DE2529320C3 - Verfahren zur Aromatisierung von Brat-, Back- und Kochfetten einschließlich Margarine oder Lebensmitteln, die in Anwesenheit des genannten Fettes bereitet werden und Mittel zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Aromatisierung von Brat-, Back- und Kochfetten einschließlich Margarine oder Lebensmitteln, die in Anwesenheit des genannten Fettes bereitet werden und Mittel zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
35
Der Ausdruck »Verändern« bedeutet in dem vorliegenden Zusammenhang, daß ein bestehendes Geruchs-,
Geschmacks- oder Aromacharakteristikum erhöht wird, wenn es in gewisser Hinsicht unzulänglich ist, oder der
bestehende Geruchs-, Geschmacks- oder Aromaeindruck ergänzt wird, um seine Eigenschaften, seinen
Charakter oder seinen Geschmack zu erhöhen.
Unter dem Ausdruck »Lebensmittel« ist in dem -»3
vorliegenden Zusammenhang ein festes, halbfestes oder flüssiges, genießbares Material zu verstehen, das
gewöhnlich, jedoch nicht notwendigerweise einen Nährwert hat. Das Lebensmittel kann auch aus einem
konzentrierten Lebensmittel bestehen. r>o
Unter dem Ausdruck »Bestandteil für Lebensmittel« ist in dem vorliegenden Zusammenhang ein festes,
halbfestes oder flüssiges, genießbares Material zu verstehen, das eine Komponente der Zusammensetzung
oder des Rezepts eines Lebensmittels oder einen Zusatz 5>
zu einem Lebensmittel darstellt und das in irgendeiner Stufe bei der Herstellung dem verzehrbereiten Lebensmittel
zugefügt werden kann.
Die verwendeten Brat-, Back- oder Kochfette sind
Speisefette. Die Fette können auch einer oder mehreren <" für solche Fette an sich bekannten Behandlungen, wie
z. B. Hydrierung, Umesterung oder Fraktionierung in irgendeiner gewünschten Folge von Behandlungen
unterworfen werden. Es können auch Mischungen von Fetten zur Anwendung gelangen.
Unter dem Ausdruck »Margarine« ist in dem vorliegenden Zusammenhang eine genießbare Emulsion
aus Fett und Wasser, vorzugsweise vom Wasser-in-
Öl-Typ zu verstehen.
Gegenstand der Erfindung sind das in den vorstehenden
Patentansprüchen 1 und 2 aufgezeigte Verfahren zur Aromatisierung sowie das im Anspruch 3 aufgezeigte
Mittel zur Durchführung des Verfahrens.
Die erfindungsgemäß aromatisierten Fette bzw. Lebensmittel bekommen ein reiches, volles Aroma
und/oder einen Geruch bzw. Geschmack, die an Rahm und/oder Butter erinnern, mit einer angenehmen Note,
die an Brot anklingt
Die Amadori-Umlagerungsreaktion ist an sich bekannt und z. B. von J. E. H ο d g e in »Advances in
Carbohydrate Chemistry«, Bd. 10, Seiten 161-205 (1955), Academic Press, New York, und in »The Merck
Index«, 8. Ausgabe (1968), Seite 1139, beschrieben. Die
Herstellung von z. B. Amadori-Umlagerungsverbindungen,
die von Glucose abgeleitet sind, ist von E. F. L J. A η e t in »Australien J. Chem.«, Bd. 10, Seiten 193—197
(1957) beschrieben.
Im allgemeinen werden hierbei Aminosäuren oder ihre Salze reist einer Λ !dose in einem geeigneten
Lösungsmittel, z. B. Methanol, erhitzt, um ein Aldosylamin
zu erzeugen, das in die Amadori-Umlagerungsverbindung umgelagert wird. Während die Reaktion bei
Raumtemperatur eintritt, kann eine Erhitzung angewendet werden, bei welcher die Temperatur von dem
verwendeten Lösungsmittel abhängig ist Das AldosyJ-amin braucht nicht isoliert zu werden. Bei der
Umlagerungsreaktion liefern die Aminosäuren die Protonen, und es braucht keine andere Säure hinzugefügt
zu werden.
