DE249570C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT,

PATENTSCHRIFT

-JVl 249570-KLASSE 71 c. GRUPPE

RUDOLF OEHMEN in MÜNSTER i.W.

Die Erfindung besteht darin, daß aus einer vorrätig gehaltenen Schar halbhoher Hohlformen mit und ohne Absatz eine dem Fuße annähernd passende Hohlform ausgesucht wird und, nachdem der Fuß in letztere hineingesetzt worden ist, die zur Herstellung des Leistens erforderlichen genauen Maße ermittelt werden.

Die Hohlformen können aus Holz, Blech,

to Aluminium, Drahtgewebe, Papiermache oder sonstigem leichten Material billig hergestellt, gestanzt oder gepreßt werden.

Fig. ι und 2 zeigen, wie der Fuß in die Hohlform eingesetzt wird.

Fig. 3 und 4 stellen eine Hohlform ohne menschlichen Fuß dar.

Die Hohlform soll in der Regel halbhoch, so daß sie etwa bis unter die Knöchel des Fußes reicht, hergestellt, "vorn über den Zehen noch niedriger gehalten und abgeschrägt werden, damit der Schuhmachermeister beim Anprobieren die Weichteile der Füße besser mit der Hand auf richtiges Passen nachprüfen kann.

Um auch die richtige Gangstellung des Fußes in der halbhohen Hohlform auszuprobieren, wird ein 2 bis 3 cm hoher, abnehmbarer Absatz an derselben angebracht.

Beim Anmessen von Schuhzeug wird dem Kunden vom- Schuhmachermeister, zwecks Anfertigung des Leistens, aus einer Anzahl vorrätig gehaltener, sachgemäß ausgeführter Hohlformen die am besten passende ausgesucht. In die so gefundene Hohlform wird nun ein rauhes Blatt Holz- oder Strohpapier gelegt und etwas angefeuchtet. Hierüber legt der Meister ein weißes, einseitig mit Anilin bestrichenes Papier (Anilinblatt, Farbenblatt) mit der Farbenseite nach unten. Hierauf setzt der Kunde seinen Fuß.

Sodann drückt der Meister mit der flachen Hand die Zehen etwas herunter. So verfährt man mit beiden Füßen zur Feststellung etwa vorhandener Abweichungen.

Auf diese Weise erhält der Meister eine genaue Kopie der Füße, die sogenannte Trittspur. Die vorgesehene Einfassung der Hohlform gibt dem Meister den notwendigen, genau kontrollierbaren Umriß dazu.

Nachdem so die Trittspur und Maße vom Fuße abgenommen sind, wird ein der Sohlenform des Fußes entsprechendes Brand- oder Binnensohlenmodell nach den Regeln der Fußbekleidungskunst hergestellt und darauf als Richtungslinie die Sohlenbahn gezeichnet. Die Sohlenbahn ist eine durch die Mitte der Ferse und die Mitte des Köpfchens des dritten Mittelfußknochens gedachte Richtungslinie. Diese Sohlenbahn muß der zu verwendende Leisten unbedingt haben, wenn überhaupt von einer naturgemäßen Fußbekleidung die Rede sein soll.

Hiernach werden die übrigen Maße des Ristes, des Ballens und Hackens durch Einlegen eines gewöhnlichen Bandmaßes in die Hohlform, welche die bezüglichen Stellen durch den Abdruck genau angibt, in belastetem Zustande auf gewöhnliche Weise oder mittels besonders konstruierter Fußmeßgeräte genommen. Auf diese Weise erhält der Schuhmachermeister ein hygienisch richtiges Leistenmaß.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Verfahren zum Aufmessen des Fußes zwecks Herstellung eines dazu passenden Leistens, dadurch gekennzeichnet, daß aus einer vorrätig gehaltenen Schar halbhoher Hohlformen mit und ohne Absatz eine dem Fuße annähernd passende Hohlform ausgesucht wird und, nachdem der Fuß in letztere hineingesetzt worden ist, die zur Herstellung des Leistens erforderlichen genauen Maße ermittelt werden.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.