DE147162C - - Google Patents

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DE147162C
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indigo
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vat
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B67/00Influencing the physical, e.g. the dyeing or printing properties of dyestuffs without chemical reactions, e.g. by treating with solvents grinding or grinding assistants, coating of pigments or dyes; Process features in the making of dyestuff preparations; Dyestuff preparations of a special physical nature, e.g. tablets, films
    • C09B67/0071Process features in the making of dyestuff preparations; Dehydrating agents; Dispersing agents; Dustfree compositions
    • C09B67/0077Preparations with possibly reduced vat, sulfur or indigo dyes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Cosmetics (AREA)
  • Coloring (AREA)
  • Medicinal Preparation (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der Indigo wurde seither entweder in festen Stücken oder als trockenes Pulver oder in Teigform in den Handel gebracht. Jeder dieser drei Arten der Handelsware haften gewisse Mängel an.
So muß der Indigo in Stückform, namentlich der Pflanzenindigo, vor der Verwendung in der Küpe erst einer kostspieligen und langwierigen nassen Mahlung unterworfen
ίο werden. Das trockene Indigopulver des Handels, welches einer Naßmahlung nicht mehr bedarf, nämlich Indigo L, B. A. S. F., hat unter Umständen andere Nachteile, indem es leicht verstäubt oder dem Färber, besonders demjenigen in weniger kultivierten Ländern (z. B. Asien, Afrika), dessen Einrichtungen meistens sehr primitiv sind, beim Verteilen in die Küpen Unbequemlichkeiten verursacht. Der Indigo in Pastenform end-Hch kann, namentlich bei längerem Stehen in offenen oder nicht dicht verschlossenen Gefäßen oder beim Versand in Tropengegenden, leicht ganz oder doch teilweise eintrocknen; er wird dadurch in seinem uras sprünglichen Gehalt verändert und muß event, nochmals einer vorherigen Naßmahlung unterworfen werden.'
Es ist .nun gelungen, eine neue Form des Indigos darzustellen, durch welche alle oben bezeichneten Mängel ohne weiteres behoben sind und ein bedeutender technischer Fortschritt erzielt wird.
Zu diesem Zweck wird Indigopaste dadurch in Stückform übergeführt, daß sie mit Stärke vermischt, alsdann filtriert, gepreßt und langsam getrocknet wird. Zur Regulierung des Gehaltes der Stücke an Farbstoff und zur Ersparnis an Stärke können der Paste gleichzeitig mit letzterer auch indifferente Füllmittel, wie Kieselgur, Tripolith, Ton, Kreide, Speckstein, Gips, Magnesia und dergl. einzeln oder im Gemisch miteinander zugesetzt werden, die bei der Verwendung der Stücke in den Schlamm der Küpe versinken. Eine ähnliche Verwendung von Stärke ist bereits für Alizarin bekannt (Patent 81230); daß indes das beschriebene Verfahren auch bei dem chemisch und insbesondere in seinem färberischen Verhalten von dem Alizarin so vollkommen verschiedenen Indigo zum Ziel führen werde, war in keiner Weise vorauszusehen, zumal mit Rücksicht darauf, daß ganz besondere Schwierigkeiten bestehen, den trockenen Indigo ohne Naßmahlung unter allen Umständen vollkommen verküpbar zu erhalten und daß die Färbeflotte beim Alizarin völlig ausgezogen und nach einmaligem Gebrauch als wertlos entfernt wird, während die Indigoküpen dauernd geführt werden, so daß die Gefahr nahe lag, 6u daß die Stärke sich in ihr in unzuträglicher Weise aufhäufen und sie durch Kleisterbildung in kurzer Zeit verderben würde.
Als völlig überraschend muß unter diesen Umständen die Tatsache gelten, daß eine nachteilige Wirkung der Stärke nicht erfolgt, daß überhaupt eine Aufhäufung derselben in der Küpe nicht stattfindet, sondern daß sie vielmehr, indem sie von den Bakterien verzehrt wird, als Nährmittel derselben dienend, ihre
Lebenstätigkeit und damit auch ihre Reduktionskraft fördernd, als solche verschwindet und unschädlich gemacht wird.