Bei der Herstellung der gemäß der Erfindung zu verwendenden Amadori-Verbindungen wird der reduzierende
Zucker oder die Aldose aus der Gruppe, bestehend aus den 6-Desoxyaldohexosen, ausgewählt
Beispiele dieser Zucker sind 6-Desoxy-L- oder D-Mannose (L- oder D-Rhamnose), 6-Desoxy-L- oder -D-Galaktose
(L- oder D-Fucose), 6-Desoxy-L- oder -D-GIucose (L- oder D-Chinovose). Rhamnose, Fucose und
Chinovose werden bevorzugt. Auch Mischungen von 6-Desoxyaldohexosen können Anwendung finden.
Da die Zucker asymmetrische Kohlenstoffatome besitzen, können sie links- oder rechtsdrehend sein, oder
sie können aus einer Mischung von beiden isomeren Formen bestehen. Es ist ersichtlich, daß alle diese
möglichen isomeren Formen innerhalb des Rahmens der Erfindung umfaßt sind.
Hinsichtlich der «-Aminosäuren können auch Mischungen Anwendung linden.
Die Amadori-Verbindungen können aus ihrer Reaktionsmischung
in im wesentlichen reiner Form isoliert werden. Sie können jedoch auch in üblicher Weise
gereinigt werden.
Die Zeitdauer des Erhitzens liegt im allgemeinen in der Größenordnung von etwa 30 Minuten. Es ist
ersichtlich, daß diese Erhitzung in irgendeiner Stufe deir Zubereitung der Lebensmittel oder Bestandteile für
Lebensmittel nach der Einverleibung der Amadori-Um· lagerungsverbindungen und vor ihrem endgültigen
Verzehr stattfinden kann.
Die hier beschriebenen Aromatisierungszusammen·
Setzungen können in Abhängigkeit von der gewünschten physikalischen Form des Lebensmittels oder de»
Bestandteils des Lebensmittels fest, halbfest, flüssig oder emulgiert sein. Gewünschtenfalls können die Amadori
Umlagerungsverbindungen auch zeitweise von irgend· einer chemischen oder physikalischen Einwirkung durch
Überzüge oder Einkapselung geschützt werden. Sie
können auch genießbaren Trägern, Verdünnungsmitteln oder anderen genießbaren Trägern, wie z. B. auch
aromatisierenden, den Geschmack beeinflussenden
oder würzenden Zubereitungen oder Konzentraten, einverleibt werden.
Die Amadori-Umiagerungsverbindungen können genießbaren Trägern, Verdünnungsmitteln oder anderen
genießbaren Trägerstoffen einverleibt werden. Wenn die Amadori-Umlagerungsverbindungen Margarine
einverleibt werden, können sie der Fettphase oder der wäßrigen Phase in irgendeiner Stufe der Herstellung
der Margarine zugesetzt werden, vorausgesetzt, daß die Verfahrensstufen nicht zu einer vorzeitigen Entwicklung des Aromas aus den Amadori-Umlagerungsverbindungen heraus führen. Auch Mischungen von verschiedenen Amadori-Umlagerungsverbindungen können für
diesen Zweck verwendet werden.
Vor dem Erhitzen können die Amadori-Jmlagerungsverbindungen dem Lebensmittel oder dem Bestandteil fürdai Lebensmittel an irgendeiner geeigneten
Stelle bei der Herstellung des fertigen oder verzehrbereiten Produkts zugesetzt oder einverleibt werden.
Es ist ersichtlich, daß die Art des erhaltenen Aromas in seiner Note von der spezifischen α-Aminosäure (oder
den spezifischen «-Aminosäuren), die bei der Herstellung der Amadori-Umlagerungsverbindung verwendet
werden, abhängig ist
Die Erfindung ist bei Lebensmitteln oder konzentrierten Lebensmitteln anwendbar, die in Anwesenheit des
Koch-, Brat- oder Backfettes, einschließlich Margarine, pasteurisiert, sterilisiert, gekocht, gebraten und/oder
gebacken werden. Beispiele für Lebensmittel sind Bäckereiprodukte, Bratensoßen undTunken.
