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Verfahren zur Herstellung von wasserbeständigen Schmierfetten Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von wasserbeständigen Schmierfetten
mit glatter, nicht-körnige.
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Struktur durch Verseifung einer Fettsäure mit basischen Alkali- und
Erdalkalimetall-Verbindungen in Gegenwart eines schmierwirksamen Mineralgrundöls
bei erhöhter Temperatur unter Rühren, ggf. unter Zusatz üblicher Additive und Hilfsstoffe,
und Abkühlen des Umsetzungsgemischs.
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Die lärigerdauernde Einwirkung von Wasser auf Schmierfette, die hydrophile
ßestandteile enthalten, ist dem Schmierfett gewöhnlich schädlich, da diese Bestandteile
vor allem bei erhöhter Temperatur von dem Wasser angegriffen werden. Dieser Vasserangriff
ist besonders schwerwiegend, wenn der hydrophile Bestandteil das Verdickungsmittel
des Schmierfetts, also eine Lithium-, Natriumseife oder ein Gemisch derselben mit
einer Erdalkalimetailseife von Fettsäuren ist, da diese
Seifen Emulgiermittel
darstellen und durch Wasser herausgelaugt werden. Durch dieses Auslaugen der Alkaliseifen
wird die Struktur des Schmierfetts nachteilig verändert und das damit geschmierte
Bauteil kann infolge schlechter Schmierwirkung Schaden nehmen.
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Ein anderes Gebiet, in dem die geringe Wasserfestigkeit von Schmierfetten
nachteilig sein kann, ist der Abwasserschutz. Betriebe wie z.B. Hütten- oder Walzwerke,
in denen große Mengen Schmiermittel und Kühl- oder Waschwasser benötigt werden,
lassen häufig große Mengen von Seife oder anderen Schmierfettbestandteilen in das
Abwasser gelangen, die Schäden in den Wasserläufen verursachen. Es ist zwar manchmal
möglich, aus dem Schmierfett stammende Seifen aus den Abwässern wieder zu entfernen,
jedoch ist das immer aufwendig und läßt sich durch vorbeugende Maßnahmen, etwa die
Verwendung von wasserfesten Schmierfetten, vermeiden.
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Aus der US-PS 3 801 506 ist ein Schmierfett bekannt, das Lithium-
und Calciumseifen als Verdickungsmittel enthält und dessen normale Wasserbeständigkeit
durch Zusatz bestimmter Polyalkoxylierungs-Derivate weiter erhöht worden ist.
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Diese bekannten, ein Seifengemisch enthaltenden Schmierfette besitzen
zwar unter anderem ausgezeichnete Wasserbeständigkeit und vorzügliches Aussehen,
jedoch war das Verfahren zu ihrer Herstellung noch unbefriedigend, und zwar insofern,
als es für jede Seife eine verhältnismäßig umständliche und komplexe zweistufige
Verseifung erforderte. So wurde z.B. zur Herstellung eines mit einer Ca/Li-Seife
verdickten Schmierfetts zunächst aus 12-Hydroxystearinsäure und Calciumhydroxid
die Ca-Seife und dann durch Verseifung von 12-Hydroxystearinsäure und/oder -methylester
mit einer vorgemischten LiOH-Lösung die Li-Seife erzeugt. Versuche mit Schmierfetten
auf Basis solcher Li/Ca-Seifengemische haben
gezeigt, daß die zweistufige
Herstellung notwendig war, um dem Schmierfett eine zufriedenstellende Struktur und
Erscheinung zu verleihen. Beide Eigenschaften sind für die Marktgängigkeit solcher
Schmierfette unerläßlich.
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Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, mit Ca/Li-Seifen verdickte
Schmierfette, die wasserbeständig sind und gute Textur und gutes Aussehen besitzen,
durch ein vereinfachtes Verfahren herzustellen.
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Es wurde nun gefunden, daß mit einem Gemisch von Alkali-und Erdalkaliseifen
verdickte Schmierfette (wie die Ca/Li-Seifenschmierfette), die zufriedenstellende
Struktur und gutes Aussehen besitzen, durch eine einstufige Verseifung zugänglich
werden, wenn man die angewandte Umsetzungstemperatur unter dem Schmelzpunkt der
im Schmierfett enthaltenen Erdalkaliseife(n) hält. Besonders gut brauchbare Schmierfette
dieser Art lassen sich erhalten, wenn man diese kritische Temperatur während der
einstufigen Herstellung mit einem bestimmten kritischen Mischungsverhältnis von
Fettsäure und Mineralöl in der Beschickung verbindet.
