DE2515594A1 - Verfahren zur herstellung einer grundlage fuer topisch aktive steroide - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer grundlage fuer topisch aktive steroideInfo
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Description
^ATElS TAN WALTE 11201
HENKEL, KERN, FEILER & HÄNZEL
BAYERISCHE HYPOTHEKEN- UND
EDUARD-SCHMID-STRASSE 2
E, U^SOID MÜNCHEN ^8000 MÜNCHEN 90 POSTSCHECK: MÜNCHEN 1« 47 - 80,
Warner-Lambert Company Morris Plains, N.J., V.St.A.
Verfahren zur Herstellung einer Grundlage für topisch aktive Steroide
Zusatz zu Patent (deutsche Patentanmeldung p 25 o4 615.5)
Die Erfindung betrifft eine weitere Ausgestaltung des im deutschen
Patent (deutsche Patentanmeldung
P 25 o4 615.5) beschriebenen Verfahrens zur Herstellung einer
Grundlage, in die insbesondere topisch aktive Steroide und topiscb aktive antimikrobielle Mittel eingearbeitet werden
können. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Grundlage zur Aufnahme von I7 <*,-Benz oyl oxy-9oc-fluor-l6ß-methyl-A1
-pregnadien-llß,21-diol-;3,20-dion
(im folgenden als ß-Methason-17-benzoat bezeichnet) und eines Neomycinsalzes, insbesondere von Neornycinsulfat.
Ferner betrifft die Erfindung auch noch die letztlich erhältlichen,
das Steroid und das antimikrobielle Mittel enthaltenden, topisch aktiven Arzneimittel.
Dr.F/M
50984A/1084
Die "Verwendung topisch aktiver Steroide zur Behandlung
lokaler entzündlicher Zustände ist in der Therapie allgemein gebräuchlich. In der Regel wird das jeweilige
Steroid in einer zur Applikation auf die entzündete Stelle geeigneten Grundlage suspendiert oder gelöst. In
Fällen, in denen die Entzündung von bakteriellen Infektionen begleitet ist, wird zur gleichzeitigen Bekämpfung
der bakteriellen Infektionen mit dem Steroid ein topisch aktives antimikrobielles Mittel kombiniert.
Bei dem ß-Methason-17-benzoat handelt es sich um ein neu
entwickeltes topisch aktives Steroid. Die Herstellung dieser Verbindung ist in der GB-PS 1 I9I 965, in dem japanischen
Patent 985 947, in dem schwedischen Patent
ZtfO 538, in dem südafrikanischen Patent 681 303 und in
dem französischen Arzneimittelpatent M-8027 beschrieben.
Zur "Verabreichung dieser Verbindung und um eine maximale
topische Wirkung des Steroids zu gewährleisten, wurde eine neue Salbengrundlage entwickelt. Diese bildet den
Gegenstand der GB-PS 1 )16 556, der japanischen Patentanmeldung
19022/72, der DT-OS 2 207 2g4und der US-PS
773-
Kurz gesagt, enthält die Gelgrundlage Äthanol und Propylenglykol und ist durch Zusatz eines mit einem Amin neutralisierten
Carboxyvinylpolymeren geliert worden. Diese Gelgrundlage bildet mit dem Steroid ein klares Gel. Es
wird topisch appliziert und ermöglicht eine maximale Absorption des Steroids. Wenn jedoch in eine solche
das Steroid enthaltende Grundlage ein antimikrobielles Mittel, wie Neomycinsulfat, eingearbeitet werden soll,
bildet sich ein koagulierter Niederschlag. Dies ist of-
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fensichtlicii unzweckmäßig. Darüber hinaus zeigte sieh
bei einem Test der mikrobiologischen Wirksamkeit mittels der Standardagarschalenmethode, daß kein Neomycinsulfat
zur Gewährleistung der gewünschten antimikrobiellen Aktivität verfügbar war.
