DE822946C - Verfahren zur Umwandlung eines normalen Schuhes in einen orthopaedischen Schuh und nach diesem Verfahren hergestellter Schuh - Google Patents

Description

• Verfahren zur Umwandlung eines normalen Schuhes in einen orthopädischen Schuh und nach diesem Verfahren hergestellter Schuh Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Umwandlung eines normalen Schuhes in einen orthopädischen Schuh und einen nach diesem Verfahren hergestellten Gesundheitsschuh. Gemäß der Erfindung ist es möglich, einen normalen Schuh ohne besondere Vorbereitung in einen orthopädischen Schuh umzuwandeln, wie er für einen kranken Fuß benötigt wird. Das neue Verfahren gestattet, den normalen Schuh für jede Art Fußleiden, wie Senkfuß, Spreizfuß, Knickfuß. Hohlfuß- und Spreizfuß oder Senk- und Spreizfuß mittels besonderer auf der Brandsohle des Schuhes oder einer Spezialeinlage desselben zu befestigenden , Einlage und Polster umzuwandeln. Hierdurch wird eine wesentliche Verbilligung der bisher im Handel befindlichen orthopädischen Schuhe erzielt, da es möglich ist, mit einer einzigen normalen Schuhsorte dank der zweckdienlichen Einrichtung des Schuhes für die Aufnahme von Spezialeinlagen, alle nur möglichen Fußleiden zu beheben. Es können also mit einer und derselben Grundform des Schuhes, die bereits die anatomisch richtige Form des gesunden Fußes berücksichtigt, sowohl gesunde, wie auch fußleidende Personen bedient werden. Diese einzigartige Möglichkeit beschränkt aber die Lagerhaltung an Schuhen auf ein Minimum, was besonders in wirtschaftlichen Krisenzeiten dringend notwendig ist.
• Die vorstehend beschriebenen Vorteile werden erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß das Verfahren

  zur Umwandlung eines normalen Schuhes in einen

  orthopädischen Schuh vorsieht, auf die mit Druck-

  knopfmatrizen ausgestattete Brandsohle des

  Schuhes eine oder mehrere, dem jeweiligen Krank-

  heitszustand entsprechende Einlagen zur Behebung

  der Fußleiden oder auch vorbeugend wirkende Ein-

  lagen für den normalen Fuß einzulegen und mittels

  den an den Einlagen vorgesehenen Druckknopf-

  patrizen auf der Brandsohle zu befestigen. Nach

  der Erfindung bestehen beim vorliegenden Gesund-

  heitsschuh die auf der Brandsohle des Schuhes zu

  befestigenden Einlagen aus einer eigentlichen, mittels

  Druckknöpfen auf der Brandsohle zu befestigenden

  Grundplatte, die ihrerseits wieder die mit Druck-

  knöpfen befestigten Spezialeinlagen- und Polster

  trägt, die entsprechend dem jeweiligen Leiden not-

  wendig sind.

  Eine beispielsweise Ausführungsform des Er-

  findungsgegenstandes ist in den Zeichnungen dar-

  gestellt. Es zeigt

  Fig. i die Draufsicht auf einen Gesundheitsschuh

  (rechter Schuh) nach der Erfindung für einen

  Normalfuß, dessen Brandsohle bereits die zur Auf-

  nahme der normalen Einlage oder von Spezial-

  einlagen erforderlichen Druckknopfmatrizen 5 ent-

  hält,

  Fig.2 eine Draufsicht auf die Norinalfußein-

  lage 7,

  Fig. 3 die Normalfußeinlage 7 zusammen mit den

  Gelenkstützen 9, io, wie sie für einen Doppelknick-

  fuß erforderlich sind,

  Fig. 4 die Normalfußeinlage 4 mit Gelenk-

  stützen io für einen Knickfuß nach innen,

  Fig. 5 die Normalfußeinlage 7 mit Gelenk-

  stützen 9 für einen Knickfuß nach außen,

  Fig. 6 bis 8 die Draufsicht und Seitenansicht auf

  die Spezialeinlage i i mit Metatarsalstützen 12, 13

  in verschiedener Größenausführung,

  Fig. 9 und io Draufsicht und Seitenansicht auf

  das Spezialfußbett 14 für einen Plattfuß (Senkfuß)

  oder einen Senk- und Spreizfuß.

  Der Gesundheitsschuh nach der Erfindung ist

  nach einem besonderen, die anatomischen Erforder-

  nisse des Fußes berücksichtigenden Schuhleisten

  gearbeitet. Die Brandsohle i des Schuhes (Fig. i)

  ist mit Druckknopfmatrizen 5 für die Druckknopf-

  befestigung der normalen oder Spezialfußeinlagen

  versehen, um den normalen Schuh jederzeit in einen

  orthopädischen Schuh umwandeln zu können. An

  die Zehenpartie 2 des Schuhes schließen sich, wie

  bei jedem Schuh, die Schnürbänder tragenden

  Bunde der Ristpartie an, während der Hacken des

  Fußes in der Fersenpartie 4 ruht. Da zwischen der

  Brandsohle i und der Schuhsohle eine Filzunterlage

  eingearbeitet ist, können die Öffnungen 6 der Ma-

  trizen 5 in der Brandsohle gleichzeitig als Venti-

  lationsöffnungen dienen, was eine stete Trocken-

  haltung des Fußes ermöglicht und sehr zum

  Wohlbefinden seines Trägers beiträgt.