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Es ist daher Gegenstand der Erfindung, das eingangs wiedergegebene
Verfahren in der Weise durchzuführen, daß ein Gemisch, das je Gewichtsteil der Fettsäure
nicht mehr als 2 - 4 Gewichtsteile des Mineralgrundöls enthält, mit Lithium- und
Calcium-Verbindungen umgesetzt und die Temperatur während dieser Verseifung der
Fettsäure und der gesamten Herstellung stets unter dem Schmelzpunkt der Li- und
Ca-Seifen gehalten wird.
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Beim Verfahren der Erfindung werden demnach Erdalkali-, insbesondere
Ca-, und Alkali-, insbesondere Li-Seifen durch gleichzeitige Verseifung der eingesetzten
Fettsäuren in Gegenwart
bestimmter Anteile Mineralschmieröl in
einer einzigen Stufe hergestellt, und die Temperatur wird in allen Stadien des Herstellungsverfahrens
unter dem Schmelzpunkt der Bestandteile gehalten. Bei diesem Verfahren können wie
bei der bekannten zweistufigen Arbeitsweise die üblichen Zusatzstoffe (Additive)
und AdJuvantien dem Schmierfett in den gebräuchlichen Anteilen zugefügt werden.
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Nach dem Verfahren der Erfindung können Schmierfette aus den folgenden
Bestandteilen hergestellt werden: A) Alkoxylierungsprodukte von aliphatischen Alkoholen,
Phenolen oder Aminen als die Wasserbeständigkeit der Schmierfette verbessernde Additive,
z.B.: 1) Polymere Alkoxylierungsprodukte von ein- oder mehrwertigen aliphatischen
Alkoholen. Solche Additive sind z.B. in den US-Patentschriften 2 425 845 und 2 425
755 beschrieben und werden durch Kondensation von Polyoxyäthylen- oder -propylenglykolen
mit einem Molekulargewicht von 300 - 15000 hergestellt, und zwar durch alkalisch
katalysierte Umsetzung eines Gemischs von Äthylen und Propylen-1,2-oxid mit ein-,
zwei- und/oder dreiwertigen Alkoholen bei ca. 80 - 1600C. Die mittleren Molekulargewichte
dieser Kondensationsprodukte, gemessen durch Ebullioskopie oder berechnet aus Viskositätsdaten
oder Acetylzahlen, liegen bei 300 - 15000.
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Bevorzugte Kondensate enthalten etwa 50 - 75 Gew.-Teile Propoxy-
und etwa 50 - 25 Gew. -Teile Äthoxygruppen und besitzen mittlere Molgewichte von
etwa 1500 -10000. Der Anteil dieser Additive im Schmierfett beträgt gewöhnlich 0,1
- 5, insbesondere 0,1 - 0,6 Gew.-.
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2) Alkoxylierungsprodukte von Alkylphenolen. Sie werden
durch
Umsetzung von Äthylen- und/oder Propylenoxid mit Alkylphenolen, deren Alkylgruppe(n)
5 - 15 C-Atome besitzen, hergestellt und enthalten gewöhnlich 2 - 50 Alkoxidgruppen
im Molekül. Bevorzugt sind äthoxylierte Alkylphenole, deren Alkylgruppen 6 - 10
C-Atome aufweisen, und die 5 - 15 Äthoxygruppen im Molekül besitzen. Ein besonders
geeignetes Handelsprodukt ist flüssig, hat bei 250C eine Viskosität von 575 i 50
cSt., eine Dichte von 1,02 g/ml bei 15,60C, einen ASTM-Stockpunkt unter -1 50C und
ein Molgewicht von 6000 - 8000.
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3) Alkoxylierungsprodukte von Diaminen. Diese gleichfalls handelsüblichen
Additive werden durch Umsetzung eines Alkylendiamins, etwa Äthylen-1,2-diamin, mit
Propylenoxid und nachfolgende Äthoxylierung hergestellt.
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B) Die Schmieröle.
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Als Grundschmieröle für das Verfahren der Erfindung kommen vor allem
Mineralschmieröle in Betracht. Sie können aus paraffin-, naphthenbasischen, asphaltischen
oder paraffin/ asphaltischen Roherdölen in der üblichen Weise erhalten werden und
sollen eine Dichte von 10 - 350 API, eine Viskosität von 100 - 2000 SUS (Saybolt
Universal Seconds) bei 37,8°C und einen Flammpunkt von 135 - 343°C aufweisen.