Es wurde nun eine neue, insbesondere für die Kombination eines topisch aktiven Steroids mit einem Neomycinsalz geeignete
Base entwickelt. Allgemein gesagt, wird diese Base dadurch hergestellt, daß zunächst das Steroid in etwa
20 bis etwa 6o Gew.-% eines Polyglykollösungsmittels, das
gegebenenfalls 0 bis etwa 25 Gew.-% eines alkoholischen
Lösungsmittels enthalten kann, gelöst wird. Das Polyglykollösungsmittel
kann beispielsweise aus Glycerin, Polyäthylenglykol, Polypropylenglykol, Butylenglykol und dergleichen
bestehen. Das gegebenenfalls zugesetzte alkoholische Lösungsmittel kann beispielsweise aus Isopropanol, Äthanol
und dergleichen bestehen. Vorzugsweise besteht das Lösungsmittel für das Steroid aus einer Mischung aus etwa j55 %
Propylenglykol und etwa I5 % Äthanol. Zu dem Polyglykol/
Alkohol-Lösungsmittelgemisch wird Hydroxypropylcellulose oder vorzugsweise Hydroxypropylmethylcellulose zugesetzt.
Der das Steroid enthaltenden Mischung wird dann eine getrennt zubereitete Lösung des Neomycinsalzes in Wasser
einverleibt. Die hierbei erhaltene Suspension wird dann zur Bildung eines klaren Gels mit einem Alkalimetallchloridsalz,
z.B. Natriumchlorid, versetzt. Wenn als Neomycinsalz Neomycinhydrochlorid verwendet wird, kann man auf die
Zugabe eines Alkalimetallchlorids verzichten. Der p„-Wert der fertigen Zubereitung kann erforderlichenfalls mit Hilfe
einer Säure (z.B. HGl) auf 4,0 bis 5 eingestellt werden.
Im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung wird (werden)
je nach der Viskosität des Cellulosebestandteils zweckmäßi-
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gerweise etwa 0,5 bis etwa 5,0, vorzugsweise etwa 0, 5 bis
etwa 5,0 Gew.-%, Cellulosebestandteil mitverwendet. In typischer
Weise werden etwa 1,5 Gew. -% einer Hydroxypropylmethylcellulose
einer Viskosität von etwa 8o bis 120 000 Centipoise verwendet.
Das Neomycin wird in der Regel in Sulfatform zum Einsatz gebracht,
wobei so viel Neomycinsulfat verwendet wird, daß die Neomycinkonzentration in der fertigen Zubereitung etwa 0,35
Gew.-% beträgt.
Zur Verbesserung der Konsistenz der fertigen Zubereitung kann (können) der Grundlage ein Polyäthylenglykol mit einem
Molekulargewicht von 4000 (PEG 4000), zweckmäßigerweise in einer Menge von 1 bis 2 Gew.-%, oder ein anderes, dem Pharmazeuten
bekanntes Versteifungsmittel einverleibt werden.
Wenn eine in der geschilderten Weise hergestellte Zubereitung auf ihre Wirksamkeit hin getestet wird, bleibt nicht
nur das Neomycin aktiv, sondern es ist auch das Steroid vollständig verfügbar.
Zur Verhinderung einer Oxidation kann der Zubereitung eine geringe Menge, z.B. 0,1 Gew.-%, eines geeigneten
Antioxidationsmittels, z.B. von Natriumbisulfit, einverleibt werden. Weiterhin können in die Zubereitung gegebenenfalls
Chelatbildner eingearbeitet werden.
Das erfindungsgemäß erhältliche Gel ist praktisch klar und besitzt eine im wesentlichen gleichmäßige Konsistenz.
Es zeichnet sich weiterhin dadurch aus, daß es eigenkonservierende Eigenschaften besitzt. Somit ist es nicht erforderlich,
der Zubereitung übliche Konservierungsmittel, wie Parabene, zuzusetzen.
5098ΛΑ/1084
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher verans chaulichen:
Beispiel 1
Folgende Bestandteile:
Folgende Bestandteile:
% ■ Bestandteile 1000,00 g
0,025 1. ß-Methason-17-benzoat +0,2ό25
0,55 2. Neomycinsulfat (US-Pharmakopoe), nach
VJirkungstest einzustellen oder etwa 5*00 g
3. Hydroxypropylmethylcellulose 15*00 g
4. Propylenglykol (US-Pharraakopoe) 350,00 g
5. Alkohol (US-Pharraakopoe) ++l66,67 g
6. Polyathylenglykol mit einem Molekulargewicht von 4000 (US-Pharmakopoe) 10,00 g
7. Dinatriumedetat (US-Pharmakopoe) 1,00 g
8. Natriumbisulfit (US-Pharmakopoe) 1,00 g
9. Natriumchlorid (US-Pharmakopoe) körnig 10,00 g
10. Chlorwasserstoffsäure 0,1 η so viel wie
nötig oder etwa 3*00 ml
11. Destilliertes V/asser (US-Pharmakopoe)
so viel wie nötig bis 1000,00 g
+ 5 ^iger Überschuß zum Ausgleich von Verarbeitungsverlusten,
++ 11 J&Lger Überschuß zum Ausgleich von Verarbeitungsverlusten,
wurden zu einer 0,025 Gew.-% ß-Methason-17-benzoat enthaltenden
Zubereitung verarbeitet.
