DE1961938C3 - Aufschäumende Farbstoff- Formulierungen - Google Patents
Aufschäumende Farbstoff- FormulierungenInfo
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- C09B67/00—Influencing the physical, e.g. the dyeing or printing properties of dyestuffs without chemical reactions, e.g. by treating with solvents grinding or grinding assistants, coating of pigments or dyes; Process features in the making of dyestuff preparations; Dyestuff preparations of a special physical nature, e.g. tablets, films
- C09B67/0071—Process features in the making of dyestuff preparations; Dehydrating agents; Dispersing agents; Dustfree compositions
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Farbstoff-Formulierungen, aus denen wäßrige Farbflotten hergestellt
werden. Insbesondere betrifft sie Formulierungen von dispergierbaren Farbstoffen, die nicht nur bei der
Herstellung und der Verwendung wirtschaftlich günstiger sind, sondern die auch bei der Herstellung und der
Verwendung von Farbflotten einfacher zu verwenden und verläßlicher sind. Diese Erfindung wird auf
Küpenfarbstoffe, Schwefelfarbstoffe. Dispersionsfarbstoffe oder Pigmente angewendet.
Im Hinblick auf die Konzentration und die sich ergebende Farbstärke chemisch reiner Farbstoffe ist es
üblich, die Farbstoffe gemischt mit Füllstoffen zu verpacken und zi; verkaufen. In verpackten Farbstoff-Formulierungen
sind im allgemeinen Bestandteile, wie Sulfat- oder Chloridsalze, Dextrose, Dextrin oder
dergleichen vorhanden. Oft werden auch Dispergicrstoffe.
wie Natriumligninsulfonat oder Naphthalinkondensate zugesetzt, insbesondere im Fall von Dispersionsfarbstoffen,
die im wesentlichen in wäßrigen Medien unlöslich sind. Diese Zusätze erhöhen den
Herstellungspreis beträchtlich, wenngleich sie auch im Verhältnis zum Farbstoff selbst sehr viel weniger teuer
sind. Dispersionsfarbstoff-Formulierungen enthalten oft nur eine geringe Menge eines Pigments und bis zu 80%
eines Dispergiermittels.
Wenn Dispergiermittel auch die Löslichkeit erleichtern,
ist die Herstellung der Farbflottc iinmer noch mit
einigen Problemen verbunden. Im Fall von zu dispergicrcnden Farbstoffen wird oft beispielsweise
Hitze verwendet, um die Dispersion zu vollenden. Abgesehen von den Kosten des Heizens, z. B. der
Dampferzeugung, ist große Vorsicht beim Heizen angebracht, da sonst der Farbstoff schmelzen und sich
zusammenballen kann.
Die vorliegende Erfindung löst diese Schwierigkeiten und liefert gleichzeitig verbesserte Farbausbeuten,
wobei man dieselbe Farbtiefe mit weniger Farbstoff erreichen kann.
Gegenstand der Erfindung ist eine Formulierung zur Herstellung wäßriger Farbflotten. die dadurch gekennzeichnet
ist, daß sie als trockene Feststoffpartikel oder in nicht-wäßriger flüssiger Dispersion: i) einen Küpen-,
Schwefel- oder Dispersionsfarbstoff oder ein Pigment, ii) ein Carbonat oder Bicarbonat von Ammonium, einem
Alkalimetall oder einem Erdalkalimetall und iii) als feste Säure Suifaminsäure. Oxalsäure. Citronensäure. Weinsäure.
Glykolsäure und/oder Milchsäure oder ein saures Salz enthält, wobei das Gewichtsverhältnis von Komponente
i) zu Komponente ii) I : 4 bis 50 : 1 beträgt.
Die basische Komponente ist vorzugsweise Amnioni-.
umcarbonat. Ammoniumbicarbonat, Natriumcarbonat. Natriumbicarbonat, Kaliumbicarbonat. Calciumcarbonat
oder Magnesiumcarbonat.
Die saure Komponente kann jede genannte Säure sein, die in fester wasserfreier Form unter normalen
Bedingungen beständig is·.. Während Mineralsäuren, wie Schwefelsäure und Chlorwasserstoffsäure. ungeeignet
sind, sind Sulfaminsäure oder O-A.ilsäue. Citronensäure.
Weinsäure. Glykoisaure und Milchsäure geeignet. Weiterhin kann man ein saures Salz verwenden.
ζ, B. Salze von polvvalenien Säuren, wie Natriumbisulfat.
