DE2938967C2 - - Google Patents
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- DE2938967C2 DE2938967C2 DE2938967A DE2938967A DE2938967C2 DE 2938967 C2 DE2938967 C2 DE 2938967C2 DE 2938967 A DE2938967 A DE 2938967A DE 2938967 A DE2938967 A DE 2938967A DE 2938967 C2 DE2938967 C2 DE 2938967C2
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
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- Organic Chemistry (AREA)
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- Polymerisation Methods In General (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft den in den Ansprüchen gekennzeichneten
Gegenstand.
Es ist bekannt, daß wäßrige Emulsionen eines Copolymerisats
vonn Vinylchlorid, einem Vinylester (z. B. Vinylacetat) und
Äthylen ausgezeichnete Eigenschaften aufweisen, z. B. eine
hervorragende Feuchtigkeitsbeständigkeit und Alkalibeständigkeit
und daß sie breite Verwendung als Klebstoffe, Anstrichstoffe
und als Bindemittel bei der Faser- und Papierverarbeitung
finden. Zur Verbesserung von Eigenschaften, wie
Feuchtigkeitsbeständigkeit, chemische Beständigkeit, und von
feuerhemmenden Eigenschaften dieser wäßrigen Vinylchlorid-
Vinylacetat-Äthylen-Copolymerisatemulsionen kann die Zugabemenge
der Copolymerkomponente Vinylchlorid vergrößert werden.
Wird jedoch die Zugabemenge an Vinylchlorid vergrößert,
so weist das entstandene Copolymerisat ein niedrigeres Molekulargewicht
auf und die wäßrige Emulsion des Copolymerisats
zeigt eine unerwünscht hohe Hitze-Fließfähigkeit. Wird beispielsweise
eine wäßrige Emulsion eines Vinylchlorid-Vinylacetat-
Äthylen-Copolymerisats mit einem niedrigen Molekulargewicht
als Klebstoff für thermoplastische Kunstharze verwendet
und wird das damit hergestellte thermoplastische
Kunstharz einer Prägebearbeitung unterzogen, so werden die
daraus hergestellten geprägten Erzeugnisse leicht deformiert,
sobald die Produkte unter Hitzeeinwirkung geraten.
Wird weiterhin eine solche wäßrige Emulsion als Trägersubstanz eines
Anstrichmittels verwendet, so weist der damit erzeugte Anstrichfilm
verschlechterte Beständigkeit auf, beispielsweise
eine verschlechterte Waschbeständigkeit. Werden weiterhin
die vorstehend genannten wäßrigen Emulsionen als Bindemittel
für Fasern verwendet, so weisen die damit erzeugten
Fasern eine verschlechterte Hitzebeständigkeit auf, weil die
eingesetzten Bindemittel aufgrund der Zusammensetzung des Copolymerisats
eine hohe Hitze-Fließfähigkeit aufweisen.
Es ist bekannt, ein polyfunktionelles Monomer mit zwei oder
mehr polymerisierbaren Doppelbindungen im Molekül in ein Copolymerisat
einzuführen, um das Molekulargewicht des Polymerisats
oder Copolymerisats zu erhöhen. Dabei wirkt das polyfunktionelle
Monomer als Vernetzungsmittel, wobei ein in einem
organischen Lösungsmittel unlösliches Gel entstehen kann. Beispielsweise
geht aus der japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 37 012/1977 hervor, daß man eine wäßrige Emulsion eines
Vinylacetat-Äthylen-Copolymerisats unter Verwendung eines Vinylesters
einer mehrbasischen Säure oder eines Allylesters
einer polyfunktionellen Säure als Vernetzungsmittel herstellen
kann, wobei die Vernetzungsmittel zur Verbesserung der
Lösungsmittelbeständigkeit oder der mechanischen Eigenschaften
bei hohen Temperaturen dienen. Bei Überprüfung dieses
Verfahrens stellt sich jedoch heraus, daß man bei Verwendung
von Triallylcyanurat als Vernetzungsmittel aus dem Beispiel
dieser Patentveröffentlichung ein Copolymerisat erhält, das
zwar, wie erwünscht, einen erhöhten benzolunlöslichen Anteil
aufweist, das jedoch gleichzeitig in der wäßrigen Emulsion
des Copolymerisats eine große Menge grober Teilchen enthält,
und daß weiterhin große Mengen von Niederschlägen während
der Lagerung auftreten. Die wäßrige Emulsion ist somit sehr
instabil.
Weiterhin geht aus der japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 19 179/1971 hervor, daß man durch Zugabe von Divinylsuccinat
oder Glykoldimethacrylat in einer Zugabemenge von
bis zu 1 Gewichtsprozent (bezogen auf die Gesamtgewichtsmenge
der Monomeren) bei der Herstellung der wäßrigen Emulsion
von Vinylchlorid-Vinylacetat-Äthylen-Copolymerisaten mit
einem Vinylchloridanteil von höchstens 35 Gewichtsprozent
das Molekulargewicht des entstandenen Copolymerisats erhöhen
kann, und ein vernetztes Copolymerisat erhält.
Aus der japanischen Patentveröffentlichung Nr. 9 671/1967 geht
hervor, daß gesättigte Kohlenwasserstoff-Diol-Divinyläther
oder Diallylester zweibasischer Säuren zur Herstellung eines
Polyvinylchlorids mit einem hohen Polymerisationsgrad und
mit geringen Hitzedeformierbarkeitseigenschaften sowie mit guter
Verarbeitbarkeit eingesetzt werden können, ohne daß eine
große Menge eines in organischen Lösungsmitteln unlöslichen
Gels entsteht.
Allerdings lassen sich weder Verbesserungen der Eigenschaften
von Vinylchlorid-Vinylester-Äthylen-Copolymerisaten erzielen,
noch eine Vergrößerung des benzolunlöslichen Anteils oder
eine Erhöhung des Molekulargewichts erreichen, sofern Glykoldimethacrylat
oder Glykoldiacrylat (wie aus der japanischen
Patentveröffentlichung Nr. 19 179/1971 hervorgeht) oder
Octadecandiol-divinyläther oder ein Triacrylat oder Trimethacrylat
eines trifunktionellen Monomeren (wie aus der japanischen
Patentveröffentlichung Nr. 9 671/1967 hervorgeht)
in Zugabemengen von höchstens 1 Gewichtsprozent, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Monomeren, eingesetzt werden.