Das Gel wurde durch Auflösen des ß-Methason-17-bensoats
in dem Alkohol und Propylenglykol unter Verwendung eines
in dem Alkohol und Propylenglykol unter Verwendung eines
geeigneten Mischgeräts gelöst. Zu dem erhaltenen Gel
wurde die Hydroxypropylmethylcellulose zugegeben. Dann wurde das Ganze gemischt, bis die Methylcellulose feucht
geworden war.
In einem getrennten Gefäß wurde das Neomycinsulfat mit
dem Polyäthylenglykol 4-000, dem Dinatriumedetat und Natriumbisulf
at sowie etwa 4θΟ g wasser gemischt. Nachdem
alles in Lösung gegangen war, wurde die erhaltene Lösung zu der ß-Methason-17-benzoatlösung zugesetzt. Weiterhin
wurde das Natriumchlorid in etwa 40 g Wasser gelöst und dem vorher zubereiteten Gemisch einverleibt.
Unter Mischen wurde der p„-Wert der Zubereitung mit Chlor-
xl
wasserstoffsäure auf etwa 4,0 bis 5,0 eingestellt, worauf
das Ganze mit Wasser auf lOOO g aufgefüllt wurde. Hierbei wurde ein klares Gel mit 0,025 Gew.-% ß-Methason-17-benzoat
und 0,35 Gew. -% Neomycin erhalten.
Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei anstelle des ß-Methason-17-benzoats
Fluocinolonacetonid verwendet wurde. Auch hier wurde ein klares Gel erhalten.
Die biologische Aktivität des gemäß Beispiel 1 hergestellten Gels wurde mit einer wäßrigen Lösung von Neomycinsulfat
verglichen. Das angewandte Testverfahren bestand aus der Agarschalenmethode unter Verwendung von Streptococcus
aureus (ATCC 6538p) als TestOrganismus. Hierbei
wurden folgende Ergebnisse erhalten.
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Zubereitung | Zone der Inhibierung (mra) + |
Neomycin Base (mog/ml) |
Zone der Inhibierung (mm)+ |
Zubereitung von Beispiel 1 |
8,6 | 3500 | 8,0 |
Placebo | keine Zone | 3000 | 7,ö |
2500 | 7,4 | ||
2000 | 7,1 | ||
1000 | 6,7 | ||
500 | 5,9 | ||
250 | 5,2 | ||
125 | 4,2 | ||
6o | 3,0 | ||
30 | 2,6 | ||
15 | 2,3 | ||
10 | 2,1 |
Durchschnitt aus zwei Versuchen.
Das bei dem Test verwendete Placebo enthielt sämtliche sonstigen Bestandteile mit Ausnahme von Neomycin und
ß-Methason-17-benzoat. Die Ergebnisse der Tabelle zeigen,
daß nach der Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung das Neomycinsulfat seine antimikrobielle Aktivität
behalten hatte. Dies ergibt sich daraus, daß die Zone der Inhibierung in etwa genauso groß war wie die
Zone der Inhibierung bei Verwendung einer wäßrigen Neomycinsulfat
lösung»
Zur Veranschaulichung der klinischen Wirksamkeit der Zubereitung wurde mit 10 normalen Erwachsenen ein Doppelblindversuch
durchgeführt. Die zwei mit A und B bezeich-
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neten Zubereitungen wurden willkürlich auf die volaren
Seiten der Vorderarme von 10 Patienten appliziert, wobei von jeder Zubereitung bei jedem Patienten drei Applikationen
vorgenommen wurden.
Die Arme wurden dann 20 std lang abgedeckt. 1 std und ö std nach Entfernung der Abdeckung wurden dann die betreffenden
Stellen begutachtet.
