DE859868C - Verfahren zur Herstellung sensibilisierter plastischer Sprengstoffe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung sensibilisierter plastischer Sprengstoffe

Info

Publication number
DE859868C
DE859868C DEH1934A DEH0001934A DE859868C DE 859868 C DE859868 C DE 859868C DE H1934 A DEH1934 A DE H1934A DE H0001934 A DEH0001934 A DE H0001934A DE 859868 C DE859868 C DE 859868C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
explosives
explosive
sensitization
plastic explosives
plastic
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEH1934A
Other languages
English (en)
Other versions
DE1613182U (de
Inventor
Edmund Ritter Von Herz Dr Jun
Edmund Ritter Von Herz Sen
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DEH1934A priority Critical patent/DE859868C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE859868C publication Critical patent/DE859868C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B25/00Compositions containing a nitrated organic compound
    • C06B25/34Compositions containing a nitrated organic compound the compound being a nitrated acyclic, alicyclic or heterocyclic amine
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B25/00Compositions containing a nitrated organic compound
    • C06B25/10Compositions containing a nitrated organic compound the compound being nitroglycerine
    • C06B25/12Compositions containing a nitrated organic compound the compound being nitroglycerine with other nitrated organic compounds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Emergency Medicine (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung sensibilisierter plastischer Sprengstoffe Die auf der Grundlage von Nitroglycerin, Nitroglykol und ähnlichen Sprengölen und Nitrocellulose aufgebauten plastischen Sprengstoffe leiden bekanntlich an dem Übelstand der dauernden Abnahme der Detonationssensibilität bei längerer Lagerung. Dieser Umstand ist wohl in der Hauptsache auf die beim Lagern eintretende, dauernd zunehmende Vergrößerung des Gelmoleküls zurückzuführen, welche bereits nach wenigen Wochen Lagerdauer ein Ausmaß erreicht, das zu einer beträchtlichen Verringerung der Detonationsgeschwindigkeit und zu einer höchst unerwünschten Zunahme der Anlaufstrecke führt. Diese Erscheinung wirkt sich jedoch hinsichtlich der wirtschaftlichen Ausnutzung des in diesen Sprengstoffen enthaltenen Arbeitsvermögens sehr ungünstig aus. Der Rückgang der Detonationssensibilität nimmt mit dem Prozentgehalt an eingearbeiteter Nitrocellulose zu, also mit der Festigkeit der benutzten Gelatine, so daß man bestrebt war, mit der Konsistenz der Gelatine an die gerade . noch zulässige Grenze der Patronierfähigkeit des Sprengstoffes zu gehen.
  • . Fast alle bisher unternommenen Versuche, diesen Übelstand zu beseitigen oder zu mildern, wie z. B. die Einarbeitung von porösen Stoffen, wie Korkmehl u. dgl., die Mitbenutzung von detonationssensibleren Salzen, wie Kaliumperchlorat, hat nicht zu dem gewünschten Ziele geführt bzw. Nachteile ergeben, die durch die erhaltenen Teilergebnisse wieder kompensiert wurden.
  • Als eine sehr wirkungsvolle Maßnahme hat sich schließlich die Beigabe von hochbrisanten, kristallinen Sprengstoffen erwiesen, die in den benutzten Sprengölen nicht oder- nur sehr schwer löslich sind. Als derart geeignete Sprengstoffe werden z. B. in der deutschen Patentschrift 578-300 feste Salpetersäureester,wie Nitropentaerythrit, Nitrömännit, aliphatische Nitramine, wie Hexogen (Cyclotrimethylentrinitramin), Äthylendinitramin und schließlich leicht detonationsfähige Salze, vor allem organische Perchlorate in Vorschlag gebracht.
  • Wie aus der Zusammenstellung hervorgeht, sind nur rein aliphatische Sprengstoffe als geeignet befunden worden.
  • Wenn diese vorgeschlagenen Sprengstoffe den ihnen zugedachten Zweck bei entsprechender Zugabe auch erfüllen, so besitzen sie doch den für die praktische Auswertung erheblichen Nachteil, daß die verhältnismäßig hohen Herstellungskosten dieser Sprengstoffe eine Verwendung im größeren Ausmaße verbieten.
  • Gemäß vorliegender Erfindung wurde die überraschende Beobachtung gemacht, daß auch eine Zahl rein aromatischer Sprengstoffe hervorragende sensibilisierende Eigenschaften besitzen und mit Rücksicht auf die geringeren Gestehungskosten vorteilhaft für die Sensibilisierung der plastischen Sprengstoffe verwendet werden können.
  • Voraussetzung ist auch hier, daß die betreffenden Sprengstoffe sich nicht oder nur schwierig in dem benutzten Sprengöl lösen. Die sonst in den plastischen Sprengstoffen mit verlängerter Gelatine benutzten aromatischen Sprengstoffe, wie Di- und Trinitrotoluol, verringern infolge ihrer Löslichkeit in den Sprengölen und der dauernden Veränderung der Lösungskonzentration mit wechselnder Temperatur die Sensibilität sogar noch unter das sonst übliche Ausmaß und können durch den ununterbrochen wechselnden Lösungs- und Auskristallisierungsvorgang zu einer Verhärtung des patronierten Sprengstoffes führen.