Schließlich sind in der japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 32 787/1974 ungesättigte Carboxylsäuren, Acrylnitril,
stickstoffhaltige ungesättigte Verbindungen, Allylverbindungen
(z. B. Diallylphthalat) und Divinylverbindungen (z. B.
Divinylbenzol) beschrieben, die an der Copolymerisation zur
Herstellung wäßriger Emulsionen von Copolymeren aus Olefinen,
Vinylhalogeniden, Vinylestern und Alkylacrylaten oder Alkylmethacrylaten
teilnehmen können.
Jedoch werden nicht alle polyfunktionellen Monomeren, die zwei
oder mehr polymerisierbare Doppelbindungen im Molekül enthalten,
notwendigerweise zur Erhöhung des Molekulargewichts
der Polymeren oder Copolymeren und zur Bildung von in organischen
Lösungsmitteln unlöslichen Anteilen durch Vernetzung
der Copolymerisate verwendet. Selbst wenn diese Zusätze zur
Bildung des erwünschten Polymerisats oder Copolymerisats
führen sollten, so sind doch die entsprechenden wäßrigen
Emulsionen häufig instabil. Deshalb muß größte Sorgfalt
bei der Auswahl der geeigneten polyfunktionellen Monomeren
aufgewendet werden, wobei die Auswahl von der Art und den
Eigenschaften der erwünschten Polymerisate oder Copolymerisate
abhängt.
Die DE-OS 20 01 104 betrifft wäßrige Dispersionen auf
der Basis von Copolymerisaten aus Vinylacetat,
Vinylchlorid und Äthylen, wobei das Copolymerisat bis
zu 5 Gewichtsteile einer weiteren copolymerisierbaren
Verbindung enthalten kann. Als copolymerisierbare
Verbindungen werden eine Reihe von α,β-ungesättigten
mono- oder polyfunktionellen Verbindungen genannt,
u. a. Diallylphthalat.
Die DE-AS 17 70 919 offenbart ein Verfahren zur
Herstellung von Äthylen-Copolymerisaten aus 30 bis 90 Gew.-%
Äthylen, 10 bis 70 Gew.-% eines Vinylesters
und gegebenenfalls bis zu 60 Gew.-% anderer mit
Äthylen und Vinylester copolymerisierbarer
monofunktioneller Monomerer bzw. 0,1 bis 3 Gew.-%
eines polyfunktionellen Monomers.
Die Polymerisation wird in Suspension durchgeführt
und das Produkt nach Abtrennen aus dem flüssigen
Dispersionsmittel in Form fester Teilchen erhalten.
Als polyfunktionelle Monomere werden genannt:
Hexadien-1,4, Divinylbenzol, 4-Vinylcyclohexen-1,
Diallylphthalat, Triallylcyanurat und
Triallylphosphat.
Die Verwendung von derartigen polyfunktionellen
Monomeren verbessert gemäß dieser Druckschrift die
Lösungsmittelbeständigkeit, Alterungsbeständigkeit
und Dimensionsstabilität bei hoher Temperatur der in
fester Form erhaltenen Copolymerisate.
Die US-PS 30 12 011 betrifft Vinylchlorid-Polymerisate
und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Die Vinylchlorid-Polymerisate werden durch
Copolymerisation von 99,70 bis 99,99 Gew.-%
Vinylchlorid mit 0,30 bis 0,01 Gew.-% eines
Diallylesters einer aliphatischen zweibasigen Säure
hergestellt, wobei die Polymerisation in Suspension
durchgeführt wird. Durch Einpolymerisieren der
angegebenen geringen Menge des Diallylesters wird
gemäß dieser Druckschrift das Molekulargewicht des
Vinylchlorid-Polymerisats erhöht, ohne die
Löslichkeit in für Polyvinylchlorid üblichen
Lösungsmitteln zu beeinträchtigen. Durch die Erhöhung
des Molekulargewichts soll die Zugfestigkeit, der
Elastizitätsmodul und die Druckfestigkeit des
Polymerisats erhöht werden.
Die DE-OS 27 27 205 offenbart ein Verfahren zur
Herstellung von wäßrigen Emulsionen von Vinylchlorid-
Vinylacetat-Äthylen-Terpolymerisaten. Die
Polymerisation wird in zwei Stufen als
Emulsionspolymerisation durchgeführt. Um die Bildung
von längeren Vinylchlorid-Kettensegmenten im
Copolymerisat zu vermeiden, wird in einer ersten
Stufe die Gesamtmenge des Vinylchlorids und ein Teil
der zur Polymerisation bestimmten Menge an
Vinylacetat unter Äthylendruck dem wäßrigen
Dispersionssystem kontinuierlich zugegeben.
Anschließend wird in einer zweiten Stufe dem
Polymerisationssystem die restliche Menge Vinylacetat
kontinuierlich zugegeben, um das in der ersten Stufe
nicht umgesetzte Vinylchlorid zur Copolymerisation zu
bringen. Dadurch wird der Restgehalt an
nichtumgesetztem Vinylchlorid im erhaltenen
Terpolymerisat auf weniger als 400 ppm, bezogen auf
die wäßrige Dispersion, reduziert. Gemäß dieser
Druckschrift können bei der Herstellung des
Vinylchlorid-Vinylacetat-Äthylen-Terpolymerisats
neben den genannten Monomeren weitere
monofunktionelle Vinylmonomere in einer Menge von
höchstens 10 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge an
Vinylchlorid, Vinylacetat und Äthylen,
copolymerisiert werden, ohne einen nachteiligen
Einfluß auf das Polymerisationsverfahren auszuüben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei wäßrigen Emulsionen
von Vinylchlorid-Vinylester-Äthylen-Copolymerisaten
mit einem größeren Vinylchloridgehalt die Eigenschaften,
wie Hitze-Fließfähigkeit und Beständigkeit der Emulsion zu verbessern,
ohne die Grundeigenschaften der Copolymerisate zu verschlechtern.
Die Lösung der Aufgabe beruht auf dem überraschenden Befund,
daß die erwünschte wäßrige Emulsion der genannten Copolymerisate
eine merklich verbesserte Hitze-Fließfähigkeit und
Beständigkeit aufweist, sofern sie gemäß den Patentansprüchen
hergestellt wird.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten wäßrigen
Emulsionen weisen vorteilhafterweise eine geringe Hitze-Fließfähigkeit
auf.
