DE1045025B - Vanadinhaltiges, zu nicht korrodierender Asche verbrennendes Rueckstandsheizoel - Google Patents
Vanadinhaltiges, zu nicht korrodierender Asche verbrennendes RueckstandsheizoelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft verbesserte Rückstandsheizöle, die beim Verbrennen eine praktisch nicht korrodierende
Asche liefern. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf Mischungen, in denen Calcium-, Barium-
oder Magnesiumkomplexsalze in beständiger, suspendierbarer Form in Rückstandsheizölen vorliegen.
Aus Erdöl gewonnene Rückstandsheizöle finden weiteste Verwendung in Schiffs- und Landkraftanlagen,
wo sie wegen ihres hohen Heizwertes und ihrer geringen Kosten von großem wirtschaftlichem Wert
sind. Diese Heizöle können die Rückstandsprodukte oder -produktgemische von Raffinationsverfahren, wie
der Rohöldestillation, der Destillation oder Schnelldestillation von Spaltprodukten oder der Redestiila- 1S
tion, sein. Sie können entweder aus ungekrackten oder aus gekrackten Kohlenwasserstoffen bestehen. In
Fällen, wo es auf die Viskosität des Rückstandsheizöles ankommt, ist es mitunter erforderlich, bestimmte
Rückstandsöle, wenn sie zu zähflüssig sind, mit einer ao
Destillatfraktion von niedriger Viskosität zu verdünnen. Rückstandsheizöle können daher außer Rückständen
auch Destillatfraktionen enthalten; im allgemeinen bestehen sie aber hauptsächlich aus Destillationsrückständen.
Rückstandsheizöle sind auch unter dem Namen »Bunkerheizöle« bekannt. Sie sind im großen ganzen
durch einen Siedebereich oberhalb etwa 205ö C gekennzeichnet.
Von Bedeutung sind zwei Sorten von Rückstandsölen, nämlich ein Destillatheizöl mit einem
geringen Gehalt an Destillationsrückständen und einem verhältnismäßig geringen Gehalt an aschebildenden
Bestandteilen sowie ein Rückstandsheizöl, welches erhebliche Mengen Asche, ' z. B.
bis zu 0,1O1 Gewichtsprozent und mehr, enthält.
Die Erfindung bezieht sich in erster Linie auf dieses Öl. Es hat eine Dichte von etwa 1,008 bis 0,966, eine
kinematische Viskosität von etwa 57 bis 650 cSt bei 50° C, einen Flammpunkt von mindestens 66° C und
einen Koksrückstand nach Conradson von mindestens 0,5 %.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich hauptsächlich auf die bei der Verbrennung von Rückstandsoder Bunkerheizölen zurückbleibende Asche. Die
Menge und Art der bei der Verbrennung eines Rückstandsheizöles gebildeten Asche richten sich in erster
Linie nach dem Aschegehalt und der Herkunft des Rohöles, aus dem das Öl stammt. Rohöle können bei
der Verbrennung bis zu 3 Gewichtsprozent Asche bilden, und die aschebildenden Bestandteile konzentrieren
sich bei den raffinierenden Behandlungen, denen die Rohöle unterworfen werden, fast vollständig im
Rückstand. Rückstandsöle als solche enthalten jedoch im allgemeinen weniger als 0,10 Gewichtsprozent Asche.
Vanadinhaltiges, zu nicht korrodierender Asche verbrennendes Rückstandsheizöl
Anmelder:
Esso Research and Engineering Company, Elizabeth, N. J. (V. St. A.)
Vertreter: E. Maemecke, Berlin-Lichterfelde West,
und Dr. W. Kühl, Hamburg 36, Esplanade 36 a,
Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 21. Oktober 1953
V. St. v. Amerika vom 21. Oktober 1953
Die Heizölasche enthält eine große Anzahl verschiedener chemischer Bestandteile, wie Silicium, Aluminium,
Blei, Kupfer, Eisen, Calcium, Magnesium, Nickel, Vanadin, Molybdän und Wolfram. Von vorwiegendem
Interesse ist das Vanadin, das, als V2O5
berechnet, bis zu 80 Gewichtsprozent der Asche ausmachen kann.
Der Vanadingehalt der Asche von in den V. St. A.
geförderten Rohölen schwankt zwischen etwa 0 bis 20 °/o V2 O5. Rückstandsheizöle, die von Rohölen aus
dem mittleren Osten stammen, geben Aschen mit Vanadingehalten von 14 bis 45 fl/o, während dieser Wert
im Falle der südamerikanischen Rohöle bis zu 80 % betragen kann.
Gegenstand der Erfindung sind vanadinhaltige Rückstandsheizöle, die beim Verbrennen eine Asche
liefern, die bei Temperaturen von 540° C und darüber hinaus Stahl und Stahllegierungen praktisch nicht angreift,
d. h. ein Heizöl, das beim Verbrennen in Gasturbinen, Quecksilberkesseln, Hochdruckdampfkesseln
u. dgl. praktisch keinen korrosiven Einfluß auf die in diesen Anlagen verwendeten Eisenlegierungen
ausübt.
