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Verfahren zur Herstellung scherstabiler kationischer wäßriger Copolymerisat-Dispersionen
Oopolymerisat-ispersionen Aus der DU-AS 1 546 236 ist ein Verfahren zur Herstellung
von kationischen Gopolymerisat-Dispersionen bekannt9 bei dem man in wäßriger Emulsion
a) 20 bis 60 Gewichtsprozent Styrol und/oder Acrylnitril, b) 20 bis 60 Gewichtsprozent
(Meth)acrylsäureester, 2-8 C-Atome enthaltender Alkanole und c) 5 bis 50 Gewichtsprozent
(Meth)acrylsäureester, die im Alkoholrest eine quartäre Ammoniumgruppe aufweisen,
sowie gegebenenfalls bis zu 20 Gewichtsprozent weitere äthylenisch ungesättigte
Monomere copolymerisiert. Bei diesem bekannten Verfahren werden die quartäre Ammoniumgruppen
aufweisenden (Meth)acrylsäureester ganz oder zum überwiegenden Teil in der wäßrigen
Phase vorgelegt und hierzu die anderen Monomeren allmählich unter Copolymerisation
zugegeben. Als weitere äthylenisch ungesättigte Monomere d) können bei diesem Verfahren
z.B. Acrylamid, Methacrylamid, N-Methylolmethacrylamid, N-Butoxymethylacrylamid,
Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylpyrrolidon und ß-Hydroxyäthylacrylat verwendet
werden0 Bei dem Verfahren werden kationische oder nichtionische Emulgatoren eingesetzt
und in saurem bis höchstens schwach alkalischem Medium polymerisiert0 Die erhaltenen
Dispersionen können besonders als Iieimungsmittel für Papier verwendet werden. Wenngleich
die Dispersionen im allgemeinen eine gute Elektrolythbeständigkeit aufweisen, so
läßt doch ihre Scherbeständigkeit im allgemeinen zu wünschen übrig, insbesondere
wenn sie weniger als 20 Gewichtsprozent an
den kationischen Monomeren
einpolymerisiert enthalten.
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Produkte mit derartig hohen kationischen Polymerisatanteilen sind
jedoch besonders teuer und neigen zu Verfärbungen und Inhomogenitäten0 Aus der GB-PS
1 185 283 ist ein Verfahren zur Herstellung von kationischen Polymerisat-Dispersionen
bekannt, bei dem äthylenisch ungesättigte Carbonsäuren, (Meth)acrylsäurealkylester
und Alkylaminoalkylester der (Methacrylsäure copolymerisiert werden, wobei die Monomeren
im Polymerisationsgefäß, das Emulgator, Polymerisationskatalysator und Wasser enthält,
zusammen in emulgierter Form zugeführt werden0 Ein Nachteil dieses Verfahrens ist,
daß die Dispersionen besonders bei einem Gehalt an kationischen Monomeren von unter
20 % im allgemeinen instabil sind und sich nach kurzer Zeit absetzen, die Dispersionen
mit höherem Gehalt an kationischen Monomeren sind nicht ausreichend scherstabil
und neigen besonders zur Vergilbung.
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Bei dem Verfahren zur Oberflächenleimung von Papier der nicht vorveröffentlichten
Patentanmeldung P 2 356 296o1 werden Copolymerisate auf Basis von oC-olefinisch
ungesättigten Verbindungen und solchen ungesättigten Monomeren zur Oberflächenleimung
von Papier verwendet, die tertiäre oder quartäre Stickstoffatome enthalten, Die
Copolymerisate werden durch Copolymerisation von - jeweils bezogen auf das Gewicht
der Summe der Monomeren -(a) 70 - 90 %0 mindestens eines C2 - C12 Oc-olefinisch
ungesättigten Monomeren wie besonders Styrol und (b) 30 - 10 ffi mindestens eines
monoolefinisch ungesättigten Monomeren, das tertiäre, protonierte tertiäre oder
quaternäre Stickstoffatome enthält, in einem C1 - C5 Alkanol in Gegenwart radikalbildender
Initiatoren hergestellt.