Im erfindungsgemäßen Verfahren erhält man die gewünschten wäßrigen
Emulsionen aus einem Vinylchlorid-Vinylester-Äthylen-Copolymerisat
durch Copolymerisation von Vinylchlorid und einem
Vinylester unter Äthylendruck in Gegenwart eines Emulsion-Dispergiermittels
und eines Initiators für die radikalische
Polymerisation, sofern die nachstehenden spezifischen Reaktionsbedingungen
eingehalten werden:
- 1. Kontinuierliches Versetzen des Polymerisationssystems mit einer Lösung eines Polyallylesters einer mehrbasischen Säure der allgemeinen Formel I und/oder II, wie vorstehend erwähnt, in einer Menge von 0,1 bis 1,0 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht von Vinylchlorid und Vinylester, gelöst in Vinylchlorid und/oder Vinylester, wie nachstehend erläutert, sowie
- 2. kontinuierliches Versetzen des Polymerisationssystems mit mindestens 60 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht von Vinylchlorid und Vinylester, des zur Copolymerisation bestimmten Vinylchlorids und Vinylesters.
Das erhaltene Copolymerisat enthält 20 bis 75 Gewichtsprozent
Vinylchloridbausteine, 15 bis 70 Gewichtsprozent Vinylesterbausteine
und 5 bis 30 Gewichtsprozent Äthylenbausteine
und weist einen benzolunlöslichen Anteil von 5 bis 60 Gewichtsprozent
auf. Das auf diese Weise erhaltene Copolymerisat
zeichnet sich auch durch eine geringe Hitze-Fließfähigkeit
(d. h. eine Fließfähigkeit unter Erhitzen) auf.
Aus Fig. 1 geht das Verhältnis zwischen der Fließfähigkeit
(Kolbenwegstrecke) verschiedener Copolymerisate und der Temperatur
hervor. Dabei kennzeichnet die Ordinate (mit 15facher
Vergrößerung) die Kolbenwegstrecke in mm und die
Abszisse die Temperatur in °C (vgl. auch die nähere Erläuterung
auf Seite 22).
Die vorstehend erwähnten
Polyallylester einer mehrbasischen Säure sind Diallylester
von zweibasischen Säuren, nämlich Phthalsäure, Isophthalsäure,
Terephthalsäure, Maleinsäure, Itaconsäure, Bernsteinsäure
oder Adipinsäure, oder ein Benzol-tricarbonsäure-triallylester
oder ein Benzol-tetracarbonsäure-tetraallylester. Diese
Verbindungen können alleine oder in Gemischen aus mindestens
zwei Verbindungen eingesetzt werden.
Die Polyallylester einer mehrbasischen Säure werden in einer
Menge von 0,1 bis 1,0 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,2 bis
0,8 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht von dem
zur Copolymerisation bestimmten Vinylchlorid und Vinylester,
eingesetzt. Man erhält die erwünschten wäßrigen Vinylchlorid-
Vinylester-Äthylen-Copolymerisatemulsionen, die einen benzolunlöslichen
Anteil von 5 bis 60 Gewichtsprozent, vorzugsweise
10 bis 50 Gewichtsprozent, aufweisen. Sofern der Polyallylester
einer mehrbasischen Säure in einer Zugabemenge von weniger
als 0,1 Gewichtsprozent eingesetzt wird, wird kein Copolymerisat
mit einem benzolunlöslichen Anteil von mindestens
5 Gewichtsprozent erhalten und die Eigenschaften des erhaltenen
Polymerisats, wie die Hitze-Fließfähigkeit und Beständigkeit,
können nicht verbessert werden. Ist andererseits die
Zugabemenge des Polyallylesters einer mehrbasischen Säure
höher als 1,0 Gewichtsprozent, so weist das entstandene Copolymerisat
einen benzolunlöslichen Anteil von über 60 Gewichtsprozent
auf, so daß eine stabile wäßrige Emulsion
nicht erhalten werden kann.
Im erfindungsgemäßen Verfahren kommt es wesentlich darauf an,
eine Lösung des Polyallylesters einer mehrbasischen Säure in
Vinylchlorid und/oder Vinylester und weiterhin mindestens
60 Gewichtsprozent Vinylchlorid und Vinylester dem Polymerisationssystem
während der Polymerisationsreaktion kontinuierlich
zuzusetzen. Dadurch wird die erwünschte stabile wäßrige
Emulsion des Copolymerisats, die einen einheitlichen
benzolunlöslichen Anteil aufweist, erhalten.
Sofern der Polyallylester einer mehrbasischen Säure vor der
Initiierung der Polymerisationsreaktion zugesetzt wird, oder
wenn er ungleichmäßig oder ohne zuvor in Vinylchlorid und/oder
Vinylester gelöst zu werden zugesetzt wird, so erhält
man einen uneinheitlichen benzolunlöslichen Anteil und weiterhin
enthält die entstandene wäßrige Emulsion eine große Menge
grober Teilchen und weist eine verminderte Stabilität auf.
Ist weiterhin die Gesamtmenge an Vinylchlorid und Vinylester,
die vor der Initiierung der Polymerisationsreaktion zugesetzt
wird, größer als 40 Gewichtsprozent, so enthält das
in der ersten Stufe der Polymerisation gebildete Polymerisat
Komponenten, die sich beträchtlich von den Komponenten des in
der Endstufe der Polymerisationsreaktion gebildeten Copolymerisats
unterscheiden. In einem solchen Fall enthält die wäßrige
Emulsion, selbst wenn der Polyallylester einer mehrbasischen
Säure nach dem Auflösen in dem Monomeren zugesetzt wird,
grobe Teilchen, und die Emulsion ist instabil.
Deshalb wird das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise wie
folgt durchgeführt:
Höchstens 40 Gewichtsprozent Vinylchlorid und Vinylester werden
zunächst in den Reaktor eingespeist und anschließend wird
die Polymerisationsreaktion unter Äthylendruck initiiert.