  Je nachdem, ob der Schuh für einen gesunden

  oder kranken Fuß benutzt werden soll, wird ent-

  weder eine Normalfußeinlage 7 (Fig. 2) mit ihren

  Druckknöpfen 8 auf die Brandsohle i gelegt und in

  den entsprechenden 'Matrizen 5 eingedrückt oder

  es werden dem Krankheitszustand entsprechende

  Spezialeinlagen verwendet. Bei einem Knickfuß

  nach innen, beispielsweise, findet eine Gelenkstütze

  10 (Fig.3) Verwendung, deren Rand stark nach

  oben hochgezogen ist. Hierdurch wird der Knickung

  stark entgegengewirkt und der Fuß wirksam unter

  stützt. Diese Stütze io ist unter die normale Fuß-

  einlage 7 auf der Fußinnenseite gelegt und mit

  ihren Druckknöpfen 8 in die entsprechenden 'Ma-

  trizen 5 der Brandsohle i festgedrückt. (Fig. .4).

  Die entsprechende Maßnahme wird bei einem

  Knickfuß nach außen getroffen, jedoch mit dem

  Unterschied, daß die Gelenkstütze 9 unter die

  normale Fußeinlage 7 auf deren Außenseite ge-

  knöpft ist, so daß der hochgezogene Rand der

  Stütze 9 der nach außen gerichteten Knickung des

  Fußes entgegenwirken kann (Fig. ;).

  Bei einem Plattfuß (Senkfuß) ist zweckmäßig

  zur Unterstützung sämtlicher Fußknochen des

  Längsgewölbes des Fußes die gleichzeitige Anwen-

  dung der beiden Gelenkstützen 9 und io wie für

  Knickfuß möglich, die unter die normale Fuß-

  einlage auf der Innen- und Außenseite geknöpft

  werden (Fig. 3), oder aber es findet in diesem Falle

  ein besonderes komplettes Fußbett i4 Verwendung,

  wie es in Fig. 9 und io dargestellt ist. Die stark

  hochgezogenen Ränder 15, 16 dieser Spezialeilt-

  lage 14 sichern dem Fußgewölbe den erforderlichen

  Halt. Die Einlage 14 trägt auf ihrer Unterseite

  gleichfalls Druckknöpfe e. womit die in die Ma-

  trizen 5 der Brandsohle i gedrückt und so im

  Schuh befestigt wird. Diese Befestigungsart ge-

  währleistet auf einfachste Weise einen sicheren Sitz

  im Gegensatz zum bisherigen losen Einlegen oder

  Einkleben der Einlage.

  Im Falle eines Spreizfußes findet eine Metatarsal-

  stütze Anwendung. Hierunter ist ein keilförmiges

  Polster zu verstehen, welches mit zur Ferse des

  Schuhes gerichteter Spitze auf der Brandsohle i

  oder einer besonderen Einlage i i befestigt wird.

  Ist der Krankheitsgrad noch nicht sehr weit fort-

  geschritten, so genügt die kleine 1letatarsalstütze

  13, welche unter der Normalfußeinlage 7 mittels

  der Patrizen 8 und der 'Matrizen 5 auf der Brand-

  sohle i befestigt wird. 1e nachdem, an welcher

  Stelle sich die Spreizung des Fußes befindet, was

  mittels einer einfachen abtastvorrichtung leicht

  ermittelt werden kann, wird die 1lctatarsaleinlage

  13 mehr vorn oder hinten im Scliuli benötigt. Die

  Einlage wird deshalb im Schuh verschiebbar an-

  gebracht werden, um sie einstellen und die von der

  Senkung (Spreizung) des Fußes betroffenen

  Knochen richtig unterstützen zu können. Zu diesem

  Zweck ist auf der Brandsohle i in Richtung der

  Mittelachse (Längsachse) des Fußes eine Reihe

  Druckknopfmatrizen 5 dicht hintereinander an-

  geordnet (Fig. i). Je nachdem, in welche Ma-

  trizen 5 nun die Druckknöpfe 8 der Metatarsal-

  einlage 13 gedrückt werden, kann zwecks :Nus-

  regulierung der Senkung des Quergewölhes die

  Stütze 13 nach vorn oder rückwärts im Schuh

  verschiebbar befestigt werden.

