DE2802063C2 - Verfahren zur Polymerisation von Vinylchlorid oder Vinylchloridcopolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Polymerisation von Vinylchlorid oder VinylchloridcopolymerisatenInfo
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Description
a) einem teilweise hydrolysierten Polyvinylacetat mit einem Hydrolysegrad innerhalb des Bereichs
von 30 bis 60 Mol-% und
b) einem teilweise hydrolysierten Polyvinylacetat mit einem Hydrolysegrad innerhalb des Bereichs
von 61 bis 80 Mol-%
verwendet werden, wobei jedoch Mischungen aus
a) einem teilweise hydrolysierten Polyvinylacetat mit einem Hydrolysegrad innerhalb des Bereichs
von 40 bis 55 Mol-% und
b) einem teilweise hydrolysierten Polyvinylacetat mit einem Hydrolysegrad innerhalb des Bereichs
von 70 bis 80 Mol-%
ausgenommen sind.
30
35
Die Erfindung betrifft Verbesserungen bei der Polymerisation oder Copolymerisation von Vinylchlorid
in wäßriger Suspension.
Verfahren zur Polymerisation von äthylenisch ungesättigten Verbindungen in wäßrigen Suspensionen sind
bekannt. Für diese Verfahren werden Suspendiermittel und gegebenenfalls Emulgiermittel zusammen mit
Initiatoren vom Typ der freien Radikale \ irwendet. Die
erhaltenen Produkte liegen in Form von Teilchen vor. Die Wirkung der Suspensionsstabilisatoren beruht
darauf, das polymerisierte Monomere in Suspension zu halten und eine Neigung zur Agglomeration zu
verhindern oder herabzusetzen. Die Wirkung der Emulgiermittel beruht darauf, die Oberflächenspannung
zwischen dem Wasser und dem Monomeren herabzusetzen und hierdurch die Tröpfchengröße der Monomerendispersion
zu reduzieren. Das Emulgiermittel wird in erster Linie verwendet, wenn ein poröses und leicht
geiatinisierbares Harz gewünscht ist. Weiterhin wird die Menge an »Fischaugen«, kompakten Polymerkörnchen,
die nicht dazu in der Lage sind, Weichmacher zu absorbieren, in dem gebildeten Harz herabgesetzt, wenn
ein Emulgiermittel verwendet wird.
Im allgemeinen werden Emulgiermittel vom anionischen
Typ, wie langkettige Alkylsulfate und -sulfonate, Metallalkylphosphate oder Ammonium- und Natriumsalze
von Fettsauren verwendet. Nicht-ionische Emulgiermittel werden gewöhnlich auch für die Suspensions- b5
polymerisation verwendet.
Bei der Auswahl eines Verfahrens für die Suspensionspolymerisation
von Vinylchlorid wird der Erzielung eines Vinylchloridpolymerisats, das eine gute
Absorptionskapazität für Weichmacher besitzt und das gute Gelatinisierungseigenschaften ergibt, eine große
Bedeutung beigemessen. Weiterhin ist ein niedriger Grad des Polymerenaufbaus zur Erzielung der Polymerisation
erforderlich. Dies ist häufig schwierig zu erreichen, wenn Emulgiermittel verwendet werden.
Ein weiterer Nachteil der Verwendung von Emulgiermitteln beruht darauf, daß Reste derselben in dem
gebildeten Polymeren verbleiben. Dies bedeutet, daß die elektrischen Eigenschaften des Polymerisats schlecht
werden und daß ein Risiko dahingehend besteht, daß das Emulgiermittel aus den Fertigprodukten abwandert.
Um diese Nebenwirkungen zu vermeiden, muß das Polymerisat sorgfältig gewaschen werden, wodurch das
Verfahren teurer wird.
Ein Ziel der Erfindung beruht auf der Schaffung eines Verfahrens zur Suspensionspolymerisation von Vinylchlorid
oder Copolymerisation von Monomeren einschließlich Vinylchlorid unter Verwendung von speziellen
Suspensionsstabilisatoren, das Polymerisate mit überlegenen Eigenschaften, ohne die Notwendigkeit
von Emulgiermitteln, ergibt.
Die erhaltenen Polymerisate besitzen sehr gute Eigenschaften im Hinblick auf eine gleichmäßige
Teilchengrößenverteilung, Absorptionskapazität für Weichmacher und Verarbeitbarkeit. Bilder von Querschnitten
der Polymerisate zeigen eine gute innere Struktur und im wesentlichen eine Abwesenheit von
Schuppen bzw. Einlagerungen.