Anschließend wird der restliche Anteil von mindestens 60 Gewichtsprozent
Vinylchlorid und Vinylester kontinuierlich und
einheitlich in das Reaktionssystem unter Äthylendruck eingespeist,
wobei der Polyallylester einer mehrbasischen Säure in
Vinylchlorid und/oder Vinylester, die während der Polymerisationsreaktion
kontinuierlich zugegeben werden, gelöst ist,
oder in dem gesamten Vinylchlorid und/oder Vinylester, die bei
der Initiierung und während der Polymerisationsreaktion zugegeben
werden, einheitlich gelöst ist.
Die eingesetzten Vinylester sind
Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat, Vinyllaurat und
Vinyl-tert.-carboxylat. Besonders bevorzugt ist Vinylacetat.
Vinylacetat kann in einem Gemisch mit einer kleinen
Menge weiterer Vinylester, wie sie vorstehend beschrieben
wurden, eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäße Polymerisationsreaktion wird gewöhnlich
in Gegenwart eines Initiators für die radikalische Polymerisation
durchgeführt. Als Initiator für die radikalische Polymerisation
kann jeder übliche Radikalinitiator für Emulsionspolymerisationen
eingesetzt werden, jedoch wird vorzugsweise
ein sogenannter Redox-Katalysator verwendet, der aus einem
Oxidationsmittel, wie Wasserstoffperoxid, Persulfate (z. B.
Ammoniumpersulfat oder Kaliumpersulfat) oder Perboraten besteht,
und aus einem Reduktionsmittel, wie l-Ascorbinsäure,
Natriumbisulfit, Rongalit, Natriumglyoxal-bisulfit oder
Eisen(II)-sulfat.
Die Polymerisationsreaktion kann auch in Gegenwart eines
Emulsions-Dispergiermittels durchgeführt werden. Als Emulsions-Dispergiermittel
kann jedes üblicherweise bei einer
Emulsionspolymerisation eingesetzte Dispergiermittel verwendet
werden, beispielsweise verschiedene wasserlösliche hochmolekulare
Verbindungen, die als Schutzkolloide verwendet
werden, und verschiedene nichtionische oder anionische
grenzflächenaktive Mittel, die als Emulgatoren eingesetzt
werden. Die Emulsions-Dispergiermittel können alleine oder
in Gemischen verwendet werden. Spezielle Beispiele für bevorzugt
verwendbare wasserlösliche hochmolekulare Verbindungen,
die als Schutzkolloide eingesetzt werden, sind Polyvinylalkohol,
partiell verseifter Polyvinylalkohol, Cellulosederivate
(z. B. Methylcellulose oder Hydroxyäthylcellulose) etc.
Spezielle Beispiele für bevorzugte verwendbare nichtionische
grenzflächenaktive Mittel sind Polyoxyäthylenalkyläther oder
Polyoxyäthylenalkylphenoläther (z. B. Polyoxyäthylenlauryläther,
Polyoxyäthylenoctylphenoläther oder Polyoxyäthylennonylphenoläther),
Polyoxyäthylensorbitan-fettsäureester (z. B.
Polyoxyäthylensorbitan-monolaurat oder Polyoxyäthylensorbitanmonooleat)
oder Polyoxyäthylen-Polyoxypropylen-Blockcopolymerisate
mit einem Äthylenoxidadditionsanteil von 10 bis
80%. Spezielle Beispiele für anionische grenzflächenaktive
Mittel sind Salze von Schwefelsäureestern höherer Alkohole
(z. B. Natriumlaurylsulfat), Polyoxyäthylensulfatsalze
(z. B. Natriumpolyoxyäthylenalkylsulfat oder Natriumpolyoxyäthylenalkylphenylsulfat),
Dialkylsulfosuccinatsalze,
(z. B. Natriumdialkylsulfosuccinat) oder Alkylbenzolsulfonatsalze.
Die Emulsionspolymerisation wird auch vorzugsweise unter
Einstellen des pH-Werts bei 3 bis 7 mittels einer zur Einstellung
von pH-Werten geeigneten Verbindung durchgeführt.
Als Verbindungen, die zum Einstellen des pH-Werts dienen,
können übliche pH-Regulatoren verwendet werden, beispielsweise
Ammoniumbicarbonat, Natriumbicarbonat, Dinatriumphosphat,
Natriumpyrophosphat, Natriumacetat, wäßrige Ammoniaklösung,
Essigsäure oder Salzsäure, wobei die Verbindungen
alleine oder in Kombinationen aus mindestens zwei der Verbindungen
verwendet werden können.
Weitere Reaktionsbedingungen bei der Durchführung der erfindungsgemäßen
Polymerisationsreaktion sind die üblichen Bedingungen,
die bei der Durchführung einer Emulsionspolymerisation
zur Herstellung von Vinylchlorid-Vinylester-Äthylen-
Copolymerisatemulsionen eingehalten werden. Beispielsweise
erfolgt die Polymerisation bei Temperaturen von etwa 30 bis
70°C und im Falle der Herstellung eines Copolymerisats mit
einem Äthylenanteil von 5 bis 30 Gewichtsprozent bei einem
Polymerisationsdruck von etwa 15 bis 150 kg/cm². Das Verhältnis
von Vinylchlorid und Vinylester kann je nach den erwünschten
Bestandteilen des Copolymerisats gewählt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch zur Herstellung einer
wäßrigen Emulsion eines Vinylchlorid-Vinylester-Äthylen-Copolymerisats
des sogenannten "Reaktionstyps" verwendet
werden, wobei ein Vinylmonomeres mit einer funktionellen
Gruppe zusätzlich zu dem Vinylchlorid-, Vinylester- und
Äthylen-Monomeren copolymerisiert wird.
Spezielle Beispiele für derartige Vinylmonomere mit einer
funktionellen Gruppe sind Vinylmonomere mit einer Glycidylgruppe
(z. B. Glycidylacrylat oder Glycidylmethacrylat),
Vinylmonomere mit einer N-Methylolgruppe (z. B. N-Methylolacrylamid
oder N-Methylolmethacrylamid), Vinylmonomere mit
einer Alkoxymethylgruppe, d. h. einer Verbindung, hergestellt
durch Ersetzen der N-Methylolgruppe des vorstehend
angegebenen N-Methylolgruppen enthaltenden Vinylmonomeren
durch einen C1-4-Alkylätherrest, beispielsweise einen Äthyläther-
oder Butylätherrest (z. B. N-Alkoxymethylacrylamid
oder N-Alkoxymethylmethacrylamid), Vinylmonomere mit einer
Carboxylgruppe (z. B. Acrylsäure, Itaconsäure oder Maleinsäure),
Vinylmonomere mit einer Hydroxyalkylgruppe (z. B.
