DE25832C - Verfahren zur Herstellung von Farbstofflösungen aus Farbhölzern und anderen Farbmaterialien - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Farbstofflösungen aus Farbhölzern und anderen Farbmaterialien

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DE25832C
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CD EKMAN in Bergwik (Schweden)
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    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B61/00Dyes of natural origin prepared from natural sources, e.g. vegetable sources

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical And Physical Treatments For Wood And The Like (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAM
Die Erfindung bezweckt, aus Pflanzenstoffen den darin enthaltenen Farbstoff auszuziehen und dabei folgende Vortheile gegen die bisher gebräuchlichen Extractionsmethoden zu erreichen :
1. ein reichlicheres Ergebnifs an Farbstoff;
2. ein leichter lösliches und für längere Dauer haltbares Product;
3. die Vermeidung jeder durch Oxydation während des Extractions- und Verdampfungsprocesses verursachten Verminderung der Färbekraft des Extractes;
4. die mit Vortheil vorzunehmende nochmalige Behandlung von Farbhölzern und Pflanzen, welche Farbstoff enthalten, die schon nach einem bekannten Verfahren ausgezogen sind, um daraus noch, weiter Farbstoff zu gewinnen.
Das Rohmaterial bedarf, je nach seiner Eigenart, entweder einer Vorbehandlung oder nicht, z.'B. müssen Farbhölzer zuvor auf mechanischem Wege zerkleinert werden. Wesentlich ist für das nachbeschriebene neue Verfahren nur, dafs das Rohmaterial von der zur Extraction benutzten Flüssigkeit leicht durchdrungen werde.
Das so zur Absorption von Flüssigkeit geeignete oder vorbereitete Rohmaterial wird in einen Behälter oder Kessel gebracht, der zu allmäliger Anheizung eingerichtet und stark genug ist, um dem Druck oder der Spannung, wie im Weiteren angegeben, zu widerstehen; auch kann dieser Kessel mit Blei oder anderem Material ausgefüttert sein, um von der anzuwendenden Extractionsflüssigkeit nicht angegriffen zu werden. Diese Flüssigkeit wird nach der Einbringung des Rohmaterials eingefüllt; sie besteht aus einer Lösung, welche schweflige Säure und eine Base enthält. Zu letzterer kann vorzugsweise Natron, Magnesia oder Potasche benutzt werden, doch können auch andere Basen Anwendung finden, wenn sie mehr oder weniger den folgenden Anforderungen entsprechen :
1. dürfen sie bei Anwesenheit von schwefliger Säure und unter den sonstigen Verhältnissen des Verfahrens keine schädliche Wirkung auf den zu behandelnden Farbstoff ausüben, und
2. müssen sie sich nach beendigtem Verfahren aus den resultirenden Farblösungen beliebiger Form ausscheiden lassen, oder sie dürfen der weiteren Verwendung des erhaltenen Farbstoffes, dem sie beigemischt sind, nicht nachtheilig im Wege stehen.
Im allgemeinen wird sich das Natron am besten als die zu benutzende Base empfehlen.
Nach Beschickung des Kessels mit Rohmaterial und der flüssigen Lösung vorbeschriebener Art wird er geschlossen und in bekannter Weise abgedichtet. Alsdann wird der Kessel erhitzt, bis der Druck Atmosphärendruck übersteigt.
Der Grad der Erhitzung des Kesselinhaltes ist im wesentlichen abhängig von der Eigenart des behandelten Materials und der mehr oder weniger vollkommenen Ausziehung des Farbstoffes, welche verlangt wird.
Wenn bei der Behandlung, von Farbhölzern (z. B. von Blauholz) ein Extract erzielt werden soll, der nur einen geringen Theil der sonstigen Extractivstoffe des Holzes enthalten darf, so wird man beim Kochen im Kessel nicht wohl über 30 Pfund Druck pro Quadratzoll hinausgehen dürfen; wird jedoch die Beimischung
