DE292732C - - Google Patents

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DE292732C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09DCOATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
    • C09D5/00Coating compositions, e.g. paints, varnishes or lacquers, characterised by their physical nature or the effects produced; Filling pastes
    • C09D5/34Filling pastes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVi 292732 -■KLASSE 22«. GRUPPEl.
Das Neue des vorliegenden Verfahrens liegt darin, daß der Kreide und dem Öl als weiterer Kittbestandteil Papierfasern beigemengt werden.
Nach diesem Verfahren hergestellter Ölkitt zeichnet sich vor dem gewöhnlichen, hauptsächlich in der Glaserei verwendeten Ölkitte durch eine Reihe erheblicher Vorzüge aus. Er entmischt sich beim Lagern nicht, besitzt eine höhere Adhäsionskraft, einen beträchtlich gesteigerten inneren Zusammenhang, größere Zähigkeit und Festigkeit und erhärtet ohne jegliches Schwinden und Rissigwerden.
Diese Eigenschaften erklären sich einesteils durch die zwischen dem Öl und den Papierfasern bestehende große Affinität, andernteils durch die Gestalt und Größe der Papierfasern und durch deren Bestreben, sich zu verfilzen.
Die Papierfasern stellen beinahe reine Zellulose dar, saugen als solche das Öl mit Begierde auf und halten es hartnäckig fest. Vermöge dieser Wirkung bleibt das Öl dauernd und gleichmäßig in der Kittmasse verteilt. Eine Entmischung während des Lagerns kann somit nicht eintreten. Aber auch beim Gebrauch zeigt die neue Kittmischung große Beständigkeit. Im Gegensatz zu gewöhnlichem Glaserkitt, welcher meist einen beträchtlichen Teil seines Öles an die benachbarten Holzteile abgibt, dadurch Zusammenhang und Geschmeidigkeit einbüßt, schwindet, rissig und bröckelig wird, behält nach vorliegendem Verfahren hergestellter Glaserkitt in Berührung mit Holz während der ganzen Dauer des Trocknens sein ursprüngliches Volumen unverändert bei. Er füllt auch nach dem Erhärten, welches I1Z2 bis 2 Jahre beansprucht, den Kittfalz ebenso vollkommen aus, liegt am Holz wie am Eisen und Glas ebenso dicht an und zeigt die nämliche glatte, rißfreie Oberfläche wie am Tage des Verstreichens. Dieses Verhalten beruht nicht allein auf der großen Anziehungskraft, welche die Papierfasern auf das öl ausüben und welche sowohl jene der Schlämmkreide wie auch die des Holzes übertrifft, sondern ebensowohl auf der Fasergestalt und dem Verfilzungsbestreben der Papierzellulose. Die letztgenannten Eigenschaften bilden die Ursache des stärkeren Zusammenhanges und damit der größeren Zähigkeit und Festigkeit des Kittes. Die Papierfasern wirken so auch mechanisch dem Reißen des Kittes entgegen. Daß und
ihre Gegenwart den Zusammenhang der ganzen Masse erhöht, leuchtet ohne weiteres ein und bedarf um so weniger der Begründung, als bei manchen Kittarten das Zusetzen von faserförmigen Stoffen, z. B. von gehacktem Stroh, Kälberhaaren, Baumwollabfall, schon seit langem mit Erfolg geübt wird. Was die Steigerung der Adhäsionskraft angeht, so dürfte sie wohl dem Zusammenwirken all der
ίο vorgenannten Eigenschaften der Papierfasern zuzuschreiben sein. Sicher ist, daß das Adhäsionsvermögen bis zu einer gewissen Grenze mit steigendem Papierfasergehalt zunimmt.
Behufs Erzielung eines innigen, gleichmäßigen, einen brauchbaren Kitt darstellenden Gemenges hat das Mischen der Bestandteile so zu erfolgen, daß man zuerst Kreide und Papierfasern zusammenbringt und das Öl zuletzt beigibt. Der Billigkeit halber empfiehlt es sich, aus Makulatur, Papierabfällen, alten Zeitungen u. dgl. gewonnene Fasern, welche genau dieselben Dienste leisten wie frisches .Papierzeug, zu verwenden.
Das Zerkochen des Papieres zu loser Fasermasse und das Vermengen der letzteren mit der Kreide wird zweckmäßigerweise wie folgt in einer Operation vorgenommen. Man kocht das Papier mit einem Teil der Kreide unter Zugabe von möglichst wenig Wasser zu einem Brei. Dieser wird getrocknet, zerkleinert, mit dem Rest der Kreide zusammengerieben und dann das Ganze in bekannter Weise mit dem Öl zu Kitt verarbeitet.
Beispiel:
ι Gewichtsteil alte Zeitungen, und
5 Gewichtsteile Schlämmkreide