2-Hydroxyäthylacrylat oder 2-Hydroxyäthylmethacrylat) oder
Gemische aus mindestens zwei der vorstehenden Verbindungen.
Die vorstehenden Vinylmonomeren mit einer funktionellen
Gruppe, wie der N-Methylol-, Alkoxymethyl-, Carboxyl- oder
Hydroxyalkyl-Gruppe, können in einer Zugabemenge von
höchstens 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht
von Vinylchlorid, Vinylester und Äthylen, eingesetzt werden,
wobei die Copolymerisationsreaktion nicht gestört wird.
Die vorstehend erwähnten funktionellen Vinylmonomeren werden
vorzugsweise ebenfalls kontinuierlich dem Polymerisationssystem
zugeführt, nachdem sie wie der Polyallylester einer
mehrbasischen Säure in dem Vinylchlorid und/oder Vinylester
zuvor gelöst oder disperigert worden sind. Die erfindungsgemäß
hergestellten wäßrigen Emulsionen aus einem Vinylchlorid-
Vinylester-Äthylen-Copolymerisat
eignen sich vorteilhaft
als Klebstoffe, Bindemittel für Fasern und als Trägerstoffe
für Anstrichmittel. Bei der Verwendung der erfindungsgemäß
hergestellten wäßrigen Emulsionen als Klebstoffe oder
als Bindemittel für Fasern weisen sie, verglichen mit den
üblichen wäßrigen Copolymerisatemulsionen, eine höhere Hitzebeständigkeit
auf. Weiterhin erhält man unter Verwendung
der erfindungsgemäß hergestellten Copolymerisate und weiterhin
von Pigmenten und weiteren üblichen Zusätzen Beschichtungsmassen,
die Beschichtungsfilme mit einer, verglichen mit Beschichtungsfilmen,
die unter Verwendung von üblichen Copolymerisaten
hergestellt wurden, höheren Beständigkeit und
Waschbeständigkeit ergeben.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Es werden die nachstehenden Komponenten in einen Druckreaktor
eingespeist:
Wasser|12 800 g | |
Hydroxyäthylcellulose | 120 g |
Polyoxyäthylenlauryläther | 130 g |
Polyoxyäthylennonylphenoläther | 130 g |
Natriumlaurylsulfat | 60 g |
Essigsäure | 7 g |
Natriumacetat | 8 g |
FeSO₄ | 0,3 g |
Rongalit (Natrium-formaldehydsulfoxylat) | 90 g |
Vinylacetat | 1726 g |
Der Reaktor wird mit Stickstoff und Äthylen gespült und anschließend
mit 1643 g Vinylchlorid versetzt. Sodann wird
Äthylen bis zu einem Druck von 60 kg/cm² zugegeben. Das entstandene
Gemisch wird mit einer Lösung von 8 Gewichtsprozent
Ammoniumpersulfat in Wasser versetzt, worauf die Polymerisationsreaktion
gestartet wird.
Die Polymerisationstemperatur wird auf 50°C eingestellt. Sodann
wird das Polymerisationsgemisch mit einem Gemisch aus
4225 g Vinylchlorid, 4436 g Vinylacetat und 30,1 g Diallylisophthalat
in konstanter Zugabegeschwindigkeit während einer
Zeitdauer von 5 Stunden versetzt. Nach einer etwa 7 Stunden
dauernden Copolymerisation, wobei unumgesetztes Vinylacetat
in einer Menge von 0,3 Gewichtsprozent vorhanden ist, wird
das Reaktionsgemisch abgekühlt und unumgesetztes Äthylen
wird entfernt.
Die wäßrige Emulsion des auf diese Weise erhaltenen Vinylchlorid-
Vinylacetat-Äthylen-Copolymerisats weist einen Feststoffanteil
von 51 Gewichtsprozent auf und enthält nur
13 ppm grober Teilchen, die nicht durch ein Testsieb mit
lichter Maschenweite von 0,147 mm durchpassen. Die wäßrige
Emulsion ist sehr stabil und es erfolgt selbst bei hohen Lagerzeiten
kein Niederschlag.
Das entstandene Copolymerisat enthält 40 Gewichtsprozent
Vinylchlorid, 42 Gewichtsprozent Vinylacetat und 18 Gewichtsprozent
Äthylen und weist einen benzolunlöslichen Anteil
von 21 Gewichtsprozent auf.
Beispiel 1 wird wiederholt, jedoch wird anstelle des Diallylisophthalats
72,2 g Diallylphthalat eingesetzt. Man erhält
eine stabile wäßrige Emulsion eines Vinylchlorid-
Vinylacetat-Äthylen-Copolymerisats mit weniger groben Teilchen.
Das Copolymerisat weist einen benzolunlöslichen Anteil
von 36 Gewichtsprozent auf.
Beispiel 1 wird wiederholt, jedoch wird anstelle des Diallylisophthalats
40,6 g Triallyl-1,2,4-benzoltricarbonat eingesetzt.
Man erhält eine stabile wäßrige Emulsion eines Vinylchlorid-
Vinylacetat-Äthylen-Copolymerisats mit weniger groben
Teilchen. Das Copolymerisat weist einen benzolunlöslichen
Anteil von 28 Gewichtsprozent auf.
Es werden die nachstehenden Komponenten in einen Druckreaktor
eingegeben:
Wasser|12 800 g | |
Hydroxyäthylcellulose | 120 g |
Polyoxyäthylenlauryläther | 150 g |
Polyoxyäthylennonylphenoläther | 160 g |
Essigsäure | 7 g |
Natriumacetat | 8 g |
FeSO₄ | 0,3 g |
Rongalit (Natrium-formaldehydsulfoxylat) | 90 g |
Vinylacetat | 1095 g |
Der Reaktor wird mit Stickstoff und Äthylen gespült und anschließend
mit 2346 g Vinylchlorid versetzt. Anschließend
wird Äthylen bis zu einem Druck von 45 kg/cm² zugegeben.