von inkrustirenden Bestandteilen des Holzes als nicht nachtheilig für den Farbstoff betrachtet, so kann man über 30 Pfund Druck hinausgehen. Wird Blauholz bei 90 Pfund Druck etwa 4 Stunden hindurch gekocht, so wird fast der ganze Gehalt an Farbstoff und an inkrustirenden Bestandteilen gelöst, so dafs nur eine geringe Menge in dem Stoff brei zurückbleibt.
Man wird danach, je nach der Qualität des zu erzielenden Extractes, mit höherem oder geringerem Druck im Kessel zu arbeiten haben.
Es ist hier das Verfahren, den Farbstoff aus Blauholz auszuziehen, speciell deshalb beschrieben, weil diese Operation eine der schwierigsten ist und man unter Zugrundelegung dieses Verfahrens mehr oder minder leicht aus sämmtlichen Farbhölzern und Pflanzen, welche Farbstoff enthalten, diesen auszuziehen im Stande ist.
Behandelt man das Blauholz in zwei Operationen bei 2 Atmosphären, und nachher bei 6 Atmosphären, so erhält man zwei verschiedene Blaufarbtöne, von denen der eine, bei 2 Atmosphären erzielte mehr ins Violette hiniiberspielt, der letztere dagegen bräunlicher ist. Der erstere Extract ist sehr rein und frei von inkrustirenden Bestandteilen, was besonders zur Erzielung eines recht hellen und klaren Farbetones wichtig ist.
Das Verhältnifs der schwefligen Säure zur Base in der Extractionsflüssigkeit kann zweckmäfsig mit zwei zu eins angegeben werden, wie in zweifach schwefiigsaurem Natron.
Die Menge der genannten Agentien im Verhältnifs zu der des Rohmaterials richtet sich wesentlich nach der Höhe des Druckes, mit dem gekocht werden soll. Bei 30 Pfund Druck ist es z. B. zweckmäfsig, von dem Trockengewicht des Farbholzes 5 pCt. an zweifach schwefiigsaurem Natron beizugeben; wird jedoch ein Farbholz ähnlicher Beschaffenheit mit 90 Pund Druck gekocht, so ist es nöthig, das Verhältnifs der chemischen Agentien bedeutend zu erhöhen, und zwar auf etwa 40 pCt.
Kocht man mit 30 Pfund Druck unter den angegebenen Verhältnissen, so erhält man ein gutes Resultat, wenn diese Behandlung etwa ■5 Stunden andauert; wird jedoch ein hoher Druck von 90 Pfund angewendet, so ist das Verfahren in weniger als 4 Stunden beendet. Die aus Farbhölzern, wie Blauholz, Rothholz (Fernambuk) und Sapanholz erzielten Lösungen haben, wenn das Extractionsverfahren richtig gehandhabt worden ist, eine blasse Färbung und lassen ihre Färbekraft nicht erkennen; die gewöhnlichen Farbwirkungen dieser Hölzer können dann durch jede geeignete Entwickelungsmethode hervorgebracht werden.
In manchen Fällen empfiehlt es sich, erst einen Theil des Farbstoffes bei niedrigem Druck aus dem Rohmaterial auszuziehen und letzteres dann mit einer neuen Lösung bei höherem Druck nochmals zu kochen; die resultirenden Extracte werden von sehr verschiedener Beschaffenheit sein.
Die in vorstehendem angegebenen Verhältnisse und Mengen der Chemikalien, Druckverhältnisse beim Kochen, Dauer der Behandlung können je nach den Umständen mancherlei Aenderungen erfahren.
Die Farbstoffe in dem neuen Verfahren werden nicht wieder abgeschieden, sondern in reducirtem Zustande zur Verwendung gebracht, da die kleine Quantität schwefiigsaurer Lösung bei dem Färben nichts schadet.
Es wird dies gerade als ein Vortheil angesehen, Farben in dem Zustande, wie beschrieben, zu verwenden, weil solche dann viel eher löslich sind.

Claims (2)

  1. Patent-AnSprüche:
    ι. Das Verfahren, aus Farbhölzern und Pflanzen, welche Farbstoff enthalten, speciell aus Blauholz, den letzteren auszuziehen, indem dieselben unter Druck in einer Lösung gekocht werden, welche schweflige Säure und eine Base oder Alkalien enthält.
  2. 2. Die Behandlung von Blauholz in vorher beschriebener Weise bei einem Druck von 2 Atmosphären zur Erzielung eines sehr reinen, ins Violette spielenden Blaufarbstoffes, und ferner die Behandlung in derselben Weise bei einem Druck von 6 Atmosphären zur Erzielung eines mehr bräunlichen Farbstoffes.
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