Es ist ersichtlich, daß die anzuwendenden Mengen von Amadori-Umlagerungsverbindungen, um die gewünschten Geruchs-, Geschmacks- und Aromaeigenschaften zu schaffen, in weitem Umfang variiert werden
können. So können die Amadori-Umlagerungsverbindungen in Lebensmitteln in Mengen von etwa 1 Teil je
Million (ppm) bis etwa 500 ppm, berechnet auf das Lebensmittel in der verzehrbereiten Form, benutzt
werden. Sehr gute Ergebnisse sind in dem Bereich von 5 bis 100 ppm erhalten worden. Da diese Konzentrationen für den Fall von verzehrbereiten Lebensmitteln
zutreffen, ist es ersichtlich, daß, wenn konzentriertere Lebensmittel in Betracht kommen, merklich höhere
Konzentrationen in Abhängigkeit von dem Grad der Verdünnung, welche sie bei der Zubereitung für den
Verzehr erfahren, angewendet werden können.
Um Produkte mit einem noch volleren Geschmack und Aroma oder einer speziellen erwünschten Note zu
erzielen, können die Amadori-Umlagerungsverbindungen zusammen mit üblichen Aromatisierungsmitteln
benutzt werden.
Die Dosierung dieser wahlweise angewendeten üblichen Aromatisierungsmittel ist von der Art des
Lebensmittels und der Art des Geschmacks, Geruchs oder Aromas, das man zu erhalten wünscht, ebenso wie
von den anderen zugesetzten Bestandteilen, wie Kräutern, Gewürzen, Extrakten, Konservierungsmitteln, Antioxydationsmitteln, Puffermitteln und Neutralisationsmitteln, Enzymen und Nährmittelergänzungen
abhängig.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen näher erläutert.
Die Beispiele 1 bis 6 und 13a betreffen die hier nicht
unter Patentschutz gestellte Herstellung der Amadori-Umlagerungsverbindungen.
In einen 250-m!-Drei!ialskolben, der ein Thermometer, einen Rührer und einen Tropftrichter trug, wurden
8,2g6-Desoxy-D-galactoseund 7,13 g L-Prolin in 75ml
von 96°/oigem Äthanol während drei Stunden unter Rückfluß in einer Stickstoffatmosphäre gerührt
Die Lösung wurde dann in einem Wasserstrahlvakuum auf annähernd 25 mi konzentriert und mit 20 ml
ίο Wasser verdünnt, und die sich ergebende Lösung wurde
durch eine Säule von stark sauren Kationenaustauschern geführt Die Eluierung mit einer Lösung von
0,1 n-Trichloressigsäure ergab eine Anzahl von Fraktionen, weiche die gewünschte Amadori-Umwandlungs-
verbindung enthielten. Diese Fraktionen wurden vereinigt und kontinuierlich mit Äther extrahiert, um die
Trichloressigsäure zu entfernen. Die sich ergebende wäßrige Lösung wurde dann zur Trockene eingedampft,
und der ölrückstand wurde aus 20 ml Äthanol bei
—300C kristallisiert. Die Gesamtausbeute betrug 5,4 g
(42% der theoretischen Menge), F. !46 bis 147°C (Zersetzung).
3240, 3080, 3030, 2990, 2975, 2938, 2920, 1615, 1445, 1400, 1350, 1335, 1320, 1308, 1290, 1265,
1242, 1230, 1215-. 1195, 1165, 1148, 1130, 1120, 1105, 1049, 1025, 1005, 960, 950, 920, 910,
890, 845, 810, 740, 660, 630, 580, 540,
498, 480 cm-'.