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Eine Viskosität von 500 - 1400 SUS (bei 37,80C) wird bevorzugt.
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Bevorzugt sind ferner paraffinbasische Grundschmieröle mit einer
Viskosität von 75 - 95 SUS (bei 98,90C) und Flammpunkten von 232 - 3160C.
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C) Mischungsverhältnis Mineralgrundöl zu Fettsäure.
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Aus bisher nicht voll übersehenen Gründen hat dieses Mischungsverhältnis
auf Ablauf und Ergebnis des Verfahrens der Erfindung erheblichen Einfluß. Wie Versuche
ergeben haben, führen Mischungsverhältnisse von Schmieröl : Fettsäure von 2:1 bis
4:1 zu guten Ergebnissen. Höhere Mischungsverhältnisse, etwa 5:1 bis 7:1 führen
hingegen zu Schmierfetten, die infolge von Inhomogenitäten schlechtes Aussehen haben.
Kleinere Mischungsverhältnisse führen zur Bildung einer sehr zähen Seifenmasse und
zur Uberlastung des Rührers sowie zu einer untragbaren Verlängerung der Herstellungsdauer.
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D) Adjuvantien Den erfindungsgemäß hergestellten Schmierfetten können
außer den oben genannten Additiven ggf. die üblichen Ad-Juvantien zugesetzt werden,
um ihre Eigenschaften weiter zu verbessern.
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Zu diesen Adjuvantien zählen die Lastaufnahme verbessernde Mittel,
etwa Metallnaphthenate und geschwefeltes Spermöl, FUllstoffe wie Metalloxide, Oxidationsinhibitoren,
wie Phenyl-/3 -naphthylamine oder Diphenylamine, Korrosionsschutzstoffe, wie Alkalinitrite,
und Stabilisatoren, wie Fettsäureester.
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Falls diese Adjuvantien zugesetzt werden, beträgt ihr Anteilim gebrauchsfertigen
Schmierfett insgesamt selten mehr als 10 Gew.-%, gewöhnlich nur etwa 0,5 - 0,7 Gew.-%.
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In der Regel werden die Adjuvantien dem Schmierfett während seiner
Abkühlung zugefügt.
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E) Alkali- und Erdalkaliseifen Unter diesen werden für das Verfahren
der Erfindung die
Lithium- und Calciumseifen von Fettsäuren und/oder
Hydroxyfettsäuren bevorzugt. Sie werden aus den hydroxiden, Oxiden, Alkoxiden oder
anderen basischen Verbindungen, z.B. den Carbonaten, von Ca und Li hergestellt.
Darunter sind Ca-Oxid und -hydroxid und Li-Hydroxid bevorzugt.
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Für das Verfahren der Erfindung geeignet sind insbesondere 12 - 32
C-Atome enthaltende Fettsäuren, Hydroxyfettsäuren und ihre Ester, darunter vor allem
die Glyceride. Beispiele sind Stearin- und 12-Hydroxystearinsäure, hydriertes Rizinusöl,
Myristinsäure und dgl. Besonders bevorzugt wird 1 2-Hydroxystearinsäure verwendet.
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F) Temperatur Im Verfahren der Erfindung muß die Temperatur der Masse
in allen Stadien der Herstellung ständig unter dem Schmelzpunkt der Erdalkali- bzw.
Ca-Seife(n), die von allen Bestandteilen gewöhnlich den tiefsten Schmelzpunkt haben,
gehalten werden. In kontinuierlich arbeitenden Anlagen braucht dazu nur die Temperatur
im Reaktormantel entsprechend geregelt zu werden. Bei ansatzweisem Betrieb genügt
es, den Heizmantel des Kessels auf dieser Temperatur zu halten, im Falle von Ca-12-hydroxystearat
also unterhalb von 145°C.
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G) Schmierfett-Konsistenz Nach dem Verfahren der Erfindung lassen
sich die mit Ca/Li-Seifen verdickten Schmierfette in wenigstens drei Konsistenzgraden
herstellen, die den Graden 0, 1 und 2 des National Lubricating Grease Instituts
(iSLGI) der V.St.v.A. entsprechen und unter ASTM-Methode D-217 (Kegelpenetration)
beschrieben sind. Durch Abänderung von Schmieröl- und Additivanteilen lassen sich
weitere
Konsistenzgrade einstellen. Z.B. besteht ein typisches Schmierfett
von NLGI-Grad 0 aus ingesamt 7 Gew.-Teilen Seifen, 88 Gew.-Teilen Schmieröl und
5 Gew.-Teilen Additiven. Ein Schmierfett von NGLI-Grad 1 besteht aus 12 Teilen Seife(n),
83 Teilen Schmieröl und 5 Teilen Additiven, und ein solches vom NLGI-Grad 2 aus
16 Teilen Seife(n), 79 Teilen Schmieröl und 5 Teilen Additiv.
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Das Verfahren der Erfindung wird in den folgenden Beispielen weiter
erläutert.
