GRUPPE
Zusatz zum Patent 260311.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. Dezember 1910 ab. Längste Dauer: 28.Oktober 1925.
An Stelle der im Hauptpatent 260311 zur Herstellung von Sprengstoffen benutzten Alkalisalze der Nitrokresolsulfosäuren lassen sich auch die Alkalisalze der Mononitrophenolsulfosäuren in gleicher Weise verwerten. Diese sind ebenfalls kristallinische Körper, die sehr stabil sind, sich leicht mit den Komponenten mischen und leicht und wohlfeil herstellen lassen. Außerdem enthalten die nitrosulfosauren Salze Kristallwasser, wodurch sie sich ganz besonders gut zur Herstellung wettersicherer Sprengstoffe eignen, ferner detonieren sie ohne Anwendung einer Sprengkapsel schon allein mit Zündschnur. Im letzteren Fall wendet man die kristallwasserfreien Salze, die man durch Trocknen bei etwa 105 bis 110° C. erhält, im anderen Falle die kristallwasserhaltigen Salze, die man durch Kristallisieren aus wässeriger Lösung, Zentrifugieren und vorsichtiges Trocknen erhält, an.
An der Luft angezündet, brennen die Gemische verhältnismäßig langsam ab, ähnlich wie Sprengsalpeter, unter Besatz entwickeln sie jedoch eine sehr hohe Sprengkraft. Letztere läßt sich in Bleiböllern messen, wenn der Besatz aus Zement gebildet wird; dabei wurden folgende Resultate erzielt:
1. Eine Mischung von 25 Prozent nitrophenolsulfonsaurem Natrium, 75 Prozent Natriumnitrat ergab bei 40 g Ladung im Normalböller eine Aufweitung von 218 ecm.
2. Eine Mischung von 25 Prozent nitrophenolsulfosaurem Salz, 25 Prozent Nitrat, 50 Prozent Kaliumperchlorat ergab bei 40 g Ladung eine Aufweitung von 390 ecm.
3. Eine Mischung von 25 Prozent nitrophenolsulfosaurem Salz, 50 Prozent Nitrat, 25 Prozent Perchlorat ergab 275 ecm Aufweitung.
Dagegen ergaben 40 g Schwarzpulver unter gleichen Bedingungen 105 ecm und Sprengsalpeter 60 ecm Aufweitung.
Zu obigen Mischungen waren kristallwasserfreie Nitrosalze verwendet worden; werden an Stelle dessen die wasserhaltigen Salze genommen, so sinkt die Sprengkraft um etwa 25 Prozent.
Durch Mischung 1 wird dann ein 9 bis ioprozentiges Gasgemisch bei einer Ladung von 300 g gezündet, dagegen nicht bei 275 g. Mischung 2 ist sicher bei 550 g und Mischung 3 bei 420 g. Die Sicherheit sowohl wie die Sprengkraft läßt sich erhöhen, indem man das nitrophenolsulfosaure Ammon anstatt des Natron- oder Kalisalzes verwendet, auch empfiehlt sich für diesen Zweck ein Ersatz des Natriumnitrats durch Ammonnitrat.
Verwendet man jedoch von beiden mehr als 10 Prozent, so bedarf die Mischung einer Kapsel zur Initiierung, da mit steigendem Ammongehalt die Entzündungsfähigkeit sinkt.
Legt man jedoch den größeren Wert auf die Zündschnur initiierung, so würde man wie folgt dosieren:
4. 15 Prozent nitrophenolsulfosaures Natrium oder Calcium, 10 Prozent nitrophenolsaures Ammon, 40 Prozent Natriumnitrat,
ίο Prozent Ammoniumnitrat, 25 Prozent Kaliumperchlorat.
Dieses Gemisch zeigt bei oben beschriebener Anordnung eine Aufweitung von 560 ecm und eine Schlagwettersicherheit von 750 g Ladung. Bei Herstellung der Sprengstoffgemische verfährt man zweckmäßig wie folgt: Man löst z. B. ι kg Phenolsulfosäure in 11 Wasser auf und gibt dazu 500 g (1 Mol.) Natriumnitrat.
ίο Nach kurzer Zeit tritt die Reaktion ein, die Sulfosäure wirkt zersetzend auf das Nitrat ein unter Bildung von nitrosulfosaurem Salz, die Nitrierung verläuft glatt ohne Entwicklung' nitroser Gase, einen eventuell zu stürmischen Verlauf mäßigt man durch Wasserzusatz. Nach beendeter Nitrierung setzt man der Lösung je nach Bedarf 4, 5 oder 6 Mol. Nitrat zu,
' mischt gründlich durch und dampft zur Trockne bzw. läßt auskristallisieren und schleudert ab. Auf diese Weise erhält man eine Sprengstoff mischung nach Typus 1. Dieselbe kann in mannigfacher Weise verändert werden durch Vermischen mit Chloraten, Perchloraten oder anderen gebräuchlichen Sprengstoffkomponenten. Natürlicherweise kann die Herstellung der Sprengstoffgemische auch auf trocknem Wege bewirkt werden, indem man die Nitrosalze für sich allein herstellt und nachträglich in herkömmlicher Weise mit den Komponenten vermengt. Der zuerst angegebene Weg bietet jedoch größere Vorteile.
Die nitrophenylsulfonsauren Salze stellen kristallinische Körper von orangeroter Farbe dar. Ihr Kristallwassergehalt beträgt für Kalisalze ι Mol., für Natriumsalze 2 Mol. und für CaI-ciumsalze 3 Mol., wenn Orthosäure als Ausgangsmaterial benutzt wird, das Calciumsalz ist schwer löslich in Wasser und verliert sein Kristallwasser völlig erst oberhalb 200 ° C.; dieses Salz wird sich besonders gut zur Her-Stellung wettersicherer Sprengstoffe eignen. Die Nitrosalze der Parasäure enthalten durchschnittlich ι Mol. Kristallwasser mehr, kristallisieren aber schwieriger.

Claims (1)

  1. 45 Patent-Anspruch :
    Ausführung des durch Patent 260311 geschützten Verfahrens zur Herstellung schlagwettersicherer Sprengstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß Salze sulfonierter Mononitrophenole mit Sauerstoffträgern innig vermengt werden.
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