Das NMR-Spektrum [in D2O, interner Standard, 1,1 ^-Tetradeutero-S-itrimethylsilylJ-natriumpropionat] hatte Signale bei
(Prolin-Teil), <5=4,1O ppm (Dublett eines Dubletts),
δ = 1,95 (Multiplett), δ=3,32 (Multiple»),
<5 = 2,15(Multiplett);(5=2,43(MuItipIett), O = 3,92 (Multiplen);
(Fucose-Teil), <5=3,37(Dublett), <5=3,5O(DubIett);
<5=4,35(Dublett), <5 = 4,16(Dublett), δ=4,17 (Dublett eines Dubletts),
δ=434 (Multiplett), ö = 1,28 (Dublett) und
O= 1,26 (Dublett).
In der gleichen Vorrichtung, wie sie in Beispiel 1 beschrieben ist, wurden 1,64 g 6- Desoxy-D-glucose und
1,73 g L-Prolin drei Stunden in 15 ml von 96%igem
■.0 Äthanol unter Rückfluß gekocht, während unter einer Stickstoffatmosphäre gerührt wurde.
Die Reaktionsmischung wurde konzentriert und durch eine Säule von stark sauren Kationenaustauschern (50 bis 100 Maschen) geführt. Eine lonenaus-
v> tauschchromatographie und Aufarbeitung des Eluats ergab ein Hauptprodukt, das aus Äthanol-Aceton
(50/50) kristallisiert wurde. Die Ausbeute betrug 1,6 g (61% der theoretischen Menge), F, 138 bis 139°C
(Zersetzung) [x] 3'-34,9° (keine Mutarotation; in
Wasser).
Infrarotabsorptionen (in KBr-Scheibe) waren bei
3420, 3300, 3050, 2980, 2940, 2915, 1718, 1628,
1490, 1458, 1418, 1390, 1377, 1365, 1340, 1325,
1315, 1305, 1265, 1225, 1200, 1150, 1133, 1124,
1110, 1085, 1075, 1050, 987, 961, 935, 870,
827, 820, 768, 723, 695, 640, 548. 523,
480, 430 cm-'.
Das NMR-Spektrum [in D2O, interner Standard
|,1,2,2-Tetradeutero-3-(trimethyIsiIyl)-natrMmpropio-
nat] hatte Signale bei:
(Prolin-Teil) ό=4,19 ppm (Dublett eines üubletts),
(5 = 2,12, «5=3,32, (5=1,44, ό = 2,44 und ό = 3,97;
(D-Chinovose-Teil), 6=3,45(Dublett),
0=3,52 (Dublett), 0=3,50,
(5=4,;/ (Dublett), δ=3,98 (Dublett), δ=3,75 (Dublett eines Dubletts), δ = 3,87,
δ =4,09(Multiplen), 0=3,83 und 0 = 1,325.
In der gleichen Vorrichtung, wie sie in Beispiel 1 beschrieben ist, wurde« 10,92 g 6-Desoxy-L(+)-mannose und 13,8 g L-Prolin 8 Stunden in 100 ml von 96%igem
Äthanol erhitzt, während in einer Stickstoffatmosphäre gerührt wurde. Die Reaktionsmischung wurde, wie in
Beispiel 1 beschrieben, aufgearbeitet und die Amadori-Umlagerungsverbindung trennte sich durch Kristallisation aus Äthanol. Die Ausbeute betrug i,9 g (32% der
theoretischen Menge), F. 141 bis 141,5oC(Zersetzung).
3280, 3080, 2985, 2938, 2885, 1630, 1455, 1440, 1395, 1360, 1345, 1325, 1310, 1240, 1210, 1195,
1175, 1145, 1125, 1115, 1085, 1048, 1030, 1004, 958, 940, 925, 895. 865, 850, 820, 780,
720, 640, 575, 530, 485, 470 und 415 cm-1.