Das Carbonat oder Bicarbonat und die Säurekomponente bilden, wenn sie mit dem Farbstoff gemischt sind,
die Grundlage der vorliegenden Zusammensetzung. Wenn das Carbonat oder Bicarbonat in Gegenwart der
Säurekomponente in ein wäßriges Medium gebracht wird, so ruft dies ein Aufschäumen von Kchlcndioxyd
hervor. Dieses Aufschäumen bewirkt ein Dispergieren des Farbstoffes, ohne daß es nötig ist. dauernd zu rühren
oder zu heizen.
Es werden oft bessere Farbausbeuten erzielt. Dies ist
besonders überraschend, da die Gegenwart von Elektrolyten in Flotten, die dispergierte Farbstoffe
enthalten, im allgemeinen unerwünscht ist, da sie dann dazu neigt, auszuflockcn. Füllstoffe, wie sie üblicherweise
zugesetzt werden, können auch verwendet werden, sind aber nicht erforderlich. Daher wirken das Carbonat
oder das Bicarbonat und die Säurekomponente als Füllstoffe. Dispergiermittel und oberflächenaktive Mittel
können gleichfalls zugesetzt werden, aber die Notwendigkeit dafür ist geringer oder nicht mehr
vorhanden.
Im allgemeinen beträgt die Menge an Farbstoff das 0.25 bis 50fache der gesamten Menge des Carbonats
oder Bicarbonats und der Säurekomponente, vorzugsweise das bis zu 20fache. Dies kann variiert werden in
Abhängigkeit von den inhärenten Dispcrgierbarkeits- und Färbeeigenschaften des besonderen verwendeten
Farbstoffes, von der gewünschten ϊ arbtiefe und von der Gegenwart und der Menge von anderen Färbehilfsmitieln.
Das Verhältnis von Carbonat oder Bicarbonat zur Säure kann auch variiert werden. Während stöchiometrische
Mengen verwendet werden können, schafft die vorliegende Erfindung eine bequeme Methode, um den
pH-Wert der Farbflotte zu kontrollieren. So wird durch Anwendung eines Überschusses der sauren oder
basischen Komponente über die andere in der vorliegenden Formulierung nicht nur die physikalische
Bereitung der Farbflotte erleichtert, sondern auch die
Kontrolle des pH-Wertes. In den meisten Anwendungen wird die Säurekomponente von 90 bis 110% der
stöchiomctrischen Menge des Carbonats oder Bicarbonats betragen.
In bevorzugten erfindungsgemäßen Farbstoff-Formulierungen
kann das Gewichtsverhältnis von Komponente i) zu Komponente ii) üblicherweise von 1 : 1 bis
20 :1 betragen.
Der Farbstoff, die Carbonat- oder Bicarbonai- und
Säurekomponenten werden gemischt und entweder zu trockenen Feststoffpartikeln oder in Form einer
nicht-wäßrigen Dispersion formuliert Im ersten Fall werden die Bestandteile gemischt und pulverisiert, um
ein homogenes Pulver zu bilden, und werden so verpackt, oder sie werden zunächst noch granuliert und
dann verpackL Andererseits können die Bestandteile in einer nicht-wäßrigen, mit Wasser mischbaren Flüssigkeit,
wie einem Alkohol, Glykol, Keton, Ester oder einem Polyglykolether vermischt werden. Bei allen
Formulierungen sollte Vorsicht getroffen werden. Feuchtigkeit auszuschließen.
Bei der Verwendung wird die erfindungsgemäße Farbstoff-Formulierung lediglich zu einem wäßrigen
Medium zugegeben. Die Formulierung bildet sofort Kohlendioxyd, und das resultierende Aufschäumen
bewirkt eine Dispersion des Farbstoffs. In Fällen, da
man normalerweise Hitze anwenden müßte, braucht man das nun nicht c^hr oder nur in geringem Maße zu
tun. Der Bedarf an Facharbeitern, die dabei nötig wären,
wird auf diese Weise verringert. Nach der Beendigung
des Ausschäumens wird die so erhaltene Farbstoffdispersion mit kaltem Wasser auf die gewünschte
Konzentration gestellt und das Färben wird in üblicher Weise vorgenommen. Auch das Bedrucken erfolgt nach
den üblichen Methoden. Zu diesem Zweck verwendet man eine Druckpaste, die neben der oben angegebenen
Farbstoffdispersion und dem Verdicker auch übliche Zusätze, wie z. B. Benzylalkohol oder Säuren enthält.