  • In den #Sprengölen völlig unlösliche oder nur sehr schwer lösliche aromatische Sprengstoffe vermeiden nicht nur nicht diesen Übelstand, sondern bewirken eine Dauersensibilisierung der Sprengstoffmasse, die der natürlichen Desensibilisierung des Gels entgegenwirkt.
  • Als Vertreter dieser Klasse von nicht oder schwer löslichen aromatischen Sprengstoffen ist das Trinitranilin zu nennen, das diese sensibilisierende Eigenschaft in hervorragendem Maße besitzt. Je nach der Zusammensetzung des plastischen Sprengstoffes und der Steifheit der Gelatine genügen Zusätze von '5 bis 15 0/0, um die gewünschte Sensibilisierungssicherung herbeizuführen. Wenn es sich darum handelt, plastische Sprengstoffe allerhöchster Brisanz z. B. für Sprengschneidepatronen herzustellen, so kann der Gehalt an Trinitranilin auf den Prozentsatz gesteigert werden, der gerade noch die Herstellung einer plastischen Mischung mit einer geeigneten Sprengölgelatine ermöglicht.
  • Als Mischungsbeispiele seien angeführt
    Nitroglykol. . . . . . . . . . . . . . . ... . . . . ' 47,50/0
    Nitrocellulose . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,5%
    Trinitranilin . . . . . . . . . . . . . . . . . ro 0/0
    Ammoniumnitrat ............... 4o O/,
    als Zusammensetzung für gewöhnliche Sprengarbeiten, die einen hochbrisanten Sprengstoff- erforderlich machen und
    Nitroglykol .. . . . . . . . . . . ... ... 28,5%
    Nitrocellulose . . . .'. : . . . . . ...... 1,5%
    Trinitranilin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 0/0
    als höchstbrisanter Sprengstoff für Sprengschneidepatronen.
  • Als weitere derartige sensibilisierende Sprengstoffe kommen für den praktischen Gebrauch vor allem auch gewisse Derivate des Trinitranilines, wie z. B. das Hexanitrocarbanilid, das Hexanitrooxanilid und Methylhexanitrodiphenylamin, in Betracht. Dagegen scheidet z. B. das Hexanitrodiphenylamin trotz günstiger sensibilisierender Eigenschaften aus, weil es infolge seines sauren Charakters die Verseifung und Zersetzung der Sprengöle bewirken würde.
  • An sonstigen für diesen Zweck noch geeigneten, in den Sprengölen nicht oder nur schwer löslichen Sprengstoffen seien das Hexanitrodiphenyl, das Hexanitrodiphenylsulfid und das Hexanitrodiphenylsulfon genannt. Der verhältnismäßig hohe Gestehungspreis der letztgenannten Sprengstoffe dürfte zur Zeit wenigstens die Verwendung im größeren Ausmaße ausschließen.
  • Vor den früher in Vorschlag gebrachten aliphatischen Sprengstoffen besitzen die hier genannten Sensibilatoren auf aromatischer Grundlage teils den Vorzug der geringeren Gestehungskosten, teils den der höheren Beständigkeit und ermöglichen damit erst die Herstellung derartiger sensibilisierter plastischer Sprengstoffe im praktischen Ausmaße.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Herstellung sensibilisierter plastischer Sprengstoffe, dadurch gekennzeichnei, daß die- Sensibilisierung der üblichen aus Sprengölen und Nitrocellulose mit oder ohne Zusatz von Mischpulvern hergestellten plastischen Sprengstoffe durch Zugabe von solchen brisanten aromatischen. Sprengstoffen erfolgt, die in den benutzten Sprengölen nicht oder doch nur schwer löslich sind. a. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensibilisierung der üblichen plastischen Sprengstoffe durch Beigabe von Trinitranilin erfolgt. 3. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, , daß die Sensibilisierung der plastischen Sprengstoffe durch Zugabe von Derivaten des Trinitranilines, wie z. B. von Hexanitrocarbanilid, Hexanitrooxanilid und Methylhexanitrodiphenylamin, erfolgt. 4. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensibilisierung der plastischen Sprengstoffe durch Zugabe von Hexanitrodiphenyl, Hexanitrodiphenylsulfid und Hexanitrodiphenylsulfon erfolgt. 5. Verfahren nach den Ansprüchen = bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die angeführten, in den Sprengölen nicht oder nur schwer löslichen aromatischen brisanten Sprengstoffe in solchem Verhältnis mit einer geeigneten Sprengölgelatine verarbeitet werden, daß die resultierende Plastizität die Patronierbarkeit noch ermöglicht.
DEH1934A 1950-03-09 1950-03-09 Verfahren zur Herstellung sensibilisierter plastischer Sprengstoffe Expired DE859868C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEH1934A DE859868C (de) 1950-03-09 1950-03-09 Verfahren zur Herstellung sensibilisierter plastischer Sprengstoffe