Das NMR-Spektrum [in D2O, interner Standard
l,l,2,2-Tetradeutero-3-(trimethylsiIyl)-natriumpropio-
nat] hatte Signale bei
(Prolin-Teil) ό=4,19 ppm (Dublett eines Dubletts),
0=1,91 (Multiplen), (5 = 3,27(Multiplen),
6 = 2,14 (Multiplen), (5 = 2,41 (Multiplen) und
0=3,84 (Multiplen);
(L-Rhamnose) δ = 3,48 (Dublett), δ = 3,43 (Dublett),
δ-3,57 (Dublett), 0 = 344 (Dublett),
(5=4,17(Dublett), O = 336(Dublett),
(5 = 3,79 (Dublett eines Dubietts), δ = 3,86 (Multiplen), ö=4,08 (Multiplen),
δ = 3,83 (Multiplen), δ = 1,33 (Dublett) und
(5= Ul (Dublett).
In der gleichen Vorrichtung, wie sie in Beispiel 1
beschrieben ist, wurden 5,46 g 6-Desoxy-L( + )-mannose, 1,53 g L-Serin und 0,81 g Natriummethoxyd 8 Stunden in
100 m1 Methanol unter Rückfluß gekocht, während in einer Stickstoffatmosphäre gerührt wurde. Die Aufarbeitung der Reaktionsmischung, wie in Beispiel 1
beschrieben, ergab die Amadori-Umlagerungsverbindung, die aus einer Mischung aus Äthanol und Aceton
(50/50) kristallisiert wurde. Die Ausbeute betrug 0,9 g (12% der theoretischen Menge), F. 78 bis 80°C.
Infrarotabsorptionen (in KBr-Scheibe) waren bei 3360, 2980, 2940, 1630, 1450, 1390, 1050 und
830 cm-'.
Das NMR-Spektrum [in D2O , interner Standard
1,1,2,2-Tetradeutero-3-(trimethylsilyl)-natriumpropionat] hatte Signale bei:
(Serin-Teil) (5 = 3,8 bis 4,0(Multiplen); (L-Rhamnose-Teil), ό = 3,34 (Dublett),
(5 = 3,41 (Dublett), δ = 4,20(Dublett),
6=3,77 (Dublett eines Dubletts),
d=4,14(Mu!tiplett)und<5=l34(Dublett),
In der gleichen Vorrichtung, wie sie in Beispiel 1 beschrieben ist, wurden 1,09 g 6-Desoxy-L(+)-mannose
und 031 g L-a-Aminobuttersäure 20 Stunden in 10 ml
Methanol unter Rückfluß gekocht, während in einer Stickstoffatmosphäre gerührt wurde. Die Reaktionsmi
schung wurde dann, wie in Beispiel 1 beschrieben,
aufgearbeitet, und die Amadori-Umlagerungsverbindung wurde durch Kristallisation einer Mischung aus
Äthanol und Aceton (50/50) isoliert. Die Ausbeute betrug 0,1 g (13% der theoretischen Menge), F. 125 bis
126° C (Zersetzung).
3J50, 1610, 1450, 1385, 1120, 1080, 1045. 980.
,() 830, 805 cm-'.
Das NMR-Spektrum [in D2O, interner Standard
l,1,2,2-Tetradeutero-3-(trimethyIsiIyr)-natriumpropionat] hatte Signale bei
(a-Aminobuttersäure-Teil) 6=3,70(Triplett),
(5 = 130 (Multiplen), δ = 033 (Triplett);
(Rhamnose-Teil) (5=3,29(Singlett),
6=3,25 (Singlett), ό=4,17 (Dublett),
d=4,01 (Dublett), (5 = 3,77 (Dublett eines Dubletts),
ό = 1,28 (Dublett).