Das Gemisch wird mit einer 8prozentigen wäßrigen Ammoniumpersulfatlösung
versetzt, worauf die Polymerisationsraktion
gestartet wird.
Die Polymerisationstemperatur wird auf 50°C eingestellt. Sodann
wird das Polymerisationsgemisch mit einer konstanten Zugabegeschwindigkeit
während einer Zeitdauer von 5 Stunden
mit einem Gemisch aus 5474 g Vinylchlorid, 2554 g Vinylacetat
und 72,2 g Diallylphthalat und einer Lösung von
250 g N-Methylolacrylamid in 1000 g Wasser durch zwei Einlaßöffnungen
versetzt. Es wird etwa 6 1/2 Stunden copolymerisiert,
bis der Anteil an unumgesetzten Vinylacetat 0,3 Gewichtsprozent
beträgt. Danach wird das Reaktionsgemisch abgekühlt
und unumgesetztes Äthylen wird entfernt.
Die auf diese Weise erhaltene wäßrige Emulsion des Vinylchlorid-
Vinylacetat-Äthylen-Copolymerisats hat einen Feststoffgehalt
von 51, 2 Gewichtsprozent und erhält nur 10 ppm grobe
Teilchen, die nicht durch ein Testsieb mit einer lichten
Maschenweite von 0,147 mm hindurchpassen. Die wäßrige Emulsion
ist sehr stabil und selbst nach langer Lagerung erfolgt kein
Niederschlag.
Das Copolymerisat enthält 60 Gewichtsprozent Vinylchlorid,
28 Gewichtsprozent Vinylacetat, 10 Gewichtsprozent Äthylen
und 2 Gewichtsprozent N-Methylolacrylamid. Der benzolunlösliche
Anteil beträgt 39 Gewichtsprozent.
Beispiel 4 wird wiederholt, jedoch wird anstelle des Diallylphthalats
60 g Triallyl-1,2,4-benzoltricarboxylat eingesetzt.
Man erhält eine stabile wäßrige Emulsion eines Vinylchlorid-
Vinylacetat-Äthylen-Copolymerisats mit weniger groben
Teilchen. Der benzolunlösliche Anteil beträgt 50 Gewichtsprozent.
Die nachstehenden Komponenten werden in einen Druckreaktor
eingespeist:
Wasser|12 800 g | |
Hydroxyäthylcellulose | 120 g |
Polyoxyäthylenlauryläther | 150 g |
Polyoxyäthylennonylphenoläther | 160 g |
Essigsäure | 7 g |
Natriumacetat | 8 g |
FeSO₄ | 0,3 g |
Rongalit (Natrium-formaldehydsulfoxylat) | 90 g |
Vinylacetat | 1101 g |
Der Reaktor wird mit Stickstoff und Äthylen gespült und anschließend
mit 1193 g Vinylchlorid versetzt. Sodann wird
Äthylen bis zu einem Druck von 55 kg/cm² zugegeben. Das entstandene
Gemisch wird mit einer wäßrigen Lösung von 8 Gewichtsprozent
Ammoniumpersulfat versetzt, worauf die Polymerisationsreaktion
gestartet wird.
Die Polymerisationstemperatur wird auf 50°C eingestellt.
Das Polymerisationsgemisch wird mit konstanter Zugabegeschwindigkeit
während einer Zeitdauer von 5 Stunden durch zwei Einlaßöffnungen
mit einem Gemisch von 4771 g Vinylchlorid,
4404 g Vinylacetat, 55 g Diallylphthalat und einer Lösung
von 260 g 2-Hydroxyäthylacrylat in 1000 g Wasser versetzt.
Es wird etwa 7 Stunden copolymerisiert, bis der Gehalt an
unumgesetztem Vinylacetat 0,3 Gewichtsprozent beträgt. Das
Reaktionsgemisch wird anschließend abgekühlt und unumgesetztes
Äthylen wird entfernt.
Die erhaltene wäßrige Vinylchlorid-Vinylacetat-Äthylen-Copolymerisatemulsion
hat einen Feststoffgehalt von 52,6 Gewichtsprozent
und enthält nur 7 ppm grobe Teilchen, die
nicht durch ein Testsieb mit einer lichten Maschenweite von
0,147 mm hindurchpassen. Die wäßrige Emulsion ist sehr stabil
und es erfolgt selbst bei langer Lagerung kein Niederschlag.
Das entstandene Copolymerisat enthält 42 Gewichtsprozent
Vinylchlorid, 40 Gewichtsprozent Vinylacetat, 16 Gewichtsprozent
Äthylen und 2 Gewichtsprozent 2-Hydroxyäthylacrylat.
Der benzolunlösliche Anteil beträgt 22 Gewichtsprozent.
Beispiel 1 wird wiederholt, jedoch wird Diallylisophthalat
nicht eingesetzt. Die entstandene wäßrige Emulsion ist stabil
und hat weniger grobe Teilchen, jedoch beträgt der benzolunlösliche
Anteil des entstandenen Copolymerisats lediglich
0,6 Gewichtsprozent.
Beispiel 4 wird wiederholt, jedoch wird Diallylphthalat
nicht eingesetzt. Man erhält eine stabile wäßrige Emulsion,
die weniger grobe Teilchen hat, jedoch beträgt der benzolunlösliche
Anteil des entstandenen Copolymerisats nur 1,6 Gewichtsprozent.
Beispiel 1 wird wiederholt, jedoch wird anstelle des Diallylisophthalats
die gleiche Menge Triallylcyanurat eingesetzt.
Das entstandene Copolymerisat hat einen benzolunlöslichen
Anteil von 16,8 Gewichtsprozent, jedoch enthält die wäßrige
Emulsion eine große Menge (etwa 2000 ppm) grober Teilchen,
die nicht durch ein Testsieb mit einer lichten Maschenweite
von 0,147 mm hindurchpassen. Die entstandene Emulsion ist
weiterhin instabil, d. h. nach längerer Lagerung treten Niederschläge
auf.
Beispiel 1 wird wiederholt, jedoch werden die in der nachstehenden
Tabelle I zusammengefaßten Monomeren mit einer funktionellen
Gruppe anstelle des Diallylisophthalats eingesetzt.