Es ist bekannt, daß der Zusatz von Calcium- und Magnesiumverbindungen zu vanadinreichen Heizölen
die Korrosivität des Vanadins gegenüber Metallen bei hoher Temperatur herabsetzt, wenn die Heizöle in
Anlagen wie Gasturbinen und Kesseln verwendet wer-
iO9' 680/50»
den. Der Zusatz der Calcium- und Magnesiumverbindungen zu den Heizölen bietet jedoch Schwierigkeiten.
Verwendet man unlösliche Verbindungen, wie Oxyde, Carbonate oder Acetate, so setzen sich diese
bei der Lagerung ab. Andererseits haben lösliche Verbindungen, wie die Seifen hochmolekularer Säuren,
einen geringen Metallgehalt. Sie müssen daher in verhältnismäßig hohen Konzentrationen angewandt werden,
um die gewünschten Ergebnisse zu liefern. Verwendet man aber hohe Konzentrationen, so wird die
Beschaffenheit der Flamme nachteilig beeinflußt. Außerdem sind diese hochmolekularen Seifen kostspielig.
Durch die vorliegende Erfindung werden diese Schwierigkeiten ausgeschaltet, indem man eine Kornplexverbindung
eines Salzes einer niedrigmolekularen und einer hochmolekularen Carbonsäure verwendet.
Geeignete niedrigmolekulare Säuren sind Essigsäure und andere C1- bis C5-Carbonsäuren, z. B. Ameisensäure,
Propionsäure, Crotonsäure oder Acrylsäure. Geeignete hochmolekulare Säuren sind vorzugsweise
diejenigen mit einer Kettenlänge von 16 bis 22 C-Atomen, z. B. Stearinsäure, Palmitinsäure, Ölsäure, hydrierte
Fischölsäuren und andere bei der Schmierfettherstellung verwendete Säuren.
Der Anteil der niedrigmolekularen Säure in der Komplexverbindung soll etwa 10 bis 80 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 50 bis 80 Gewichtsprozent, betragen, während die hochmolekulare Säure in Mengen
von 90 bis 20, vorzugsweise von 50 bis 20 Gewichtsprozent anwesend sein soll. Diese Zahlen entsprechen
einem Molverhältnis der niedrigmolekularen zur hochmolekularen Säure von 0,5 :1 bis 40 :1. Mol Verhältnisse
von mehr als 5 :1, vorzugsweise mehr als 7 :1, werden entschieden vorgezogen, da die Verbindungen
dann in geringeren Konzentrationen zum Heizöl zugesetzt werden können und eine geringere Einwirkung
auf die Form der Flamme haben. Die Komplexverbindungen bilden sich bei höheren Temperaturen.
Sie werden auch vorzugsweise in Gegenwart eines Mineralöles, z. B. eines solchen mit einer Dichte im
Bereich von 0,94 bis 0,923 hergestellt. Praktisch kann das Rückstandsheizöl, wenn sein Flammpunkt hoch
genug ist, als Verdünnungsmittel für die Seife verwendet werden.
Eine typische, zufriedenstellende Ergebnisse liefernde
Zusammensetzung ist die folgende:
Bestandteile
Eisessig
Stearinsäure oder andere
hochmolekulare Säure* ..
hochmolekulare Säure* ..
Calciumhydroxyd **
Mineralöl (Viskosität
= 7,8 cSt bei 98,9° C) ...
= 7,8 cSt bei 98,9° C) ...
Gewichtsprozent
10,00
5,00
7,30
7,30
77,70
Ungefähres
Molverhältnis
10:1
ratur auf 230 bis 260° C erhöht, worauf die Masse unter Bildung der Komplexverbindung fest wurde.
Das Erhitzen wurde unterbrochen und die Masse gerührt, bis sie sich auf 93° C abgekühlt hatte. Das
Produkt war glatt, salbenartig und fest. Der Zusatz kann aufbewahrt oder unmittelbar in warmem Zustand
dem Rückstandsheizöl zugesetzt werden. Eine Homogenisierung des mit dem Zusatz versehenen
Heizöles liefert ein Produkt von ausgezeichneter Dispersion. Diese Verfahrensstufe ist jedoch nicht erforderlich.
In ähnlicher Weise können andere hochmetallhaltige Komplexverbindungen mit Barium, Strontium,
Zink, Magnesium oder deren Mischungen als Zusätze für besondere Zwecke oder aus wirtschaftlichen Gründen
hergestellt werden.
Das obige, 3,95 Gewichtsprozent Calcium enthaltende Produkt wurde einem Bunker-Heizöl zugesetzt,
so daß ein Öl mit 0,105 Gewichtsprozent Calcium erhalten wurde. Die Mischung enthielt 292 Teile Vanadin
je Million und 1044Teile Calcium je Million; das Verhältnis von Ca zu V betrug also 2,75. Die
Mischung wurde in einer Hochdruckhomogenisiermaschine verarbeitet. Das so erhaltene Heizöl war
sehr beständig und ergab bei der Lagerung bei 66° C in einem Zeitraum von 17 Tagen keine Abscheidungen.