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Im Falle, daß das Monomere (b) ein tertiäres Stickstoffatom enthält,
neutralisiert man das Monomere (b) oder das fertige Copolymerisat mit einer C1 -
os aliphatischen Carbonsäure. Die Copolymerisate haben einen K-Wert von 20 - 60
und liegen in den Produkten zu 20 - 80 fo ihres Gewichts in
(fester)
dispergierter Form, doh. als Dispersion und ihrem restlichen Anteil als Lösung vor
und gelangen in dieser Form zur Anwendung0 Dies-wird dadurch erreicht5 daß man in
Lösung polymerisiert und die Neutralisation, die vor oder nach der Polymerisation
vorgenommen wird, mit organischen Säuren.der genannten Art durchführt0 Bei der Herstellung
der wasserlöslichen Copolymerisate kann man sich aller Alkanole als Reaktionsmedium
bedienen, die 1 bis 5 C-Atome enthalten, vorzugsweise des Methanols, Äthanols, Isopropanols,
Isobutanols oder IsopentanolsO Technisch von besonderem Interesse sind Isopropanol
und Isobutanol0 Der Polymerisationsansatz besteht im allgemeinen aus 20 - 50 ffi
Alkanol und 80 - 50 ffi Monomeren der genannten Art0 Die Lösungspolymerisation kann
in an sich ublicher Weise durchgeführt werden, wobei radikalbildende Initiatoren,
wie Wasserstoffperoxid, Natrium- oder Kaliumperoxiddisulfat sowie übliche Redoxkatalysatoren,
sowie gegebenenfalls übliche Regler verwendet werden können. Es empfiehlt sich ein
Zulauf der Monomeren, ebenso ist ein Zulauf des Initiators huber eine längere Polymerisationszeit
empfehlenswert. Die Polymerisationstemperatur wird meist zwischen 70 und 9000 eingestellt.
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Als Monomere (a) werden vorzugsweise solche Olefine verwendet, die
einen aromatischen Substituenten enthalten, vor allem Styrol.
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Die Monomeren (a) sind zu 70 bis 90 %, vorzugsweise 80 - 85 %, im
Monomerengemisch, bezogen auf dessen Gewicht, enthalten.
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Als Monomere (b) werden monoolefinisch ungesättigte Verbindungen,
die ein tertiäres, ein tertiäres protoniertes oder ein quaternäres Stickstoffatom
enthalten, eingesetzt0 In Frage kommen beispielsweise Vinylpyridine, durch tertiäre
Stickstoffatome enthaltende Gruppen im Alkoholrest substituierte Acryl-und/oder
Methacrylsäureester, N Vinylimidazol sowie Vinyloxazine
und deren
Protonisierungs- oder Quaternisierungsprodukte. Von besonderem Interesse als Grundmonomere
in nicht salzförmiger bzw. nicht quaternierter Form sind monoolefinisch ungesättigte
Carbonsäureester der allgemeinen Formel I
in der R für ein Wasserstoffatom oder eine Carboxylgruppe, R1 für ein Wasserstoffatom,
eine Methyl- oder Äthylgruppe und R2 für einen Substituenten der allgemeinen Formel
stehen, wobei R3 die Bedeutung -H, -OH3, -C2H5, -C3H7, -C4Hg, -CH2-CH2-OH oder -CH2-CH-CH2-OH
hat und Xi für einen organi-C1 schen Säurerest aus der Gruppe der C1 - C5 Carbonsäuren
steht.
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Die Monomeren (b) sind zu 30 - 10 %, bezogen auf das Gewicht der gesamten
Comonomeren, vorzugsweise zu 20 bis 15 ffi im Copolymerisat einpolymerisiert0 Man
kann die Neutralisation vor, während oder nach der Polymerisation durchführen, wobei
als Carbonsäuren beispielsweise Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure oder Buttersäure,
vorzugsweise Ameisensäure oder Essigsäure, in Frage kommen. Will man das Monomere
(b) in quaternierter Form einsetzen, so kann als Quaternierungsmittel z.B.
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Dimethylsulfat, Benzylchlorid, Äthylenoxid, Methylchlorid oder Methylbromid
verwendet werden.
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Ein Nachteil dieser älteren Leimungsmittel für Papier ist ihr
verhältnismäßig
hoher Anteil an manchmal zu Verfärbungen neigenden Monomeren (b), die zudem verhältnismäßig
teuer sind, die relativ hohe Viskosität bei geringem Feststoffgehalt sowie der verhältnismäßig
hohe Gehalt der (mit Wasser verdünnten) Zubereitungen an Cl - C5-Alkanolen.
