DE2560104B2 - Verfahren zur Herstellung von in 2-und 6-Stellung des Phenylkerns substituierten 1-Benzoyl-2-phenylamino-2-imidazolinderivaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von in 2-und 6-Stellung des Phenylkerns substituierten 1-Benzoyl-2-phenylamino-2-imidazolinderivatenInfo
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- A61P9/00—Drugs for disorders of the cardiovascular system
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Description
(Ib)
CO
R3
in denen Ri und R2 unabhängig voneinander je ein
Chlor- oder Bromatom oder eine Methylgruppe bedeuten und R3 einen Phenylrest darstellt, der
gegebenenfalls durch einen Alkylrest mit 1 oder 2 C-Atomen substituiert ist, dadurch gekennzeichnet,
daß 2-PhenyIamino-imidazolinderivate
der allgemeinen Formel II
(H)
mit Benzoylderivaten der allgemeinen Formel III
(Hl)
in der Ri, R2 und R3 wie oben definiert sind, bei
erhöhter Temperatur umgesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Benzoylderivat der allgemeinen
Formel III ein solches gewählt wird, in dem Ri und R2 die gleiche Bedeutung haben wie in der als
Ausgangsmaterial dienenden Verbindung der allgemeinen Formel II, wobei die Verbindung der
allgemeinen Formel II, bezogen auf die vorhandene Menge an Verbindung der allgemeinen Formel III,
im Unterschuß eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß von der Verbindung der allgemeinen
Formel II 1/10 Äquivalent, bezogen auf die Verbindung der allgemeinen Formel III, eingesetzt
wird
2 50 344 und 2 50 345 ist bekannt, daß 2-PhenyIamino-2-imidazolinderivate,
insbesondere die Verbindung 2- 2',6'-Dichlorphenylamino)-2-imidazolin eine ausgeprägte
hypotensive Wirkung besitzen, die vait einer sedativen Wirkung gepaart ist
Aus der belgischen Patentschrift 7 41 947 sind ferner N-Benzoylderivate dieser 2-Phenylamino-2-imidazolinderivate
z. B. das 2[N-Benzoyl-(2',6'-dichlorphenyl)-amino]-2-imidazolin
bekanntgeworden, die ebenfalls diese hypotensive und gleichzeitig sedierende Wirkung
zeigen.
Diese N-Benzoylderivate werden dabei durch Benzoylierung der freien 2-Phenylamino-2-imidazoline mit
den entsprechenden Säurechloriden aromatischer Carbonsäuren erhalten, wobei der Säurerest gegen das am
ihren, nach der BE-PS 7 41947 zugänglichen, am
rung eintritt die in sehr guter Ausbeute zu neuen Benzoylverbindungen mit interessanten pharmakologischen
Eigenschaften führt, die den Säurerest nicht am Anilinstickstoff, sondern am Imidazolinstickstoff tragen.
Die andere Struktur dieser Verbindungen, die sehr rein anfallen, jenen, die in der BE-PS 7 41 947 beschrieben
sind, läßt sich durch verschiedene physikalische
ein Verfahren zur Herstellung von in 2- und 6-Stellung des Phenylkerns substituierten l-Benzoyl-2-phenylamino-2-imidazolinderivaten
der allgemeinen Formeln Ia bzw. Ib
45
50
(Ia)
(Ib)
in denen Ri und R2 unabhängig voneinander je ein
Chlor- oder Bromatom oder eine Methylgruppe bedeuten und R3 einen Phenylrest darstellt, der
gegebenenfalls durch einen Alkylrest mit 1 oder 2
C-Atomen substituiert ist, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß 2-Phenylamino-imidazolinderivate der allgemeinen
Formel 11
(H)
10
mit Benzoyiderivaten der allgemeinen Formel III
(III)
15
20
in der Ri, R2 und R3 wie oben definiert sind, bei erhöhter
Temperatur umgesetzt werden.
Die Umsetzung der Verbindungen der Formel H mit den Benzoyiderivaten der Formel III wird zweckmäßig
so durchgeführt, daß zu einer Lösung des Benzoylderivates der Formel III eine Lösung der Verbindung der
Formel II zugefügt wird. Vorzugsweise wird dann das Gemisch bis zum Siedepunkt des verwendeten Lösungsmittels
erhitzt Als solche Lösungsmittel können beispielsweise Toluol, Benzo!, Xylol, Chloroform,
Dimethylformamid, Dioxan und Tetrahydrofuran ge- j5 nannt werden. Die Reaktionszeit wird je nach
Reaktionstemperatur gewählt und beträgt in der Regel mehrere Stunden.
