DE2557502A1 - Stabilisierung von vernetzungsfaehigen polymerisaten - Google Patents
Stabilisierung von vernetzungsfaehigen polymerisatenInfo
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Description
Zentralbereich Patente, Marken und Lizenzen
509 Leverkusen, Bayerwerk
Dn/Wes
11 β. Dez, 1975
Stabilisierung von vernetzungsfähigen Polymerisaten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von stabilisierten, vernetzungsfähigen Polymerisaten aus Acrylnitril,
einer Vernetzungskomponente und gegebenenfalls weiteren Cömonomeren mit wasserlöslichen Amiden und/oder Harnstoffen
und/oder Lactamen. Als Vernetzungskomponente werden durch Methylolalkyläthergruppen substituierte Acryl- oder Methacrylsäureamide
verwendet.
Es ist bereits bekannt (E. Müller, et al, Makro.Mol.Chem.
57, 27 (1962) ), daß Methylolalkyläther von Säureamiden in
Gegenwart von Säuren oder Säurespendern leicht vernetzen.
Es ist weiterhin bekannt, durch Zugabe einer <^-Aminocarbonsäure
während oder nach der Polymerisation selbstvernetzbare
Polymerisate zu stabilisieren (DOS 19 11 ?6o). Mit Hilfe dieses Verfahrens werden lagerstabile Emulsionen von Homo-
oder Mischpolymerisaten von olefinisch ungesättigten Methylolgruppen tragenden Amiden erhalten.
Nach dem in der FR-PS 1 500 Ιοί beschriebenen Verfahren wird
eine Vernetzung während der Polymerisation dadurch verhindert,
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daß Mineralsalze zugesetzt werden. Durch den Zusatz an Mineralsalzen wird auch eine Vernetzung während der Trocknung
verhindert.
Solche Stabilisierungen sind notwendig, da schon während der Polymerisation von Acrylnitril und N-Methylolalkyläther
von (Meth-)acrylsäureamiden sehr schnell eine unerwünschte Vernetzung eintreten kann, zumal wenn man - wie bei solchen
Polymerisationen erwünscht - in saurem Milieu arbeitet. Die Verwendung der bisher bekannten Stabilisatoren bringt
aber Nachteile mit sich, z.B. daß nach der Polymerisation das erhaltene Polymerisat mit einer sehr großen Menge Waschmittel
behandelt werden muß, um wenigstens den größten Teil des zugesetzten Salzes zu entfernen.
Es wurde nun gefunden, daß Arcylnitril mit (Meth)acrylamid-N-methyloläthern
und gegebenenfalls weiteren Comonomeren reibungslos, ohne daß eine Vernetzung eintritt, polymerisiert
werden kann, wenn man dem Reaktionsgemisch vor der Polymerisation wasserlösliche Amide und/oder Harnstoffe
und/oder Lactame zusetzt.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von stabilisierten,vernetzungsfähigen Copolymer!säten
des Acrylnitrils durch Copolymerisation von mindestens 72 Gew.% Acrylnitril mit o,1 -12 Gew.% eines N-methylolalkyläthers,
eines äthylenisch 4^1 ^-ungesättigten Carbonsäureamids
und 0,5 - ^ Gew.% mindestens eines weiteren polymerisationsfähigen
Comonomers in wäßrigem Medium mit Hilfe von Redox-Katalysatoren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
man die Polymerisation in Anwesenheit von 2-12 Gew.%t
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bezogen auf die Gesamtmonomermenge, mindestens einer eine
Carbonsaureamidgruppierung enthaltenden Verbindung durchführt.
Als wasserlösliche, eine Carbonsaureamidgruppierung enthaltende Verbindung verwendet man erfindungsgemäß
Carbonsäureamide der allgemeinen Formel
-C-N
in der
R1 Wasserstoff, einen Alkylrest mit bis zu 6 C-Atomen
einen aromatischen Rest, vorzugsweise Phenyl- oder die Gruppierung -(CHp) -CON^ , wobei η
R3 eine ganze Zahl von 1-3 bedeutet, und
Rp und R.,, die gleich oder verschieden sein können,
Wasserstoff oder einen Alkylrest mit einem
oder 2 C-Atomen
darstellen
darstellen
oder Harnstoffe der allgemeinen Formel
Rl O R^;
IV Il s D
Rr
in der
'N-C-N
R1 bis R1^, die gleich oder verschieden sein können,
Wasserstoff oder einen Alkylrest mit bis zu 3 C-Atomen
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darstellen
oder Lactame der allgemeinen Formel
in der
R1 einen Alkylenrest mit 3-6 C-Atomen und
Rp Wasserstoff oder einen Alkylrest mit einem
bis 3 C-Atomen
darstellen.
Wasserlöslich bedeutet im Sinne der Erfindung'nicht, daß die Carbonamid-Verbindung mit Wasser in jedem Verhältnis mischbar
sein muß. Sie sollte aber eine Löslichkeit in Wasser unter den Polymerisationsbedingungen von 2 bis 12 %, vorzugsweise
5 bis 9 #,aufweisen.