Eine Lösung aus 1,80 g 6-Desoxy-D( + )-gaIaktose und
131 g L( —)-Hydroxyprolin in 25 ml Essigsäure wurde
bei 60° C 4 Tage lang gehalten. Die Lösung wurde unter Vakuum abgedampft, und der erhaltene Rückstand
wurde in Wasser gelöst und darauf durch eine Säule von
•tr stark sauren Kationenaustauschern geführt Die Eluierung mit einer Lösung von 03 n-Trichloressigsäure
ergab eine Anzahl von Fraktionen, welche die Amadori-Umlagerungsverbindung enthielt. Die Fraktionen wurden vereinigt, und die Trichloressigsäure
wurde durch kontinuierliche Extraktion mit Äther entfernt. Die sich ergebende wäßrige Lösung wurde
unter Vakuum abgedampft, und der Rückstand (ein Öl) wurde in Methanol gelöst. Die methanolische Lösung
wurde zu Aceton gegossen, worauf sich ein Nieder-
v> schlag bildete. Die Ausfällung wurde aus einer Mischung
aus Methanol und Äthanol umkristallisiert. Es wurde eine Amadori-Umlagerungsverbindung mit einem
Schmelzpunkt bei 146,5 bis 147,50C (Zersetzung)
erhalten (72% der theoretischen Menge).
Infrarotabsorptionen waren bei
3600-2500,
3490, 3315, 3240, 3050, 3010, 2990, 2980, 2910,
2840, 2700, 1645, 1620, 1450, 1390, 1350, 1340,
1315, 1300, 1280, 1260, 1230, 1220, 1135, 1170, 1165, 1140, 1130, 1120. 1100, 1090, 1380, 1045,
1030, 1015, 1000, 975, 950, 900, 885, 860.
840, 795, 750, 720, 680, 650, 550 und
520 cm-·.
Beispiel 7
Zu einer im Handel erhältlichen aromatisierten Margarine, die ein Aromatisierungsgemisch auf der
Basis von Diacetyl, kurzkettigen Fettsäuren. Methvlke-
tonen und Lactonen enthielt (Probe A: Kontrollmuster),
wurden die folgenden Mengen der Amadori-Umlagerungsverbindungen zugegeben:
Probe B: A+ 20 ppm Amadori-Umlagerungsverbindung gemäß Beispiel 3
Probe C:A + 20 ppm Amadori-Umlagerungsverbindung gemäß Beispiel I.
Die Proben A, B und C wurden auf 1600C erhitzt, mit
Wasser (in einem Verhältnis von 50 g Margarine/16,6 g Wasser) verdünnt, und die erhaltene Bratensoße wurde
bewertet, indem sie durch eine Prüfergruppe in einem
Paar-Test organoleptisch geprüft wurde.
Die Ergebnisse waren wie folgt:
A gegenüber B: I 3 von 19 Personen bevorzugten B
A gegenüber C: 11 von 14 Personen bevorzugten C
B gegenüber C: keine Bevorzugung.
A gegenüber C: 11 von 14 Personen bevorzugten C
B gegenüber C: keine Bevorzugung.
Einer im Handel erhältlichen aromatisierten Margarine,
die ein Aromatisierungsgemisch auf der Basis von Diacetyl, kurzkettigen Fettsäuren, Methylketonen und
Lactonen enthielt (Probe A: Kontrollmuster), wurden die folgenden Mengen der Amadori-Umlagerungsverbindungen
zugesetzt:
Probe B: A + 40ppm Amadori-Umlagerungsverbindung gemäß Beispiel 5
Probe C: A+40 ppm Amadori-Umlagerungsverbindung gemäß Beispiel 4
Probe D: A +40 ppm Amadori-Umlagerungsverbindung gemäß Beispiel 3.
Die Proben A. B. C und D wurden auf 160°C erhitzt, mit Wasser (in einem Verhältnis von 50 g Margarine/
16.6 g Wasser) verdünnt, und die erhaltene Bratensoße wurde bewertet, indem sie durch eine Prüfergruppe in
einem Paar-Test organoleptisch geprüft wurde. Die Ergebnisse waren wie folgt:
A gegenüber B: 13 von 17 Personen bevorzugten B
A gegenüber D: 10 von 13 Personen bevorzugten D.