Wird als Benzoylverbindung der Formel III eine solche verwendet, in der die Substituenten Ri und R2 des
Benzoylkernes identisch sind mit jenen in den Verbindungen der Formel II, so ist es nicht nötig, die
Verbindung der Formel II in äquimolaren Mengen oder nur einem geringen Unterschuß einzusetzen. In diesem
Fall genügt ein wesentlicher Unterschuß, zweckmäßig unter einem halben, vorzugsweise sogar nur ein Zehntel
Äquivalent, bezogen auf das Benzoylderivat der Formel III, da ja im Laufe der Acylierung die Verbindung der
Formel II aus dem Benzoylderivat der Formel III ständig in Freiheit gesetzt wird. Diese Variante des
erfindungsgemäßen Verfahrens gelingt beispielsweise einfach durch Kochen der Ausgangsmaterialien in
einem aprotischen, inerten Lösungsmittel, vorzugsweise Toluol oder Xylol.
Zur Aufarbeitung wird zweckmäßig nach beendeter Reaktion das Lösungsmittel entfernt, worauf der
Trockenrückstand zunächst mit Wasser, gegebenenfalls unter Zusatz von etwas Alkali wie Soda- oder
Na-Bicarbonatlösung, digeriert wird, worauf entweder Kristallisation eintritt oder die wäßrige Phase mit einem
organischen Lösungsmittel aufgenommen wird, Der Eindampfrückstand bzw. das Kristallisat können dann
nötigenfalls noch umkristallisiert werden.
Die als Ausgangsmaterial verwendeten Benzoylderivate der Formel III werden nach dem Verfahren der
belgischen Patentschrift 7 41 947 erhalten.
Die Verbindungen der Formel Ia bzw. Ib sind einheitliche, gut kristallisierte Produkte. Die Struktur
dieser Verbindungen ist insofern nicht eindeutig bestimmbar, als offengelassen werden muß, ob die
Doppelbindung im Imidazolinring (Ia) oder exocyclisch (Ib) angeordnet ist Sie weisen sehr interessante
pharmazeutische Eigenschaften auf. Besonders hervorzuheben sind hierbei Verbindungen der Formel Ia bzw.
Ib, in denen der Phenylring in 2- und 6-SteIlung durch Halogen substituiert ist Solche Verbindungen, in denen
R3CO den Benzoyl-, m- oder p-Toluoylrest bedeutet
besitzen zwar ebenso eine blutdrucksenkende Wirkung wie die Verbindungen der Formel II, beispielsweise das
2-^6'-Dichlorphenylamino)-2-imidazolin und wie die als Ausgangsmaterial dienenden Benzoylderivate, die
sedative Wirkungskomponente ist aber wesentlich weniger stark ausgeprägt Ein besonders günstiges
Verhältnis zwischen blutdrucksenkender Wirkung und sedativer Wirkung ist an .Jener Verbindung festzustellen,
in der R3CO Benzoyl bedeutet so daß bei Anwendung dieser Verbindung als Hypotensivum die u.a. als
unangenehme Nebenwirkung auftretende Müdigkeit wegfällt Alle diese Verbindungen werden oral ausgezeichnet
resorbiert, insbesondere jene Verbindungen mit R3CO gleich Benzoyl.
Die gleiche Wirkungsrichtung ist auch bei den anderen Verbindungen der Formel Ia bzw. Ib zu
beobachten, wenn auch in verschiedenem Ausmaß.
Das Fehlen der sedativen bzw. zentraldämpfenden Wirkung Iä3t sich hierbei leicht durch Feststellung des
Vorhandenseins des Carotissinusreflexes an narkotisierten Kaninchen nach Verabreichung der genannten
Verbindungen der Formeln Ia bzw. Ib in Dosen von 100 Mikrogramm/kg ermitteln. Dieser Reflex ist bei der
Verabreichung der gleichen Dosis an 2-(2',6'-Dichlorphenylamino)-2-imidazolin
fast völlig unterdrückt. Ferner wird er auch am unveränderten Verhalten von wachen Mäusen nach Verabreichung von 5 oder
10 mg/kg dieser Benzoyl- bzw. p-Toluoylverbindungen
der Formeln Ia bzw. Ib sichtbar.
Die genannten Verbindungen der Formeln Ia bzw. Ib mit R3CO mit Bedeutung Benzoyl, m- oder p-Toluol
können daher in der Medizin als Hypotensiva in allen für pharmazeutische Zwecke üblichen Zubereitungsformen
wie Tabletten, Dragees, Kapseln, Suppositorien, Emulsionen, Lösungen oder Injektionslösungen verabreicht
werden.