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Es wurde nun gefunden, daß man kationische 9 scherstabile wäßrige
Copolymerisat-Dispersionen durch Emulsions-Copolymerisation olefinisch ungesättigter
Monomerer in Gegenwart kationischer Dispergiermittel mit Vorteil herstellen kann,
indem man zu einer wäßrigen 5 bis 30 augen Lösung bzw. Dispersion eines Copolymerisats
eines K-Wertes von 20 bis 60 aus (a) 70 bis 90 seines Gewichts an Styrol und/oder
einem (Meth) acrylsäureester eines 1 bis 8 C-Atome enthaltenden Alkanols und gegebenenfalls
zusätzlich Acrylnitril und (b) 10 bis 30 % seines Gewichts an monoolefinisch ungesättigten
Monomeren mit tertiären9 protonierten tertiären oder quaternären Stickstoffatomen,
die 0 bis 20 % ihres Gewichts eines mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels
und einen radikalbildenden Polymerisationsinitiator enthält, unter Polymerisation
gleichzeitig (c) Acrylsäureester 1 bis 8 C-Atome enthaltender Alkanole und/ oder
Butadien, (d) Styrol und/oder Acrylnitril und/oder Methacrylsäuremethylester und
(e) 0 bis 10 Gew. , bezogen auf die Menge der Monomeren (c), (d) und (e), an «,ß-monoolefinisch
ungesättigten, 3 bis 5 C-Atomen enthaltenden Mono- und/oder Dicarbonsäuren und/oder
deren wasserlöslichen Salzen und/oder deren gegebenenfalls durch N-Methylol- oder
N-Alkoxymethylgruppen an den Stickstoffatomen substituierten Amiden zuführt, wobei
die Gesamtmenge der Monomeren (c), (d) und (e), je Gewichtsteil
an
Copolymerisat aus den Monomeren (a) und (b), 1 bis 10 Gewichtsteile beträgt und
die Mengen an den Monomeren (c), (d) und (e) so gewählt werden, daß ein Copolymerisat
einer Glastemperatur von -15 bis +60°O erhalten wird0 Bei dem neuen Verfahren der
Emulsionspolymerisation dient die wäßrige Lösung bzwO Dispersion des Copolymerisats
aus dem Monomeren (a) und (b) als kationisches Dispergiermittel, auf das die Monomeren
(c), (d) und gegebenenfalls (e) aufpolymerisiert werden. Als Monomere (a) kommen
für die Herstellung dieses Copolymerisats außer bzwo zusätzlich zu den als Monomeren
(a) vorgezogenen Styrol (Meth)acrylsäureester 1 bis 8, vorzugsweise 1 bis 4 C-Atome
enthaltender geradkettiger und/oder verzweigter Alkanole wie besonders Äthylacrylat,
n-Butylacrylat und Methylmethacrylat sowie ferner 2-Äthylhexylacrylat in Frage.
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Zusätzlich zu Styrol und/oder einem (Meth)acrylsäureester der genannten
Art kann auch Acrylnitril verwendet werden, dessen Menge, bezogen auf die Menge
an Styrol und/oder den (Meth)acrylsäureestern im allgemeinen bis zu 50, vorzugsweise
von 0 bis 10 Gew. % beträgt.
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Als Monomere (b) kommen für die Herstellung des kationischen Dispergiermittel-Polymerisats
die in der älteren Patentanmeldung P 2 356 296.1 sowie oben angegebenen monoolefinisch
ungesättigten Monomeren mit tertiären, protoniert tertiären oder quartären Stickstoffatomen
in Frage. Von besonderem Interesse als Monomere (b) sind (Meth)acrylsäurederivate
der allgemeinen Formel II
in der R1 für H und OH39 R2 für H oder eine Alkylgruppe mit insbesondere 1 bis 4
C-Atomen, R3 und R4 für Alkylgruppen mit vorzugsweise 1 bis 4 C-Atomen, X für -O-
oder -NH-, A für eine vorzugsweise 1 bis 8, insbesondere 1 bis 4 C-Atome enthaltende
Alkylengruppe,
meist eine 0112 oder CH2-CH2-Gruppe oder auch -CH2=CH-CH2-Gruppe und X0 für einen
beliebigen Säurerest, insbesondere für 01#, SO42-, HSO4#, e HCOO# oder CH3 code
stehen.