Als(Meth-)acrylsäureamid-N-methylolalkyläther setzt man Verbindungen der allgemeinen Formel
,0
R NH-CH2-OR1
in der
R Wasserstoff oder eine Methylgruppe
η ο oder eine ganze Zahl von 1 bis 5 und
Rt einen linearen oder verzweigten aliphatischen
Rest mit 1 - 1o C-Atomen
darstellen.
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Als Alkyläther von N-Methylolverbindungen ungesättigter
Säureamide verwendet man vorzugsweise in Mengen von 0,1 bis 12 % z.B. (Meth-)acrylamid-N-raethylol-äthyläther,
(Meth -Oacrylamid-N-methylol-n-propyläther, (Meth-)acrylamid-N-methylol-i-propyläther,
vorzugsweise aber (Meth)-acrylamid-N-methylol-methylather.
Diese Verbindungen lassen sich nach den in der Literatur angegebenen Vorschriften leicht
synthetisieren (E. Müller, K. Dinges, W. Graulich, Makro. Mol.Chem. ££, 27 (I962) ).
Beispielhaft seien als Stabilisatoren, die vorzugsweise in Mengen von 5-9 Gew.% eingesetzt werden, Dimethylformamid,
Acetamid, Propionsäureamid, Buttersäureamid, Valeriansäureamid,
Benzamid, MaIonsäurediamid, Bernsteinsäurediamid,
Glutarsäurediamid, Harnstoff, N-Methylharnstoff, N-Äthylharnstoff,
N,N'-Dipropylharnstoff, Trimethylharnstoff,
N-Methylpyrrolidon und Caprolactam genannt. Vorzugsweise
setzt man Harnstoff, N-Methylharnstoff, Acetamid und
Caprolactam ein. Ganz besonders bevorzugt sind Harnstoff und Caprolactam.
Die Polymerisation wird vorzugsweise in einem wäßrigen System durchgeführt.
Als'Starter verwendet man die bekannten Redox-Systeme, vorzugsweise
Alkaliperoxodisulfat/Alkalibisulfit. Das Mengenverhältnis
der beiden Komponenten des Startersystems liegt zwischen 4 : 1 und 1 : 4. Man arbeitet zweckmäßig bei einem
pH-Wert von 2 bis 4,2, vorzugsweise 2,5 - 3,9. Die Polymerisationstemperatur
soll Jo - 7o° C, vorzugsweise 5o - 60 C, die Polymerisationsdauer 3 - 1o Stunden, vorzugsweise 5-7
Stunden betragen. Die Isolierung der Polymerisate erfolgt wie üblich durch Absaugen. Anschließend wird 3 - 1o Stunden
bei 30 - 8o° C getrocknet.
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•V
Die erfindungsgemäß gewonnenen Polymerisate sind beliebig lange lagerstabil. Sie können ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen
nach bekannten Methoden zu Formkörpern verarbeitet werden. Vorzugsweise werden sie in bekannter V/eise
trocken oder naß zu vernetzbaren Fäden versponnen. Dabei kommen als Lösungsmittel für den Spinnprozeß vorzugsweise
Dimethylformamid, Dimethylacetamid und Dimethylsulfoxid in Frage.
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In den nachfolgenden Beispielen verhalten sich die angegebenen Volumenteile zu Gewichtsteilen wie Liter zu Kilogramm.
In 9oo Vol.-Teilen Wasser werden 82,5 Vol.-Teile Acrylnitril, 3*5 Gew.-Teile N-Methoxi-methylacrylamid zusammengegeben,
mit verdünnter Schwefelsäure wird der pH-Wert auf 3,5 eingestellt.
Es werden 3,5 Gew.-Teile Harnstoff hinzugegeben,und
mit Hilfe von o,5 Gew.-Teilen Kaliumpersulfat und 2,ο Gew,-Teilen
Natriumbisulfit wird die Polymerisation unter Stickstoff gestartet. Nach 6-stündigem Rühren bei 55° C wird das
Polymerisat abgesaugt und neutral gewaschen. Es wird bei 6o° C getrocknet. Die Ausbeute beträgt 6o Gew.-Teile.
K-Wert: 83,5.
In 900 Vol.-Teilen Wasser werden 78 Vol.-Teile Acrylnitril,
7 Gew.-Teile N-Methoxi-methylacrylamid und 7 Gew.-Teile Harnstoff vorgelegt. Der pH-Wert wird auf 3*6 eingestellt..
Dann wird die Polymerisation bei 55° C und unter Stickstoff mit Hilfe von o,5 Gew.-Teilen Kaliumpersulfat und 2 Gew,-Teilen
Natriumbisulfit gestartet. Die Polymerisationsdauer beträgt 5 Stunden.*Das Polymerisat wird abgesaugt und neutral
gewaschen. Es wird bei 6o° C getrocknet. Ausbeute: 61 Gew.-Teile, K-Wert: 85.
In 900 Vol.-Teilen Wasser werden 82,5 Vol.-Teile Acrylnitril,
3,5 Gew.-Teile N-Methoxi-methylacrylamid zusammengegeben.