Dazu können je nach Darreichungsform entweder die freien Basen oder die Salze eingesetzt werden. Als Salze
dienen z. B. solche mit anorganischen oder organischen Säuren wie Hydrohalonide, Phosphate, Oxalate,
8-Chlorthiophyllinate oder Salze mit sauren synthetischen
Harzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll an Hand folgender Beispiele näher erläutert werden.
Die in diesen Beispielen angegebenen NM R-Absorptionen
sind in ö- Werten angegeben.
200 mg 2-[N-Benzoyl-N-(2',6'-dichlorphenyl)-amino]-2-imidazolin
werden mit 15 mg 2-(2',6'-Dichlorphenylamino)-2-imidazolin in 10 ml absolutem Toluol 32
Stunden unter Rückfluß gekocht. Danach wird zur Trockene eingedampft und der Rückstand aus 8 ml
Isopropanol umkristallisiert. Man erhält so 160 mg reines 1 -Benzoyl-2-(2',6'-dichlorphenylamino)-2-imidazolin
vom Fp. = 160 - 1620C.
Anaiyse:Ci6H
ben:
C57.19. H 338, N 12^5. 0 53. Cl 21.10:
gef.:
C 57.4, H 4,1, N 12,4. O 5,2. Cl 20.8.
pKa: 4,01 (in 70%igem Methyicellosolve bei Raumtemperatur)
UV: λ = 327nm(sh;E = 22 100) in Äthanol
IR: (KBr) 3310 cm1. 1686cm ', lb56cm-!
1612 cm-1,1579 cm-'
NMR: (100 MHz, CDDl3): 3,42 (2H, angenähertes
Triple«) 4,01 (2H, angenähertes Triple«), ca. 4,10
(m, breit, NH, tauscht mit D2O aus)
Das 2-[N-Benzoyl-(2',6'-dichlorphenyl)-amino]-2-imidazolin gemäß belgischer Patentschrift 7 41 947, das
als Ausgangsmaterial dieme, besitzt ebenfalls einen Fp. von 160-1610C, die beiden Verbindungen besitzen
aber einen Mischschmelzpunkt von 134—143°C.
Die übrigen Kenndaten der Verbindung gemäß belgischer Patentschrift sind:
pKa-Wert: 6,10 (in 70%igem Methylcellosolve bei
Raumtemperatur)
NMR: (100 MHz, CDCl3): 3,66 (s, 4H), 6,43 (m, breit, NH,
tauscht mit D2O aus), sind also ebenfalls deutlich verschieden.
500 mg 2-[N-m-Toiuoy!-(2'.6'-dichlorphenyl)-amino]-2-imidazolin
(1,43 Millimo!) werden mit 33 mg 2-(2',6'-Dichlorphenylamino)-2-iiTiidazolin
(0.143 mMol) in 20 ml absolutem Xylol 18 Stunden am Rückfluß erhitzt.
Das Solvens wird im Vakuum abgezogen, der Rückstand in 3,5 ml lsopropanol heiß gelöst und langsam
auskristallisieren gelassen.
Man erhält so 342 mg (das sind 68,4% der Theorie) reines 1 -m-Toluoyl-2-(2',6'-dichlorphenylamino)-2-imidazolinFp.
= 157-158° C
pKa: 4,02 (70%iges Methylcellosolve bei Raumtemperatur)
UV: λ = 236 nm (sh, ε = 18 700) in Äthanol
IR: (KBr)3430cm-\ 1680cm ',1654Cm1
NMR: (100 MHz, CDCI3); 3,48 (2H, angenähertes Triplett) 4,07 (2H, angenähertes Triplett) ca. 4,2 (m, breit, N—H, teilweise überlagert).
IR: (KBr)3430cm-\ 1680cm ',1654Cm1
NMR: (100 MHz, CDCI3); 3,48 (2H, angenähertes Triplett) 4,07 (2H, angenähertes Triplett) ca. 4,2 (m, breit, N—H, teilweise überlagert).
Das als Ausgangsmaterial dienende 2-[N-m-To!uoyl-
(2',6'-dichlorphenyl)-amino]-2-imidazolin wird durch Umsatz von 2-(2',6'-Dichlorphenylamino)-2-imidazolin
mitm-Tolylsäurechloridhergestellt.Fp. = 159—164°C.
pKa: = 6,68 (in 70%igem Methylcellosolve bei
Raumtemperatur).
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von in 2- und 6-Stellung des Phenylkerns substituierten 1 -Benzoy!-
2-phenyIamino-2-inidazolinderivaten der allgemeinen Formeln Ia bzw. Ib
(Ia)
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