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Die Angaben über K-Werte dieser Copolymerisate beziehen sich auf die
Bestimmung in 1 zeiger ameisensaurer Dimethylformamidlösung (DMF zu HCOOH = 20 o
1) nach den Angaben von H.Fikentscher, Cellulose Chemie, Band 13 (1932), Seiten
58 ff, und die K-Werte dieser Copolymerisate sollen vorzugsweise 35 bis 45 betragen.
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Die Herstellung der Copolymerisate aus den Monomeren (a) und (b),
die nicht Gegenstand dieser Anmeldung ist, kann in üblicher Weise erfolgen, Sie
erfolgt mit Vorteil durch Lösungspolymerisation in mit Wasser mischbaren organischen
Lösungsmitteln, insbesondere 1 bis 5 C-Atomen enthaltenden Alkanolen, vorzugsweise
Isopropanol oder Isobutanol und Aceton0 Für das neue Verfahren werden diese Copolymerisate
in Form ihrer 5 bis 30 zeigen Lösungen bzwO Dispersionen eingesetzt, doho Lösungscopolymerisate
aus den Monomeren (a) und (b) der genannten Art ergeben keine klaren 5 bis 30 %igen
Lösungen, sondern ein Teil der Copolymerisate ist in Wasser gelöst, ein anderer
Teil in Wasser dispergiert. Dabei beträgt der in Wasser dispergierte Anteil im allgemeinen
20 bis 80 Gew. %, der in Wasser gelöste Anteil dementsprechend 80 bis 20 Gew. %.
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Bei dem neuen Polymerisationsverfahren beträgt die Konzentration der
Copolymerisate aus den Monomeren (a) und (b) in Wasser vorzugsweise 10 bis 26 Gew.
%, bezogen auf die Lösung und die Lösungen können 0 bis 20, vorzugsweise 0 bis 10
Gew. , bezogen auf die gesamte Lösung, mit Wasser verdünnbare Lösungsmittel, wie
1 bis 5 C-Atome enthaltende Alkanole, zOM. Methanol, Isopropanol oder Isobutanol
sowie Aceton, Methyläthylketon, Tetrahydrofuran und/oder N-Methylpyrrolidon enthalten.
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Die Polymerisation der Monomeren (c) bis (e) wird durch radikalbildende
Polymerisationsinitiatoren, z .3. durch Wasserstoffperoxid, Natrium-, Kalium- oder
Ammoniumpersulfat oder durch Redoxkatalysatoren, z.. Gemischen aus Wasserstoffperoxid
oder einem
Persulfat der genannten Art mit einem Reduktionsmittel
wie Ascorbinsäure, Natriumhydrogensulfit oder Fe- oder Cu-Ionen katalysiert, wobei
diese Polymerisationsinitiatoren in an sich üblichen Mengen, beispielsweise in Mengen
von 0,1 bis 3, vorzugsweise von 0,5 bis 2 Gew0 , bezogen auf die Menge an Monomeren
(c) bis (e) eingesetzt werden können Außerdem können die Lösungen der Copolymerisate
aus den Monomeren (a) und (b) noch in Mengen von 0 bis 5, vorzugsweise 0 bis 2 Gew0
%, bezogen auf die gesamte Lösung, an üblichen nichtionischen und/oder kationischen
oder amphoteren Emulgatoren enthaltene Geeignete nichtionische Emulgatoren sind
z.B0 alkoxylierte Alkylphenole mit 8 bis 12 C-Atomen enthaltenden Alkylgruppen,
die vorzugsweise 10 bis 30 Mol Äthylenoxid angelagert enthalten; geeignete kationische
Emulgatoren sind zOBO Trimethyl-dodecyl-ammoniumchlorid und Dimethyl-benzyl-stearyl-ammoniumchlorid,
als amphotere Emulgatoren kommen z,B, Fettsäureamidoalkylbetaine in Frage0 Als Monomere
(c) sind für das neue Verfahren Acrylsäureester 1 bis 8, insbesondere 2 bis 4 C-Atome
enthaltender Alkanole wie besonders n-Butylacrylat sowie ferner 2-Äthylhexylacrylat
von besonderem Interesse; in Frage kommt zudem Butadien, gegebenenfalls im Gemisch
mit derartigen Acrylsäureestern. Als Monomere (d) kommt vor allem Styrol, ferner
Methacrylsäuremethylester und gegebenenfalls im Gemisch mit Styrol und/oder Methacrylsäuremethylester
Acrylnitril in Frage. Als Monomere (e), die vorzugsweise in Mengen von 0 bis 5 Gew.