Es wurden einfache Pfannkuchen in einem im Handel erhältlichen Koch- und Backöl gebacken, indem man
das öl auf 160 bis 170GC erhitzte und danach den
gerührten Teig in dem erhitzten Öl backte, bis ein hellbrauner Pfannkuchen erhalten worden war. Eine
gleiche Anzahl von Pfannkuchen wurde in zwei Reihenfolgen hergestellt. Bei der einen Reihenfolge
wurden sie in dem Koch- oder Backöl gebacken, während sie bei der anderen Reihenfolge in dem
gleichen Koch- oder Backöi, weichem jedoch 40 ppm der Amadori-Umlagerungsverbindung gemäß Beispiel 1
zugegeben worden waren, bearbeitet wurden.
Die erhaltenen Pfannkuchen wurden hinsichtlich Geschmack, Geruch und Aroma durch eine Prüfergruppe,
bestehend aus 11 Personen, verglichen, wobei alle Glieder diejenigen Pfannkuchen bevorzugten, welche in
dem Öl mit der zugesetzten Amadori-Umlagerungsverbindung gebacken worden waren.
Beispiel 10
Eine Anzahl von ganzen Eiern wurde geschlagen, bis eine homogene Mischung erhalten worden war. Aus
dieser Mischung wurden Eierspeisen hergestellt, indem man sie in (1) einem im Handel erhältlichen aromatisierten
Koch- oder Bratfett (Probe A) und (2) A+40 ppm der Amadori-Umlagerungsverbindung von Beispiel 1
(Probe B) backte.
Die erhaltenen Eierspeisen wurden durch eine Priifergruppe. bestehend aus 12 Personen, organoleptisch
bewertet. 10 der 12 Personen bevorzugten die Eierspeisen von Probe B.
|0 Beispiel 11
(a) Tiefgefrorene, vorgebackcne Kartoffelchips wurden
in einem im Handel erhältlichen Backöl bei 180 bis I9O"C gebacken.
(b) Tiefgefrorene, vorgebackene Kartoffelchips wurden,
wie in (a) beschrieben, in dem gleichen im Handel erhältlichen Backöl bei 180 bis 1900C gebacken, wobei
dem öl jedoch vor dem Backen 40 ppm der Amadori-UmlagerungsverbindunE
von Beispiel 1 zugegeben worden waren.
Die gemäß (a) und (b) erhaltenen Kartoffelchips wurden durch eine Prüfergruppe, bestehend aus 8
Personen, hinsichtlich Geschmack, Geruch und Aroma bewertet. 7 von den 8 Personen der Prüfergruppe
bevorzugten die Kartoffelchips, welche gemäß (b) in dem Öl mit der zugefügten Amadori-Umlagerungsverbindung
gebacken worden waren.
Beispiel 12
Einer im Handel erhältlichen aromatisierten Margarine (Probe A: Kontrollmuster) wurde die folgende
Menge des Amadori-Umlagerungsprodukts zugesetzt:
Probe B: A+ 20 ppm Amadori-Umlagerungsverbindung von Beispiel 6.
Beide Proben A und B wurden auf 150cC erhitzt und
dann hinsichtlich Geschmack und Aroma durch eine Prüfergruppe in einem Paar-Test bewertet. Die
Ergebnisse waren wie folgt:
A gegenüber B: 7 der 9 Personen bevorzugten B.
(Vergleich)
In der JP-PS 25 508/1973 ist ein Verfahren zur
■»5 Verbesserung des Aromas eines Lebensmittels durch
Zusatz eines Aromatisierungsmittels beschrieben worden, das durch Erhitzen einer Mischung von 6-Desoxyhexose.
wie Rhamnose oder Fucose. zusammen mit einer Aminosäure im geschlossenem Umsetzungspro-
5fl gramm hergestellt worden war. Vorzugsweise wurde
Rhamnose und Prolin verwendet. Um die bei dem Verfahren gemäß der japanischen Patentschrift erhaltenen
Ergebnisse mit dem gemäß der vorliegenden Erfindung erhaltenen Produkt zu vergleichen, wurden
si die folgenden Vergieichsbeispiele durchgeführt:
Eine Mischung aus 1,15g L(-)-Prolin und 2,18g L( + )-Rhamnose in 4,50 ml Wasser wurde in einer
druckbeständigen, abgedichteten Ampulle bei 128°C 50 Minuten lang erhitzt. Die erhaltene dunkelbraune, trübe
Lösung hatte einen brotähnlichen Geruch. Das Produkt wurde mittels Dünnschichtchromatographie (auf Siliciumdioxydgel,
unter Verwendung von Tetrahydrofuran zu Wasser 85 :15 Vol/Vol als Lösungsmittel) untersucht.