Aus der DE-AS 17 20 328 und der JP-AS 51-074078 ist
zwar schon die Suspensionspolymerisation von Vinylchlorid bekannt, wobei ein Suspensionsstabilisatorsystem
aus zwei Arten von Polyvinylacetaten mit verschiedenem Hydrolysegrad verwendet wird. Das
System dieser DE-AS bezieht sich auf Polyvinylacetat mit sehr niedrigem Molekulargewicht und mit einem
Hydrolysegrad von 66 bis 98 Mol-%. Auch nach der genannten japanischen Auslegeschrift wird ein Polyvinylacetatgemisch
mit einem Hydrolysegrad von über 70% verwendet. Jedoch werden mit derartigen Stabilisatoren
starke Vcrkrustungen im Reaktionsgefäß erhalten. Außerdem werden breitstreuende Teilchengroßen
erhalten.
Nach der älteren DE-OS 26 29 880 wird bei der Suspensionspolymerisation von Polyvinylchlorid als
Stabilisator ein Polyvinylacetat mit einem Hydrolysegrad von 40 bis 55 Mol-% und ein wasserlöslicher
Polyvinylalkohol mit einem Hydrolysegrad von 70 bis 90 Mol-% verwendet.
Im Gegensatz dazu ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Polymerisation von Vinylchlorid oder
Vinylchlorid und bis zu 20 Gew.-% an copolymerisierbaren äthylenisch ungesättigten Monomeren, bezogen auf
das Gewicht des Vinylchlorids, in wäßriger Suspension unter Verwendung von Suspensionsstabilisator-Mischungen
aus zwei teilweise hydrolysierten Polyvinylacetaten mit unterschiedlichem Hydrolysegrad und von
monomerenlösüchen, freie Radikale bildenden Initiatoren
dadurch gekennzeichnet, daß als Suspensionsstabilisator-Mischungen solche aus
a) einem teilweise hydrolysierten Polyvinylacetat mit einem Hydrolysegrad innerhalb des Bereichs von
30 bis 60 Mol-% und
b) einem teilweise hydrolysierten Polyvinylacetat mit einem Hydrolysegrad innerhalb des Bereichs von
61 bis 80 Mol-%
verwendet werden, wobei jedoch Mischungen aus
a) einem teilweise hydrolysierten Polyvinylacetat mit einem Hydrolysegrad innerhalb des Bereichs von
40 bis 55 Mol-% und
b) einem teilweise hydrolysierten Polyvinylacetat mit einem Hydrolysegrad innerhalb des Bereichs von
70 bis 80 Mol-%
ausgenommen sind.
Die Menge des vorstehend erwähnten suspensionsstabilisierenden
Systems sollte innerhalb des Bereiches von 0,01 bis 0,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,03 bis 0,2
Gew.-%, bezogen auf das Monomere oder die Mischung der Monomeren, liegen. Das Gewichtsverhältnis von
Polyvinylacetat mit einem Hydrolysegrad innerhalb des Bereiches von 30 bis 60 Mol-% zu dem Polyvinylacetat
mit einem Hydrolysegrad innerhalb ^es Bereiches von
61 bis 80 Mol-% sollte im Bereich von 1 :10 bis 10 : 1.
vorzugsweise 1 :5 bis 9 :1 und insbesondere 1 :5 bis
2 : J liegen.
Die erhaltenen Polymerisate sind porös und besitzen ausgezeichnete Verarbeitungseigenschaften, wie eine
gute Weichmacherabsorption und eine gute Gelatinisierbarkeit. Die Polymerisate besitzen eine gleichmäßige
Teilchengrößenverteilung und enthalten keine glasartigen Teilchen. Das Suspensionsstabilisierende
Systeme führt zu einem sehr niedrigen Grad eines Polymerenaufbaus bzw. zu überhaupt keinem Polymerenaufbau.
Bei der Polymerisation unter Verwendung des erfindungsgemäßen Suspensionsstabilisierungssystems
können an sich bekannte Methoden angewendet werden. Das Gewichtsverhältnis von Monomeren zu
Wasser sollte innerhalb des Bereiches von 1 :1 bis 1 : 2,5 liegen und die Polymerisation wird geeigneterweise bei
einer Temperatur von 20 bis 800C, vorzugsweise 40 bis 700C, bei einem Druck entsprechend dem Sättigungsdruck des Vinylchlorids oder der Monomerenmischung
durchgeführt. Es können bekannte tnonomerenlösliche
freie Radikale bildende Initiatoren, wie Acylperoxide, Dialkylperoxydicarbonate oder Mischungen derselben
verwendet werden. Als Beispiele für geeignete Comonomere,
die in Mengen bis zu 20 Gtvy.-%, bezogen auf das Vinylchlorid, verwendet werden können, können
genannt werden: Alkene, Vinylacetat, Vinylidenchlorid, Acryl- und Methacrylsäuren oder deren Ester und
Nitrile, Vinylester und Malein- oder Fumarsäure.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele
ίο eingehender beschrieben. In den Beispielen sind die
Teile und Prozentangaben auf das Gewicht bezogen, sofern es nicht anders angegeben ist.