%, bezogen auf die Gesamtmenge der Monomeren (c), (d) und (e) eingesetzt werden,
kommen vor allem Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylamid, Methacrylamid, N-Methylolacrylsäureamid,
N-Methylolmethacrylsäureamid, N-Methoxymethylacrylamid, N-n-Butoxymethylmethacrylamid,
und Itaconsäure, ferner Fumarsäure, Crotonsäure, Maleinsäuremonoäthylester, Fumarsäurediamid
und Itaconsäurediamid in Frage. Die Menge der Monomeren (c), (d) und (e) wird so
gewählt, daß ein Copolymerisat erhalten wird, dessen Glastemperatut. von -15 bis
+6000, vorzugsweise -10 bis +350C, beträgt. Die
Monomeren (c) bis
(e) werden der das Dispergiermittel-Copolymerisat aus den Monomeren (a) und (b)
enthaltenden Vorlage gleichzeitig zugeführt, beispielsweise als Gemisch dieser Monomeren
oder für sich aus getrennten Gefäßen oder als Emulsion in Wasser, wobei diese Emulsion
vorzugsweise nichtionische und/ oder kationische Emulgatoren in den üblichen Mengen
enthält.
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Der Polymerisationskatalysator wird dabei wie bei Emulsionspolymerisationen
üblich, zugefahren, d,h, beim Anfahren ein Teil in der wäßrigen Vorlage vorgelegt
und der Rest während der Polymerisation nach und nach zugegeben.
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Bei dem neuen Verfahren zur Emulsionspolymerisation erhält man kationische
wäßrige Copolymerisat-Dispersionen von besonders hoher Scherstabilität, die beim
Leimen von Papier auf der Leimpresse wesentlich scherstabiler sind als Copolymerisat-Dispersionen
vergleichbarer Zusammensetzung, die in herkömmlicher Weise hergestellt sind0 Da
die Dispersionen nur untergeordnete Mengen an Monomeren (b) enthalten, neigen sie
praktisch nicht zu Verfärbungen. Sie bilden auf der Leimpresse keine Walzenbeläge
und eignen sich daher mit besonderem Vorteil zum Oberflächenleimen von Papier. Außerdem
eignen sie sich zum Leimen von Papier sowie zum Beschichten von Leder, Papier und
textilen Flächengebilden.
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Die in den folgenden Beispielen angegebenen Teile und Prozente beziehen
sich auf das Gewicht.
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Beispiel 1 (a) Herstellung des kationischen Dispergiermittel-Copolymerisats:
In 85 Teile Isopropanol läßt man bei 85 0 innerhalb von 7 Stunden 220 Teile Styrol,
47,5 Teile N,N-Diäthylaminoäthylacrylat und 15 Teile einer 50 eigen Lösung von t-Butylperpivalat
in Isopropanol unter Siedekühlung zulaufen.
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Nach Abschluß der Polymerisation setzt man 20 Teile 100 ziege Ameisensäure
zu und verdünnt mit 1 -070 Teilen Wasser. Man
erhält ein Copolymerisat,
dessen K-Wert (gemessen bei 2000) 47 beträgt. Es ist in dem erhaltenen Gemisch zu
48 gelöst, zu 52 %0 dispergiert.
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(b) Zu 659 Teilen der nach (a), oben, hergestellten Lösung bzw.