Diese Vorteile der mit Stärke hergestellten Stücke gegenüber der Verwendung des reinen Indigos für die Küpenführung treten besonders bei der im Orient üblichen Art der Gärungsküpe hervor, die kalt und mit möglichst geringen Mengen von Gärungsmitteln
ίο geführt wird.
Es wird also durch das vorliegende Verfahren der Indigo in einfachster Weise in einer Form erhalten, durch welche allen oben angedeuteten, aus der Eigenart der Indigofärberei hervorgehenden Forderungen so vollkommen Rechnung getragen wird, daß er selbst in der primitivsten Färberei leicht und einfach verwendbar wird. Die dargestellten Stücke brauchen vor der Verwendung einer Mahlung nicht unterworfen zu werden, sie zerfallen vielmehr bei der Berührung mit Wasser sehr rasch wieder in feinste Teigform, wodurch sie direkt in einer jeden Küpe mit ausgezeichnetem Erfolg verwendbar sind.
Weiter bietet der in Stückform dargestellte Indigo den Vorteil, daß es möglich ist, dem Färber Stücke von einem bestimmten Indigogehalt in die Hand zu geben, so daß das lästige und zeitraubende Abwägen in Wegfall kommt, indem man diese Indigostücke mit festem Gehalt an' Farbstoff darstellt; sie kommen wegen ihrer leichten Transportfähigkeit hauptsächlich auch für den auswärtigen Handel mit den oben genannten Ländern in Betracht.
Bekanntlich hat man zum Zweck der Verfälschung von Naturindigo u. a. auch schon Zusatz von Stärke und dergl. in Anwendung gebracht. Es ist aber nicht bekannt geworden, daß ein solcher, lediglich zu betrügerischen Zwecken dienender Zusatz jemals Indigopasten beigemengt worden wäre, während dies für den technischen Erfolg des vorliegenden Verfahrens eine der Vorbedingungen ist. Er'si> recht/nicht,-;'i'stf bisher jemals Indigo in Stücken dargestellt und beschrieben worden, welcher die Eigenschaft besessen hätte, bei der Berührung mit .Wasser derart fein zu zerfallen, daß er sofort, ohne vorherige Naßmahlung, in der Küpe direkt verwendbar gewesen wäre.
Das Verfahren wird durch folgende Beispiele erläutert:
Beispiel I. ,.
200 Teile Indigoteig, von 20 Prozent, werden mit 500Teilen Wasser verrührt. Dazu gibt man 60 kg Stärke, die mit Wasser angeteigt sind, und verrührt.die Masse. Sie wird dann abfiltriert und zu festen Kuchen gepreßt, aus denen man die Stücke in beliebiger Größe und Form herausschneidet und trocknet.
Beispiel II.
200 Teile Indigoteig, von 20 Prozent, werden mit 200 Teilen Wasser verrührt. Dazu gibt man 30 Teile geschlämmten Ton, 20 Teile Stärkemehl, 10 Teile Gips und verrührt wieder. Die Masse wird abfiltriert und zu. festen Kuchen gepreßt, aus denen man die Stücke in beliebiger Größe und Form herausschneidet und trocknet.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Darstellung von Indigo in trockenen Stücken, welche direkt in der Küpe Verwendung finden können, darin bestehend, daß man Indigopaste mit Stärke mischt, event, unter gleichzeitigem Zusatz von indifferenten Füllmitteln, wie Kieselgur, Tripolith, Magnesia, Ton, Kreide, Speckstein oder dergl. — und zwar entweder von einer dieser letzteren Substanzen für sich allein oder von mehreren - derselben im Gemisch —, die Mischung nach dem Filtrieren preßt, in Stücke bringt und bei niederer Temperatur trocknet.
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