Bei einer beschleunigten Absetzprobe wurden 100 ecm des Heizöles in ein Zentrifugenglas eingefüllt, auf
46° C erwärmt und 5 Minuten mit 1500 Umdr./Min. zentrifugiert. Dann wurden die oberen 50 ecm abgehebert
und, ebenso wie die unteren 50 ecm, analysiert, wobei die folgenden Ergebnisse erhalten wurden:
Bunkerheizöl+2,73 °/o Calciumstearat-acetat-Komplexverbindung
Gesamtasche (800° C), % ..
Ca, %
* Doppelbestimmung.
Zentrifugenprobe
Obere
50 ecm
50 ecm
0,41 (0,42)*
0,12 (0,11)*
0,12 (0,11)*
Untere
50 ecm
50 ecm
0,36
0,10
0,10
55
* Die tatsächliche verwendete Säure war eine hydrierte g0
Fischölsäure von einer vorwiegenden Kettenlänge von C«.
** Kalkhydrat mit hohem Calciumgehalt.
Die hydrierten Fischölsäuren wurden mit zwei Dritteln des Mineralölverdünnungsmittels gemischt,
das Gemisch wurde auf etwa 65° C erwärmt und die Essigsäure zugesetzt. Unmittelbar darauf wurde eine
Aufschlämmung des Kalkhydrates in dem Rest des Mineralöles zu der Mischung zugegeben. Die Temperatur
wurde dann auf etwa 120 bis 150° C gesteigert und das Wasser abgetrieben. Dann wurde die Tempe-Die
Werte zeigen, daß das Calcium in dem Öl gut verteilt und suspendiert war. Die gefundene Calciummenge
war auch in guter Übereinstimmung mit der zugesetzten (0,105 °/o). -
Die Heizöle nach der Erfindung sind beständige Dispersionen von Seifen mit hohem Metallgehalt in
Rückstandsheizölen, die sich auch unter extremen Bedingungen nicht ■ absetzen. Dies beruht darauf, daß
das Metall in dem Heizöl in Form einer Komplexverbindung vorliegt.- Die Erfindung ist nicht auf die
Herstellung dieser Komplexverbindungen in der angegebenen Weise gerichtet. Sie umfaßt daher auch
Heizöle, bei denen die hochmolekulare Säure, die niedrigmolekulare Säure und.das Kalkhydrat unmittelbar
zu dem Heizöl oder zu dessen Bestandteilen während der Herstellung desselben oder während
seiner Lagerung bei Temperaturen- von etwa 120 bis 290° C zugesetzt wurden. ■
Die Menge des dem Heizöl in Form der Komplexverbindung zugesetzten Metalles beträgt gewöhnlich
etwa 0,02 bis 0,5 Gewichtsprozent.- Im Falle von Calcium genügt im allgemeinen ein Zusatz von 0,04 bis
0,2 Gewichtsprozent zur Verhinderung der Korrosion durch die meisten Rückstandsheizöle. Die durch Vanadin
verursachte Korrosion wird besonders stark unter-
drückt, wenn das Atomverhältnis des zugesetzten Metalls zum Vanadin im Bereich von 1:1 bis 5 :1, vorzugsweise
von 2:1 'is 3:1, liegt. Die Erfindung bietet zwar besondere Vorteile zur Verhinderung der
durch Vanadin verursachten Korrosion; sie ist jedoch auch auf Heizöle mit verhältnismäßig niedrigem Vanadingehalt
anwendbar und bringt dann andere Vorteile, wie die Verringerung des Absetzens von Feststoffen
bei der Lagerung, mit sich.
IO
Claims (4)
1. Vanadinhaltiges Rückstandsheizöl, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,2 bis 0,5 Gewichtsprozent
Calcium, Barium und bzw. oder Magnesium enthält, wobei das Metall als Komplex von Calcium-,
Barium- und bzw. oder Magnesiumsalzen
einer C1- bis C5-Carbonsäure und einer C16- bis
C22-Carbonsäure vorliegt.
2. Heizöl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Komplexverbindung zu etwa
10 bis 80 Gewichtsprozent aus dem Salz der niedrigmolekularen Carbonsäure und zu etwa 90
bis 20 Gewichtsprozent aus dem Salz der hochmolekularen Carbonsäure besteht.
3. Heizöl nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ölgrundlage eine Dichte
von etwa 1,008 bis 0,966 und eine Viskosität von etwa 57 bis 650 cSt bei 50° C hat.
4. Heizöl nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Atomverhältnis von Calcium, Barium bzw. Magnesium zu Vanadin im Bereich von 1 :1 bis 5 :1, vorzugsweise zwischen
2 :1 und 3 :1, liegt.
©«09· 680/5OiS 11.58.
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