Es konnte kein Amadori-Umlagerungsprodukt von
*5 Rharnnose und Prolin festgestellt werden. Bei der
Untersuchung wurden Flecke erhalten, welche die gleichen Rr-Werte wie Prolin und Rhamnose hatten. Die
Reaktionsmischung wurde danach bei Raumtemperatur
(200C) 3 Tage aufbewahrt. Nach dieser Zeit schien das
Aroma der Mischung sich merklich verschlechtert zu haben.
Beispiel 13b
Geru«'!*s-, Geschmacks- und Aromabestimmung
Geru«'!*s-, Geschmacks- und Aromabestimmung
Zu einer im Handel erhältlichen, aromatisierten Margarine (Probe A: Kontrollmuster) wurden die
folgenden Mengen von Aromatisierungssubstanzen zugesetzt:
Probe B: A+40 ppm Amadori-Umlagerungsverbindung von 3.
Probe C: A+ 94 ppm der erhaltenen Reaktionsmischung,
wie oben in Beispiel 13a beschrieben (mit einem Gehalt
Alle Proben wurden auf 1500C erhitzt und anschließend
hinsichtlich Geschmack, Geruch und Aroma durch eine Prüfergruppe in einem Paar-Test bewertet. Die
Ergebnisse waren wie folgt:
A gegenüber B: das gleiche Ergebnis, wie in Beispiel 8
erhalten.
B gegenüber C: 6 von 7 Personen bevorzugten die
B gegenüber C: 6 von 7 Personen bevorzugten die
Probe B
Die Probe C wurde von der Mehrzahl der Prüfergruppe wegen ihres pfefferkuchenartigen Geruchs
abgelehnt.
Die Probe B hatte einen volleren, angenehmen karamelähnlichen Geruch.
Die Verwertung der Erfindung kann durch gesetzliche Bestimmungen, insbesondere durch das Lebensmittelgesetz,
beschränkt sein.
Claims (3)
1. Verfahren zur Aromatisierung bzw. zur Veränderung des Aromas von Brat-, Back- und ι
Kochfetten einschließlich Margarine oder Lebensmitteln, die in Anwesenheit der genannten Fette
bereitet werden, dadurch gekennzeichnet, daß man den genannten Fetten oder Lebensmitteln
oder Bestandteilen der Lebensmittel Amadori-Um- ι ο lagerungsverbindungen zusetzt, die einen Schmelzpunkt
unter 1700C aufweisen und auf Basis von 6-DesoxyaIdohexosen und Prolin, Hydroxyprolin,
Serin oder Ä-Aminobuttersäure (Konfiguration jeweils der natürlich vorkommenden Konfiguration
entsprechend) hergestellt worden sind, und die genannten Fette bzw. Lebensmittel anschließend auf
wenigstens über 900C erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Amadori-Umlagerungsverbindüngen
in einer Menge von 1 bis 500 Gewichtsteilen, vorzugsweise 5 bis 100 Gewichtsteilen, je einer
Million Gewichtsteile der zu aromatisierenden Lebensmittel zusetzt.
3. Mittel zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es
aus Amadori-Umlagerungsverbindungen, die einen Schmelzpunkt unter 1700C aufweisen und auf Basis
von 6-Desoxyaldohexosen und Prolin, Hydroxyprolin,
Serin oder oc-Aminobuttersäure (Konfiguration jeweils der natürlich vorkommenden Konfiguration
entsprechend) hergestellt worden sind, und gegebenenfalls üblichen Aromatisierungsmitteln, besteht.
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