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Dispersion gibt man 193 Teile Wasser und 15 Teile Trimethylstearyl-ammoniumchloridO
Man heizt auf 85 0 auf und gibt 3 Teile 50 ziege wäßrige Wasserstoffperoxidlösung
und anschließend innerhalb von 3 Stunden ein Gemisch von 95 Teile len n-Butylacrylat
und 144 Teilen Acrylnitril sowie gleichzeitig weitere 12 Teile 50 zuges wäßriges
Wasserstoffperoxid zu. Nach Beendigung des Monomerenzulaufs polymerisiert man noch
2 Stunden aus und erhält nach dem Abkühlen eine feinteilige Dispersion, die außerordentlich
scherstabil isto (c) Leimung von Papier Ein Prüfpapier aus 100 % gebleichter Sulfitcellulose,
das 12 % Asche aufweist und mit 4 0 Alaun geleimt ist (230 SR, 80 g/m2) wird in
einer Laborleimpresse mit einer auf 0,6 % Feststoffgehalt mit Wasser verdünnten,
nach (b) hergestellten Dispersion, die zusätzlich 6 , bezogen auf die Präparationslösung,
einer in üblicher Weise oxidativ abgebauten Kartoffelstärke enthält, geleimt. Die
Aufnahme an Leimungsmittel beträgt 80 %, bezogen auf atro Papier. Der Beimungsgrad
wird nach dem Klimatisieren bei 2000 und 65 relativer Luftfeuchtigkeit nach dem
Cobb-Test (DIN 53/32-1 Minute) und nach der Tintenschwimmprobe (Prüftinte nach DIN
53 126) bestimmt. Man erhält dabei einen Cobb-Wert von 18,0 g/m2 und eine Tintenschwimmzeit
bis 50 % Durchschlag von 25 Minuten (Cobb-Wert des ungeleimten Papiers 135 g/m2;
Tintenschwimmzeit: sofortiger Durchschlag).
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Ein ähnliches Ergebnis wird erhalten, wenn man ein holzfreies Offset-Druckpapier
(14 Asche, 1 % Alaun, 250 SR, 70 g/m2) leims.
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Beispiel 2 (a) Herstellung des kationischen Dispergiermittel-Copolymerisats:
In 145 Teile Aceton läßt man bei 60°C innerhalb von 8 Stunden 190 Teile Styrol,
10 Teile n-Butylacrylat, 60 Teile N,N-Dimethylaminoäthylmethacrylat, 30 Teile Ameisensäure
und 20 Teile einer 50 eigen Lösung t-Butylperpivalat in Aceton unter Siedekühlung
zulaufen. Nach Abschluß der Polymerisation verdünnt man mit 1 000Teilen Wasser.
Man erhält ein Copolymerisat, dessen K-Wert (gemessen bei 20Es) 55 beträgt.
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Es ist in dem erhaltenen Gemisch zu 45 % dispergiert, zu 55 ffi gelöst.
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(b) Zu 440 Teilen der nach (a), oben, hergestellten Lösung bzw.
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Dispersion gibt man 370 Teile Wasser. Man heizt auf 850C auf und
gibt 5 Teile 50 -%ige wäßrige Wasserstoffperoxidlösung und anschließend innerhalb
von 4 Stunden ein Gemisch von 125 Teilen 2-Äthylhexylacrylat und 154 Teilen Styrol
sowie gleichzeitig weitere 15 Teile 50 ziege wäßrige Wasserstoffperoxidlösung zu.
Nach Beendigung des Monomerenzulaufs polymerisiert man noch 2 Stunden und erhält
nach dem Abkühlen eine feinteilige, außerordentlich scherstabile Dispersion.
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Beispiel 3 Zu 540 Teilen einer nach Beispiel 2 (a) hergestellten Lösung
bzw. Dispersion läßt man bei 65°O innerhalb von 3 Stunden ein Gemisch aus 275 Teilen
Wasser, 120 Teilen n-Butylacrylat, 140 Teilen Styrol und 15 Teilen Trimethyl-stearyl-ammoniumchlorid
sowie gleichzeitig 20 Teile 50 ziege wäßrige Wasserstoffperoxidlösung zulaufen.
Nach Beendigung der Zuläufe polymerisiert man 2 Stunden nach und erhält nach dem
Abkühlen eine feinteilige außerordentlich scherstabile Dispersion.
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Beispiel 4 640 Teile einer nach Beispiel 2 (a) hergestellten Lösung
bzw.
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Dispersion werden mit 260 Teilen Wasser und 15 Teilen Trimethylstearyl-ammoniumchlorid
versetzt und auf 850C aufgeheizt. Über einen Kühler und unter Dämpfen wird das Aceton
abdestilliert, eine der abdestillierten Menge entsprechende Wassermenge wird zugefügt
Man läßt bei 850C innerhalb von 2 Stunden ein Gemisch aus 110 Teilen n-Butylacrylat
und 130 Teilen Acrylnitril sowie gleichzeitig weitere 12 Teile 50 ziege wäßrige
Wasserstoffperoxidlösung zulaufen. Man polymerisiert nach und erhält eine außerordentlich
stabile Dispersion.