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Beispiel 1 Ein Schmierfettkessel, der mit Heiz-, Kühl- und Rühreinrichtungen
versehen war, wurde mit 70,754 kg LiOH.H20 und 354 kg Wasser beschickt. Die Lösung
wurde ca. 15 Minuten durchgerührt und mit 1450 kg eines Grundöls A, 726 kg 1 2-Hydroxystearinsäure
und 33,6 kg Kalkhydrat unter ständigem Rühren versetzt. Das Grundöl A hatte folgende
Eigenschaften: Dichte, g/ml bei 150C 0,895 Dichte, OAPI 26,5 Viskosität, SUS, bei
37,80C 1201 Viskosität, SUS, bei 98,90C 93,8 Flammpunkt (COC), 0C 271 ASTM-Stockpunkt,
oC -17,8 Zur Verseifung der Fettsäure wurde das gerührte Gemisch dann auf 82 - 930C
erwärmt. Bei diesem Erwärmen wurde sorgfältig darauf geachtet, daß kein Teil des
Gemischs 1450C überschritt.
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Nach dem Ende der Verseifung wurde die Masse durch Erhitzen auf 132
- 1350C konditioniert. Bei dieser Temperatur wurde sie 3 - 4 h gerührt, bis die
Masse eine sehr zähe, glatte Struktur und transparentes Aussehen erreicht hatte.
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Danach wurden weitere 1991,3 kg (2230 1) des Grundöls A mit einer
Geschwindigkeit von etwa 3,79 l/min eingerührt.
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Anschließend wurden 254,9 kg (290,4 1) eines Grundöls B mit etwa 11,4
l/min eingerührt. Das Grundöl B hatte folgende Eigenschaften: Dichte, g/ml, bei
150C 0,880 Dichte, OAPI 29,2 Viskosität, SUS, bei 37,80C 335 Viskosität, SUS, bei
98,9°C 54,3 Flammpunkt (COC), 0C 232 ASTM-Stockpunkt, a -17,8 Nach dem Zusatz des
Grundöls B wurde das gerührte Gemisch auf 82 - 1040C gehalten und mit den nachfolgenden
Additiven ** und Schmierölen versetzt: 97,5 kg Bleinaphthenat 64,4 kg Blei-diamyldithiocarbamat
33,6 kg Antimon-dialkyldithiocarbamat 32,7 kg Äthylen-/Propylenpolyglykol *** 65,8
kg eines Rückstandsöls 1510,9 kg Grundöl A 118 kg Grundöl B ** Die zugesetzten Additivmengen
stellen die Gesamtanteile dar, die die Spezifikation des getesteten Schmierfetts
erfüllen.
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*** Das Polyglykoläthergemisch hatte folgende Eigenschaften: Zustand
bei 250 C flüssig pH-Wert einer 5%igen Lösung in Wasser/Isopropanol (3 : 1) 6,8
Dichte, g/ml, bei 250C 1,01856 Flammpunkt (COC), 0C 79,4 Viskosität, cP, bei 250C
(Brookfield-Viskosimeter) 4,50 Molekulargewicht 2300 - 2500 Verhältnis 1,2 Oxypropylen/Oxyäthylen
80 : 20 Relative Löslichkeitszahl 14,1 **** Das Rückstandsöl hatte folgende Eigenschaften:
Dichte, g/ml, bei 150C 0,947 Dichte, OAPI 17,8 Viskosität, SUS, bei 98,90C 710 Flammpunkt
(COC), 0C 327 ASm-Stockpunkt, °C 10 Nach dem Zusatz der Additive und Öle wurde die
Masse zur Gewährleistung der Homogenität noch eine h bei 91 0C gerührt, sodann wurde
eine Probe entnommen. Wie die Werte zeigen, die unter Beispiele 1 - 3 in der Tabelle
I angegeben sind, waren bei dem erhaltenen Schmierfett nicht nur die allgemeinen
physikalischen Eigenschaften, einschließlich der Wasserbeständigkeit, gut, sondern
das erhaltene Schmierfett war auch von glatter Struktur und nicht11körnigfl, wie
das der Fall ist, wenn man die kritische Temperatur und das Schmieröl/Fettsäure-Verhältnis
von 4 : 1 überschreitet.
