DE36472C - Verfahren zur Darstellung eines Farbstoffes und eines Gerbmittels aus Katechu - Google Patents

Verfahren zur Darstellung eines Farbstoffes und eines Gerbmittels aus Katechu

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DE36472C
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E. ZIEGLER in Heilbronn a. N
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    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/10Vegetable tanning

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Der hauptsächlich aus Ostindien zu uns gelangende Katechu (Gambir, Terra japonica), bekanntlich ein Pflanzenextract, besteht im wesentlichen aus zwei verschiedenen Bestandtheilen, einer intensiv färbenden und einer die Eigenschaften des Gerbstoffes besitzenden Substanz.
In der Industrie wird der Katechu seit geraumer Zeit in der Färberei und Gerberei verwendet und in der Färberei zur Herstellung ächter brauner, schwarzer und gemischter Farben, in der Gerberei als Ersatz für Eichenrinde etc.
Bei der ersteren Verwendung ist die Gerbsäure des Katechus ziemlich werthlos und geht unbenutzt verloren, bei der letzteren ist es mit der färbenden Substanz der gleiche Fall.
Durch das nachstehend beschriebene Verfahren lassen sich nun beide Agentien (Farbstoff und Gerbsäure) so trennen und zubereiten, dafs sie, je für ihren Zweck, vortheilhaft und mit gröiserer Wirksamkeit als Katechu zu verwenden sind.
Der Katechu (Terra japonica), welcher gewöhnlich in zusammenhängenden Ballen von 50 bis 100 kg Gewicht im Handel vorkommt, wird zunächst zerkleinert, am besten auf 'einem Kollergang zerquetscht bezw. zerrieben, sodann ein bestimmtes Quantum davon in einen zweckmäfsig mit einem Rührwerk versehenen Bottich gebracht und kaltes Wasser, auf Y2 kg ι bis ι Y2 1, hinzugefügt. In solchem löst sich der Gerbstoff auf, was durch Umrühren beschleunigt werden kann.
Sowohl beim Zerkleinern wie beim Digeriren der Masse mit Wasser ist die Berührung mit eisernen Vorrichtungen und Arbeitsgeräthen zu vermeiden, da das Eisen von dem Gerbstoff angegriffen wird und denselben dabei in Farbe und Constitution verändert. Wo Stein und Holz für die Arbeitseinrichtungen und Geräthe nicht ausreichen, ist verzinntes Eisen anzuwenden.
Nach einiger Zeit hat sich der Gerbstoff des Katechus im Wasser vollständig aufgelöst, während der Farbstoff als feines Pulver ungelöst geblieben ist. Da sich unter der Masse immer Theile von Blättern, Motten und andere Unreinigkeiten befinden, so werden solche zunächst durch Passirenlassen eines Siebfilters von derselben abgeschieden.
Färb- und Gerbstoff werden nun durch ein feines Zeug- oder anderes Filter oder auch mit Hülfe einer Schleudervorrichtung, wie solche in der Zuckerfabrikation und anderen Betrieben in Anwendung sind, von einander getrennt.
Der auf dem Filter zurückbleibende pulverförmige Farbstoff ist zwar sofort in der Färberei verwendbar, es ist aber für diesen Zweck vortheilhaft, ihn in einem Kessel mit wenig Wasser aufzukochen, wobei er sich löst, und am besten unter Anwendung von Dampfheizung zur Trockne einzudampfen. Es entsteht dadurch ein fester Kuchen.
Als günstig wirkende Präparirung für die Verwendung zum Färben setzt man während des Aufkochens auf 50 kg Farbstoff ca. 7 bis 8 kg Alaunmehl und ca. 1 1J2 bis 1 kg Kochsalz zu, wo es sich um Verwendung für helle Farben handelt, noch ferner ca. 1Y2 kg Am-

Claims (1)

  1. moniaksoda, für andere Nuancen statt der angegebenen Zusätze ca. 2 kg Kochsalz und ca. 2 kg Weinsteinpräparat (weinsteinsaures Kali oder weinsteinsaures Kalinatron). Diese Ingredienzien werden mit dem' aufgelösten Farbstoff innig . vermengt, die Masse langsam zur Trockne gebracht und der entstehende feste Kuchen pulverisirt, welches Pulver ebenso wie der seither benutzte Katechu zum Färben benutzt werden kann, bei weitem ausgiebiger ist und schönere, reinere Farben als dieser liefert.
    Der Gerbstoff wird am besten im Vacuum mittelst Dampfes bis zur Syrupconsistenz eingedickt und, in Fässer gegossen, in den Handel gebracht. Durch Zumischen und inniges Vermengen mit einigen Procent Salpetersäure wird seine Farbe heller.
    Er bildet ein sehr werthvolles, intensives Gerbmittel, 1 Gewichtstheil davon ersetzt ca. 10 Theile beste Eichenrinde. Es äufsert seine Wirkung namentlich schnell und kann sowohl in der Ober- als Sohlledergerberei schon deshalb mit grofsem Vortheil angewendet werden, weil es die Zeit des Gerbprocesses sehr abkürzt, ohne der Qualität des Leders Eintrag zu thun.
    Pateνt-Anspruch;
    Die Verarbeitung der durch Auslaugen von ι Theil Katechu mit 3 bis 4 Theilen kalten Wassers zu erhaltenden Gerbstofflösung auf eine syrupöse Masse durch Eindampfen der Lösung im ,Vacuum unter schliefslichem Zusatz von einigen Procenten Salpetersäure.
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