Aufschäumende Zubereitungen von wasserlöslichen und in Wasser dispergierbaren Feststoffen — sogenannte
Brausetabletten — sind scnon au. verschiedenen Gebieten bekannt. Zum Beispiel werden pharmazeutische
Präparate in »Moderne Arzneimitt*..« von Dr. B. Helwig. 3. Auflage 1967. Seite 33 (Brausende Spalt»)
und in der »Rote Liste 1%7«, Seite 211 (Ccbion*
Brausetabletten) beschrieben. Die US-Patent5chriften
5 43 601 und 14 50 365 beschreiben Verfahren zur Herstellung von Brausetabictten, die für verschiedene
Zwecke geeignet sind, z. B. als Riechstoffe, Waschmittel, Chemikalien für die Photochemie etc. Unter anderem ist
auch von »coloring agents« die Rede. Es läßt sich jedoch in keiner Weise entnehmen, daß diese »coloring agents«
in der Textilfärberei Verwendung finden können bzw. dafür vorgesehen sind.
Die französische Patentschrift 8 51 283 beschreibt ein Färbeverfahren zum schonenden Färben (unter dem
Kochpunkt) insbesondere von Wolle und Halbwolle. Die Färbepräparate dieser Entgegenhaltung enthalten
u. a. ein Gemisch aus sauren und basischen Komponenten, die als Beize für die Halbwoll-Farbstoffe dienen,
sowie andere Stoffe, wie z. B. Natriumsulfat und Seife, weiche bei den erfindungsgemäßen Färbemitteln nicht
nötig sind. Dieser Patentschrift sind somit Jie
to erfindungsgemäß beanspruchten Färbepräparate, die in Wasser sehr gut dispergierbar sind, wohl kaum zu
entnehmen.
Da es bekannt ist, daß bei Vorliegen größerer Mengen Elektrolyt Dispersionen oft nicht stabil sind,
war es nicht vorhersehbar, daß man mit den verhältnismäßig großen Mengen an Elektrolyt, wie sie
erfindungsgemäß eingesetzt werden, zu stabilen Dispersionen, die für das Färben von Textilmaterip'.ien
geeignet sind, gelangen konnte.
In den folgenden Formulierungen liegen alle Bestandteile in Form von feinen trockenen Pulvern vor. Die
Bestandteile werden gleichförmig in üblichen Pulvermischvorrichtungen gemischt, wie in einer Trommel,
einem Gegenstrommischer oder einer Kugelmühle.
Nach dem gründlichen Mischen wenien die Formulierungen
gesiebt und unter Ausschluß von Feuchtigkeit verpackt, z. B. in Fässerrv-äe mit Polyäthylen ausgekleidet
sind.
Bestandteile teile |
CI. Disperse Blue 3 (CI. Natriumbicarbonat Sulfaminsäure |
61505) | GewichU- teile |
I. | CI. Disperse Blue 3 (CI. Natriumbicarbonat Weinsäure |
6I505) | 50 40 10 |
II. | CI. Disperse Yellow (CI. Citronensäure Natriumbicarbonat Sodiumligninsulfonat Dextrin |
40000) | 50 30 20 |
III. | 77 11 8 · 1 3 |
Claims (2)
1. Formulierung zur Herstellung wäßriger Farbflotten. dadurch gekennzeichnet, daß sie
als trockene Farbstoffpartikel oder in nicht-wäßriger Dispersion: i) einen Küpen-, Schwefel- oder
Dispersionsfarbstoff oder ein Pigment, ii) ein Carbonat
oder Bicarbonat von Ammonium, einem Alkalimetall oder einem Erdalkalimetall und iii) als feste
Säure Sulfaminsäure. Oxalsäure, Citronensäure. Weinsäure. Glykolsäure und/oder Milchsäure oder
ein saures Salz enthält, wobei das Gewichtsverhältnis von Komponente i) zu Komponente ii) 1 :4 bis
50 : 1 beträgt.
2. Farbstoff-Formulierung gemäß Anspruch 1. da
durch gekennzeichnet, daß sie einen Dispersionsfarbstoff und ein Alkalimetallcarbonat oder -bicarbonat
und Sulfaminsäure. Oxalsäure. Citronensäure. Weinsäure. Glykolsäure oder Milchsäure enthält,
wobei das GewirhKverhältnis des Farbstoffs zum Alkalimetallcarbonat oder -bicarbonat 1 : 1 bis
20": 1 beträgt.
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