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Ähnliche Schmierfette wurden erhalten, wenn man im Verfahren des vorstehenden
Beispiels die 12-Hydroxystearinsäure durch
ihren Methylester oder
hydriertes Rizinusöl ersetzte.
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Beispiel 2 : (Vergleichsbeispiel) In diesem Beispiel wurde das Beispiel
1 mit der Abweichung wiederholt, daß die Heizmanteltemperatur den 1450C betragenden
Schmelzpunkt von Calcium-12-hydroxystearat überschritt; Der Fettkessel wurde mit
2,09 kg LiOH.H20 und 10,61 kg Wasser beschickt. Die wässrige Lösung wurde etwa 15
Minuten gerührt und mit 72,78 kg Grundöl A , 21,445 kg 1 2-Hydroxystearinsäure und
1,02 kg Kalkhydrat unter ständigem Rühren versetzt.
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Die gerührte Beschickung wurde dann zur Bildung der Li/Ca-Seifen auf
82 - 930C erwärmt. Während dieser Erwärmung erreichte die Temperatur im Heizmantel
des Kessels 1770C und die Temperatur des Verseifungsgemischs, das die Heizmantelwand
berührte, betrug 145 - 1760C, wobei die Temperatur der Seifenmasse insgesamt 82
- 930C betrug.
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Nach der Verseifung wurde die wässrige Masse durch Erwärmen auf 1320C
konditioniert. Auch dabei betrug die Temperatur im Heizmantel des Kessels 1770C
und die Temperatur der Masse, die die Kesselwand berührte, lag bei 145 - 1760C,
wobei die Masse insgesamt eine Temperatur von 132 - 1350C aufwies und bei dieser
3 - 4 h gerührt wurde.
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Nach Ablauf dieser Zeit wurden 47,5 kg Grundöl A mit etwa 0,68 kg/min
eingerührt und die Masse wurde auf 82 - 1 040C abkühlen gelassen.
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Bei dieser Temperatur (82 - 1040C) wurden unter Rühren zunächst 11,413
kg Grundöl B und anschließend die folgenden Bestandteile unter Rühren zugesetzt:
2,38
kg Blei-naphthenat 1,59 kg Blei-diamyldithiocarbamat 0,794 kg Antimon-dialkyldithiocarbamat
0,794 kg Äthylen-/Propylenpolyglykoläther 1,59 kg Rückstandsöl Nach Zusatz dieser
Bestandteile wurde die Masse zur Homogenisierung weitere 30 min bei 82 - 1040C gerührt
und ihr schließlich eine Probe entnommen. Wie das in Tabelle I aufgeführte Ergebnis
zeigt, hatte das erhaltene Schmierfett gute Eigenschaften, jedoch waren Struktur
und Aussehen nicht vergleichbar mit der glatten, butterartigen Struktur des in Beispiel
1 erhaltenen Schmierfetts.
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Beispiel 3 : (Vergleichsbeispiel) Dieses Beispiel unterschied sich
vom Beispiel 1 im wesentlichen allein durch ein Mischungsverhältnis von Schmieröl
Fettsäure von mehr als 4 : 1 Der Fettkessel wurde mit 0,717 kg LiOH.H20 und 3,58
kg Wasser beschickt. Die wässrige Lösung wurde etwa 15 Minuten gerührt und mit 37,48
kg Grundöl A, 7,36 kg 12-Hydroxyfettsäure und 0,345 kg Kalkhydrat unter ständigem
Rühren versetzt.
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Das gerührte Gemisch wurde dann durch Verseifung auf 82 - 930C erwärmt,
dabei wurde sorgfältig darauf geachtet, daß kein Teil der Masse 1450C überschritt.
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Danach wurde die Masse 3 - 4 h in der beschriebenen Weise bei 132
- 1350C konditioniert.
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Nach Ablauf dieser Zeit wurden weitere 4,26 kg Grundöl A
mit
etwa 0,227 kg/min zugemischt und das Gemisch auf 82 -1040C abkühlen gelassen. Anschließend
wurde 3,08 kg Grundöl B langsam zugesetzt.