werden mit möglichst wenig Wasser unter beständigem Umrühren zu einem homogenen Brei gekocht. Dieser wird getrocknet und sodann mit
2 bis 5 Gewichtsteilen Leinöl, und etwa
5 Gewichtsteilen Schlämmkreide
zusammengeknetet.
Nach Belieben kann man diesem Kitt außerdem einen Farbstoff und Trockenmittel zusetzen. In diesem Falle ist die Menge der Schlämmkreide um den Betrag des Gewichtszuwachses zu verringern. Im übrigen kann die quantitative Zusammensetzung des Kittes je nach dem Verwendungszweck schwanken.
Außer den oben genannten, längst gebräuchlichen, faserförmigen Stoffen sind in neuerer Zeit als Kittzusätze auch zerfasertes Holz und mehlförmiges Holz oder Stroh empfohlen worden. So ist vorgeschlagen, durch teilweises Ersetzen der sonst zu Glaserkitt verwendeten Stoffe durch Holz oder Stroh in Mehlform einen weder sackenden noch reißenden Glaserkitt von günstiger Bindekraft und Haltbarkeit herzustellen, welcher sich außerdem durch größere Leichtigkeit und Billigkeit auszeichnet.
Es unterliegt keinem Zweifel, daß diese Zusätze die Beständigkeit der Kittmischung durch Festhalten des Öles fördern und so auch einigermaßen dem Schwinden und Reißen des Kittes entgegenwirken. Sie ermöglichen aber keineswegs die Herstellung eines Kittes, welcher hinsichtlich der eingangs erwähnten Vorzüge dem nach vorliegendem Verfahren erhältliehen gleichkäme, denn zwischen mechanisch zerkleinertem Holz oder Stroh einerseits und Papierfasern anderseits bestehen zu gunsten der letzteren bezüglich der Eigenschaften und der Wirkungsweise erhebliche Unterschiede.
Während Papierfasern beinahe reine Zellulose darstellen, enthalten Holz und Stroh neben Zellulose eine Reihe von Stoffen, welche der Güte des Kittes Eintrag tun. Zerkleinertes Holz und Stroh zeigen infolge dieser Beimengungen eine geringere Aufnahmefähigkeit gegenüber Öl als reine Zellulose, und, soweit es sich um Fasern handelt, bei gleicher Dicke erheblich geringere Biegsamkeit. Außerdem beeinträchtigen die eiweißartigen Stoffe durch ihre Zersetzlichkeit die Haltbarkeit des Kittes.
Nicht zuletzt beruht die Überlegenheit der Papierfasern auf ihrer Form, ihrer absoluten Länge und Dicke, ihrer Gleichmäßigkeit, sowie auf ihrem Bestreben, sich zu verfilzen. Es ist ohne weiteres einzusehen, daß der Kugelgestalt sich nähernde Holz- oder Strohteilchen einen günstigen Einfluß auf den Zusammenhang des Kittes nicht auszuüben vermögen. Aber auch faserige, auf rein mechanischem Wege gewonnene Holzteilchen können in dieser Hinsicht nicht dieselbe Wirkung hervorbringen wie Papierfasern. Sie sind zu grob, zu starr, zu ungleich in der Größe und besitzen keine oder nur geringe Fähigkeit, sich zu verfilzen. Soll der Kitt zu Glasereizwecken verwendbar sein, so dürfen die zugesetzten Fasern die Papierfasern an Länge und Dicke nicht übertreffen und ihnen an Biegsamkeit nicht nachstehen. Andernfalls ist ein Glattstreichen des Kittes unmöglich, weil die Oberfläche vorweg durch die vom Spachtel erfaßten starren, groben Holzfasern wieder aufgerauht wird. Papierfasern lassen sich dank ihrer Feinheit, Gleichmäßigkeit und Geschmeidigkeit dem Ölkitt in beträchtlicher Menge zusetzen, ohne daß dadurch seine guten Eigenschaften, namentlich seine Bildsamkeit und Streichbarkeit geschmälert würden. An der glattgestrichenen Oberfläche sind die Papierfasern mit freiem Auge kaum wahrnehmbar, während sie im Innern des Kittes gewissermaßen ein Gewebe oder eine Art Filz bilden. Zerfasertes Holz, Sägespäne verleihen im Gegenteil dem Kitt eine rauhe Oberfläche, erweisen sich bei seiner Ver-
arbeitung hinderlich und sind außerstande, eine der ebengenannten gleichwertige mechanische Verstärkung des Kittes herbeizuführen.

Claims (1)

  1. Patent-An Spruch:
    Verfahren zur Herstellung eines als Glaserkitt verwendbaren Ölkittes, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teil der Schlämmkreide mit Papierfasern und möglichst wenig Wasser zu einem homogenen Brei zusammenkocht, diesen trocknet und sodann unter Zusatz des Restes der Kreide mit der erforderlichen Menge Leinöl bzw. Firnis zu Kitt verarbeitet.
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