Ein Weißwerden der betreffenden Stellen, d.h. eine Gefäß verengung, wurde als positiv angesehen, d.h. es hatte
eine Absorption des Steroids stattgefunden. Die bei dem Doppelblindversuch erreichten Ergebnisse sind folgende:
Gesamtzahl der ^ Applikationen 1 s^°hMerdeg std
Gel A 30 27) 2γ
Gel B 50 19 24
Zusammenfassung:
Nach 20 std zeigten von den Patienten, denen die Zubereitung A appliziert worden war:
2J eine positive Reaktion 7 eine negative Reaktion
27 eine positive Reaktion 3 eine negative Reaktion.
Nach 20 std zeigten von den Patienten, bei denen die Zube reitung B appliziert worden war:
509844/ 1084
19 eine positive Reaktion 11 eine negative Reaktion
24 eine positive Reaktion 6 eine negative Reaktion.
Die Zubereitung A enthielt ß-Methason-17-oenzoat in einer
bekannten Gelgrundlage, die Zubereitung B war gemäß Beispiel 1 hergestellt worden.
Die Ergebnisse zeigen klar und deutlich, daß durch den Neom;cinzusatz das Steroid weder inaktiviert noch die
Absorption des Steroids gestört worden war.
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Claims (7)
- - ίο -Patentansprüche(l) Verfahren zur Herstellung einer zur Aufnahme eines topisch aktiven Steroids und eines Neomycinsalzes geeigneten Grundlage, bei welchem das Steroid in einem Alkohol gelöst und die erhaltene Lösung mit einem Cellulosederivat versetzt wird nach Patent(deutsche Patentanmeldung P 25 04 615.5), dadurch gekennzeichnet, daß mana) das Steroid in einem Polyglykollösungsmittel löst,b) die Polyglykollösung mit Hydroxypropylcellulose und/oder Hydroxypropylmethylcellulose versetzt,c) eine wäßrige Neomycinsalzlösung zugibt undd) so viel Natriumchlorid zusetzt, bis ein klares Gel erhalten wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in Stufe a) verwendete Polyglykollösungsmittel zusätzlich ein alkoholisches Lösungsmittel enthält.
- 3. Verfahren nach Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Steroid ß-Methason-17-benzoat verwendet.
- 4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man in Stufe a) etwa 20 bis etwa 60 Gew.-% Polyglykol, bestehend aus Glycerin, Polyäthylenglykol, Polypropylenglykol und/oder Butylenglykol, gegebenenfalls in Mischung mit etwa 0 bis etwa 25 Gew.-% eines509844/ 1084alkoholischen Lösungsmittels, bestehend aus Isopropanol und/oder Äthanol, verwendet und daß man in Stufe b) etwa 0,05, vorzugsweise 0,5, bis J5 Gew.-^ einer Hydroxypropylmethylcellulose zusetzt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man 0,025 Gew.-% ß-Methason-17-benzoat verwendet.
- 6. Verfahren zur Herstellung einer stabilen ß-Methason-17-benzoat- und Neomycinsulfat-Zubereitung zur topischen Anwendung, bei welchem man 0,025 Gew.-^ ß-Methason-17-benzoat in etwa I5 Gew. -% Äthanol und 35 Gew.-^ Propylenglykol löst, die erhaltene alkoholische Lösung des Steroids mit etwa 1,5 Gew.-% Hydroxypropylmethylcellulose versetzt, in Wasser etwa 0,55 % Neomycinbase in Form von 0,5 Gew.-^ Neomycinsulfat in einer Lösung mit 1 Gew.-% Polyäthylenglykol 4000 und 40 Gew.-% Wasser auflöst und die erhaltene Lösung zu dem in der vorhergehenden Stufe erhaltenen steroidhaltigen Gemisch zusetzt, so viel Natriumchlorid zusetzt, daß das Neomyeinsulfat in dem Gemisch in Lösung geht und schließlich den p^-Wert des erhaltenen Gemischs auf etwa 4,0 bis 5,0 einstellt nach Patent (deutsche Patentanmeldung P 25 04 615.5), dadurch gekennzeichnet, daß man eine Hydroxypropylmethylcellulose mit einer Viskosität von etwa 80 bis etwa 120 000 Centipoise verwendet.
- 7. Zubereitung, hergestellt nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche.509 8-4 A/1084
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