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Sodann wurden der Masse bei 82 - 1040C unter ständigem Rühren die
folgenden Bestandteile zugefügt: 0,816 kg Blei-naphthenat 0,544 kg Blei-diamyldithiocarbamat
0,272 kg Antimon-dialkyldithiocarbamat 0,272 kg Äthylen-/Propylenpolyglykoläther
0,544 kg Rückstandsöl Nach diesem Zusatz wurde die Masse zur Homogenisierung weitere
30 min bei 82 - 1040C gerührt und schließlich eine Probe entnommen. Das erhaltene
Schmierfett zeigte zwar gute Testwerte, besaß Jedoch eine mehlige Struktur und ein
schlechtes Aussehen.
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Da bei diesem Vergleichsbeispiel die Temperatur ständig unterhalb
des kritischen Werts gehalten wurde, können schlechte Struktur und schlechtes Aussehen
des Schmierfettes nur dem angewandten Mischungsverhältnis Schmieröl : Fettsäure
von 5 : 1 zugeschrieben werden.
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Beispiel 4 : (Vergleichsbeispiel) In diesem Vergleichsbeispiel wurde
die in Beispiel 1 beschriebene Arbeitsweise mit der Abweichung wiederholt, daß das
Mischungsverhältnis von Schmieröl : Fettsäure unter 2 : 1 lag.
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Der Fettkessel wurde mit 2,09 kg LiOH und 10,61 kg Wasser beschickt.
Nach
dem Rühren (15 min) wurden 21,445 kg Grundöl A, 21,445 kg 12-Hydroxystearinsäure
und 1,02 kg Kalkhydrat zu der gerührten Lösung gegeben. Schon während des Zusatzes
dieser Bestandteile nahm die Konsistenz der Masse erheblich zu und das Durchrühren
wurde sehr schwierig. Als Folge davon ließ sich die Masse nicht vollständig homogenisieren
und erforderte eine außerordentlich lange Aufwärmzeit. Proben des schließlich erhaltenen
Schmierfetts enthielten nichtdispergierte Seifenklumpen, und sowohl das Aussehen
wie die Eigenschaften des Schmierfetts erwiesen sich als schlecht.
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Da außerdem der notwendige Zeitaufwand viel zu hoch war, lassen sich
Schmierfette mit einem Schmieröl: Fettsäure-Gewichtsverhältnis unter 2 : 1 in der
Praxis nicht befriedigend herstellen.
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Tabelle I Zusammensetzung (Gew.-%): Beispiel 1 Beispiel 2 Beispiel
3 Lithium-12-hydroxystearat 9,6 9,3 9,3 Calcium-12-hydroxystearat 4,7 4,7 4,7 Grundöl
A 75,5 75,8 75,8 Grundöl B 5,7 5,7 5,7 Blei-Diamyldithiocarbamat 1,0 1,0 1,0 Antimon-Dialkyldithiocarbamat
0,5 0,5 0,5 Äthylen-/Propylenpolyglykoläther 0,5 0,5 0,5 Rückstandsöl 1,0 1,0 1,0
Blei-Naphthenat 1,5 1,5 1,5 Gesamt: 100,0 100,0 100,0 Eigenschaften : Penetration
bei 25°C (60 Hübe) 332 333 322 Wasserabsorptionstest Absorb. Wasser, % 100 90 85
ursprüngl. Penetration 305 305 298 Penetration der Emulsion 287 287 294 Wasserauswaschtest
nach ASTM-D-1264 Verlust bei 37,8°C, % 1,4 3,5 2,7 Verlust bei 79,4°C, % 2,2 3,7
3,8
Wie die vorstehenden Beispiele zeigen, führt das Verfahren
der Erfindung gegenüber den bekannten Verfahren zu verschiedenen Fortschritten in
der Herstellung von mit Calcium-und Lithiumseifen verdickten Schmierfetten. So wird
durch die einstufige Arbeitsweise nicht nur der zur Herstellung der Schmierfette
notwendige Zeitaufwand gegenüber den zweistufigen Verfahren vermindert, sondern
die erfindungsgemäß hergestellten Schmierfette enthalten höhere Seifenanteile als
bekannte Fette mit vergleichbaren Eigenschaften.
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Außerdem sind die Schmierfette, die nach dem Verfahren der Erfindung
erhalten wurden, gegen einen Abbau unter den Betriebsbedingungen beständiger, insbesondere
in Gegenwart von Wasser.
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Diese Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens werden erreicht,
ohne daß die Schmierwirkung oder das Aussehen der Schmierfette nennenswert beeinträchtigt
werden. Schließlich läßt sich das Verfahren der Erfindung sowohl bei der ansatzweisen
als auch kontinuierlichen Herstellung von Schmierfetten verwenden.