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEH1934A DE859868C (de) 1950-03-09 1950-03-09 Verfahren zur Herstellung sensibilisierter plastischer Sprengstoffe

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE859868C true DE859868C (de) 1952-12-18

Family

ID=7142844

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEH1934A Expired DE859868C (de) 1950-03-09 1950-03-09 Verfahren zur Herstellung sensibilisierter plastischer Sprengstoffe

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE859868C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1182566B (de) Detonationsfaehiges, wasserhaltiges Sprenggemisch
DE1646273C3 (de) Wasserhaltige, salpetersä ureesterfreie Ammoniumnitratsprengstoffe
DE859868C (de) Verfahren zur Herstellung sensibilisierter plastischer Sprengstoffe
DE3108803C2 (de)
DE922815C (de) Verfahren zur Herstellung von Sprenggelatine
DE543174C (de) Verfahren zur Herstellung von Sprengstoffen
DE1571222C3 (de) Verfahren zur Hydrophobierung und Sensibilisierung von pulvrigen Sprengstoffgemischen
DE2401652C2 (de) Explosivstoffe hoher Wärmebeständigkeit beziehungsweise solche enthaltende Sprengmittel
DE265025C (de) Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen für Sprengkapseln, Zündhütchen und Geschosszündungen
DE2212278C3 (de)
DE630079C (de) Verfahren zur Herstellung von Tetraaethanolammoniumpentanitrat
DE638432C (de) Spreng- oder Zuendstoffe sowie Treibmittel
DE19507807C2 (de) Verfahren zum Herstellen eines gelatinösen Sprengstoffes
DE179789C (de)
DE638433C (de) Verfahren zur Herstellung von Sprengstoffen
DE2126920B2 (de) Handhabungssichere Sprengstoffgemische
DE659721C (de) Verfahren zur Herstellung giessbarer Sprengladungen
DE934694C (de) Sprengstoffe auf der Grundlage von Nitroform
AT218413B (de) Flüssiger, von flüssigen Salpetersäureestern freier Sicherheitssprengstoff
DE400729C (de) Verfahren zur Herstellung von Einheitszuendsaetzen fuer Initialzuender
DE1082842B (de) Fluessiger, von fluessigen Salpetersaeure-estern freier Sicherheitssprengstoff
DE2258771C3 (de) Sprengstoff
AT64976B (de) Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen für Sprengkapseln, Zündhütchen und Geschoßzündungen.
DE412105C (de) Verfahren zur Herstellung schlagwettersicherer gelatinoeser Nitroglyzerinsprengstoffe
DE474173C (de) Verfahren zur Herstellung von Sprengstoffen und Treibmitteln