DE617330C

DE617330C - Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk

Info

Publication number: DE617330C
Application number: DEN36421D
Authority: DE
Original assignee: ERWIN NOWOTTNICK
Current assignee: ERWIN NOWOTTNICK
Priority date: 1931-05-22
Filing date: 1934-03-07
Publication date: 1935-08-16

Description

Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk Will man Stiefel mit hohem engen Schaft oder orthopädisches Schuhwerk mit an den Rändern hochgewalkter Brandsohle herstellen, so kann man hierfür nicht einfach das Verfahren nach Patent 574 52I anwenden; bei ersterem nicht, weil die schräg geschnittenen Leisten vorn Spann her betätigt werden, der enge Schaft aber eine solche Betätigung nicht zuläßt, bei letzteren aber die an den Rändern hochgewalkte Brandsohle steif ist und sich nicht biegen läßt, so daß sie vor dein Spannen des Oberleders nicht auf dem verkürzten Leisten in abgebogenem Zustande befestigt werden kann. Um trotzdem für solche Schuhwerkarten das Leder des Schaftes in der Längsrichtung zu recken, wodurch allein eine gute Paßform des fertigen Schuhes oder Stiefels erreicht werden kann, dient ein Verfahren, welches darin besteht, daß der Schaft ohne die Brandsohle mittels des schräg gestellten Leistens zunächst übermäßig in der Länge gereckt, dann nach Wiederverkürzung des Leistens vom Leisten abgenommen und darauf auf einem normalen oder auf verkürzbarem Leisten von derselben Form und Größe wie der zuerst angewandte Leisten fertig: gezwickt und mit der Brandsohle vereinigt wird, worauf der Stiefel in der sonst üblichen Weise fertiggestellt wird. Dieses Verfahren unterscheidet sich grundsätzlich von den bekannten Verfahren zur Herstellung nahtloser Schuhschäfte aus einem flachen Lederstück, bei welchem das Leder über einem verstellbaren, fälschlich als Leisten bezeichneten Walkblock in eine angenäherte Schuhform gebracht wird, während die endgültige oder richtige Paßform dem so vorgewalkten Schaft in der altbekannten Weise durch Zwicken in der Querrichtung gegeben wird.
Wie beim Patent 574 521 wird ein schräg geschnittener Leisten zum Strecken des Schaftleders verwendet. Dieser Leisten kann vom Spann her bzw. von der Sohle her betätigt werden. Auf einem solchen Leisten wird der Schaft, aber nicht die Brandsohle, nachdem der Leisten verkürzt ist, an der Spitze und an der Ferse befestigt und dann kräftig in der Längsrichtung gereckt, evtl. stärker gereckt, als es für das Arbeiten nach dem Patent 574. 5a1 notwendig wäre. -Nachdem dies geschehen, wird der Schaft nach dem Wiederverkürzen des Leistens von dem Leisten wieder abgenommen, wobei er in der Längsrichtung wieder etwas zurückfedert. Dieser in der Länge gereckte Schaft wird dann auf dem gestreckten Leisten zusammen mit der Brandsohle gezwickt und fertiggestellt.
Nachdem nun der Leisten aus dem Schaft entfernt worden ist, ist das Schaftleder immer noch genügend in der Länge gereckt, um seine gute Paßform'- icht -nach kurzer Zeit oder überhaupt zu verlieren. Es sind auf diese Weise dauernd 'gut -passende Stiefel herstellbar, die bisher nach den gewöhnlichen bekannten Verfahren nicht hergestellt werden konnten.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Stiefeln mit hohem Schaft oder von orthopädischem Schuhwerk mit an den Rändern hochgewalkter, steifer Brandsohle nach Patent 574 52,1, dadurch gekennzeichnet,. daß der Schaft ohne die Brandsohle auf einem schräggestellten vierlänger- und verkürzbaren Leisten in der Länge gereckt wird und nach dem Wiederabnehmen von dem Leisten auf einem gestreckten Leisten in bekannter Weise unter Vereinigung mit der steifen Brandsohle gezwickt und fertiggestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Leisten von der Sohle her verlängert oder verkürzt wird.