Das Ergebnis geht ebenfalls aus Tabelle I hervor. Man sieht,
daß die wäßrigen Emulsionen gemäß den Vergleichsversuchen 4
bis 12 ähnliche verschlechterte Werte des benzolunlöslichen
Anteils der Copolymerisate aufweisen, wie die Copolymerisate
aus der gemäß Vergleichsversuch 1 hergestellten wäßrigen
Emulsion.
Beispiel 1 wird wiederholt, jedoch wird die Gesamtmenge an
Vinylchlorid, Vinylacetat und Diallylisophthalat bereits vor
der Initiierung der Polymerisationsreaktion vorgelegt. Dadurch
wird der Polymerisationsdruck ungewöhnlich erhöht,
die entstandene wäßrige Emulsion weist weiterhin eine große
Menge grober Teilchen auf, so daß sie kaum durch ein Testsieb
gefiltert werden kann.
Beispiel 1 wird wiederholt, jedoch werden 30,1 g Diallylisophthalat
in 1726 g Vinylacetat gelöst und die entstandene
Lösung wird vor der Initiierung der Polymerisationsreaktion
vorgelegt. Das entstandene Copolymerisat enthält einen benzolunlöslichen
Teil von 10 Gewichtsprozent, jedoch kann die
wäßrige Emulsion nur schwer durch ein Testsieb gefiltert
werden (grobe Teilchen). Die entstandene Emulsion ist weiterhin
instabil, d. h. es treten nach längerer Lagerung Niederschläge
auf.
In den vorstehenden Beispielen und Vergleichsversuchen erfolgt
die Messung des benzolunlöslichen Anteils des Copolymerisats
wie folgt:
1 g des Copolymerisats wird bei 70°C während 3 Stunden in
100 g Benzol gelöst und das entstandene Gemisch wird sodann
durch ein Testsieb mit lichter Maschenweite von 0,053 mm
geleitet. Der Anteil des Copolymerisats, der nicht durch das
Testsieb hindurchgeht, wird gemessen.
Die Fließfähigkeit der Copolymerisate, die gemäß den Beispielen
1 bis 6 und gemäß den Vergleichsversuchen 1, 2 und 4 bis
12 hergestellt wurden, wird mit Hilfe einer KOKA-Fließ-Testvorrichtung
(Typ 301, hergestellt von Shimadzu Seisakusho
Ltd.) gemessen. Dabei werden die nachstehenden Reaktionsbedingungen
eingehalten: Innerer Durchmesser des Zylinders: 1 mm,
Länge des Mundstücks: 2 mm, Dauer des Vorerhitzens: 10 Minuten,
Druck: 10 kg/cm², Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs:
6°C/min und Meßtemperatur: 80°C.
Die Fließfähigkeit wird anhand der Kolbenwegstrecke (Vergrößerung:
15fach, mm) angezeigt. Die Kolbenwegstrecke (mm)
wird durch Messen der Länge des extrudierten Polymerisats
aus der Kolbenpresse unter den vorstehenden Bedingungen berechnet,
wobei die Länge mit 15 multipliziert wird.
Die Ergebnisse sind in der Fig. 1 zusammengefaßt, auf die
schon auf Seite 9 Bezug genommen wurde. In der Figur bedeutet
die Ordinate die Kolbenwegstrecke und auf der Abszisse
ist die Temperatur in °C eingetragen. Die Kurve 1 kennzeichnet
die Fließfähigkeit der Copolymerisate aus Vergleichsversuch
1 und 2, wobei die gestrichelten Linien anzeigen, daß
die Fließfähigkeiten der Copolymerisate aus den Vergleichsversuchen
4 bis 12 innerhalb der gestrichelten Linien liegen.
Die Kurven 2, 3, 4, 5, 6 und 7 kennzeichnen jeweils die
Fließfähigkeit der Copolymerisate aus den Beispielen 1, 2, 3,
4, 5 und 6.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, weisen die Copolymerisate aus den
Beispielen 1 bis 6, die eine große Menge benzolunlöslicher
Anteile aufweisen, eine verbesserte (geringere) Fließfähigkeit
auf, im Vergleich mit den Copolymerisaten aus den Vergleichsversuchen
1 und 2, die nur eine kleine Menge benzolunlöslicher
Anteile enthalten. Die Copolymerisate aus den Vergleichsversuchen
4 bis 12 weisen eine ähnliche Fließfähigkeit auf
wie die Copolymerisate aus den Vergleichsversuchen 1 und 2.
Unter Verwendung der gemäß den Beispielen 1, 2, 3 und 6 und
den Vergleichsversuchen 1 und 4 hergestellten wäßrigen Copolymerisatemulsionen
werden Anstrichmassen mit einer Pigmentkonzentration
von 40 Volumenprozent der nachstehenden Zusammensetzung
hergestellt:
Komponenten | |
Gewichtsteile | |
Natrosol® 250 HR (Warenzeichen für eine 2prozentige wäßrige Lösung von Hydroxyäthylcellulose) | |
225 | |
Nobco® NDW (Warenzeichen für ein Verformungsmittel) | 3 |
Tamol® 850 (Warenzeichen für ein anionisches carboxyliertes grenzflächenaktives Mittel, Natriumsalz; Hersteller Röhm & Haas) | 6 |
Emalgen® 911 (Warenzeichen für einen Polyoxyäthylennonyphenoläther) | 4 |
Monine® (Warenzeichen für ein Emulgiermittel) | 2 |
Texanol® (Warenzeichen für 2,2,4-Trimethyl-1,3-pentandiol-monoisobutylat) | 10 |
Äthylenglykol | 25 |
Titandioxid | 150 |
Calciumcarbonat | 150 |
Kaolin | 50 |
Wasser | 115 |
wäßrige Lösung des Copolymerisats (Festbestandteile: 55 Gewichtsprozent) | 360 |
Die unter Verwendung der Anstrichmittel erhaltenen Beschichtungsfilme
wurden gemäß JIS K 5663 auf ihre Waschbeständigkeit
getestet. Der Test erfolgte unter erschwerten Waschbedingungen,
bei denen eine 2prozentige wäßrige Lösung eines
im Handel erhältlichen Reinigungsmittels anstelle einer
0,5prozentigen Seife eingesetzt wurde. Die Ergebnisse sind
in der nachstehenden Tabelle II zusammengefaßt.