Nach Zusatz von 3,5 Gew.-Teilen N-Methy!pyrrolidon wird der
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pH-Wert mit Hilfe von verdünnter Schwefelsäure auf 3*5 eingestellt. Man arbeitet unter Stickstoff und bei 55° C.
Die Polymerisation wird mit Hilfe von o,5 Gew.-Teilen Kaliumpersulfat und 2 Gew.-Teilen Natriumbisulfit gestartet. Bei
der oben angegebenen Temperatur wird 6 Stunden gerührt. Das Produkt wird wie in den vorhergehenden Beispielen aufgearbeitet.
Ausbeute: 6o Gew.-Teile, K-Wert: 82.
In 9oo Vol.-Teilen Wasser werden 78 Vol.-Teile Acrylnitril,
7 Gew.-Teile N-Methoxi-methylaerylamid und 7 Gew.-Teile
Caprolactam vorgelegt. Nach Einstellung des pH-Wertes auf 3*5 wird das Startersystem in Form von o,5 Gew.-Teilen Kaliumpersulfat
und 2 Gew.-Teilen Natriumbisulfit hinzugegeben.
Es wird 6 Stunden bei 55° C und unter Stickstoff gerührt. Anschließend wird das Polymerisat wie in den vorangehenden
Beispielen aufgearbeitet. Ausbeute: 6o Gew.-Teile, K-Wert: 76,5.
Es werden 78 Vol.-Teile Acrylnitril, 7 Gew.-Teile N-Methoximethy!acrylamid
und 7 Gew.-Teile Dimethylacetamid in 900 Vol.-Teilen Wasser zusammengegeben. Mit verdünnter Schwefelsäure
wird der pH-Wert auf 3*5 eingestellt. Als Starter
nimmt man 0,5 Gew.-Teile Kaliumpersulfat und 2 Gew.-Teile Natriumbisulfit. Es wird 6 Stunden unter Stickstoff und
bei 55° C gerührt. Anschließend wird das Polymerisat abgesaugt, neutral gewaschen und bei 6o° C getrocknet. Ausbeute:
51 Gew.-Teile, K-Wert: 77.
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In 9oo Vol.-Teilen Wasser werden 78 Vol.-Teile Acrylnitril
und 7 Gew.-Teile N-Methoxi-methy!acrylamid zusammengegeben.
Nach Zusatz von 7 Gew.-Teilen Dimethylformamid wird der pH-Wert auf 3,5 eingestellt. Die Polymerisation wird mit
Hilfe von 0,5 Gew.-Teilen Kaliumpersulfat und 3,5 Gew,-Teilen
Natriumbisulfit gestartet. Nach 5-stündigem Rühren
bei 55° C und unter Stickstoff wird das Produk-t wie in den folgenden Beispielen aufgearbeitet. Ausbeute: 5I Gew.-Teile,
K-Wert: 83.
Man gibt 78 Vol.-Teile Acrylnitril, 6 Gew.-Teile N-Äthoximethylacrylamid
und 7 Gew.-Teile Dimethylformamid in 9oo Vol.-Teile Wasser zusammen. Nach Einstellung des pH-Wertes
auf 3*5 läßt man die Polymerisation mit Hilfe von o,5 Gew,-Teilen
Kaliumpersulfat und 2 Gew.-Teilen Natriumbisulfit starten. Die Reaktionstemperatur beträgt 55° C. Nach 6-stündigem
Rühren unter Stickstoff wird das Polymerisat abgesaugt, neutral gewaschen und bei 6o° C getrocknet. Ausbeute: 49 Gew.·
Teile, K-Wert: 84.
Als Vergleichsbeispiel ohne stabilisierenden Zusatz wurde folgender Versuch durchgeführt:
In 900 Vol.-Teilen Wasser werden bei 55° C und unter Stickstoff
78 Vol.-Teile Acrylnitril und 7 Gew.-Teile N-Methoximethylacrylamid
vorgelegt. Bei einem pH-Wert von 3,5 wird die Polymerisation mit 0,5 Gew.-Teilen Kaliumpersulfat und
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2 Gew.-Teilen Natriumbisulfit gestartet. Es wird 6 Stunden
gerührt. Das Produkt wird wie in den vorhergehenden Beispielen aufgearbeitet. Ausbeute: 45 Gew.-Teile, K-Wert:
Wegen starker Vernetzung nicht mehr bestimmbar.
ORIGINAL INSPECTED
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Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von stabilisierten, vernetzungsfähigen
Copolymer isaten des* A cry Ini tr ils durch
Copolymerisation von mindestens 72 Gew.% Acrylnitril mit o,1 - 12 Gew.% eines N-methylolalkyläthers, eines
äthylenischdl, ^-ungesättigten Carbonsäureamids und
o,5 - 4 Gew.% mindestens eines weiteren polymerisationsfähigen
Comonomers in wäßrigem Medium mit Hilfe von Redox-Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Polymerisation in Anwesenheit von 2-12 Gew.%,
bezogen auf die Gesamtmonomermenge, mindestens einer eine Carbonsaureamidgruppierung enthaltenden Verbindung
durchführt.
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ORIGINAL INSPECTED
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OHN | Withdrawal |