Man beschickte einen 15 1 Stahlreaktor, der mit einem Propellerrührer ausgestaltet ist, mit
130 Teilen entmineralisiertem Wasser
0,08 Teilen Polyvinylacetat mit einem HydroJysegrad
von 72 Mol-%
0,04 Teilen Polyvinylacetat mit einem Hydrolysegrad von 47 Mol-% (zugeführt in Form einer
25%igen Lösung in Methanol) und
0,06 Teilen Cetylperoxydicarbonat.
Nach Evakuierung bei 40°C während 15 Minuten wurden 100 T eile Vinylchlorid zugeführt.
Die Mischung wurde bei 55°C polymerisiert. Als der
Druck auf 6 aim abgefallen war, wurde die Polymerisation abgebrochen. Das erhaltene Polymerisat wurde auf
einem Filter entwässert und mit entmineralisiertem Wasser gewaschen. Es wurde keine Krustenbildung in
dem Reaktor erhallen.
Beispiele 2a - 2e und Vergleichsversuche
Man wiederholte die Polymerisation von Beispiel 1, wobei jedoch das Verhältnis zwischen den verschiedenen
Polyvinylacetaten wie folgt variiert wurde:
Polyvinylacetat mit einem Hydrolysegrad Bemerkungen
von (Mol-%)
47
88
Beispiel
2a
2a
2b
2c
2d
2e
2d
2e
Vergleichsversuchc
B
C
D
C
D
50
40
30
20
33
50
100
70
80
80
50
100
100
50
50
100
Frei von Krustenbildung, Teilchengröße gemäß
Tabelle II
Tabelle II
wie unter 2 a
wie unter 2 a
wie unter 2 a
wie unter 2 a
wie unter 2 a
wie unter 2 a
wie unter 2 a
Krustenbildung, Agglomerate mit einer Teilchengröße von 100-600 μΐη
starke Krustenbildung
starke Krustenbildung
starke Krustenbildung
starke Krustenbildung
fast frei von Verkrustungen, Agglomerate mit einer Teilchengröße von 500-1000 μτη
fast frei von Verkrustungen, Agglomerate mit einer Teilchengröße von ca. 2000 am.
Die Vergleichsbeispiele A und B sind Kombinationen der Polyvinylacetate bei der vorliegenden Mischung mit
Polyvinylacetat mit einem hohen Hydrolysegrad (88 Mol-°/o) und einem gewöhnlichen Suspensionsstabilisator
bei der Polymerisation von Vinylchlorid. Die Vergleichsversuche D und E zeigen das Ergebnis unter
Verwendung von Polyvinylacetylen mit einem niedrigen
bzw. mittleren Hydrolysegrad als einzigem Suspensionsstabilisator. Diese Versuche entsprechen dem
Stand der Technik, beispielsweise gemäS DE-AS
17 20 328 oder J P-AS 51-07078.
Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, erscheinen, wenn man nicht die erfindungsgemäße Kombination verwendet,
die erhaltenen Polymerisate entweder in Form von Verkrustungen oder in Form von Agglomeraten mit
einer breiten Teilchengrößenverteilung, die nicht für die Verwendung geeignet sind.
Die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Polymerisate wurden hinsichtlich der Schüttdichte
analysiert und die Teilchengrößenverteilung wurde durch Siebanalyse bestimmt. Die Ergebnisse sind
in Tabelle Il gezeigt.
Beispiel Siebanalyse, μιη
>315 250/315
200/250
160/200 100/160
63/100
<63
Schüttdichte
(kg/1)
2a | 0 | 0 | 0,4 | 4 | 89 | 7 | 0,2 | 0,48 |
2b | 0 | 0 | 2 | 11 | 80 | 6 | 0,8 | 0,50 |
2c | 0 | 0 | 6 | 17 | 70 | 5 | 0,4 | 0,52 |
2d | 0 | 1 | 12 | 52 | 34 | 1 | 0,3 | 0,53 |
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß ein Polymerisat mit einer engen Teilchengrößenverteilung bei der Polymerisation
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten wird. Weiterhin bestehen keine Probleme bezüglich einer
Krustenbildung bei der Polymerisation.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Polymerisation von Vinylchlorid oder Vinylchlorid und bis zu 20 Gew.-°/o an copolymerisierbaren äthylenisch ungesättigten Monomeren, bezogen auf das Gewicht des Vinylchlorids, in wäßriger Suspension unter Verwendung von Suspensionsstabilisator-Mischungen aus zwei teilweise hydrolysierten Polyvinylacetaten mit unterschiedlichem Hydrolysegrad und von monomeren- ίο löslichen freie Radikale bildenden Initiatoren, dadurch gekennzeichnet, daß als Suspensionsstabilisator-Mischungen solche aus
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