Wie aus den vorstehenden Ergebnissen hervorgeht, erhält man
unter Verwendung der erfindungsgemäß hergestellten Copolymerisatemulsionen
Beschichtungsfilme mit hervorragender Waschfestigkeit
und ausgezeichneter Beständigkeit.
Die gemäß den Beispielen 4 und 5 und dem Vergleichsversuch 2
hergestellten wäßrigen Emulsionen dienen zur Behandlung
einer 0,2 mm dicken Folie aus weichem Vinylchloridharz, wobei
die Behandlungsmenge 15 g/m² beträgt (umgerechnet auf
das Gewicht der festen Bestandteile). Die entstandene mit
der wäßrigen Emulsion behandelte Folie wird 3 Minuten bei
130°C getrocknet und anschließend mittels Durchleiten durch
Prägerollen mit einem Grundgewebe (Baumwoll-Drillich 9 A)
verbunden. Die Temperatur der Prägerollen an der Seite der
Folie aus Vinylchloridharz beträgt 180°C. Man erhält ein geprägtes
Polyvinylchloridleder.
Da geprägte PVC-Leder, das unter Verwendung der wäßrigen
Emulsion aus dem Beispielen 4 und 5 als Klebstoff hergestellt
wurde, weist eine klare und schöne Prägung auf. Dagegen zeigen
sich in der Prägung des PVC-Leders, das unter Verwendung
der wäßrigen Emulsion aus Vergleichsversuch 2 hergestellt
wurde, Deformationen in der Prägung.
Die auf diese Weise erhaltenen Leder werden weiterhin in
2,5 cm breite Streifen geschnitten und die erhaltenen Proben
werden einer Schäl- und Abhebeprüfung bei 180°C mit einem
Autographen unterzogen. Die Prüfung erfolgt einerseits unter
normalen Bedingungen oder nach einer Wärmebehandlung, d. h.
nach einer Behandlung bei 100°C über 24 Stunden. Die Ergebnisse
sind in Tabelle III zusammengefaßt.
Wie die Ergebnisse zeigen, weist das unter Anwendung der
wäßrigen Emulsion aus Vergleichsversuch 2 erhaltene Leder verschlechterte
Eigenschaften hinsichtlich der Schälfestigkeit, insbesondere
nach der Wärmebehandlung, auf, sofern man die auf
diese Weise erhaltenen Leder mit denen vergleicht, die
unter Verwendung der wäßrigen Emulsionen aus den Beispielen 4
und 5 erhalten wurden.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung wäßriger Vinylchlorid-Vinylester-
Ethylen-Copolymerisatemulsionen durch Copolymerisation
von Vinylchlorid, einem Vinylester und Ethylen
in Gegenwart eines Emulsionsdispergiermittels und eines
Initiators für die radikalische Polymerisation und unter
Ethylendruck, dadurch gekennzeichnet, daß man
- (a) einen Polyallylester der allgemeinen Formel
nämlich Diallylphthalat, Diallylisophthalat, Diallyltetraphthalat,
Diallylmaleat, Diallylitaconat,
Diallylsuccinat, Diallyladipat oder Triallylbenzoltricarboxylat
und/oder einen Polyallylester der
allgemeinen Formel II
in der X₁, X₂, X₃ und X₄ sämtlich die Gruppe
-COOCH₂-CH=CH₂ bedeuten, oder in der einer der Reste
X₁, X₂, X₃ oder X₄ ein Wasserstoffatom darstellt und
die restlichen drei Reste jeweils die Gruppe
-COOCH₂-CH=CH₂ bedeuten,
in dem zur Copolymerisation bestimmten Vinylchlorid und/oder Vinylester in einer Menge von 0,1 bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Vinylchlorids und Vinylester löst, wobei der Vinylester Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat, Vinyllaurat oder Vinyl-tert.-carboxylat ist und - (b) die Polymerisationsreaktion im Polymerisationssystem mit höchstens 40 Gew.-% Vinylchlorid und Vinylester, bezogen auf das Gesamtgewicht von Vinylchlorid und Vinylester, initiiert, und
- (c) kontinuierlich mindestens 60 Gew.-% des Vinylchlorids und Vinylesters, bezogen auf das Gesamtgewicht von Vinylchlorid und Vinylester, in dem der Polyalkylester einer mehrbasischen Säure I und/oder II gelöst ist, während der Polymerisationsreaktion in das Polymerisationssystem einspeist,
wobei man eine wäßrige Emulsion eines Vinylchlorid-Vinylester-
Ethylen-Copolymerisats erhält, das 20 bis
75 Gew.-% Struktureinheiten des Vinylchlorids 15 bis 70 Gew.-% Vinylesterstuktureinheiten und
5 bis 30 Gew.-% Struktureinheiten des Ethylens enthält, und einen benzolunlöslichen
Anteil von 5 bis 60 Gew.-% aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man zusätzlich mindestens ein Vinylmonomeres mit einem
Glycidylrest, N-Methylolrest, Alkoxymethylrest, Carboxylrest
oder Hydroxyalkylrest in einer Zugabemenge von
höchstens 10 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge von Vinylchlorid,
Vinylester und Ethylen, copolymerisiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man den Polyallylester einer mehrbasischen Säure in
einer Zugabemenge von 0,2 bis 0,8 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht von Vinylchlorid und Vinylester, einsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man ein Vinylchlorid-Vinylester-Ethylen-Copolymerisat
herstellt, dessen benzolunlöslicher Anteil 10 bis
50 Gew.-% beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Vinylmonomeres Glycidylacrylat, Glycidylmethacrylat,
N-Methylolacrylamid, N-Methylolmethacrylamid,
Acrylsäure, Itaconsäure, Maleinsäure, 2-Hydroxyethylacrylat,
2-Hydroxyethylmethacrylat, ein N-Alkoxymethylacrylamid
oder ein N-Alkoxymethylmethacrylamid einsetzt.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man die funktionalisierten Vinylmonomere in dem Vinylchlorid
und/oder Vinylester dispergiert oder löst und
dann kontinuierlich in das Polymerisationssystem einspeist.
7. Verwendung der gemäß Anspruch 1 bis 6 hergestellten wäßrigen
Emulsionen, gegebenenfalls zusammen mit Pigmenten
und üblichen Hilfsstoffen, als Klebstoffe, Trägerstoffe
für Anstrichmittel oder Bindemittel bei der Faser- und
Papierverarbeitung.
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