  Bei einem starken Spreizfuß findet ein ent-

  sprechend großes Polster 12 (1letatarsalstütze) An-

  wendung, «-elches auf der Spezialeinlage i i auf-

  gelegt und mittels der Druckknöpfe 8 in den Nfa-

  trizen 5 der Einlage i i befestigt wird (Fig. 6

  und 7). Diese Stütze 12 ist gleichfalls nach vorn

  und rückwärts in Richtung der Längsachse des

  Fußes verschiebbar, um die Ausregulierung der

  Senkung (Spreizung) zu ermöglichen. Auch in

  diesem Falle sind zum Zwecke der Lageregulierung

  in Richtung der Längsachse des Fußes mehrere

  Matrizen 5 auf der Spezialeinlage i i angebracht,

  die in einfachster Weise die Ausregulierung der

  Metatarsalstütze 12 nach vorn und rückwärts

  zweckmäßig gestatten.

  Selbstverständlich kann bei geringer Spreizung

  auch die kleinere Metatarsalstütze 13 auf die

  Spezialfußeinlage 1 i statt unter die Normalfuß-

  einlage 7 geknöpft werden, da die Druckknöpfe 8

  und Matrizen 5 alle gleich und zueinander passend

  angeordnet sind (Fig.8).

  Liegt ein Hohlfuß vor, so finden wieder die

  Gelenkstützen 9 und io .ltiwendung, die beide

  gleichzeitig unter der Normalfttßeinlage 7 wie bei

  einem Doppelknickfuß (Spreizfuß) zu beiden Seiten

  derselben befestigt werden (Fig. 3).

  Bei einem Hohl- und Spreizfuß sind die

  Metatarsalstiitzen 12, 13 und die Gelenkstützen 9,

  io mit der Spezialfußeinlage ii anzuwenden. Die

  Gelenkstützen werden unter die Einlage i i gelegt

  und auf der Brandsohle i befestigt, während die

  kleine oder große Metatarsalstütze 12, 13 auf der

  Einlage i i, nach vorn und rückwärts richtig ein-

  reguliert, mittels der Druckknöpfe 8 in den

  Matrizen 5 der Einlage befestigt wird.

  Die gleiche Anordnung von Gelenk- und Meta-

  tarsalstützen findet auch bei einem Senk- und

  Spreizfuß statt. Letzterer Fall wird also wie ein

  Hohl- und Spreizfuß behandelt. Statt der beson-

  deren Gelenkstützen 9, io kann aber auch das kom-

  plette Fußbett 14 angewendet werden, welches in

  diesem Falle mit den in Richtung der Längsachse

  befindlichen, dicht nebeneinanderliegenden Ma-

  trizen 5 wie die Spezialeinlage i i ausgerüstet sein

  kann, damit es je nach Erfordernis für die Be-

  festigung der großen oder kleinen Metatarsal-

  stütze 12, 13 geeignet ist.

  Die Erfindung ist nach vorstehendem in hervor-

  ragender Weise die Kombination eines normalen Schuhes und eines orthopädischen Schuhes, womit ein guter Gesundheitsschuh geschaffen worden ist. Die Nletatarsalstützen können auch direkt auf der Brandsohle, statt auf einer Spezialeinlage befestigt werden. Hierdurch wird der Schuh geräumiger und die Wahl einer größeren Nummer häufig unnötig.

Claims (6)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Umwandlung eines normalen Schuhes in einen orthopädischen, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Druckknopfmatrizen tragenden Brandsohle (i) des Schuhes eine oder mehrere dem jeweiligen Krankheitszustand entsprechenden Einlagen, oder auch Einlagen für den normalen Fuß nach dem Druckknopfsystem auf der Brandsohle (i) befestigt werden.
2. 2. Gesundheitsschuh nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die dem jeweiligen Krankheitszustand entsprechenden Einlagen (Stiftzen und/oder Polster) mittels eines Druckknopfsystems an einer alsGrundplattedienenden Spezialeinlage (7, 11) befestigt sind, die ihrerseits wieder mittels eines Druckknopfsystems an der Brandsohle des Schuhes befestigt wird.
3. 3. Gesundheitsschuh nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Verwendung mehrerer Einlagentypen diese zum Teil unmittelbar an der Brandsohle, zum anderen Teil an der als Grundplatte dienenden Spezialeinlage (7, 11) befestigt sind.
4. 4. Gesundheitsschuh nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckknopfanordnung für die Befestigung der Stützen und/oder Polster an der Brandsohle zugekehrten Seite der Spezialeinlage angeordnet ist.
5. 5. Gesundheitsschuh nach Anspruch i bis .4, gekennzeichnet durch mehrere in Schuhlängsrichtung dicht hintereinanderliegende Druckknöpfe für die Befestigung von 'Metatarsalstiitzen, so daß eine Einstellungsmöglichkeit der Metatarsalstützen bezüglich ihrer Lage im Schuh gegeben ist.
6. 6. Gesundheitsschuh nach Anspruch i bis 5, gekennzeichnet durch eine unter der Brandsohle eingearbeitete Filzunterlage, für die die Druckknopfmatrizen als Lüftungsöffnungen dienen.